Martin_Dus hat geschrieben:Die Frage ist, ob man die Muskulatur und das Herzkreislaufsystem so klar von einander trennen kann?
Allerdings ist es ja ziemlich eindeutig, dass der Kraftaufwand geringer ist bei langsamerer Pace und so die Muskulatur "weniger zu tun" hat.
rote Bohne hat geschrieben:Ich glaub ehrlich gesagt schon. Zumindest wüsste ich jetzt nicht, was an der Hitze den Muskel beeinträchtigen sollte. Der ist ja bei warmen Temperaturen eher auf Betriebstemperatur, als wenn es kalt ist.
Klar, wenn der Körper sich nicht mehr genügend runterkühlen kann, klappt's irgendwann auch nicht mehr mit der Muskelarbeit, weil die Enzyme kaputt gehen, aber so weit kommt es ja normalerweise nicht.
Für das Herz-Kreislauf-System ist die Hitze so belastend, weil es gleichzeitig noch dafür sorgen muss, dass der Körper gekühlt wird. Es pumt also massig Blut in die erweiterten Hautgefäße und muss so bei gleicher körperlicher Belastung ein viel größeres Herzminutenvolumen auswerfen. Dazu kommt noch die Dehydratation, was dem Herz die Arbeit auch nicht grade erleichtert.
Ohoh, Physiologie ist lang her
Dem Muskel ist es so gesehen egal, wie warm es draussen ist. Ob er von 38°C oder 41° warmem Blut durchströmt und gekühlt wird, ist nicht erheblich.
Dennoch bleibt bei der maximal erhöhten Hautdurchblutung viel weniger vom HZV für die Muskeln übrig, er kann weniniger Leistung bringen, deshalb ist man bei Überhitzung langsamer, und das u.U. deutlich.
Echte Tempotrainingsreize kann man so nicht setzen.
In der Praxis mache ich es so, dass ich die Tempotrainings eben auf morgens oder abends verschiebe. Nicht Hitzeakklimatisiert fällt auch das z.Z. schwer und schon darin sehe ich einen Sinn des Hitzetrainings, also die ruhigen Läufe eine weile lang bewußt (nach-)mittags zu machen. Den Punkt der Überhitzung, wenn die Hitze beginnt, leistungsmindernd zu wirken, erreicht man sowohl im Tempotraining als auch im WK dann später (Körpertemperatur ist in Ruhe erniedrigt, Schwitzen setzt früher ein, Schweissbildungsrate ist deutlich höher; Kühlung ist besser).
Martin_Dus hat geschrieben:Nach einem Dauerlauf in langsamen Tempo aber hoher HF (z.B. wegen hoher Temperaturen) ist die Muskulatur und der Bewegungsapparat sicherlich nicht so erschöpft wie bei einem Tempolauf (bei niedrigen Temperaturen) mit der gleichen HF, oder?
Von der Tendenz ja. Dennoch erfordert Hitzetraining viel Regenerationspotenzial, der ganze Körper wird mehr als normal gestresst.