Rolli hat geschrieben:Das sind 30 Stundenwoche und 7% mehr Lohn genau das richtige! Reichtum für alle!!!
Besser Arbeitslos, als sich den Kapitalistenschweinen zu beugen!
Und überleg mal was passiert, wenn alle solidarisch sind und so denken. Sich nicht beugen. Wenn du glaubst, dass die Unternehmen dann alle ins ausland abwandern, liegst du falsch. Die Unternehmen wollen nämlich die Sicherheit, die Infrastruktur und die guten Fachkräfte hier nutzen ... aber natürlich auch testen, wie billig sie das alles bekommen. Wenn die Arbeiter sich nicht erpressen lassen, wird es teurer und geht meist auch.
Klar, ab und zu wird mal ein Werk zu gemacht. Das liegt aber sicher nicht an zu hohen Forderungen von Gewerkschaft oder Belegschaft. Meistens liegt es an Fehlern im Management, an den "nieten in Nadelstreifen".
Aber damit der Druck auf die Arbeiter schön hoch bleibt, muss die Arbeitslosenzahl ein gewisses Niveau behalten und vor allem müssen die sozialen Leistungen schön niedrig sein.Damit man schön unter dem Druck steht, schlecht bezahlte Jobs anzunehmen oder den Job zu schlechteren Bedingungen weiter zumachen.
Und wenn du mal ohne ideologische Scheuklappen drüber nachdenkst, wirst du möglicherweise zu der Erkenntnis kommen, dass die Arbeit anderes verteilt werden muss, wenn viele Menschen keine Arbeit haben. Da ist eine 30h Woche natürlich eine gute Idee. Mehr Zeit für die Freizeit (das Laufen) bliebe auch über. Und es ist genug wirtschaftliche Leistung und genug Wohlstand für alle da, wenn es anders verteilt würde, müsste hierzulande niemand mehr arm sein. Das ist für alle offensichtlich, deren Augen noch nicht mit neoliberaler Propaganda verblendet wurden.
Wenn du mehr fürs gleiche Geld arbeitest oder reale Lohnkürzungen hinnehmen musst, so wie es vielen Arbeitern in den letzten Jahren erging, dann ist dein Geld nicht weg, es ist nur woanders.
Wenn Arbeitszeiten wieder erhöht werden und auch dadurch viele arbeitslos werden oder bleiben, hat das große negative volkswirtschaftliche Folgen. Unsere Rente leidet nicht in erster Linie unter de Überalterung, sondern dadurch, dass zu wenige Menschen genügend einzahlen. Und das ist auch eine Folge davon, dass zu wenig Menschen voll sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und gut genug verdienen.
Dazu leidet die Binnennachfrage, wenn zu viele Menschen zu wenig zum ausgeben haben und die die es haben, es aus Angst horten oder es anderswo investieren. Kostet auch wieder Arbeitsplätze.
In D wird eine Klientelpolitik gemacht. Die Wirtschaftspolitik dient wenigen großen exportorientierten Unternehmen sowie Banken und Versicherungen. Den meisten anderen schadet sie. Das war unter Schröder schon so und unter Merkel ist es auch so. Die meisten Wirtschaftspolitiker haben von Makroökonomie entweder keine Ahnung oder sie machen eben bewusst Politik für bestimmte Lobbies, wohl wissend, dass sie dabei der Mehrheit der Menschen hier schaden.
Und wer der Linkspartei eine kommunistische Politik (Was auch immer das sein soll) unterstellt, soll einfach mal ein wenig im Auge behalten, was rot-rot in Berlin für eine Politik macht. Die meisten, die hier gegen die Linke hetzten, haben möglicherweise keine Ahnung, was die da so mitbeschließen. Z. B. Veräußerung von Staatseigentum und nicht Verstaatlichung. Das ist ja sehr kommunistisch ...
Deswegen braucht man also keine angst haben. Auch nicht wegen den paar möglicherweise in der Linken verbliebenen DDR-Fans. Das ist kein Vergleich mit der Anzahl von Nazis, die in den etablierten Parteien saß, Ämter hatte und in deutsche Parlamente gewählt wurde.
Über die aktiven Mitglieder des Systems, das den zweiten Weltkrieg verursachte und Millionen Juden auf dem Gewissen hat, wurde jahrelang geschwiegen, ihr Anteil an dem Grauen verharmlost. Und 2007 erzählte ein Oettinger noch:
"Hans Filbinger war kein Nationalsozialist". Oettinger ist jetzt EU-Komissar, aber mit den Linken kann man nicht koalieren, weil sie Geschichtsklitterung betreiben wollten? Ja ne is klar ...
Das ist Siegerjustiz, da wird mit zweierlei Maß gemessen. Es war wirklich eine plumpe Ausrede, um die Verhandlungen scheitern zu lassen. Aber es ist ja nicht das erste Mal, das die Sozen ihre Wähler verraten.
So lange die SPD nicht ernsthaft einen Politikwechsel anstrebt, wird die Linkspartei in den Parlamenten bleiben, ihre Position wahrscheinlich noch ausbauen. Wir brauchen die genauso, wie wir die Grünen mal gebraucht haben. In der Opposition brauchen wir sie möglicherweise nötiger als auf der Regierungsbank, aber da habe ich auch nix gegen.
Am besten Einfluss auf die Politik kann man heutzutage aber möglichereise nehmen, wenn man sich weder mit Regierungs-noch mit parlamentarischer Oppositionsarbeit die Hände schmutzig macht. Einfach nur Forderungen stellen, und nie in die Gefahr kommen, etwas einlösen zu müssen. So machen das diverse Interessenverbände, und dem wird außerhalb (wie innerhalb) der Parlamente zu wenig entgegengesetzt. Das kann die Linke allein auch nicht rausreißen.
Gruß
C