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Oje...

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FitForRun hat geschrieben:Wie lässt sich objektiv/verbindlich und individuell feststellen, was für jemanden noch richtig, oder bereits schon zu viel ist?
... geht nicht 100%.
saarotti hat geschrieben:Ist leider nicht Fakt!
Warum nicht?

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FitForRun hat geschrieben: Und das die Laufverletzungen beim Laufen entstehen, bei dieser zwingenden Logik in Deiner Argumentation bin selbst ich sprachlos...
Hatte das jemand bestritten?

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Hallo,

1. Dass ein Läufer auf der Strecke stirbt ist tragisch und verdient einen Moment besinnlich innezuhalten.
2. Überall und bei allen "Tätigkeiten" des Lebens erleiden Menschen ganz plötzliche, nicht unfallbedingte Tode.
3. Warum sollte das ausgerechnet bei einer Laufmassenveranstaltung nicht passieren, wo doch der Organismus - wie wir alle wissen - hart gefordert wird.

Ich sehe keinen Sinn darin, das Thema gebetsmühlenartig aufzuwärmen, wenn wieder einer von uns zu Schaden kommt. Egal, ob selbstverschuldet oder nicht. Jeder Läufer weiß wie er sich vor Schäden schützen kann. Wenn er es nicht tut, ist ihm nicht zu helfen gewesen. Dass darüber hinaus, auch bei allen Vorkehrungen, immer ein Restrisiko besteht, weiß auch jeder.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Santander hat geschrieben:Umfallen nicht gerade, aber (auf einem Bein) humpeln:

Top 8 der Laufverletzungen:
Knie
Fuß und Sprunggelenk
Unterschenkel
Achillessehne
Hüfte und Becken
Rücken
Oberschenkel
Hamstrings

Und wodurch entstehen die meisten Verletzungen?
frühere Verletzungen
Wettkampfsport
hohe Trainingsumfänge
fehlende Lauferfahrung
ausgeprägte Achsfehlstellungen
schnelle Steigerung der Trainingsintensität

Und? Was will mir der werte Autor mit dieser Aufzählung beüglich meiner Aussage im vorigen Post sagen?

Walter
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U_d_o hat geschrieben:Hallo,

Dass ein Läufer auf der Strecke stirbt ist tragisch und verdient einen Moment besinnlich innezuhalten.
Das ist ein Allgemeinplatz.
Und gilt (hoffentlich bei Dir) nicht nur für Läufer auf der Strecke.
Jeder Läufer weiß wie er sich vor Schäden schützen kann. Wenn er es nicht tut, ist ihm nicht zu helfen gewesen.
Wie kommst Du zu dieser "allwissenden" Behauptung?
Das ist überhaupt nicht klar.
Hier gehen die Meinungen weit auseinander, was ab wann gesundheitsgefährden ist!
Beste Grüsse

FitForRun

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U_d_o hat geschrieben: Egal, ob selbstverschuldet oder nicht. Jeder Läufer weiß wie er sich vor Schäden schützen kann. Wenn er es nicht tut, ist ihm nicht zu helfen gewesen. Dass darüber hinaus, auch bei allen Vorkehrungen, immer ein Restrisiko besteht, weiß auch jeder.
Dem kann man nur zustimmen. In den meisten Fällen ist Unvernunft im Spiel (verschleppte Infekt oder Herzmuskelschädigung durch Training trotz Infekt).

Und bei aller Vernunft kann es trotzdem passieren mit dem plötzlichen Herztod.

Auch wenn es unzweifelhaft ist, dass Bewegung und Sport gesund sind, heißt das nicht, dass auch ein Sportler Pech haben kann.

Es gibt auch Fälle von Lungenkrebs bei Leuten, die nie geraucht haben. Nicht immer gibt es eine eindeutige Ursache-Wirkung-Beziehung.

Man kann sich nur statistisch betrachtet richtig verhalten. Wenn man sich gut ernährt, viel bewegt, hat man eine statistisch große Chance, lange und beschwerdefrei zu leben. Aber es klappt halt nicht immer.

Zu sagen, lange Stecken zu laufen, sei ab einer bestimmten Länge ungesund, wie es manche Mediziner behaupten, ist genauso Unfug. Das sieht man an der großen Zahl vieler älterer Ultraläufer, die sich bester Gesundheit erfreuen.

Und nun können wir lange philosophieren, ob sich dort die genetisch bevorteilten treffen, die mit 75 noch 100 km-Läufe machen während die Übrigen den Rollator vor sich herschieben.

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Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

Memento Mori -> Carpe Diem!

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nicht nur @Plattfuss: Im Ultrabereich erreichen sicher einige ihre besten Leistungen mit 40 und älter.

Kraft und Schnelligkeit lassen im alter nach. Ausdauer, mentale Stärke, Zähigkeit und auch Technik können bis in höheres Alter verbessert werden.

Dazu verschieben wir die Grenze immer weiter nach oben. Besser Ernährung, bessere medizinische Versorgung, weniger ungesunde (körperliche) Arbeit sind Gründe dafür. Es mag bei manchem Spitzensportler auch am Doping liegen, wenn mt deutlich über 30 noch Spitzenlaistungen gebracht werden, aber wohl kaum bei allen.

Natürlich ist das kein Grund, dem Jugendwahn zu verfallen. In unserer Gesellschaft werden Jugend und Schönheit angebetet und der Tod wird gerne ausgeblendet. Zu den Folgen gehört auch die Tatsache, dass Sportlertode gerne aufgebauscht werden.

Das Sterben soll gefälligst in Krankenhäusern und Altenheimen stattfinden, nicht auf der Straße, und schon gar nicht bei einem Lauf, an dem ich teilnehme (oder mal gerne teilnehmen würde). Viele wollen den Tod nicht sehen, um die (für realistisch denkende Menschen kaum auszuschließende) Möglichkeit des eigenen Todes besser ausblenden zu können.

Aber das totale Ausblenden macht es oft nicht leichter. Nach meiner Erfahrung sogar oft schwerer. Möglicherweise fällt es denen leichter, die den Tod schon gesehen haben, weil er dich an ihnen vorüberging oder einen nahestehenden Menschen mitgenommen hat.
Yamamoto hat geschrieben: Bei Tag und Nacht, vom Neujahrsmorgen, wo er die Stäbchen in die Hand nimmt, um sein Frühstück zu essen, bis zum Jahresende, wo er seine Schulden begleicht, soll ein Samurai daran denken, dass er sterben muss.
(Hagakure S. 220)

Natürlich ist es normal, dass Menschen Angst vor dem Tod haben. Lemmmy Kilmister von Motörhead hat es gut beschrieben, dass es dem Menschen meist schwerfällt, das Ende seiner eigenen Existenz zu denken:
Lemmy Kilmister hat geschrieben: Du glaubst nicht, dass du sterben musst, wenn es so weit ist. Du denkst nie, dass du wirklich sterben musst. Du denkst: Wow. Ich kann meinen Arm nicht mehr bewegen.
Ich bin sicher, die meisten Leute, die auf dem Schlachtfeld lagen, dachten: Das schaffe ich noch. Du musst schon eine Ladung Schrot in den Bauch kriegen. Aber dann begreifst du immer noch nicht, dass du stirbst.
(Lemmy Kilmister im Interview mit dem Magazin der SZ, etwa 2002)

Selbst der wilde todesverachtende Rocker Lemmy ("I don't wanna live forever" - ace of spades), kommt auf seine alte Tage zu einer erfrischend realistischen Sicht auf das Sterben. Er ist auch einer, der schon mehrmals kurz davor stand und sich schon von einige Weggefährten für immer verabschieden musste.

Wenn man nicht "für immer" sagen will, gibt es ja auch noch diverse Angebote, an ein Leben nach dem Tod zu glauben. Das soll auch einigen Menschen helfen.

Anderen hilft es auch zu denken, dass der Wert des Lebens durch seine Endlichkeit bestimmt wird, dass der Sinn unserer zufälligen Existenz eher darin bestimmt, aus der gegebenen Zeit das beste zu machen - für sich und die Mitmenschen.

Ach so, Lemmy sagt, er wolle auf der Bühne sterben. Kann ich bei ihm verstehn, ich wollte weder auf dieser noch auf der Bühne des Marathonlaufs abtreten, sondern eher zu hause einschlafen und nicht mehr aufwachen. Aber möglicherweise lieber beim Laufen als im Krankenhaus, Krankenhaus ist so gar nicht Rock and Roll.

So jetzt habe ich wenig über das mögliche Todesrisiko beim Laufen geschrieben. Aber die Frage stellt sich für mich kaum. Ich weiß, dass ich mein Training und meine Wettkämpfe niemals nur nach Gesundheit oder "Sterbewahrscheinlichkeit" ausrichten würde, und ich weiß, dass ich ohne das Laufen deutlich ungesünder leben würde, mehr trinken, vielleicht wieder mehr rauchen, weniger schlafen, schlechter essen usw. Und die Wettkämpfe motivieren mich zum Laufen, Abnehmen oder die Gesundheit waren für mich nie eine direkte Motivation.

Es ist auch so, dass alle Jahre wieder lustige neue Studien herauskommen um Behauptungen aufzustellen, was jetzt wirklich das gesündeste Training sei. Nachdem man z B. jahrelang meist nur zu niedrige Intensitäten ("Trimming 130") riet und "anaerobes Training" verdammte, werden heute sogar im Walking höhere Intensitäten (Schnell berghoch walken) als ausdrücklich gesundheitsfördernd beschrieben.

Aber die Lösung für den Umgang mit Tod und der Angst davor oder vor dem Sterben liegt wohl kaum nur in der Art des Lauftrainings. Und ein mindestmaß an Angst wird wohl bei den meisten bleiben, aber das muss die allermeisten nicht vom Laufen und auch nicht von Wettkämpfen abhalten.

"Memento mori" (In etwa: Denke dran, dass du sterben musst)

aber gerade deswegen "Carpe diem!"

Gruß

C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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An der Schwelle zwischen Leben, Laufen und dem Tod Lemmy und Hagakure (mit Seitenangabe!) sinnvoll zusammenzufügen ist schon eine besondere Leistung aus der hessischen Bronx :daumen:

DerC hat geschrieben:ich weiß, dass ich ohne das Laufen deutlich ungesünder leben würde, mehr trinken, vielleicht wieder mehr rauchen, weniger schlafen, schlechter essen usw. Und die Wettkämpfe motivieren mich zum Laufen, Abnehmen oder die Gesundheit waren für mich nie eine direkte Motivation...
Bei weitgehender Zustimmung zum von Dir Gesagten: hier ist meine Motivation völlig anders.

Ich verdeutliche es einmal durch eine reverse Darstellung: Wenn Laufen erwiesenermassen schlecht für die Gesundheit wäre, würde ich nicht Laufen.

Der Aspekt, das mein Schwitzen, mein sich Aufraffen (überwiegend) gut für Körper und Geist sind, ist für mich eine der Hauptmotivationen. Ich laufe nicht, obwohl Laufen nebenbei auch noch gesund ist, sondern vor allem, weil es gesund ist.

Und das Gefühl, sich etwas gutes und gesundes zu tun, ist ein wesentlicher Teil des Laufgenusses- für mich.
Daher interessiert mich z.B. wo die Grenze zum "Ungesunden" verläuft- denn eine (mehr als kurzfristige) Überbeanspruchung einer Wettkampfzeit zugute käme für mich nicht in Frage.

Auch wenn ich es nicht statistisch belegen kann- ich habe den Verdacht, das manche es v.a. im fortgeschrittenen Alter übertreiben und ihren Körper überbeanspruchen, wodurch es gehäuft zu Ausfällen kommt -> längere Zwangspausen durch Verletzungen (Sporn, Achilles, etc.)...
Beste Grüsse

FitForRun

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DerC hat geschrieben:nicht nur @Plattfuss: Im Ultrabereich erreichen sicher einige ihre besten Leistungen mit 40 und älter.

Kraft und Schnelligkeit lassen im alter nach. Ausdauer, mentale Stärke, Zähigkeit und auch Technik können bis in höheres Alter verbessert werden.

Dazu verschieben wir die Grenze immer weiter nach oben. Besser Ernährung, bessere medizinische Versorgung, weniger ungesunde (körperliche) Arbeit sind Gründe dafür. Es mag bei manchem Spitzensportler auch am Doping liegen, wenn mt deutlich über 30 noch Spitzenlaistungen gebracht werden, aber wohl kaum bei allen.
Natürlich sind Sportler in jedem Alter trainierbar und erbringen erstaunliche Leistungen.
Das ändert aber nichts daran, daß der Körper mit dem Alter schwächer wird, und auf nichts anderes wollte ich hinaus.

Natürlich ist es normal, dass Menschen Angst vor dem Tod haben. Lemmmy Kilmister von Motörhead hat es gut beschrieben, dass es dem Menschen meist schwerfällt, das Ende seiner eigenen Existenz zu denken:

Selbst der wilde todesverachtende Rocker Lemmy ("I don't wanna live forever" - ace of spades), kommt auf seine alte Tage zu einer erfrischend realistischen Sicht auf das Sterben. Er ist auch einer, der schon mehrmals kurz davor stand und sich schon von einige Weggefährten für immer verabschieden musste.
:teufel: :teufel :D as Lemmy von Motörhead gerne sterben will wenn er "the ace of spades" grölt kann ich mir lebhaft vorstellen: am Besten so, das er nicht mehr weiß, ob er noch die E- Gitarre oder schon eine goldene Harfe in der Hand hält. :teufel: :teufel:

Ob er und seine Gesinnungsgenossen nun "todesverachtende wilde Rocker" oder schwerkranke Alkoholiker und Junkies sind von denen viele einen albernen und lächerlichen Tod in der Badewanne oder durch Erbrochenes starben, ist Ansichtssache.

Aber die Lösung für den Umgang mit Tod und der Angst davor oder vor dem Sterben liegt wohl kaum nur in der Art des Lauftrainings. Und ein mindestmaß an Angst wird wohl bei den meisten bleiben, aber das muss die allermeisten nicht vom Laufen und auch nicht von Wettkämpfen abhalten.
Ich akzeptiere die Endlichkeit des Lebens, genauso wie die Tatsache, daß nicht jeder 80 Jahre alt wird. Für mich ist nicht entscheidend, wie lange mein Leben dauert, sondern, welche subjektiv empfundene Qualität es hat.

In diesem Sinne:
"Memento mori" (In etwa: Denke dran, dass du sterben musst)

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Plattfuß hat geschrieben:Das ändert aber nichts daran, daß der Körper mit dem Alter schwächer wird, und auf nichts anderes wollte ich hinaus.
Das stimmt so absolut dargestellt nicht.
Stimmt nicht für den Körper und - was Du nicht erwähntest - nicht für den Geist.

Es heisst, das der Köper ab einem Lebensalter pro Jahr 1% der Muskelkraft verliert.
Untersuchungen der AOK und anderer Kassen haben ergeben, das innerhalb von Monaten die Kraft durch gezieltes Training um 50% erhöht werden konnte.

Ich kenne ehemalige Athleten, die lange Zeit (Weltklasse) Spitzensport gemacht haben und jetzt verfettet und nahe dem Herzinfarkt sind.

Jahrgangsgleiche ehemalige Sportmuffel sind aktuell durch gute Ernährung schlanker und durch Ausgleichsport (Joggen) fitter.
Beste Grüsse

FitForRun

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FitForRun hat geschrieben:Das stimmt so absolut dargestellt nicht.
Stimmt nicht für den Körper und - was Du nicht erwähntest - nicht für den Geist.

Es heisst, das der Köper ab einem Lebensalter pro Jahr 1% der Muskelkraft verliert.
Untersuchungen der AOK und anderer Kassen haben ergeben, das innerhalb von Monaten die Kraft durch gezieltes Training um 50% erhöht werden konnte.

Ich kenne ehemalige Athleten, die lange Zeit (Weltklasse) Spitzensport gemacht haben und jetzt verfettet und nahe dem Herzinfarkt sind.

Jahrgangsgleiche ehemalige Sportmuffel sind aktuell durch gute Ernährung schlanker und durch Ausgleichsport (Joggen) fitter.
Das alles bedeutet nichts weiter als dieses:
Plattfuß hat geschrieben:Natürlich sind Sportler in jedem Alter trainierbar und erbringen erstaunliche Leistungen.
Auch Leute, die mit 20 schlappe Sportmuffel und mit 50 Marathonis (also logischerweise fitter als in jungen Jahren) waren kommen an folgender Tatsache nicht vorbei:
Das ändert aber nichts daran, daß der Körper mit dem Alter schwächer wird....

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Plattfuß hat geschrieben:Das alles bedeutet nichts weiter als dieses:
Auch Leute, die mit 20 schlappe Sportmuffel und mit 50 Marathonis (also logischerweise fitter als in jungen Jahren) waren kommen an folgender Tatsache nicht vorbei:
Plattfuß hat geschrieben: Zitat:
Das ändert aber nichts daran, daß der Körper mit dem Alter schwächer wird....
Also für mich heisst das nichts anderes, als das unser 50 jähriger Marathonmann seinem Alter Ego, dem 20jährigen Schluffi, locker davonläuft.

Um in Deinem eigenen Beispiel zu bleiben.

Wo ist dann der Ältere "Körper" (für mich gehts hier immer noch um Menschen) schwächer?
Beste Grüsse

FitForRun

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FitForRun hat geschrieben:Also für mich heisst das nichts anderes, als das unser 50 jähriger Marathonmann seinem Alter Ego, dem 20jährigen Schluffi, locker davonläuft.

Um in Deinem eigenen Beispiel zu bleiben.

Wo ist dann der Ältere "Körper" (für mich gehts hier immer noch um Menschen) schwächer?
Na dann versuch`ich es mal so rum:

Das es 50jährige gibt, die so manchem 20jährigem davonlaufen siehst Du bei jedem Strassenlauf. Das heißt nichts weiter, als daß die individuelle Leistungsfähigkeit unterschiedlich ist. Dieter Baumann erreicht über 10km mit Sicherheit auch heute noch Zeiten, auf die die meisten 20jährigen neidisch sind. Aber auch Baumann würde heute seine Bestzeiten nicht mehr erreichen, ist also schwächer geworden.

Natürlich werden Leute, die in der Jugend unsportlich waren und später mit Training beginnen erstmal stärker als sie vorher waren. Das zeigt aber nur, wie stark sich Talent und Trainingseffekt auswirken: Andreas Niedrig wurde ein Ironman- Star, nachdem er ein Leben als Junkie und Kettenraucher "umgekrempelt" hatte, auf das der erwähntde Lemmy von Motörhead neidisch geworden wäre!

Trotzdem wäre er ein noch besserer Triathlet geworden, wenn er bereits mit 18 ein Sportler gewesen wäre. Der normale Alterungsprozeß geht auch an Niedrig nicht vorbei, er hat seine Profikarriere bereits beendet.

Fazit: der Alterungsprozeß beginnt bereits mit Mitte dreißig. Er kann selbstverstänlich verzögert, aber niemals aufgehalten werden.


Auch wenn es 80 jährige Marathonläufer gibt: der Anteil an sportlich Leistungsfähigen in einer Altersgruppe nimmt mit dem Alter ab.

Gleichzeitig steigt die Anzahl der Herz- und Kreislaufkranken.
Auch wenn sie unter den 45jährigen Marathonis geringer als bei den Nichtläufern ist, so ist sie größer als Null und auch größer als bei Marathonläufern, die Mitte 20 sind!

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Plattfuß hat geschrieben: Gleichzeitig steigt die Anzahl der Herz- und Kreislaufkranken.
Auch wenn sie unter den 45jährigen Marathonis geringer als bei den Nichtläufern ist, größer als bei Marathonläufern, die Mitte 20 sind!
Quelle?
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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romawi hat geschrieben:Quelle?
Jede Strassenlauf- Ergebnisliste: die Gruppe m/w 70 ist immer kleiner als die Gruppe m/w 30

Jede medizinische Statistik über Herz- Kreislauf- Erkrankungen. Das relative Risiko ein Ereignis (Herzanfall, Schlaganfall Tod) zu erleiden steigt mit dem Alter.
Auch bei Sportlern. Da aber natürlich langsamer als bei Nichtsportlern.

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Deine Aussage, das die Anzahl der Herz- und Kreiskranken unter 45jaehrigen Marathonlaeufern hoeher ist als bei 20jaehrigen Marathonlaefern ist also reine Annahme.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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viermaerker hat geschrieben:Und? Was will mir der werte Autor mit dieser Aufzählung beüglich meiner Aussage im vorigen Post sagen?

Walter
Vielleicht sind die Herren Ultras, die du so kennst, die "obwohl sie solche Warnungen von "Fachleuten". ignorieren", doch nicht so ganz vor Verletzungen gefeit.

Und wer so behämmert ist, das er mit stundenlanger Rumzockelei seine Knochen ruiniert, wird auch irgendwann versuchen, mit Gewalt weiterlaufen, auch wenn die Pumpe nicht mehr mitmacht.

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romawi hat geschrieben:Deine Aussage, das die Anzahl der Herz- und Kreiskranken unter 45jaehrigen Marathonlaeufern hoeher ist als bei 20jaehrigen Marathonlaefern ist also reine Annahme.
Wenn Du mir nicht glaubst, lies doch im "lancet" oder "medical journal" nach!

:teufel: Ich hab´was Besseres vor, als dauernd Studien zu posten, da mußt Du schon auf den User warten der NICHT "adp" heißt! :teufel:

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Santander hat geschrieben:
Und wer so behämmert ist, das er mit stundenlanger Rumzockelei seine Knochen ruiniert, wird auch irgendwann versuchen, mit Gewalt weiterlaufen, auch wenn die Pumpe nicht mehr mitmacht.

:klatsch: zu so einer Aussage fällt mir echt nichts mehr ein...

Walter
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Jetzt weisst du es, Walter. Es wird NICHT weitergelaufen, wenn die Pumpe nicht mehr mitmacht und du mit Kreislaufkollaps am Boden liegst. Das ist nicht vernünftig :prof:

Kopfschüttelnde Grüsse ab derartigen Diskussionen

Marianne

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SchweizerTrinchen hat geschrieben:Jetzt weisst du es, Walter. Es wird NICHT weitergelaufen, wenn die Pumpe nicht mehr mitmacht und du mit Kreislaufkollaps am Boden liegst. Das ist nicht vernünftig :prof:
Marianne

Ich werde es beherzigen, ich hoffe Du übertreibst auch nicht Marianne :D .

Manchmal reicht Kopfschütteln fast nicht aus......

Walter
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FitForRun hat geschrieben:An der Schwelle zwischen Leben, Laufen und dem Tod Lemmy und Hagakure (mit Seitenangabe!) sinnvoll zusammenzufügen ist schon eine besondere Leistung aus der hessischen Bronx :daumen:
Danke. Das Hagakure kann man ruhig mal lesen, steht zwar auch viel anekdotisches und seltsames darin, aber auch als Nicht-Samurai kann man was draus lernen. Bin über den Flim "ghost dog" von jim jarmusch drauf gekommen ... einer der besten "Killer"-Filme neben "Leon der Profi"

Eigentlich wollte ich noch ein Bibelzitat hinzunehmen, aber das war mir dann zuviel. :teufel:
FitForRun hat geschrieben: Ich verdeutliche es einmal durch eine reverse Darstellung: Wenn Laufen erwiesenermassen schlecht für die Gesundheit wäre, würde ich nicht Laufen.
Naja, das scheint eher eine hypothetische Frage zu sein. Das Laufen pauschal schlecht ist, wird sich kaum noch zeigen.
FitForRun hat geschrieben: Der Aspekt, das mein Schwitzen, mein sich Aufraffen (überwiegend) gut für Körper und Geist sind, ist für mich eine der Hauptmotivationen. Ich laufe nicht, obwohl Laufen nebenbei auch noch gesund ist, sondern vor allem, weil es gesund ist.

Und das Gefühl, sich etwas gutes und gesundes zu tun, ist ein wesentlicher Teil des Laufgenusses- für mich.
Dass ich mir etwas Gutes tue, ist natürlich auch ein Teil des Genusses - aber ich eher in dem Sinne, ich tue mir mit Laufen etwas gutes, weil ich das Laufen mag und genieße.

Es ist möglicherweise entscheiden, aus welchem Grund jemand zum laufen kommt. Ich hab eben als Kind angefangen zu trainieren und das 10 Jahre teilweise an der Grenze zum Leistungssport betrieben, und auch wenn ich zwischendurch lange mit regelmäßigem Training ausgesetzt habe, war ich immer ziemlich fit. (10km in etwa 50' wären zwar nicht so locker gewesen, aber wohl aus der kalten Hose gegangen). Nie Übergewicht gehabt, selten krank gewesen, trotz einiger Exzesse nie die Gesundheit gefährdet gesehen. Es war auch nicht so, dass ich wieder mit dem Laufen angefangen habe, weil es mir körperlich schlecht ging.

Also bei mir ist es umgekehrt: Ich lebe gesünder (bei weitem kein Fanatiker, aber eben nicht so ungesund wie früher), damit ich besser Laufen kann und mir das Laufen noch mehr Spaß macht.
FitForRun hat geschrieben: Daher interessiert mich z.B. wo die Grenze zum "Ungesunden" verläuft- denn eine (mehr als kurzfristige) Überbeanspruchung einer Wettkampfzeit zugute käme für mich nicht in Frage.
Das wird dir kaum jemand eindeutig sagen können. Es gibt da seit langem konträre Meinungen. Es gibt Ex-Leistungssportler wie Ron Hill, die seit über 45 Jahren täglich laufen, und denen es dabei sehr gut geht. Es gibt Experten, die Ultras als gesundes Laufen bei geringer Intensität loben und intensive Belastungen verdammen, andere Experten sehen es eher umgekehrt.

Jedes Training, das kein reines Erhaltungstraining ist, beruht auf Überbeanspruchung, dann Erholung, Superkompensation. Wenn du nicht etwas mehr machst, als dein Körper gewohnt ist, wird der sich nicht so verändern, dass du dich verbesserst.

Die Kunst ist, das richtige Maß zu finden, aber das trifft Wettkampfsportler wie "Gesundheitsläufer", die keine WK bestreiten. Ich kenne Leute, die keine WK bestreiten, aber sehr viel trainieren. Und für den Wettkampfsportler ist es natürlich sehr wichtig, gesund und verletzungsfrei zu bleiben, gerade für den Profi, für den Ausfälle meist auch finanzielle Einbußen bedeuten.

Der Mensch ist das anpassungsfähigste Säugetier auf dieser Erde und grundsätzlich als Jäger auf Dauerbelastung (Verfolgen; hetzten der Beute, erschließen neuer Jagdgebiete) und intensive Belastungen (Fangen der Beute, fliehen vor großen Raubtieren etc) vorbereitet.

Deswegen sollte man imo auch keine übertriebene Angst vor intensiven Belastungen haben. Leider gibt es eine lange Tradition vor intensiven Belastungen, die teilweise durch heute widerlegte Studien und Theorien begründet. Heute tragen die Pulsuhrhersteller im Verbund mit manchen Autoren dazu bei, solche Ängste vor intensivem oder "anaerobem" Training zu schüren.

Angst ist grundsätzlich meist ein schlechter Ratgeber, im Gegensatz zur (Ehr-)Furcht, zu einem rational begründeten Respekt vor (körperlichen) Aufgaben.

Man hat mal geglaubt, das bei "anaerobem" Training entstehende Laktat verursache den Muskelkater. Heute wissen wir, dass es nicht so ist., sondern dass der Muskelkater wahrscheinlich durch Mikroverletzungen in den Muskeln entsteht

Man hat mal geglaubt, intensives Training zerstöre die Ausdauer(-grundlage). Heute wissen wir, dass intensives Training sehr gut für die Ausdauerentwicklung sein kann.

Man hat mal geglaubt, wenn jemand 1500m in z: b. 4' läuft, wäre der aerobe Anteil der Energiegewinnung nur bei etwa 50 %. Neuere Studien zeigen, dass er eher bei 80% liegt, das "böse anaerobe" Training also deutlich aerober ist, als lange angenommen wurde.

Man hat mal geglaubt, dass intensives Dehnen vor den meisten sportlichen Disziplinen nützliche Pflicht ist. Heute ist die Wirksamkeit von vorherigem Dehnen sehr umstritten und wird nur für einige spezielle Disziplinen, wie z. B. für z. B. den Hürdenlauf anerkannt.

Wenn du mehr Laufliteratur liest, wirst du merken, dass auch in neu aufgelegten Büchern viele neuere Erkenntnisse nicht berücksichtigt werden. Dahinter stecken finanzielle Interessen, Faulheit, vielleicht auch die Tatsache, dass eitle Erfolgsautoren und selbst Wissenschaftler oft nicht zugeben wollen, dass sie unrecht hatten.

Mit mehr Lauferfahrung und etwas Sensibilität für deinen Körper wirst du immer besser beurteilen können, welche Belastungen du dir zumuten kannst. Dabei bitte auch berücksichtigen, dass die Gesamtbelastung nie nur körperlich ist und nicht nur aus dem Training, sondern aus dem restlichen Leben besteht. Eine allgemeingültige Regel für alle wirst du dagegen kaum aufstellen können.
FitForRun hat geschrieben: Auch wenn ich es nicht statistisch belegen kann- ich habe den Verdacht, das manche es v.a. im fortgeschrittenen Alter übertreiben und ihren Körper überbeanspruchen, wodurch es gehäuft zu Ausfällen kommt -> längere Zwangspausen durch Verletzungen (Sporn, Achilles, etc.)...
Man darf keine falschen Schlüsse daraus ziehen, dass die Läufer, die nahezu verletzungsfrei trainieren, natürlich nicht ständig neue Verletzungsthreads aufmachen und auch kein Thema: "Seit xx Jahren ohne Verletzung". Schlechte Nachrichten scheinen interessanter als gute zu sein. Von den vielen beschwerdefreien Läuferinnen bekommt man zu wenig mit.

Übertriebener Ehrgeiz und Unwissenheit über Training zur Verletzungsprävention gibt es in vielen Altersstufen. Daher kann ich deinen Verdacht so nicht teilen. Im Gegenteil, gerade erfahrene ältere Sportler kennen ihren Körper oft gut und sind daher selten verletzt.

Die Annahme, das Verletzungen immer oder fast immer aus falschem oder übertriebenem Training resultieren, ist auch unzulässig. Verletzungen sind zu einem Teil einfach Pech. Ganz einfach. Verletzungen können auch passieren, obwohl die Belastungen nach langjährigen Erfahrungen und nach seriöser Prognose von Fachleuten als verträglich eingeschätzt wurden. Man ist als Sportler nicht gegen Verletzungen und Krankheit immun. Der Grund "Pech" ist für viele unbefriedigend, aber leider oft wahr, und in diesen Fällen wäre es einfach idiotisch, das Training umzustellen.

Natürlich gibt es auch oft Indizien für Trainingsfehler, die zu Verletzungen beitragen können. Aus Fehlern sollte man lernen, aber wer etwas macht, macht auch mal Fehler. Wer nix macht, ist ein faules Schwein. :D

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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Plattfuß hat geschrieben: :teufel: :teufel :D as Lemmy von Motörhead gerne sterben will wenn er "the ace of spades" grölt kann ich mir lebhaft vorstellen: am Besten so, das er nicht mehr weiß, ob er noch die E- Gitarre oder schon eine goldene Harfe in der Hand hält. :teufel: :teufel:

Ob er und seine Gesinnungsgenossen nun "todesverachtende wilde Rocker" oder schwerkranke Alkoholiker und Junkies sind von denen viele einen albernen und lächerlichen Tod in der Badewanne oder durch Erbrochenes starben, ist Ansichtssache.:
Natürlich sind viele gleichzeitig schwerkrank und erfolgreiche Künstler, natürlich ist Lemmy ein rockender Alkoholiker und wahrscheinlich auch ein stinkender Hurenbock, aber vielleicht hat der Tod fast immer auch etwas albernes und lächerliches?
Plattfuß hat geschrieben: Ich akzeptiere die Endlichkeit des Lebens, genauso wie die Tatsache, daß nicht jeder 80 Jahre alt wird. Für mich ist nicht entscheidend, wie lange mein Leben dauert, sondern, welche subjektiv empfundene Qualität es hat.
Ja, so versuche ich das auch zu sehen, auch wenn es manchmal schwer fällt, das zu akzeptieren, wenn man sich mal wieder sehr sicher ist, dass jemand viel zu früh abtreten musste.

Gruß
C.

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