Habe dieses Jahr im Rahmen meiner Marathonvorbereitung die HM Zeit deutlich drücken können und bin auch den Marathon im gewünschten Tempo nahezu konstant durchgelaufen. Und das macht Lust auf mehr, oder besser gesagt auf mehr Tempo!!!
Nun möchte ich gerne eure Meinung hören, mit welchem Trainingsaufbau ich die Marathonzeit langfristig in Richtung gut und schnell verschieben kann.
Mein Motivation ist eigentlich das Marathonlaufen, auch wenn ich sehr gerne in der Vor/ oder Nachbereitung kürzere Distanzen einbauen. Mittelstrecke bin ich noch nie gelaufen, auch noch keinen 5’er.
Selbstkritisch würde ich folgende Schwachstellen in meine „Lauferfahrung“ sehen.
Ich bin eigentlich noch nie lange kontinuierlich nach einem Trainingsplan gelaufen. (Bis auf die 12 wöchige Vorbereitungsphasen) Intervalltraining kenne ich bis auf wenige ausnahmen auch mehr aus der Theorie, und das möchte ich ändern.

Nun kursieren folgende Alternativen in meinem Kopf herum:
Nächstes Jahr keinen Marathon laufen und die Zeit mehr in Tempo investieren um die Zeiten bis HM zu verbessern um im folgendem Jahr Marathon deutlich zu verbessern.
Nur Herbstmarathon laufen und den Frühjahr für Tempo nutzen (oder andersrum)
Frühjahr und Herbstmarathon laufen und in den Vorbereitungsläufen bewusst 10’er und 5’er einzustreuen.

Ich möchte gerne kontinuierlicher nach einem bestimmten Plan trainieren. Ich schreibe hier einfach mal „Standartlösungen“ auf und was mich daran stört.
Greif Jahresplan: Gut wäre die ganzjährliche Betreuung. Was mir persönlich nicht „gefällt“ ist das konsequente Einsetzen von Endbeschleunigungen 8 Wochen vor dem Marathon. Gerade im Zusammenhang mit den „längeren“ Freitagsläufen sehe ich das als kontraproduktiv an. Man sollte durchaus in längeren Läufen auch mal MRT oder schneller laufen, aber nicht zwangsläufig die letzten 8 vor'm Marathon.
Jack Daniels, Habe das Buch sehr gerne gelesen und finde es ziemlich spannend und motivierend. Jedoch befürchte ich, dass die Pläne eher für Läufer geschnitten sind, welche mehr Tempo mitbringen. Auch die Begrenzung der langen Läufe im Plan A finde ich nicht optimal. Gut ist die individuelle Saisonplanung
Aktuell lese ich von Pete Pfitzinger: Advanced Marathoning… Ist auch sehr motivierend, bin aber noch nicht soweit, dass ich darüber meine Meinung gebildet habe.
Welchen Trainingsplan könntet ihr für mich empfehlen, der möglichst auch einen Saisonaufbau beinhaltet…?
Um einen bisschen besseren Einblick zu gewähren, schreibe ich mal chronologisch meine „Lauferfahrung“ auf.
Angefangen bin ich mit dem Laufen 2005 aus einer Laune heraus. Ein Bekannter von mir wollte den Karstadt Marathon laufen, und ich bin den Halbmarathon mitgelaufen. Mit der Zielzeit von 1:50 für den ersten Wettkampf durchaus zufrieden. Hat Spaß gemacht und ich bin angefangen regelmäßiger zu laufen. Im Sommer dann den ersten 10’er in ca. 46 Minuten…
2006 war ich über ein dreiviertel Jahr im Ausland und bin nur später im Herbst regelmäßig gelaufen…ca. 500km im Jahr
2007 wieder regelmäßiges laufen, ca 1200 km 1. Marathon in MS 3h40; 10’er in 43 Min; HM in 1:40
2008; Frühjahrsmarathon in 3:27 Vorbereitungs HM in 1:35; 10’er in 41:50
Herbstmarathon in 3:21
Den Frühjahrsmarathon erstmals nach einem Plan, Countdown von Greif
Herbsmarathon nach Steffny… ca. 1800 km / Jahr
2009 Umzug in eine andere Stadt, daher im Frühjahr unregelmäßiges Laufen. Dann versucht 10’er Zeit zu verbessern, und den Wettkampf mit schnellen drei Km völlig vergeigt.. Im Herbst zwei Monate Zwangssportpause…Ca. 1400 km im Jahr
2010 Im Winter noch ein wenig durch den Schnee ausgebremst, aber verhältnismäßig viele GA1 Läufe. HM im Februar mit fast nur GA 1 Läufe in 1:37h und damit durchaus zufrieden. Erstes Trainingslager im März und erste mal mehr als 150km in der Woche (Aber nur diese eine Woche)…Danach Marathon in HH leider vergeigt, da zu schnell losgelaufen und in der zweiten Halbzeit eingebrochen (3:23h). Danach vier Wochen mit Muskelzerrung rumgeschlagen.
Aber vor dem Sommerurlaub wieder regelmäßig gelaufen. Nach dem Urlaub eingestiegen im Training für Herbstmarathon. Den Vorbereitungs- HM völlig überraschend (für mich) in 1:28h gelaufen mit klar schnellere zweite Hälfte (Bestzeit mal eben um sieben Minuten gedrückt). Den Marathon in 3:14 gelaufen und gut durchgekommen.
Dieses Jahr war auch erste mal, dass ich eindeutig die 2000’er Jahres KM Schwelle überschreite, bin bei ca. 2600 km…
Sowohl für Frühjahrsmarathon als auch Herbstmarathon habe ich meinen Trainingsplan selbst geschrieben und vom LSF Münster Plan abgeleitet. Im Prinzip sah die typische Woche so aus…
Mo15km, davon 10 in 4:10
Di : Pause…
Mi 15 – 25km in MRT
Do 12 – 15 km Dauerlauf in 5:10
Fr. 10 km Crecendo von 5Min – 4Min 00
Sa. 35 km Langer Lauf in 5:15
So. 12 km Dauerlauf
So, vielleicht ein wenig viel Text, aber ich hoffe die beiden Fragen sind deutlich geworden…
Grüße Michael