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Leichtathletik-Europameisterschaft 2010 in Barcelona (27.07. - 01.08.)

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romawi hat geschrieben: Die amtierende U20 Europameisterin im Sprint Yasmin Kwadwo
wirkt irgendwie auch nicht europaeisch geschweige denn deutsch.
Och, irgendwie scho wenn man sie sprechen hört. :zwinker5:

Aber ich würd's auch nicht mal über die Sprachbeherrschung definieren. Solange ein Athlet nicht "Staatenhopping" betreibt und mal für die einen und wenn's dort nicht klappt dann für die nächsten an den Start geht, find ich's schon ok.
Gibt's da eigentlich Wechselsperren?

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Auch in Deutschland hat es in der Vergangenheit das Einbürgerungsverfahren oftmals ganz erheblich beschleunigt, wenn der Antragsteller herausragende sportliche Leistungen zu erbringen versprach (Basketball, Leichtathletik, Turnen, Tischtennis ... hab leider ein besch### Namensgedächtnis). Hat sich kaum jemand drüber beschwert, allenfalls einige Menschenrechtsaktivisten, die die Schlechterstellung "normaler" Antragsteller kritisiert haben.

Wer also im Glashaus sitzt ... :P

Insofern ist Mocki nicht nur generell ein guter Typ, sondern hat den Sabbelkopp vom Fernsehen gestern hervorragend "abtropfen" lassen! :daumen:

vg,
kobold

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Dann bitte eure schwachsinnige Diskussion woanders austragen. Hier wird's über die Leistung bei EM diskutiert.

Gruß
Rolli, der auch bei den DM laufen will, obwohl erst seit 20 Jahren ein Deutsche. Oder darf ich das auch nicht...

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Rolli hat geschrieben:Dann bitte eure schwachsinnige Diskussion woanders austragen.
Auch wenn ich die Diskussion für überflüssig halte, ist sie nicht schwachsinnig.
Hier wird's über die Leistung bei EM diskutiert.
Das stimmt so nicht. Hier wird auch über die Leistung bei der EM diskutiert. Aber auch um die Themen rund um die EM. Nur weil Du keinen Bock darauf hast, Rolli, können die Leute es ja doch dort schreiben, wo sie denken, dass das ein Thema ist, das zur EM gehört.
der auch bei den DM laufen will, obwohl erst seit 20 Jahren ein Deutsche. Oder darf ich das auch nicht...
Selbst die Diskussion als schwachsinnig bezeichnen und dann durch eine provokative Frage die Diskussion anheizen. Ist doch Quatsch, oder?

Ich finde das Bild dieser EM ist ein buntes, und das gefällt mir gut.

Vor allem gefällt mir, dass auch gute bis sehr gute Leistungen von (deutschen) Sportlern gewürdigt werden, auch wenn sie nicht unter den ersten drei Plätzen sind.

Ich denke, da hat sich auch bei den Reportern einiges geändert.
Die Tatsache, dass auch persönliche Bestleistungen dabei sind, zeigt doch, dass die Athleten sich z.Tl. punktgenau vorbereitet haben.

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rohar hat geschrieben: Aber ich würd's auch nicht mal über die Sprachbeherrschung definieren. Solange ein Athlet nicht "Staatenhopping" betreibt und mal für die einen und wenn's dort nicht klappt dann für die nächsten an den Start geht, find ich's schon ok.
In die Richtung geht es auch was ich meine. Ich spreche hier auch gar nicht über einzelne Sportler weil ich über deren Migrationshintergrund nicht informiert bin.
Wenn jemand in einem Land aufwächst oder aus welchen Gründen auch immer in ein Land kommt ist das das eine.
Wenn jemand das Land wie einen Verein wechselt, um irgendwo starten zu dürfen, ist das etwas anderes.
Darum geht es MIR wenn ich denke, dass man darüber diskutieren darf. Und das ist imo...
Martin_Dus hat geschrieben:Man kann zwar darüber diskutieren, aber das wäre einfach an der Realität vorbei.
... eben nicht an der Realität vorbei. Und selbst wenn es so wäre. Wenn alle Menschen in den letzten Jahrtausenden immer nur über das diskutiert hätten, was für sie die Realität war hätte es wenig Entwicklung gegeben.

Martin_Dus hat geschrieben:Beim Fußball waren sie alle stolz auf die Multi-Kulti-Truppe, aber wenn andere Länder auf einmal afrikanischstämmige Läufer in ihren Reihen haben, dann wird das auf einmal ein Thema.

So wie man es eben gerade braucht oder haben will.
Woher weißt du dass das so ist? Wer sagt dir dass die Leute die hier über diese Dinge nachdenken, das nicht auch bei der WM gemacht haben? Ich z.B. finde dass es einen Unterschied gibt, ob Cacau für Deutschland spielt oder Özil. Ohne dass das in irgendeiner Weise einen politischen Meinungshintergrund hat. Man hat mich nur nicht gefragt dazu hier im Forum :zwinker5:
kobold hat geschrieben:Auch in Deutschland hat es in der Vergangenheit das Einbürgerungsverfahren oftmals ganz erheblich beschleunigt, wenn der Antragsteller herausragende sportliche Leistungen zu erbringen versprach (Basketball, Leichtathletik, Turnen, Tischtennis ... hab leider ein besch### Namensgedächtnis). Hat sich kaum jemand drüber beschwert, allenfalls einige Menschenrechtsaktivisten, die die Schlechterstellung "normaler" Antragsteller kritisiert haben.
Gab es da nicht mal Alina Astafej oder so ähnlich? Die war auch relativ schnell keine Rumänin mehr...
Rolli hat geschrieben:Dann bitte eure schwachsinnige Diskussion woanders austragen. Hier wird's über die Leistung bei EM diskutiert.
Mir ist ehrlich gerade egal, ob dich das stört, worüber hier geschrieben wird. Und das ist in allererster Linie durch die nicht vorhandenen Umgangsformen deines Postings so.

Im Threadtitel: Leichtathletik-Europameisterschaft 2010 in Barcelona (27.07. - 01.08.) kann ich auch nirgendwo erkennen, dass hier ausschließlich über die Leistung diskutiert werden darf.

Viele Grüße
Sönke

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soenke1900 hat geschrieben: Und das ist in allererster Linie durch die nicht vorhandenen Umgangsformen deines Postings so.
Wieso denn? Er hat doch bitte gesagt.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Nicht auszudenken die Diskussion in Kenia, wenn dort der erste Deutschstämmige kenianischer Meister im 10.000m Lauf wird.
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PB: HM 1:44:46, 10km 49:37, M 4:19:28 (alle 2011), 24h 84,97 km (2013)

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soenke1900 hat geschrieben:Ich z.B. finde dass es einen Unterschied gibt, ob Cacau für Deutschland spielt oder Özil.
Und genau dieses Beispiel finde ich besonders unpassend.

"Helmut" hat sich ganz bewusst für die deutsche Staatsangehörigkeit entschieden, nachdem er schon viele Jahre in Deutschland gelebt hat, und bevor man ihm angeboten hat, für Deutschland zu spielen.
Özil ist das Kind türkischer Einwanderer, ist in Deutschland geboren und musste sich erst in einem längeren Prozess dazu entscheiden, für Deutschland zu spielen. Lange Zeit war es ihm nämlich gar nicht klar für wen er spielen wollte. Erst als klar wurde, dass er auch in Deuschland die Chance hat, in der Nationalelf zu spielen, hat er sich dazu entschieden.

Um den Bogen jetzt einmal zurück zur Leichtathletik zu spannen: Irina Mikitenko ist kasachischer Herkunft. Sie kam mit ihrem Mann als Spätaussiedlerin 1996 nach Deutschland. Sie startete dann sehr zügig bei den deutschen Meistershaften und wurde auch deutsche Meisterin.

Ihre Kinder (hat sie wleche?) würden z.B. sicherlich ohne Probleme sofort als Deutsche bei irgendwelchen Meisterschaften starten. Genauso ist der Özil-Fall gelagert. Und Cacaus Fall ist wie Mikis Fall. Nach Deutschland gekommen, um zu bleiben. Fertig. Und damit ist sie für mich Deutsche und (@Rolli :zwinker2: ) sie darf daher natürlich bei Europameisterschaften für Deutschland starten, so wie sie es vor vier Jahren in Göteborg ja auch getan hat.

Gruß
Martin

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DerC hat geschrieben: Wie soll man das denn richtig verstehen? Die Leute dürfen hier leben, aber nicht hier Sport machen? Ein Kipketer ist doch auch nicht nach DK gegangen, weil er zu schlecht fürs kenianische Team gewesen wäre?

Ist es für dich auch ein Problem, das Klose, Podolski und Özil für Deutschland spielen?

:confused:

Gruß
C.
Du verdrehst mir die Worte im Mund! Ich habe nirgends behauptet, dass die Leute in aneren Ländern keinen Sport machen dürfen! Ich bin auch schon in anderen Ländern dieser Welt gelaufen. Darum gehts hier ja ein bißchen. Aber ich denke, Du hast Dich einfach schlecht ausgedrückt. Hier gehts um die Annahme einer "fremden" Nationalität.

Es kommt ja immer auch darauf an, WARUM jemand die Nationalität hat und welches Kalkül dahintersteckt. Wenn es auf familiären Wurzeln beruht, oder derjenige tatsächlich seit langer Zeit seinen Lebensmittelpunkt in dem betreffenden Land hat und somit dort auch "im Geiste zu Hause" ist, dann finde ich das absolut ok.
Ich kenne zugegebenermaßen nicht die genaue Vita der afrikanisch-stämmigen EM-Teilnehmerinnen. Aber zu Abeylegesse steht zB bei Wikipedia:
"Nach einem Sportfest in Istanbul war sie mit den Trainingsbedingungen in der Türkei so zufrieden, dass sie beschloss, dort zu bleiben. Um die türkische Staatsangehörigkeit zu bekommen, heiratete sie und nannte sich fortan Elvan Can."
Wenn ejmand also nur heiratet, um die Staatsangehörigkeit zu bekommen, empfinde ich das schon als sehr merkwürdig ... Auch wenn ich weiss, dass das selbst in Deutschland an der Tagesordnung ist - wenn auch aus anderen Gründen. Dass sie sich von dem Mann, der ihr die türksiche Staasangehörigkeit beschert hat später wieder scheiden ließ, sei mal so kommentarlos dahingestellt... Dass sie von Äthiopien ein Trainingsverbot in Äthiopien bekam, dürfte aber auch ausdrücken, was man dort von diesem Nationlitäten-Toursimus hält.

Zu Klose: er kam mit 8 Jahren nach Deutschland und lebt seitdem hier. Das hat er bestimmt nicht aus dem Kalkül gemacht, hier mal Nationalspeiler zu werden. Zudem ist sein Vater deutschstämmig. Ich denke er fühlt sich weitaus mehr als Deutscher als als Pole.

Podolski kam mit 2 Jahren nach Deutschland. Hört sich das für Dich nach langfristiger Planung für die Aufnahme in die Deutsche NAtionalmannschaft an?

Özil ist in Deutschland geboren und lebt schon immer hier - nie in der Türkei. Noch Fragen???

Deine Vergleiche hinken also allesamt gewaltig...
arai79 hat geschrieben:Finde ich nicht so toll, solche Sätze, ganz egal wie man zu dem Thema stehen mag. Es ist nunmal irrelevant, ob Mockenhaupt in einem theoretischen EM-Rennen ohne diese "Afrikanerinnen" (wodurch das Niveau viel niedriger gewesen wäre, wäre das wirklich so toll?) Dritte geworden wäre, wenn es da draußen eine Realität gibt, in der sie Sechste geworden ist.

arai
Eine EM hat das Niveau, das eine EM nunmal hat. Wenn es ohne die "Afrikanerinnen" (wie Du sie ja auch nennst) halt ein langsameres Rennen (was nicht gleichbedeutend mit langweiliger sein muß) gewesen wäre, dann wäre das halt so. Die Steigerung des Renntempos bei 10.000m-EM-Rennen sollte nicht der Grund für die Einbürgerung von Afrikanerinnen in europäische Länder sein, oder etwa doch?

Bei der Tour de France sagte gerade auch jeder Reporter und schrieb jede Zeitung, dass Schleck genau mit den 39 Sekunden Rückstand verloren hat, die ihm Contador während Schlecks` technischem Problem mit der Kette abgenommen hat, und dass es ohne diese Aktion evtl. ganz anders ausgegangen wäre. Ist auch "Theorie", und die Realität sieht so aus, dass er nunmal mit 39 Sekunden verloren hat. Deshalb verbietet es sich doch nicht, trotzdem ein "theoretisches Ergebnis" zu skizzieren.

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soenke1900 hat geschrieben: In die Richtung geht es auch was ich meine. Ich spreche hier auch gar nicht über einzelne Sportler weil ich über deren Migrationshintergrund nicht informiert bin.
Wenn jemand in einem Land aufwächst oder aus welchen Gründen auch immer in ein Land kommt ist das das eine.
Wenn jemand das Land wie einen Verein wechselt, um irgendwo starten zu dürfen, ist das etwas anderes.
Darum geht es MIR wenn ich denke, dass man darüber diskutieren darf.
Ja, da gebe ich dir recht.
Wenn allerdings jemand die Staatsbürgerschaft für ein Land annimmt und dann gewinnt, dann ist das eben so.
Das passiert und ist ein normaler Prozess, der auf der ganzen Welt abläuft.

Zu hinterfragen ist allerdings die Leistungsfähigkeit des Systems, welches dahinter steckt.
Wenn bsw. drei Kenianer, die auf 5.000 m nur die Pos. 10-12 in Kenia belegen, nach Deutschland kämen und bei der EM starten und die Plätze 1-3 erlaufen, hätte das wenig mit der dt. Leichtathlethik und deren Stärke zu tun.
Anders wäre es, wenn sie bsw. im zarten Alter von fünf Jahren eine sportliche Entwicklung in Deutschland machen und dann bei der EM mit den gleichem Erfolg abschließen würden.
soenke1900 hat geschrieben: Woher weißt du dass das so ist? Wer sagt dir dass die Leute die hier über diese Dinge nachdenken, das nicht auch bei der WM gemacht haben? Ich z.B. finde dass es einen Unterschied gibt, ob Cacau für Deutschland spielt oder Özil. Ohne dass das in irgendeiner Weise einen politischen Meinungshintergrund hat. Man hat mich nur nicht gefragt dazu hier im Forum :zwinker5:
Das sehe ich eben nicht so, sie sind ja in Deutschland aufgewachsen.

Es gibt einige Fälle, in denen Sportler die Staatsbürgerschaft eines anderen Landes annehmen, weil sie dort eine Startberechtigung bei intern. Großveranstaltungen erhalten. Solange die Statuten es erlauben und die Sportler dadurch besser Geld verdienen können.
Deswegen ist der englische Fußball auch viel schlechter, als er immer dargestellt wird :teufel:

Ein etwas außergwöhnliches Bsp. ist Merley Ottey, die wohl in der slowenischen 4 x 100 m Staffel starten soll, sie ist gerade 50 Jahre alt geworden und hat mit 11,72 Sek. gerade einen neuen Weltrekord in ihrer AK aufgestellt.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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romawi hat geschrieben:Hi Rolli, ich war noch nicht im Stadion, werde wohl auch nicht gehen. Ich hab keine Lust nach der Arbeit noch in die Stadt zu gehen.
Ich hab schon so viele Stunden bei solchen Anlaessen im Stadion verbracht, ich bin etwas uebersaettigt
Das Stadion ist sogar ziemlich leer obwohl die Eintrittspreise recht guenstig sind. LA steht hier nicht so hoch im Kurs und es ist heiss und sehr feucht.
Da gehen die meisten Leute lieber an die Playa.
Heute extrem wenig Zuschauer. Leider befindet sich LA auch in Spanien auf einem absteigenden Ast.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Heute extrem wenig Zuschauer. Leider befindet sich LA auch in Spanien auf einem absteigenden Ast.
Das finde ich allerdings auch extrem schade, dass kaum Zuschauer im Stadion sind. Selbst bei den Abendwettkämpfen sind nur sehr wenige Zuschauer dort. Die Oberränge sind fast komplett leer.

Mich wundert auch, dass nicht zumindest mehr Touristen, die in der Gegend sind, dort vorbeischauen.
Wenn ich in der Gegend wäre, würde ich sicherlich mal den ein oder anderen Tag ins Stadion gehen.
Natürlich ist das dann nicht das Fachpublikum, das Du Dir wahrscheinlich erhoffst, aber immerhin könnte dann etwas mehr Stimmung sein.

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Es ist halt auch fuer die meisten die letzte Arbeitswoche. Da gibts vielerorts noch viel zu tun. Hier in Catalunya ist auch alles etwas anders als im uebrigen Spanien. Fussball, Basketball und Motorsport sind halt beliebter. Jedenfalls zum Zusehen.
Hier gibts grad ein schweres Gewitter. Glaub aber nicht das es wirklich abkuehlt.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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Mohr draußen, Demut drei Fehlversuche .............irgendwie läuft's gar nicht ..... Nerven?

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Quintana hat geschrieben:Du verdrehst mir die Worte im Mund!
Nein, ich verdrehe gar nichts, schon gar nicht in deinem Mund. Ich habe bloß Fragen gestellt.
Quintana hat geschrieben:Aber ich denke, Du hast Dich einfach schlecht ausgedrückt. Hier gehts um die Annahme einer "fremden" Nationalität.
Ja ich habe mich schlecht ausgedrückt. Es geht um den Wechsel der Staatsbürgerschaft oder bei Athleten mit mehrfacher Staatsangehörigkeiten um den Wechsel der Startberechtigung.

Es gibt übrigens meist eine Sperre nach dem Wechsel. Die beginnt ab dem letzten internationalen Einsatz für die alte Nation. Deswegen ist der bisher für Deutschland startende Hammerwerfer Sergej Litwinov mit weissrussischen Wurzeln wohl auch nicht bei der Mannschafts EM in Bergen (früher nannten man es Europacup) gestartet, weswegen er auch nicht für die EM nominiert wurde. So kann er möglichst bald für Russland starten. (Afaik will er mehr bei seinem Vater in Russland trainieren, seine Frau wohnt in Weißrussland).
Quintana hat geschrieben: Es kommt ja immer auch darauf an, WARUM jemand die Nationalität hat und welches Kalkül dahintersteckt.
Warum soll es darauf ankommen? Was ist daran schlimm, wenn Kalkül dahinter steckt? Jonas Hamm (LG Braunschweig) ist bei der EM über 1500m für Finnland angetreten, denn er hat afaik auch einen finnischen Pass und der DLV hätte ihn nicht nominiert. Wo ist das Problem für dich dabei?
Wieso soll ein Profisportler nicht entscheiden dürfen, wo und für wen er arbeiten will?
Quintana hat geschrieben: Wenn es auf familiären Wurzeln beruht, oder derjenige tatsächlich seit langer Zeit seinen Lebensmittelpunkt in dem betreffenden Land hat und somit dort auch "im Geiste zu Hause" ist, dann finde ich das absolut ok.
Es kommt zum Glück nicht darauf an, ob du das ok findest. :teufel:

Wanjiru hat(te) seinen Lebensmittelpunkt möglicherweise eher in Japan als in Kenia. Würdest du ihn zwingen wollen, für Japan zu starten? Wie wolltest du feststellen, wo welcher Athlet "im Geiste zu Hause" ist?
Quintana hat geschrieben: "Nach einem Sportfest in Istanbul war sie mit den Trainingsbedingungen in der Türkei so zufrieden, dass sie beschloss, dort zu bleiben. Um die türkische Staatsangehörigkeit zu bekommen, heiratete sie und nannte sich fortan Elvan Can."
Wenn ejmand also nur heiratet, um die Staatsangehörigkeit zu bekommen, empfinde ich das schon als sehr merkwürdig ...
Wieso merkwürdig? Merkwürdig ist vielleicht eine Gesetzgebung, die sie da zu bringt, zu heiraten, um Türkin zu werden.

Wäre doch viel einfacher, wenn es prinzipiell reicht, dass sie Türkin werden will. Gut, vielleicht noch ein kleines Formular ausfüllen. :D
Quintana hat geschrieben: Dass sie von Äthiopien ein Trainingsverbot in Äthiopien bekam, dürfte aber auch ausdrücken, was man dort von diesem Nationlitäten-Toursimus hält.
Naja, die ärgern sich eben, dass eine gute Läuferin nicht für Äthiopien startet, verständlich, oder? Allerdings halte ich ein Einreise- bzw. Aufenthaltsverbot (wenn es das tatsächlich gibt) für deutlich übertrieben. Wenn gute Läufer aus anderen Ländern zu Äthiopien wechseln wollten, fänden viele in Äthiopien diesen Nationalitätenwechsel vielleicht gar nicht so schlecht.

Das AK in Kenia hat sich wohl auch nicht gefreut, als sie erfahren haben, das Bernard Lagat künftig für die USA startet. Auch wenn er ja schon länger in den USA gelebt hat, hätte der kenianische Verband sicher lieber gesehen, dass er weiter für Kenia startet.

Ich ärgerte mich vielleicht auch, wenn einer meiner besten Athleten "meinen" Verein verließe und für einen anderen startetet, aber wenn er anderswo bessere Bedingungen vorfindet, ist das doch verständlich und legitim.
Quintana hat geschrieben:Die Steigerung des Renntempos bei 10.000m-EM-Rennen sollte nicht der Grund für die Einbürgerung von Afrikanerinnen in europäische Länder sein, oder etwa doch?
Es gab möglicherweise schon fragwürdigere Gründe, warum Menschen eingebürgert wurden. Und wie gesagt, eigentlich sollte doch entscheidend sein, dass jemand die Nationalität haben und für das Land starten möchte.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Welche deutschen Mittelstreckler meinst du denn? So viele gute waren es ja nicht uin letztere Zeit, mal abgesehen von Schuhmann
Ach ich hing bei dem Post noch in Gedanken bei den Zeiten eines Wolfram Müllers oder Rene Herms (möge er in Frieden ruhen), die sich ja auch nicht unbedingt als taktische Wunderkinder entpuppt haben - ganz anders als ein Niels Schuhmann bspw ... Aber auch egal, hauptsache Schlangen sammelt noch genug internationale Erfahrung, ebenso wie der Nachwuchs.
Das Niveau haben sie ja schon um in Europa mitspielen zu dürfen.



Zur aktuellen Diskussion - das leidige Thema wird in den USA auch permanent diskutiert, ob denn ein Meb bspw wirklich der erste US - Amerikaner war, der mal wieder den NY Marathon gewonnen hat ... weil, irgendwie sieht er ja so anders aus, und der Name ist auch nicht amerikanisch (kein Witz - das ist wirklich auf Flotrack in den Chats durchgekaut worden !!) genauso wie man damals bei Salazar denselben Mist getönt hat, weil er ja ursprünglich Kubaner ist.
Wenn da von Amerikanern gesprochen wird, dann meint man den in den USA geborenen, weißen Amerikaner. So Marke Ryan Hall. Und gerade ärgert man sich wieder, weil ja sowohl der 1500m als auch der 5000m Rekord von Lagat ist, weil der ja nicht wie Ritz aussieht.
Und der für Hall wohl unerreichbare Marathonrekord - naja, arisch ist Khalid Khannouchi ja nicht gerade ^^

So kann man eben auch im Sport immer wieder die Völkerkundler sich echauffieren sehen.

Komisch dass sich noch keiner aufgeregt hat dass Filmon Ghirmai ja auch gar nicht deutsch aussieht ... dass der für Deutschland starten darf? Komisch?

P.S.: in nem anderen Faden diskutieren wir gerade, warum Irina wohl lieber Marathon Majors läuft als WM,EM oder OS - vielleicht wollte sie ja von vornherein dem Vorwurf entgehen, dass sie als gebürtige Kasachin ja eigentlich keine richtige, vollwertige Deutsche ist und somit es ja doof aussieht wenn eine mit dem Namen Mikitenko Metall für Deutschland holt [/IRONIE]

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eine Schande was Kapplers und Co da abhalten, Hauptsache einen kostenlosen Bracelona Trip mitnehmen :confused:

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Zegger hat geschrieben:eine Schande was Kapplers und Co da abhalten, Hauptsache einen kostenlosen Bracelona Trip mitnehmen :confused:
es sind in Teilen keine berauschenden Resultate, aber gleich Abzocke zu unterstellen ist doch daneben :nene:

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bei den coolsten Sonnenbrillen sind wir aber vorne dabei


die Quali müßte viel härter sein, auch wenn nur zehn Athleten hinfahren

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Zegger hat geschrieben:eine Schande was Kapplers und Co da abhalten, Hauptsache einen kostenlosen Bracelona Trip mitnehmen :confused:
Zegger hat geschrieben: die Quali müßte viel härter sein, auch wenn nur zehn Athleten hinfahren
Eine Schande sind vielleicht erbärmliche Beiträge wie deine.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Eine Schande sind vielleicht erbärmlichen Beiträge wie deine.
:daumen:
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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schaut ihr kein TV die fliegen reihenweise raus und lachen sich halb tot, ach wie lustig

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Zegger hat geschrieben:schaut ihr kein TV die fliegen reihenweise raus und lachen sich halb tot, ach wie lustig
Solche armseligen Sätze sagen mehr über dich aus, als viele hier jemals wissen wollten.

Schaust du kein TV? Verena Sailer ist eben gerade ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und als Siegerin ihres Halbfinals ins 100m Finale gekommen.

Schade dass etwas zu viel Rückenwind gewesen ist. Aber sie kann ja noch im Finale eine reguläre PB laufen.

edit: Kobold war schneller ...

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Es gab schon immer schlanke und erfolgreiche Sprinter. Carl Lewis war 1984 auch noch ziemlich schlank

Es gab halt eine Zeit in der viel mit Steroiden gedopt wurde, und so sahen die Läufer dann eben aus. Aber auch da waren immer relativ Schlanke dazwischen, ein Obikwelu war auch nie so breit wie Johnson oder Chambers.
ohne großartig darüber gelesen zu haben, bin ich immer davon ausgegangen, dass die ft-fasern der sprintertypen naturgemäß im durchmesser dicker und kräftiger sind, schneller kontrahieren (und schneller ermüden) und dass sprinter im training eher die muskulatur und weniger das herz-kreislaufsystem trainieren. die mehrheitlichen anatomischen unterschiede zwischen beispielsweise spitzenlangstrecklern und -kurzstrecklern haben mich das auch immer glauben lassen. aus meiner (zugegebenermaßen selektiven) sicht sind elitesprinter ja schon eher ziemliche stiernacken, wenn ich mir z.b. leute wie shawn crawford oder asafa powell oder gay ansehe, steroide hin oder her. carl lewis 84 war vor meiner zeit aber in youtube videos sieht er da ja auch ziemlich austrainiert aus - man sieht auf jeden fall, dass er schon mal einen kraftraum von innen gesehen hat, obikwelu genauso. lemaitre hingegen sieht ja eher wie ein jedermann von der straße aus, knallt solche zeiten raus und dominiert seine europäischen mitbewerber - für mich unglaublich. unger war doch früher auch mal breiter und hat dann irgendwann auf schlank umgestellt, oder? sorry eigentlich alles ot aber das thema fasziniert mich irgendwie :peinlich: . zum nationalitätenthema fällt mir noch ein: hat sich bei matthias steiner eigentlich mal jemand aus deutschland negativ darüber geäußert, dass er für deutschland stößt und reißt :confused: .
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DerC hat geschrieben:Solche armseligen Sätze sagen mehr über dich aus, als viele hier jemals wissen wollten.

Schaust du kein TV? Verena Sailer ist eben gerade ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und als Siegerin ihres Halbfinals ins 100m Finale gekommen.

Schade dass etwas zu viel Rückenwind gewesen ist. Aber sie kann ja noch im Finale eine reguläre PB laufen.

edit: Kobold war schneller ...

Gruß
C.
alles klar :daumen:

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Es geht doch hier nicht um juristische Fragen sondern um Emotionen. Wenn z. B. ein Kenianer eingbürgert würde und somit offiziell die deutsche Staatsangehörigkeit hätte, dann müsste ich doch wohl kaum ein Zusammengehörigkeitsgefühl empfinden wg. eines Eintrages im Personalausweis!

Ich ergreife eigentlich grundsätzlich immer Partei für den vermeintlichen Außenseiter. Einfach der Abwechslung wegen. Also darf ich ruhig mal zu Ghana halten, wenn die gegen Deutschland spielen. Wichtig ist doch beim Passivsport, dass man ansehnliche Leistungen präsentiert bekommt und Spannung. WER dafür sorgt, ist doch am Ende fast egal. Ich würde mich auch freuen, wenn jemand den Bolt mal stehenlassen würde. Aber nicht weil ich ihn nicht mag. Nö, solche Typen brauchst Du. Aber eben wg. der Überraschung.

Und wenn die deutschen Athleten ihre PB verbessern, dann ist das doch klasse! Wenn ICH nicht verstehe, dass es nicht nur um Treppchen geht sondern um die individuelle Steigerung im Rahmen der eigenen Möglichkeiten geht, dann frage ich mich WER SONST!

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Gold für Seiler auf 100m!!! KLASSE!!!


und im Speerwurf siehts auch gut aus. Na also!


Walter
You can only fail if you give up too soon

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Die Mädels waren wieder super. Wie Sailer gelaufen ist, echt hammer! Die anderen 3 Mädes waren auch super. 1,2 und 4.

Super Mädels!

Steffi

Geiles EM WOCHENENDE

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Ich bin so auf die 1500 gespannt. Es gibt wenige Rennen, die so spannend sind. Endlich geht es wieder los.
10,11 für Lemaitre (welch passender Name) ist auch keine schlechte Hausnummer für einen "wießen" Europäer der alten Schule!
Und das stadion... acuh fast 20 jahre nach Olympia noch schön

Runners an die Macht
Falls Interesse an meiner Webseite besteht: Bambusbetten, deren Bilder allein schon ein paar Urlaubsträume bereiten könnten.

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Auf die 1500 freue ich mich auch. Schlangen hat dieses Saison hintenraus was drauf. Bei der DM lief er schon ne 53er Schlussrunde, gestern das sah auch noch locker aus.

Aber das kann ne ganz enge Sache werden, es gibt keinen eindeutigen Favoriten, auch wenn Baddeley z. B. sehr gut aussah bisher.
DerC hat geschrieben: Sailer gehört zu den Medaillenkandidatinnen. Für mich nach den Vorläufen sogar Favoritin auf Gold.
Warum wette ich nicht öfter auf Leichtathletikmeisterschaften? :D

Egal, ein schöner EM-Abend. Die Mädels haben es gerockt.

:party:

Gruß
C.

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Man was für ein Kracher Verena Sailer gewinnt tatsächlich die Goldmedaille und das in sehr guten 11,10 s bei einem Gegenwind von 0,6 m/s. Was wäre denn erst möglich gewesen, wenn sie den noch maximal zulässigen Rückenwind von 2,0 m/s gehabt hätte, wahrscheinlich eine 11,00 s.

Aber auch unsere 3 Speerwerferinnen waren der Kracher fast parallel zu den 100 m.
Das Linda Stahl Gold gewinnt ist völlig überraschend, mit einer guten Weite, wo eher eine Christina Obergföll wesentlich höher gehandelt wurde. Aber auch Katharina Molitor mit einem achtbaren 4. Platz rundeten das Deutsche Mannschaftsergebnis sehr positiv ab.

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Gerade auf Eurosport 5000m Frauen bei Afriker Meisterschaften in 16:18. Sehr schwach. Sie laufen sich 4600m ein und dann 400m sub60. Das machen sie immer öfters und immer krasser. Mal schauen was die Europäerinnen machen.

Gruß
Rolli

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EM2010Barca hat geschrieben:Ich bin so auf die 1500 gespannt.
Ich bin auch gespannt. Ob Schlangen das schafft... glaube ich nicht. :confused:

Aber Glückwunsch an Super-Sailer! Die LA ist in D doch noch nicht gestorben. :daumen:

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Gerade auf Eurosport 5000m Frauen bei Afriker Meisterschaften in 16:18. Sehr schwach. Sie laufen sich 4600m ein und dann 400m sub60. Das machen sie immer öfters und immer krasser. Mal schauen was die Europäerinnen machen.
Wieso schwach, ist eben ein taktisches Rennen, dazu auf der Höhe von Nairobi (1650m über Null)?

Alle die schon in guter Form auf "normaler" Höhe gelaufen sind, können eh keine BEstzeit laufen, es geht nur um den Sieg, wieso nicht so laufen?

Gruß
C.

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DerC hat geschrieben:Wieso schwach, ist eben ein taktisches Rennen, dazu auf der Höhe von Nairobi (1650m über Null)?

Alle die schon in guter Form auf "normaler" Höhe gelaufen sind, können eh keine BEstzeit laufen, es geht nur um den Sieg, wieso nicht so laufen?

Gruß
C.
Das ist mir klar. Die Zeit an sich ist sehr schwach, auch bei 1650m NN.

Mich wundert, dass sie immer öfters so laufen. Und das ist für mich keine Taktik mehr, weil das immer gleich abläuft. Ich verstehe es nicht, warum die sprintschwachen Frauen da nicht früher ihren Glück versuchen.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Das ist mir klar. Die Zeit an sich ist sehr schwach, auch bei 1650m NN.

Mich wundert, dass sie immer öfters so laufen. Und das ist für mich keine Taktik mehr, weil das immer gleich abläuft. Ich verstehe es nicht, warum die sprintschwachen Frauen da nicht früher ihren Glück versuchen.
Weil das Tempomachen zu viel Kraft kostet und sie eh nicht wegkommen würden. Denkst du wirklich, irgendeine von den anderen hätte die Form, alleine von vorne einer Vivian Cheruiyot wegzulaufen?

Die Türkin über 10000m Frauen EM war die einzige seit langer Zeit, die sich mal etwas früher vom Feld abgesetzt hat in einem Langstreckenrennen auf der Bahn.

Bei allen etwas besser besetzten Rennen (WM, Olympische Spiele) kommt das schon seit Jahren nicht mehr vor. Es gibt immer Spurtentscheidungen. Die "Steher" haben den Kampf verloren.

Muss dir nicht gefallen, ist aber die Realität.

Gruß
C.

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DerC hat geschrieben:Weil das Tempomachen zu viel Kraft kostet und sie eh nicht wegkommen würden. Denkst du wirklich, irgendeine von den anderen hätte die Form, alleine von vorne einer Vivian Cheruiyot wegzulaufen?

Die Türkin über 10000m Frauen EM war die einzige seit langer Zeit, die sich mal etwas früher vom Feld abgesetzt hat in einem Langstreckenrennen auf der Bahn.

Bei allen etwas besser besetzten Rennen (WM, Olympische Spiele) kommt das schon seit Jahren nicht mehr vor. Es gibt immer Spurtentscheidungen. Die "Steher" haben den Kampf verloren.

Muss dir nicht gefallen, ist aber die Realität.

Gruß
C.
Das hat mit "gefallen" nichts zu tun. Dass die Rennen so entschieden werden wundert mich schon, weil wenn man keine Sprinterqualitätetn hat, sollte man das Renne von vorne versuchen mit Mördertempo zu entscheiden. Vielleicht hat man da gegen Cheruiyot keine Chance, zweite oder dritter Platz konnte man damit schon erreichen.

Gruß
Rolli

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Mich wundert das auch. Nehmen wir an, ich könnte auf 10000 m eine 28:00 laufen. Dann würde ich doch mit den ebenso gestrickten schauen, einen Rennen, in dem 8200 m auf 29:00 gelaufen wird und dann plötzlich die Post abgeht, zu vermeiden. Sprich, ich würde von Beginn an auf die 28:00 laufen und das Tempo hochhalten. Scheint mir so aus dem Bauch heraus mehr Erfolg zu versprechen.

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HendrikO hat geschrieben:Mich wundert das auch. Nehmen wir an, ich könnte auf 10000 m eine 28:00 laufen. Dann würde ich doch mit den ebenso gestrickten schauen, einen Rennen, in dem 8200 m auf 29:00 gelaufen wird und dann plötzlich die Post abgeht, zu vermeiden. Sprich, ich würde von Beginn an auf die 28:00 laufen und das Tempo hochhalten. Scheint mir so aus dem Bauch heraus mehr Erfolg zu versprechen.
Der Plan hat einige Haken:

Wenn du 28:00 in einem Rennen laufen kannst, indem es Pacemaker gibt und vorne am Ende 27:30 gelaufen wird, heißt das nicht, dass du alleine 28:00 laufen kannst. Alleine läufst du vielleicht 28:30. Also ginge der Plan nur auf, wenn alle anderen nur 28:30 oder schlechter laufen können. Denn sobald du das Tempo machst, muss der nächste nicht alleine Laufen, sondern kann sich an dich dran hängen. Und wie oft ist einer im Feld, dessen PB oder Potenzial 30s besser als von allen anderen ist?

Wenn du dich jetzt mit den Siegern der letzten Rennen (10000m Männer EM 2010 und WM 2009 und OS 2008) beschäftigst, wirst du feststellen, dass das oft auch diejenigen waren, die die schnellste Bestzeit im Feld hatten.
Es gab jetzt bei der EM für niemanden eine Chance, wegzukommen, außer für die Sieger. Farah hat sich das gespart, er war sich sicher genug.

Es ist natürlich so, dass sich oft mehrere auf den Spurt verlassen. Defar z. B. hat ja normalerweise auch keinen schlechten Spurt. Gewinnen kann natürlich nur eine(r).

2008 in Peking war Bekele ja in so guter Form, dass er auf Nummer sicher ging und gnadenlose Crescendo-Läufe draus machte. Man kann aber getrost davon ausging, dass er das nur machen konnte, weil er nahezu in WR Form war. Ich denke, 12'40-12'45 über 5000 und 26'30-26'40 über 10000 hatte er drauf. Und da war keiner im Feld, der so viel mehr (gleichviel reicht bei weitem nicht!) drauf hatte, dass er ihm hätte weglaufen können.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Warum soll es darauf ankommen? Was ist daran schlimm, wenn Kalkül dahinter steckt? Jonas Hamm (LG Braunschweig) ist bei der EM über 1500m für Finnland angetreten, denn er hat afaik auch einen finnischen Pass und der DLV hätte ihn nicht nominiert. Wo ist das Problem für dich dabei?
Wieso soll ein Profisportler nicht entscheiden dürfen, wo und für wen er arbeiten will?
Weil das Land für das man startet nicht in allen Fällen der "Arbeitgeber" ist, bzw. die Sportler nicht für "das Land" arbeiten, bestenfalls (als Polizisten, Soldaten, ...) für eine Instuitution des Landes. Und es ist auch keine Hure, die man wechselt wie es einem gefällt. Meine bescheidene Meinung - auf die es aber selbstverständlich auch nicht ankommt ...
DerC hat geschrieben: Es kommt zum Glück nicht darauf an, ob du das ok findest. :teufel:
Aber meine Meinung hier zu äußern ist mir doch dennoch gestattet, oder??? Auch wenn es bei den wichtigen Dingen des Lebens sicherlich auf die Meinung keines EInzelnen hier im Forum ankommt (Dich einbezogen)!
DerC hat geschrieben: Wäre doch viel einfacher, wenn es prinzipiell reicht, dass sie Türkin werden will. Gut, vielleicht noch ein kleines Formular ausfüllen. :D
Der Anfang vom Ende jeglicher (gesunder) nationalen Identität. Heut will ich mal Spanier sein, die sind Fußballweltmeister, cool! Wo ist das Formular? Morgen ... ähhh, vielleicht Chinese. Dann brauch ich nicht jedesmal ein Visum beantragen, wenn ich da öfters einreise. Her mit dem Zettel. Und nächstes Jahr ... Australier. Die gelten generell als cool; haben bestimmt ein colles Formular dafür.
DerC hat geschrieben: Ich ärgerte mich vielleicht auch, wenn einer meiner besten Athleten "meinen" Verein verließe und für einen anderen startetet, aber wenn er anderswo bessere Bedingungen vorfindet, ist das doch verständlich und legitim.

Eine Vereinszugehörigkeit kann man meiner bescheidenen Meinung - auf die es immer noch nicht ankommt :teufel: - nicht mit der Annahme einer Nationalität vergleichen.
DerC hat geschrieben: Es gab möglicherweise schon fragwürdigere Gründe, warum Menschen eingebürgert wurden. Und wie gesagt, eigentlich sollte doch entscheidend sein, dass jemand die Nationalität haben und für das Land starten möchte.

Gruß
C.
Genau, gebt Bin Laden die deutsche Staatsbürgerschaft - wenn er sie will. Man sollte das großzügig handhaben!!!! :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

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Quintana hat geschrieben: Der Anfang vom Ende jeglicher (gesunder) nationalen Identität.
Wie definierst du eine gesunde nationale Identitaet?

edit: Nein ich will dich nicht in irgendeine Ecke stellen. Ich bin Kleinstaatler und mir fehlt eine eindeutige
nationale Identitaet.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

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DerC hat geschrieben:Der Plan hat einige Haken:
Das ist mir klar. Ich sehe so nur nur eine kleine Chance gegenüber gar keiner. Und das auch nicht für einen Sieg, da gebe ich dir völlig recht, sondern für bspw. eine Top10-Plazierung.

Ich würde immer versuchen, meine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.

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Zegger hat geschrieben:schaut ihr kein TV die fliegen reihenweise raus und lachen sich halb tot, ach wie lustig
bei den meisten unterstelle ich keinen Spanientourismus, wie sich allerdings Anne Möllinger gefreut hat, nachdem sie im 100 m Halbfinallauf ausgeschieden war, hat mich etwas befremdet.

Im Nachhinein ist man/frau immer klüger, aber was einige abgeliefert haben und warum dann andere nicht mitgenommen wurden ( Behrenbruch, Spank 1-2 Weitspringer ) , ist verständlich, wenn man weiss, wie Funktionäre ticken .

Gerade in den techn. Diziplinen sind immer wieder pos. Überraschungen möglich, siehe Nerius Berlin 2009, Stahl 2010, Bayer im Weitsprung etc., so dass imho mehr Augenmass erforderlich ist.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Rolli hat geschrieben:Gerade auf Eurosport 5000m Frauen bei Afriker Meisterschaften in 16:18. Sehr schwach. Sie laufen sich 4600m ein und dann 400m sub60. Das machen sie immer öfters und immer krasser. Mal schauen was die Europäerinnen machen.

Gruß
Rolli
Dafür die Männer 10.000 m in 27:3x. Und zwecks guter perspektive fuhrt ein Motorrad dann im Stadion mit Kamera vor denen her. Bestimmt mit Benzinmotor ;-)
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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DerC hat geschrieben:
2008 in Peking war Bekele ja in so guter Form, dass er auf Nummer sicher ging und gnadenlose Crescendo-Läufe draus machte. Man kann aber getrost davon ausging, dass er das nur machen konnte, weil er nahezu in WR Form war. Ich denke, 12'40-12'45 über 5000 und 26'30-26'40 über 10000 hatte er drauf. Und da war keiner im Feld, der so viel mehr (gleichviel reicht bei weitem nicht!) drauf hatte, dass er ihm hätte weglaufen können.

Gruß
C.
Gegen Hicham ging es aber nicht auf. Da hätte er bzw. spät. nach 4-5 Rd vorne weglaufen müssen.
Windschattenlaufen ist nicht zu unterschätzen, es sollen Krafteinsparungen beim laufen bis 8% möglich sein, wenn es extrem windig ist, sicherlich noch mehr.
Umso erstaunlicher, dass die Steher beim Marathon noch Chancen haben. Da wird auf der Strecke gnadenlos ausgesiebt.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

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Quintana hat geschrieben: Aber meine Meinung hier zu äußern ist mir doch dennoch gestattet, oder???
Klar. Ne Meinung kann sich ja jeder zu legen. Nur muss man dann auch mit Reaktionen darauf rechnen.
Quintana hat geschrieben: Der Anfang vom Ende jeglicher (gesunder) nationalen Identität. Heut will ich mal Spanier sein, die sind Fußballweltmeister, cool! Wo ist das Formular? Morgen ... ähhh, vielleicht Chinese. Dann brauch ich nicht jedesmal ein Visum beantragen, wenn ich da öfters einreise. Her mit dem Zettel. Und nächstes Jahr ... Australier. Die gelten generell als cool; haben bestimmt ein colles Formular dafür.
romawi hat es ja auch gefragt, was ist "(gesunde) nationale Identität"? Und wozu brauchen wir die?
Kennst du überhaupt den Unterschied zwischen Gemeinschaft (wie in "Blutsgemeinschaft des deutschen Volkes" oder ähnlichen schrecklichen Konstrukten) und Gesellschaft? Gesellschaftsvertrag, schon mal gehört?

Fußall-Weltmeister wärst du, wenn du im spanischen WM-Team gestanden hättest. Die Nationalität allein reicht nicht.

Findest du die Welt so wie sie ist, mit Grenzen, Visa, mit Flüchtlingen die in Containern oder im Meer verrecken und so weiter gut? Willst du das Schengen Abkommen rückgängig machen und in der ganzen EU die alten Grenzkontrollen wieder einführen?

Das Kapital soll sich beliebig und frei rund um die Welt bewegen dürfen, aber die Menschen nicht, sondern sollen je nach Machtkalkül ein- oder ausgesperrt und gegängelt werden?

Wie willst du es denn regeln, wer für welche Nationalität starten darf? Muss er 3 Jahre in dem Land gewohnt haben, oder 10, oder einen Staatsbürgertest machen? Muss seinbe Mutter aus dem Land kommen, seine Großmutter, der Ehepartner?

Ich bin ja für den Staatsbürgertest. Wer ihn nicht besteht, kriegt die deutsche Staatsangehörigkeit abgenommen. Dann gibt es hier erheblich mehr Platz, weil ihn etliche Leute nicht bestehen, die hier geboren sind, deutsche Eltern haben und seit 20 und mehr Jahren hier leben. :teufel:

Man könnte natürlich auch einen Marathonlauf als Kriterium einführen ... :D

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben: Man könnte natürlich auch einen Marathonlauf als Kriterium einführen ... :D
Das würde natürlich mit einem Schlag alle Rentenprobleme lösen ..... aber ich glaub, da sind gerade die Fäden durcheinander geraten .......

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