Palatinator hat geschrieben:Also das mit dem 25 KM Lauf sollte ich mir vielleicht doch nochmal gut überlegen wenn ich die Antwort von Steffny lese zu seinen Plänen:
Hast du schonmal darauf geachtet, was Steffny insgesamt so für Antworten gibt? Es ist afaik fast immer so, dass er die Fragenden auffordert, die Pläne so originalgetrau wie möglich zu erfüllen. Manchmal verweist er vielleicht auf einen anderen eigenen Plan, der besser passen könnte.
Steffny macht das aus Prinzip so. Da kaum jemand die Pläne zu 100% genau befolgt, hat er so immer eine Erklärung, wenn es nicht klappt. Man hat ja den Plan nicht zu 100% befolgt, ist da 10s zu schnell gelaufen, da 3km zu viel oder zu wenig.
Herbert Steffny ist wahrscheinlich der ehemalige deutsche Spitzenläufer, der am besten von seiner Karriere lebt. Das liegt wahrscheinlich nicht daran, dass er so ein extrem guter Trainier wäre - sonst würde wohl er seit langem Spitzenlangstreckler als Trainer betreuen. Es liegt vielleicht eher daran, wie gut er sich vermarkten kann, daran dass er ein sehr cleverer Geschäftsmann ist.
Natürlich auch daran, dass er persönlich ein lockerer und sympathischer Typ ist, ich mag ihn auch. Fachlich sehe ich sein Werk allerdings sehr kritisch.
Jedenfalls sind viele von Steffny Ratschlägen davon geprägt, dass er die Marken "Herbert Steffny" und "Steffny Plan" stärken und auf keinen Fall "verwässern" will.
So jetzt mal zur Steffnys Antwort. Fairerweise muss ich voranstellen, dass Steffny einem Sub3 Kandidaten mit Marathonerfahrung wie dir möglicherweise etwas anderes geantwortet hätte. Aber wie o. a. im Prinzip läuft es meist auf Planerfüllung raus.
quatsch. Durch einen Wettkampf krempelt man nicht den ganzen Trainingsaufbau um.
Fühl dich hier bitte nicht angesprochen, Palatinator. Du willst ja gar nicht "alles mitnehmen". Auch gegenüber dem Fragenden auf der Webseite ist das eine unfaire Unterstellung: Der will auch nicht alles mitnehmen, sondern lediglich einen HM laufen. Auch will keiner von euch "alle Elemente beliebig durcheinander kombinieren".
Du tauschst einen langen Lauf gegen einen 25km WK. Fertig. Ist kein Problem, so lange du das nicht zu oft machst. Aber du willst das ja nur einmal machen.
Herbert Steffny hat geschrieben:(
Ratgeber Marathontraining Wochen in Plan austauschen? Halbmarathon verschieben?)
Der Halbmarathon (voll gelaufen) wäre also zu dem Zeitpunkt noch zu früh. Er soll als Aufbaurennen, Test und harter langer Lauf näher, 3 oder 4 Wochen vor dem Marathon liegen (wie in meinen Plänen vorgesehen). Nicht nur der Marathon, sondern auch der wichtige Halbmarathon wird in den Wochen vorher in Teilkomponenten stufenweise geübt. Lange Läufe, zunächst langsam, dann in Form eben des Halbmarathons schließlich auch schnell. Der Halbmarathon wird durch ein oder zwei 10km Wettkämpfe vorbereitet und die Wettkämpfe jeweils wiederum mit speziellen Intervalleinheiten. Sie sollten, wenn Sie nach meinen Plänen trainieren auch versuchen dieses wohldurchdachte Schema der Belastungs- und Formsteigerung befolgen.
Ist ja alles nach dem ersten Satz des Abschnitts weitgehend richtig, aber deswegen ist der 25er nicht zu früh. Die Form ist noch nicht so gut wie später, das ist aber kein großes Problem. Man muss nur bei Zeit Abstriche machen und es bei der Berechnung der möglichen Marathonzeit berücksichtigen, das ist aber nicht schlimm. Du hast zu diesem Zeitpunkt schon über 3 Wochen Training drin. Es wäre wirklich ein lausiger Plan, wenn du danach nicht schon einen anständigen HM laufen könntest.
Ja, manchmal richtig filigran .. bei Herbert Steffny aber eher nicht.
Herbert Steffny hat geschrieben:(
Ratgeber Marathontraining Wochen in Plan austauschen? Halbmarathon verschieben?)
Wer das nicht befolgt, den Plan wechselt oder unterbricht oder Trainingseinheiten beliebig austauscht, wird sich nicht wundern müssen, seine Form am Marathontag nicht zu erreichen. Auch Übertraining und Verletzung können die Folge sein, wenn jemand zu harte Elemente (z. B. den Halbmarathon) zu einem Zeitpunkt einplant, wo der Körper noch nicht so weit war.
Wenn man einigermaßen trainiert ist, kann man jederzeit einen Halbmarathon laufen. Ein Sub3 Kandidat auf alle Fälle. Natürlich nicht immer in Optimalzeit, da nicht immer in Topform. Aber das ist hier ja nicht so wichtig.
Es ist die leider bei vielen übliche Masche, Läufern Angst zu machen. Hier Angst, das selbst gesteckte Ziel nicht zu erreichen, Angst vor Übertraining oder Verletzung. Ein Trainer sollte Mut machen, nicht Angst!
Steffny übertreibt mal wieder, verwendet hier erneut rhetorisch geschickt die Unterstellung vom beliebigem Austausch von Trainingselementen. Aber auch nochmal die Anmerkung, dass er in dem aktuellen Fall einen Debütanten für 3:30 warnt und nicht einen erfahreneren Läufer mit HM PB von 1:24, der schon Marathonerfahrung hat.
Herbert Steffny hat geschrieben:(
Ratgeber Marathontraining Wochen in Plan austauschen? Halbmarathon verschieben?)
Insbesondere beim ersten Marathon (wie bei Ihnen) sollte man sich wie beim Kuchenbacken erst mal eng an ein bewährtes Standardrezept halten, bevor man mit weiteren Zutaten experimentiert! Meine beste Empfehlung sind eben meine Pläne, darum stehen sie schließlich so in meinen Büchern!
Ja klar. Natürlich empfiehlt Steffny da, woran er verdient.

Wieso sollte er zu geben, dass es gute oder bessere Alternativen gibt oder dass man durchaus mehr Erfolg haben kann, wenn man seine Pläne richtig an die eigene Situation anpasst?
Was würde das Steffny nützen? Es nützt im mehr, wenn möglichst viele seine Bücher kaufen, Pläne zu möglichst 100% erfüllen und dann so Erfolg haben. Das ist die Werbung die er braucht.
Gruß
C.