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Warum gibt es so viele langsame Läufer?

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aghamemnun hat geschrieben:2. unter Brot und Spiele
versteh ich nicht...
Je länger, desto besser :teufel:

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aghamemnun hat geschrieben:2. unter Brot und Spiele
seb1992 hat geschrieben:versteh ich nicht...
Ne Körriwurst auf Schalke.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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hardlooper hat geschrieben:Ne Körriwurst auf Schalke.
Seeehr schön gesagt. :daumen: Die Leute wollen was zu essen, und sie wollen ihren Spaß. Dann mucken sie auch nicht. Wußten schon die alten Römer.

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Kasrwatzmuff hat geschrieben:Lebensmittel einsparen?? Als ich noch jung war und draußen gespielt habe, da gab´s noch ordentliche Stullen. Dick Brot und eine Scheibe Wurst! Wurst war ja teuer.

Und heute? Da sitzen die Kinners vor´m PC und die Mamas und Papas bestellen Pizza, denn die wird ja gebracht. Und damit die Kinder bei ihren Abenteuern genug Kraft haben, braucht es auch schon mal ne größere Menge an Chips und ähnlichem Kram. Kein Wunder, dass die dann die 36m zur Schule gefahren werden müssen. :tocktock:
Ich habe eine Freundin, die ist Sportlehrerin an einer Grundschule. Sie sagte, viele Kinder könnten die einfachsten Übungen auf der Matte nicht mehr ausführen. Nicht nur wegen der Körperfülle, sondern weil auch jede Motorik und Beweglichkeit fehle. Es handelt sich dabei um ganz einfache Übungen wie "Rolle vorwärts", "Rolle rückwärts", Rad schlagen usw. Beim Handstand mit Hilfestellung brechen die meisten schon zusammen und haben keinen Bock mehr.

Echt bedenklich...

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Echt bedenklich...
Inwiefern?

Intelligenz wird nur unwesentlich durch Bewegung gesteigert. Wichig im Leben ist das Diplom. Entscheidend die Motorik im Kopf. :idee:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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?

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Meisterdieb hat geschrieben:Intelligenz wird nur unwesentlich durch Bewegung gesteigert. Wichig im Leben ist das Diplom. Entscheidend die Motorik im Kopf. :idee:
Da komme ich nu auch nicht mehr mit.

Ich kann aber auch nicht glauben, dass es an der Playstation liegt. Ich habe mit 6 oder so meinen ersten Computer gehabt und stundenlang davor gesessen. Allerdings haben wir auch einen Garten mit Wald und Bächen in der Nähe gehabt. Und ein Garagentor aus Holz, dass sich super zum Fußball spielen eignete.

OT: Ist das Diplom nicht leider Geschichte?
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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Meisterdieb hat geschrieben:Inwiefern?
Insofern, dass viele (nicht alle) Kinder überhaupt keinen Spaß mehr an Bewegung haben. Bei vielen fehlt der Bewegungsdrang. Es wurde ja schon gepostet, dass durch die Regelung G8 kaum noch Zeit für Hobbys wie Sport bleibt, weil die kids fast den ganzen Tag in der Schule sind. Der Vereinssport bleibt dadurch leider auf der Strecke. Mache haben es auch ganz einfach nicht gelernt, dass Bewegung Spaß macht und setzen sich nach der Schule anstatt rauszugehen mit Chips, Pizza, Schoko&Co vor die Glotze oder an den (Game)PC. Viele können nichts dafür, weil sich niemand mit ihnen beschäftigt - manche sind aber einfach nur zu faul.

Mit bedenklich meinte ich, dass viele Kinder vorzeitig durch Bewegungsmangel und Übergewicht die Schienen für z.B. Diabetes, Gefäß-, Gelenkserkrankungen legen. (So die Warnung verschiedener Krankenkassen.)

Ich war als Schülerin und Jugendliche im Leichtathletikverein. 3 x die Woche zwei Stunden Training und Samstags 5-10km Waldlauf. Es gab Rheinland-Pfalz-Meisterschaften und viele weitere Veranstaltungen auf diesem Sportplatz. Es wuselte nur so von Kindern und Jugendlichen in allen Altersgruppen. Heute ist da gähnende Leere. Ab und zu laufe ich dort meine Einheiten und sehe kein einziges Kind nachmittags unter der Woche. Hab mal den Hallen-/Platzwart gefragt, warum hier alles wie ausgestorben sei. Er antwortete, es gäbe kein Interesse mehr. Die Nachfrage sei zu gering, um einzelne Abteilungen aufrecht zuerhalten. Somit können auch keine Talente mehr gesichtet und gefördert werden.
Meisterdieb hat geschrieben:Intelligenz wird nur unwesentlich durch Bewegung gesteigert. Wichig im Leben ist das Diplom. Entscheidend die Motorik im Kopf. :idee:
Aha. Das ist deine Auffassung. Ich kenne es so, dass im Kindesalter die Motorik durch Bewegungsreize gefördert wird. Wirkt sich positiv auf die Intelligenz im Erwachsenenalter aus - dann klappt's auch mit dem Diplom. :idee: :zwinker5:

Motoriktest für vier- bis sechsjährige Kinder ? Wikipedia

Motorik bei Kindern - Onmeda: Medizin & Gesundheit

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Aber es kann doch nicht an den heutigen Kindern liegen, dass die heutigen Läufer langsamer sind als früher. Der Schnitt der Läufer ist doch aufgewachsen, bevor Nintendo & Sony im Kinderzimmer standen. Oder?
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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Wie alt ist denn der Schnitt der heutigen Läufer? Kann man das so pauschal sagen?

... in den 70'ern und 80'ern gab es die "Spielkonsole" von Atari, noch vor Sony und Nintendo!
... und es gab schon Pac-Man! :hihi: ... Laufen war die bessere Alternative!

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chuuido hat geschrieben:Aber es kann doch nicht an den heutigen Kindern liegen, dass die heutigen Läufer langsamer sind als früher. Der Schnitt der Läufer ist doch aufgewachsen, bevor Nintendo & Sony im Kinderzimmer standen. Oder?
Wie alt ist denn der Schnitt der heutigen Läufer? Kann man das so pauschal sagen?

... in den 70'ern und 80'ern gab es die "Spielkonsole" von Atari, noch vor Sony & Nintendo!
... und es gab schon Pac-Man! :hihi: ... Laufen war die bessere Alternative!

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hm... ich würde sagen, man kann (sich selbst) als schnell bezeichnen, wenn man min. auf einer Leistungsebene angekommen ist, wo evtl. Verbesserungen der eigenen Leistungsfähigkeit (hart) erarbeitet werden müssen und man spätestens dann (wahrscheinlich) das Wort "Stagnation" kennen und hassen wird. :D

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MarleenS hat geschrieben:Wie alt ist denn der Schnitt der heutigen Läufer? Kann man das so pauschal sagen?

... in den 70'ern und 80'ern gab es die "Spielkonsole" von Atari, noch vor Sony & Nintendo!
... und es gab schon Pac-Man! :hihi: ... Laufen war die bessere Alternative!
In den 80ern gab es auch den Commodore C64 und dazu mein Lieblingsspiel "Decathlon" von Activision. Meine Güte was gab es da Blasen an den Händen... :hihi:
Grüße
Martin :hallo:

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chuuido hat geschrieben:Aber es kann doch nicht an den heutigen Kindern liegen, dass die heutigen Läufer langsamer sind als früher. Der Schnitt der Läufer ist doch aufgewachsen, bevor Nintendo & Sony im Kinderzimmer standen. Oder?
Sind die heutigen Läufer denn wirklich langsamer als früher?

Im Spitzensport haben die Kenianer neue Maßstäbe gesetzt: wer früher Spitze war ist mit der gleichen Zeit "nur" noch sehr gut.

Der Anteil der Hobbyläufer ist größer als in den 70ern: das bedeutet, daß mehr langsame Leute laufen und den Schnitt senken. Besonders deutlich wird dies beim Marathon, der früher den Leistungssportlern vorbehalten war.

216
@ MarleenS

Die Kids haben keinen Bock mehr, weil heutzutage in allen Lebensbereichen der Wettkampf und nicht der Spaß im Vordergrund steht. Schon im Kindergarten beginnt die Selektion, bei der Einschulung gilt als unterbemittelt, wer seinen Namen nicht schreiben kann. Da erreicht man mit Druck überhaupt nichts mehr. Aber: Bei Laufsportveranstaltungen schau´ ich mir gern die Kinderrennen an. Da sind die Kinder eigentlich mit Spaß und Freude dabei. Da kann ich eigentlich keinen Zwang erkennen, wenn die mit einem Lachen im Gesicht abzischen. Also, es wird alles nicht so heiß gekocht, wie es gegessen wird... :hallo:
Täuschen wir uns nicht! Die Laufjacke gehört zu den kulturellen Zwangsjacken.

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chuuido hat geschrieben:
Hat denn irgendwer ähnliche Erfahrungen oder Vergleiche mit anderen Zeiten / Ländern vorliegen?
Da kann ich dir zu Italien vielleicht ein bißchen mehr sagen, weil ich ja fast alle Wettkämpfe in Italien laufe und auch da trainiere.

Du hast Recht. Die Zeiten sind in Italien schneller.

Besonders gut zu beobachten ist das bei 10ern. Da läuft selbst bei kleineren Veranstaltungen ohne Kenyaner oder anderen "Prämienstartern" der erste regelmäßig nach ca. 29 min ins Ziel. Hobbyläufer wohlgemerkt.

Ein ganz großer Teil läuft zwischen 35 und 40 min ein. Über 40 min verteilt sich das.

In Deutschland bekomt jemand auf die Frage, ob er denn mit einer avisierten Zeit von 60 min auf die 10 km letzter werden könnte, die Antwort: Sicher nicht.

In Italien würde er garantiert mit weitem Abstand letzter werden. Ich selbst wurde vor drei Jahren mit 55:xx vorletzter und letztes Jahr mit brutto 51:xx fünftletzter.

Warum das so ist (hab ich auch schon lange drüber nachgedacht), kann ich mir so erklären:

Die Italiener trainieren nach dem, was ich so sehe, verhältnismäßig schneller als die Deutschen.

Außerdem glaube ich, dass sich die Italiener nicht so sklavisch an Pläne halten wie die Deutschen. Vielleicht ist das besser.

Ein nicht zu unterschätzender Faktorist natürlich die simple Tatsache, dass man für einen Start zumindest ein Gesundheitszeugnis braucht, möglichst sogar eine Vereinzugehörigkeit. Dadurch werden natürlich viele, die das einfach mal versuchen wollen, abgeschreckt, weil beides natürlich außer einem gewissen Zeitaufwand auch Geld kostet.

Ausrüstung macht zwischen Deutschen und Italienern wohl keinen Unterschied aus. Vielleicht mit einem doch nicht ganz kleinen Unterschied: Die Italienern gehen an den Kauf von ausrüstung, ob nun Schuhe oder andere Gegenstände mehr instinktiv heran. Ich habe hier - mit Ausnahme auf Marathonmessen zu Werbezwecken - noch nie jemanden eine Laufbandanalyse machen sehen.

Die deutschen dagegen sehen besonders den Schuhkauf mehr als Wissenschaft an.

Das Kriterium, welcher Schuh für wen geeignet ist, wird eher danach beurteilt, wie und wo die alten Schuhe abgenutzt sind.

Aber die Unterschiede in der Materialauswahl dürften wohl den Unterschied nicht ausmachen, warum die (wettkämpfenden !) Italiener schneller sind.
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TomX hat geschrieben:Da kann ich dir zu Italien vielleicht ein bißchen mehr sagen, weil ich ja fast alle Wettkämpfe in Italien laufe und auch da trainiere.
Gibt es denn in Italien ähnlich viele Läufe wie in Deutschland? Ich könnte in 40 km Umkreis mit jedes Wochenende an mehreren meist kleineren Läufen teilnehmen.

Bei diesen kleinen Läufen mit ca. 100 Startern im Hauptlauf wird man mit 60 min auf 10 km bergigen Gelände auch ziemlich weit hinten landern, da hier fast ausschließlich die "ambitionierten" Läufer starten.
Bem hiesigen Citylauf(fast flach) über 10 km kamen lediglich 4 von 115 Männer nach mehr als einer Stunde ins Ziel, davon ware 2 in der M 75 und je einer in der M 55 und 65.

Von den Teilnehmern würden aber nur die Wenigsten auf die Idee kommen eine längere Strecke zu fahren, um irgendwo für hohe Startgebühren an einem 10er teilzunehmen.
Neue Laufabenteuer im Blog

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Mal eben 2 Ergebnisse von mir aus den letzten Wochen:

Rieder Stadtlauf - 10km Straßenlauf, flach, schnell, bekannt, gut organisiert. Veranstaltet vom Leichtathletikverein. Siegerzeit 31:xx. ~400 Teilnehmer am Hauptlauf. Nur Männer, Frauen laufen einen 5er. Ich 43:47 --> 50% langsamer als ich.
WKO Businesslauf Linz. 5,4km leicht hügelig, 3000 Teilnehmer, beschissene Strecke, tlw. Stau. Siegerzeit 15:xx (unter 3:00/km!). Ich: 22:58 (4:15/km). 87% langsamer als ich.

Es gibt also bei uns einfach nur Veranstaltungen die auf die langsameren zugeschnitten sind. Citymarathons, Firmenläufe, Frauenläufe... und eben auch die Perlen des Laufsports. Der Rieder Stadtlauf ist eben so ein Klassiker Ende August. Möchte nicht wissen wie viele PBs hier jedes Jahr fallen :D

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TomX hat geschrieben:Du hast Recht. Die Zeiten sind in Italien schneller.
ja das ist für die kurzen Distanzen richtig. Beim Marathon habe ich das Beispiel Rom 2010 und Berlin 2009 im Thread schon aufgeführt - der Median in Rom (4:08) war nur leicht besser als der von Berlin (4:10) - wobei Berlin etwa 25000 Finisher mehr hatte, was meist zu Lasten des Median geht.. Nun könnte man analysieren wer in Rom alles Italiener war und in Berlin alles Deutsche...

Ansonsten ist (oder zumindest war es) in Italien aber auch immer so, dass eben bei diesen kleinen kurzen Veranstaltungen nicht jeder mitlaufen konnte. Ich kann mich an meinen Ischia-Urlaub 2003 erinnern, wo wir Samstags ankamen und (Welche Überraschung :hurra: ) am Tag drauf ein 10er stattfand. Ich wollte natürlich melden, hätte aber maximal mit den 5jährigen Knirpsen den 2km Funlauf machen können.

Da hab ich es dann aber lieber wie in Deutschland, wo jeder einfach an einem Wettkampf teilnehmen kann.

Wenn allerdings regelmässig Freizeitläufer mit 29:xx die 10km Strassenläufe gewinnen und der Grossteil zwischen 35 und 40 reinkommen, könnte ich mir auch vorstellen, dass die Strecken etwa 10km lang sind. So eng sehen die Italiener das ja mit der Genauigkeit immer nicht :teufel:

221
19joerg61 hat geschrieben:Gibt es denn in Italien ähnlich viele Läufe wie in Deutschland? Ich könnte in 40 km Umkreis mit jedes Wochenende an mehreren meist kleineren Läufen teilnehmen.
Sagen wir mal so: Es gibt ähnlich viele Läufe wie in Deutschland.

Verhältnismäßig teilen die sich aber so auf, dass es sicher mehr HMs als in Deutschland gibt, ich glaube auch mehr Marathons, dafür viel weniger 10er, aber dafür weit mehr Crossveranstaltungen, Landschaftsläufe und Bergläufe (letztere jedenfalls in Norditalien, klar).

Mal von Marathon und HM abgesehen lieben die Italiener die "ungraden" Kilometerzahlen mehr als die klassischen schnellen Läufe wie 5er (gibts eigentlich gar nicht auf der Straße) oder 10er.
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Ich kann etwas über polnische Laufszene erzählen.

Wenig Wettkämpfe. Kleien Wettkämpfe alle kostenlos mit vielen kleinen Siegprämien. Auch für den 3ten in AK55 bei 100 Teilnehmern.

Teilnehmer von 15-65. Zeiten von 0:28:xx - 1:10:xx. Sehr viele junge Läufer die fast alle sehr schnell sind (und von der Bahn kommen), danach kommen deutlich unterrepräsentierte AK's die auch sehr ambitioniert laufen. Allgemein sehr wenig Spaß- und Gesundheitsläufer.

Gruß
Rolli

223
Rolli hat geschrieben:Allgemein sehr wenig Spaß- und Gesundheitsläufer.
Das deckt sich auch mit dem, was ich in Italien sehe.

Spaß- und Gesundheitsläufer gibt es zwar sehr viele. Auch bei Wettkämpfen. Hier aber hauptsächlich bei HMs.

Bei Marathons werden sie weniger und bei 10ern sind sie fast nicht zu finden.
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Rolli hat geschrieben:Ich kann etwas über polnische Laufszene erzählen.

Wenig Wettkämpfe. Kleien Wettkämpfe alle kostenlos mit vielen kleinen Siegprämien. Auch für den 3ten in AK55 bei 100 Teilnehmern.

Teilnehmer von 15-65. Zeiten von 0:28:xx - 1:10:xx. Sehr viele junge Läufer die fast alle sehr schnell sind (und von der Bahn kommen), danach kommen deutlich unterrepräsentierte AK's die auch sehr ambitioniert laufen. Allgemein sehr wenig Spaß- und Gesundheitsläufer.

Gruß
Rolli
ja das deckt sich dann mit dem, was noch nach McPom zu den Läufen rüberschwappt... Alle grenznahen (lohnenden) Veranstaltungen fest in polnischer Siegerhand. Ich wollte auch immer mal in Debno laufen, vielleicht mach ich das sogar nächstes Jahr mal.

225
Plattfuß hat geschrieben:Sind die heutigen Läufer denn wirklich langsamer als früher?

Im Spitzensport haben die Kenianer neue Maßstäbe gesetzt: wer früher Spitze war ist mit der gleichen Zeit "nur" noch sehr gut.
in der ewigen Deutschen Bestenliste Artikel Dominanz Überlegenheit der Afrikaner im Marathon Afrika Kenianer Äthiopier Deutschland Laufwunder Vergleich 1885 und 2005 Statistik Herbert Steffny ist unter den Top 10 keine Zeit jünger als 15 Jahre, die beste stammt aus 1988 und die besten drei sind alle von DDR-Athleten, 7 von den Top-Ten. Das ist schon selten, daß in einer Sportart die Spitzenleistungen über Jahre rückläufig sind. Global betrachtet sind sie das ja auch nicht, sondern das ist nur in Deutschland bzw. in den westlichen Industrienationen der Fall, die USA mal ausgenommen, die sich die Talente über Einwanderung besorgen.

Das könnte man sicher auch wieder haben, man muß nur kräftig investieren. Die Kenianer laufen ja auch nicht für Luft und Liebe, sondern weil Lauferfolge reich machen können (zumindest für die Verhältnisse in Kenia, Äthiopien, etc.). Wenn einem Laufen auch für westliche Verhältnisse reich machen könnte, dann hätten wir hier genau die gleiche Leistungsspitze wie wir sie etwa im Tennis oder Fußball haben. Aber solange jeder Kreisligakicker oder mittelmäßige Tennisspieler mehr verdient als einer unter den Top 10 der deutschen Marathonläufer, solange wird jeder, der halbwegs Ehrgeiz hat, lieber in den Fußball oder Tennis gehen.
Der Anteil der Hobbyläufer ist größer als in den 70ern: das bedeutet, daß mehr langsame Leute laufen und den Schnitt senken. Besonders deutlich wird dies beim Marathon, der früher den Leistungssportlern vorbehalten war.
das ist die andere Geschichte. Mir sind Zeiten völlig egal, solange ich nicht gerade der bin, auf den alle warten müssen und ich immer nur knapp vorm Besenwagen bin. Ich laufe rein für die Gesundheit und für Spaß an einer Laufveranstaltung. Das Design vom Finisher-Shirt und die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke sind für mich weit wichtiger als irgendwelche Zeiten.

226
TomX hat geschrieben:Du hast Recht. Die Zeiten sind in Italien schneller.

Besonders gut zu beobachten ist das bei 10ern. Da läuft selbst bei kleineren Veranstaltungen ohne Kenyaner oder anderen "Prämienstartern" der erste regelmäßig nach ca. 29 min ins Ziel. Hobbyläufer wohlgemerkt.
Rolli hat geschrieben:Ich kann etwas über polnische Laufszene erzählen.

Teilnehmer von 15-65. Zeiten von 0:28:xx - 1:10:xx.
Ist das wirklich so oder sind die Zeiten 'gefühlte' Ergebnisse?

Dieses Jahr ist erst ein Deutscher auf der Straße unter 29 Minuten geblieben und in Italien und Polen soll das (ich übertreibe etwas) bei jedem popeligen Volkslauf der Fall sein? Das fällt mir schwer zu glauben.

:pix:
Viele Grüße Dennis

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psyXL hat geschrieben:Ist das wirklich so oder sind die Zeiten 'gefühlte' Ergebnisse?

Dieses Jahr ist erst ein Deutscher auf der Straße unter 29 Minuten geblieben und in Italien und Polen soll das (ich übertreibe etwas) bei jedem popeligen Volkslauf der Fall sein? Das fällt mir schwer zu glauben.

:pix:
Für Italien gilt: Das ist so. Zumindest war bei (fast) jedem 10er, den ich selbst mitgelaufen bin, der erste unter 30 min.
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Mal ein paar Beispiele (bei denen ich nicht mitgelaufen bin. Bin dieses Jahr noch keinen 10er gelaufen):

Vigevano, 12. September 2010: Timing Data Service - The R.U.N. 2010 - Vigevano

Padova, 06. Juni 2010: Timing Data Service - The R.U.N. 2010 - Padova

Ravenna, 26. Juni 2010: Timing Data Service - The R.U.N. 2010- Ravenna

Das waren jetzt nur mal auf die Schnelle drei Beispiele. Dann hab ich gesehen, dass es noch einige Rennen gab, bei denen der Erste mit 30:xx ins Ziel kam. Aber ich habe nur ein einziges Rennen auf die Schnelle gefunden, bei denen der erste 31:00 oder schlechter gelaufen ist.
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Mich macht so ne Diskussion immer traurig. Wieso muss man denn eigentlich schnell laufen? Dachte beim Sport geht es um den Spaß, kann ja auch sein dass ich mich geirrt habe...

Ich selbst habe auch mit 30kg zu viel auf den Rippen angefangen. Mit Baumwollshirt und Baumwollhose, ohne Pulsmesser sondern mit er Plastikuhr, zwei Minuten gehen und eine Minuten laufen. Das erste mal 5KM am Stück laufen waren das Erfolgserlebnis schlechthin. :D

Dieses Jahr den ersten Marathon in 5 Stunden 8 Minuten, also bin ich ja für die meisten hier eh keine Läufer. Für die Laufveranstalter wohl auch nicht, die hatten die Verpflegung schon weggepackt. Dabei bin ich die ganze Zeit gelaufen, ohne Gehpausen - bin halt langsam. Und jetzt? Soll ich mich zu Hause einschließen und warten, bis ich irgendwann schneller laufen kann? Ich gehe lieber gleich raus und laufe für jeden schnellen Läufer der sich über die langsamen die Nase rümpft einen Kilometer - da kommt einiges zusammen. Und aus trotz nicht schneller als 6min/km, so! ;)

Wo laufen sie denn......

230
Moin zusammen,

Also mir macht es nichts aus wenn andere Läufer/innen schneller sind als ich.
Entweder sie :
- haben besser trainiert
- haben weniger Gewicht an den Rippen
- sind hochmotiviert (verbissen)
- haben ein bessere Tagesform
- und waren in den letzten 3 Jahren nicht durch äußere/innere Einflüsse eingeschränkt.

Warum dann das Ausrüstungsforum mehr Beiträge enthält , ist wohl der Tatsache geschuldet, daß es heute fast jedem möglich ist sich bezahlbare Kleidung & Schuhe zu leisten. Zumindest die Kleidung hält bei guter Pflege einige Jahre. Und außerdem möchte man sich unter Läufern auch gerne austauschen über Pro & Contra der angebotenen/gekauften Ware.

Warum die Jugend heute nicht so laufbegeistert ist liegt wohl auch an der persönlichen Begabung und an dem Elternhaus.
Ersteres muß vorhanden und gefördert werden, zweitens muß Geld für Kleidung und Vereisnbeitrag vorhanden sein.

Ich selbst stamme noch aus dem (nicht) Computer -zu-Hause Zeitalter.
Cowboy & Indianer spielen (incl. richtiges Kuhtreiben auf der Nachbarwiese) Buden bauen und herumstreifen gehörten einfach dazu. Ein Westernfort aus Holz, eine richtige Ritterburg mit Figuren waren mein ganzer Stolz.
Sport treiben mußte ich auf Verlangen der Eltern im Fußball/Handballverein. Da ich mich diese Sportaretn nicht so ganz interessierten (lag wohl auch an meinem Leistungsvermögen) habe ich mich wieder abgemeldet
Spaß am Laufen fand ich erst bei der BW in Flensburg und später in Wentorf.
Da gab es aber noch Musik hören und die üblichen Genußmittel zu erschwinglichen Preisen.

Die Genußmittel habe ich (fast) erfolgreich abgesetzt, Musik höre ich immer noch und gelaufen wird zwar in einem Verein - aber ohne Leistungsdruck.
Ich laufe eigentlich nur für meine Fitness, nehme bei längeren Läufen den Vierbeiner mit und treffe unterwegs auch noch nette Leute.

Schönen Sonntag noch......

Gruß Stefan
Beim Laufen lernt man die unterschiedlichsten Menschen kennen. Einige möchte ich gerne als Freund haben, andere wiederum......... :zwinker5:

231
... weil es zuviele gemütliche Menschen gibt :D
5.000m: 16:46 (2016)
10 km: 34:20 (2016)
21,1 km: 1:14:31 (2016)

232
Woran erkennt man eigentlich einen langsamen Läufer? Ich glaub, es gibt viele Jogger, die wollen gar nicht schnell laufen - von daher sind das dann auch keine langsamen Läufer sondern eben Jogger. So seh ich das jedenfalls.

Gazelle 21

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TomX hat geschrieben:Mal ein paar Beispiele (bei denen ich nicht mitgelaufen bin. Bin dieses Jahr noch keinen 10er gelaufen):

Vigevano, 12. September 2010: Timing Data Service - The R.U.N. 2010 - Vigevano

Padova, 06. Juni 2010: Timing Data Service - The R.U.N. 2010 - Padova

Ravenna, 26. Juni 2010: Timing Data Service - The R.U.N. 2010- Ravenna

Das waren jetzt nur mal auf die Schnelle drei Beispiele. Dann hab ich gesehen, dass es noch einige Rennen gab, bei denen der Erste mit 30:xx ins Ziel kam. Aber ich habe nur ein einziges Rennen auf die Schnelle gefunden, bei denen der erste 31:00 oder schlechter gelaufen ist.
Naja, diese Beispiele bestätigen eher die Vorurteile über italienische Vermessungen. Klick mal auf einige Teilnehmer, dann siehst Du Streckenlängen von 9600 m und 9500 m beim ersten und dritten Lauf. Der zweite Lauf steht bei 10000 m, aber ob das stimmt?

Gruß Alexander
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@catty
Da schreibt man "es gibt viele langsame Läufer" und es wird "langsame Läufer sind doof" daraus gelesen. Dein Freund will ich nicht sein :) Und Du stellst die Behauptung auf, dass man weniger Spaß hat, wenn man schneller ist - oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Ich glaube, dass "Sport" ursprünglich etwas mit "sich messen" zu tun hatte. Diese Bedeutung ist allerdings der "körperliche Bewegung" gewichen. So ähnlich wie "Demokratie" nur noch "ein Kästchen ankreuzen" und "Engagement" soviel wie "an Greenpeace spenden" bedeutet. Ist aber auch irgendwie verständlich, wo doch jeder Kleinscheiß als das "ultimative und krasseste" vermarktet wird.

@gazelle21
Also wäre Joggen dann "Laufen ohne Leistungsanspruch" oder eher "Laufen mit geringem Tempo"? Auf den ersten Blick verstehe ich die Unterscheidung. Dazwischen wird's schwammig. Wären dann Joggen und Laufen verschiedene Sportarten? Oder das eine Sport und das andere Gesunderhaltung oder so?
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

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harakiri hat geschrieben: Der Rieder Stadtlauf ist eben so ein Klassiker Ende August. Möchte nicht wissen wie viele PBs hier jedes Jahr fallen :D
meine zum beispiel :wink:

236
chuuido hat geschrieben: @gazelle21
Also wäre Joggen dann "Laufen ohne Leistungsanspruch" oder eher "Laufen mit geringem Tempo"? Auf den ersten Blick verstehe ich die Unterscheidung. Dazwischen wird's schwammig. Wären dann Joggen und Laufen verschiedene Sportarten? Oder das eine Sport und das andere Gesunderhaltung oder so?
Joggen ist schon so was wie Laufen ohne Leistungsanspruch, ja. Aber Jogger sind nicht mit Läufern zu vergleichen, selbst wenn einige Jogger schneller sind als langsame Läufer. Wer joggt, der ist kein langsamer Läufer, weil er gar nicht schnell sein möchte. Die Kategorie schnell / langsam passt einfach nicht fürs Joggen. Joggen ist zwar auch Sport, aber eben mehr so Richtung Gesundheitssport und nicht Richtung Wettkampf, wo es um schnell oder langsam geht. So sehe ich das.

Gazelle 21

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Gazelle 21 hat geschrieben:Wer joggt, der ist kein langsamer Läufer, weil er gar nicht schnell sein möchte. Die Kategorie schnell / langsam passt einfach nicht fürs Joggen.
:confused:

Wenn ich mit einem Porsche (oder einem anderen Auto) auf der Autobahn 60km/h fahre bin ich langsam. Es ist völlig egal, ob ich mit Absicht diese Geschwindigkeit fahre.
Viele Grüße Dennis

238
Gazelle 21 hat geschrieben:Woran erkennt man eigentlich einen langsamen Läufer? Ich glaub, es gibt viele Jogger, die wollen gar nicht schnell laufen - von daher sind das dann auch keine langsamen Läufer sondern eben Jogger. So seh ich das jedenfalls.

Gazelle 21
Für mich wird das eher durch die Geschwindigkeit definiert.

Walken -> 5-8 km/h
Jogging -> 6-10 km/h
Laufen -> 10 - 38 km/h

Ausnahme sind die schnellen Geher mit ihrem komischen Hüftschwung und den unmenschlichen Gehgeschwindigkeiten.
Mal meine andere Seite: http://www.black-scarlet.com

239
chuuido hat geschrieben:
Ich glaube, dass "Sport" ursprünglich etwas mit "sich messen" zu tun hatte. Diese Bedeutung ist allerdings der "körperliche Bewegung" gewichen.
Das sagt Wiktionary:
Herkunft:

"...Entlehnung aus dem Englischen sport, welches ein Kurzwort für disport „Zerstreuung, Vergnügen“ ist; geht seinerseits auf das Altfranzösische desport, déport „Vergnügen“ zurück, welches wiederum ein Deverbativ zu altfranzösisch se deporter „sich zerstreuen, vergnügen“ ist; das Verb entstammt seinerseits dem Latein deportare „fortbringen, deportieren“... "


Das ist doch schön!!

Und ich bin eine Jouferin, da mein Tempo variabel ist... :P

Viel Spaß beim laufen oder was auch immer, ob schnell/langsam oder so... :teufel:

Grüßchen, Sanne

240
Dampfsohle hat geschrieben: Walken -> 5-8 km/h
Jogging -> 6-10 km/h
Laufen -> 10 - 38 km/h
Diesen guten Mann hier kennen wir beide wahrscheinlich nicht. Wenn der nun behauptet er sei Läufer und Deine Aufteilung verwirft :confused:

Knippi
Die Stones sind wir selber.

241
hardlooper hat geschrieben:Diesen guten Mann hier kennen wir beide wahrscheinlich nicht. Wenn der nun behauptet er sei Läufer und Deine Aufteilung verwirft :confused:

Knippi
Er darf ja von sich denken was er will, aber für mich ist er eher Jogger (wenn er nicht ein Stück der Strecke sogar geht). Da hilft auch keine Marathondistanz. Für mich ist Joggen jedoch nicht negativ belastet und ich habe höchsten Respekt vor so einer Leistung. :daumen:
Mal meine andere Seite: http://www.black-scarlet.com

242
Dampfsohle hat geschrieben:Er darf ja von sich denken was er will, aber für mich ist er eher Jogger (wenn er nicht ein Stück der Strecke sogar geht). Da hilft auch keine Marathondistanz. Für mich ist Joggen jedoch nicht negativ belastet und ich habe höchsten Respekt vor so einer Leistung. :daumen:
den Respekt hat er sich dann ja auch wirklich ordentlich erlaufen, mit seinen 75 Jahren! :D

243
smutje hat geschrieben:den Respekt hat er sich dann ja auch wirklich ordentlich erlaufen, mit seinen 75 Jahren! :D
und ich bin auch schon ganz schnell still und halt den Ball flach, denn ich muss überhaupt erstmal meinen ersten (H-)Marathon schaffen. :klatsch:
Mal meine andere Seite: http://www.black-scarlet.com

244
smutje hat geschrieben:den Respekt hat er sich dann ja auch wirklich ordentlich erlaufen, mit seinen 75 Jahren! :D
Was meinst Du denn, warum ich genau diesen Kerl herausgesucht habe :D ? Natürlich auch noch unter 5 Stunden netto :teufel: :hihi: (Dir ist diese Thematik "hier" bekannt :zwinker5: ?).

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Gazelle 21 hat geschrieben:Joggen ist schon so was wie Laufen ohne Leistungsanspruch, ja. Aber Jogger sind nicht mit Läufern zu vergleichen, selbst wenn einige Jogger schneller sind als langsame Läufer. Wer joggt, der ist kein langsamer Läufer, weil er gar nicht schnell sein möchte. Die Kategorie schnell / langsam passt einfach nicht fürs Joggen. Joggen ist zwar auch Sport, aber eben mehr so Richtung Gesundheitssport und nicht Richtung Wettkampf, wo es um schnell oder langsam geht. So sehe ich das.

Gazelle 21
Deine Formulierung gefällt mir sehr gut. Wenn man mal wieder genervt ist als Jogger tituliert zu werden empfiehlt sich vielleciht die folgende platte Unterscheidung.

Jogger schauen dauernd auf ihre Pulsmesser, Läufer auf ihre Zeitmesser :D .

Ansonsten alles nicht so tierisch ernst nehmen.

Grüße Klaus
2025
05.07. Heuchelbergtrail 47 k 1400 hm 06:42:48
19.07. 24-h Dettenhausen 102,458 km (in 15 h)
03.08. Nordschwarzwald-Trophy 47 k 1300 hm 05:45.09
16.08. 100 Meilen Berlin
Gesperrt

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