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Marathonnationalmannschaft

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@alsterrunner 100% Zustimmung!
"Winners are not those who always win, but those who never give up!"

"Champions aren't made in the gyms. Champions are made from something they have deep inside them -- a desire, a dream, a vision." (Muhammad Ali)

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alsterrunner hat geschrieben: Anstatt, dass ehrlicher Leistungssport mal ein wenig gepusht wird, hat sich hier in den letzten Jahren eine Jogging-Massenbewegung herausgebildet, die sich vollkommen missverständlich selbst als "Laufszene" begreift (ich verweise nur mal darauf, wer sich hier im Forum alles als "Läufer" bezeichnet - mein persönlicher Favorit ist der "X Stunden - ist das noch ein Marathon"-Faden, in dem Teilnehmer davon schreiben, einen Marathon in 5:30h *gelaufen* zu sein).

Äääh sorry, da geht m.E. was durcheinander. Jemand, der davon redet, einen Marathon in 5:30 gelaufen zu sein, ist in ca. 99 Prozent aller Fälle in einem Alter zum Laufen gekommen, in dem es sowieso außerhalb jeder Diskussion steht, noch in die deutsche oder gar internationale Spitze vorzudringen. Und auch wenn diese Leute nicht laufen können, brauchst du deshalb nicht gleich zu vermuten, dass sie auch nicht denken können: natürlich *weiß* ich, dass das was ich tue nicht das Geringste mit Leistungssport zu tun hat. Das wäre aber auch nicht anders wenn ich in einer Freizeitfußballmannschaft kicken würde (gut, Frauen tun das eher selten...).
Und jetzt erkundigt Euch mal bei den Finishern eines Großsstadtmarathons, wer überhaupt mal sagen kann, was eine international konkurrenzfähige 5000m-Zeit ist (Bonusfrage: 1500m!). Oder gar nach den Namen der besten Langstreckenläufer in den letzten Jahren. Ich sag's Euch: Gebreselassie kennen ein paar und vielleicht hat mal jemand "Bekele" aufgeschnappt. Arne Gabius? Sebastian Hallmann? Carsten Schlangen? Vergesst es. Eine starke 10km-Zeit? Hmmm - da haben die Volksläufer vor zwei Jahren schonmal jemanden gesehen, der hat den lokalen Bummslauf in 33 Minuten gewonnen! Oaaaah! Weltstar, vermutlich.

Nur weil ich weiß wer Carsten Schlangen ist oder gar den deutschen Rekord in meiner Altersklasse kenne (ich kenn ihn nicht, könnte aber nachschauen...), laufe ich keinen Deut schneller, genausowenig wie ich irgendwie besser Fußball spiele, nur weil ich weiß, wer Özil ist.

Aber *Laufen* im Sinne von *wirklich Laufen* ist etwas anderes. Laufen ist hartes Training, Blut, Schweiß und Tränen und eiserne Disziplin. Irgendwo hab ich's neulich mal wieder gelesen: "Es gibt keine Geheimnisse der kenianischen Läufer - sie arbeiten beinhart. Der Weg zur Spitze führt nur über kontinuierliches Training, mit zähem Willen und einer entsprechenden Lebensführung in dem Bewusstsein, dies mehrere Jahre durchführen zu müssen, um erfolgreich zu sein." Toll, wenn sich wer von 4:30 auf 4:00 steigert - aber bitte, 2 1/2 mal statt 2 mal in der Woche laufen kann jeder gesunde Mensch.

Na toll, und was passiert, wenn offensichtlich nicht Hochbegabte trotzdem ehrgeizig sind, weil sie der Meinung sind, dass man die Dinge, die man tut, wenigstens so gut wie möglich machen sollte? Sie werden doch erst recht dumm angemacht, wie du gerade sehr schön demonstrierst. Vielleicht kannst du dir ja nicht vorstellen, wieviel Arbeit für manchen dahinter steckt. sich von 4:30 auf 4:00 zu verbessern (meinst du eigentlich die Marathonzeit oder die Minuten pro km? Aber im Prinzip ist das auch noch egal). Und genau das zeigt für mich, dass es eben *doch* erstmal darum geht, Talente zu finden. Und die muss man dann auch noch zum arbeiten kriegen. Aber ohne Talent geht gar nix.

tina

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TinaS hat geschrieben:Äääh sorry, da geht m.E. was durcheinander. Jemand, der davon redet, einen Marathon in 5:30 gelaufen zu sein, ist in ca. 99 Prozent aller Fälle in einem Alter zum Laufen gekommen, in dem es sowieso außerhalb jeder Diskussion steht, noch in die deutsche oder gar internationale Spitze vorzudringen. Und auch wenn diese Leute nicht laufen können, brauchst du deshalb nicht gleich zu vermuten, dass sie auch nicht denken können: natürlich *weiß* ich, dass das was ich tue nicht das Geringste mit Leistungssport zu tun hat. Das wäre aber auch nicht anders wenn ich in einer Freizeitfußballmannschaft kicken würde (gut, Frauen tun das eher selten...).

tina
Das geht meiner Meinung nach nicht durcheinander, sondern hat auch mit dem Vorbildefekt zu tun.
Fußballstars sind aus Sicht der Kinder cool.
Und Marathonläufer? Ältere Herren, die ihre dünnen Beinchen in Strumpfhosen kleiden. Zellulite geplagte Hausfrauen, die ihre teigigen Oberschenkel in Radlerhosen quetschen.
Anschließend wird sich dann schneckengleich durch den Park geschleppt und stundenlang über Funktionskleidung, Pronation und Elektrolyte gefachsimpelt. Uncooler geht es nicht.
Und bevor jetzt jemand wieder rumweint, das ist Originalton der 10-jährigen Jungs aus der Mannschaft,die ich trainiere.

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Santander hat geschrieben:Und bevor jetzt jemand wieder rumweint, das ist Originalton der 10-jährigen Jungs aus der Mannschaft,die ich trainiere.

10-jährige Jungs sind noch nicht zu sachlicher Argumtentation verpflichtet. Wohl aber ihre Trainer. Vielleicht solltest du ihnen einfach mal den Unterschied zwischen Stars und Laien erklären. Es ist ja nicht so, dass es im Fußball nicht auch mehr oder weniger peinliche Altherrenmannschaften gibt, in denen dickbäuchige Herren mangelnde Technik und Kondition durch grobe Fouls ersetzen.

tina

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TinaS hat geschrieben: Na toll, und was passiert, wenn offensichtlich nicht Hochbegabte trotzdem ehrgeizig sind, weil sie der Meinung sind, dass man die Dinge, die man tut, wenigstens so gut wie möglich machen sollte? Sie werden doch erst recht dumm angemacht, wie du gerade sehr schön demonstrierst. Vielleicht kannst du dir ja nicht vorstellen, wieviel Arbeit für manchen dahinter steckt. sich von 4:30 auf 4:00 zu verbessern (meinst du eigentlich die Marathonzeit oder die Minuten pro km? Aber im Prinzip ist das auch noch egal). Und genau das zeigt für mich, dass es eben *doch* erstmal darum geht, Talente zu finden. Und die muss man dann auch noch zum arbeiten kriegen. Aber ohne Talent geht gar nix.
Das war klar, dass so ein Beitrag kommen musste. Aber wer hier wen "dumm anmacht" soll sich jeder selbst Gedanken machen.
Wir schreiben hier über Hochleistungssport (obwohl vielleicht nur einer hier zu dieser Gruppe gehört) und das hat mit Joggen in 6:30 nichts zu tun. Nur wenn einer ein Auto fahren kann, bedeutet das nicht dass er ein Formel1 Fahrer ist.

Gruß
Rolli

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TinaS hat geschrieben:

Nur weil ich weiß wer Carsten Schlangen ist oder gar den deutschen Rekord in meiner Altersklasse kenne (ich kenn ihn nicht, könnte aber nachschauen...), laufe ich keinen Deut schneller, genausowenig wie ich irgendwie besser Fußball spiele, nur weil ich weiß, wer Özil ist.



Das ist eben der Unterschied zum Fuball (oder anderen Sportarten). Jeder Freizeitkicker interessiert sich für die Nationalmannschaft. Bei Länderspielen hocken 20 Millionen Bundestrainer vor dem Fernsehgerät oder feiern beim public viewing und wissen genau, wer wann ausgewechselt werden muß, 'ne Flachpfeiffe ist und ob überhaupt der Löw Ahnung hat.
Und beim Laufsport? Nüscht.......keiner interessiert sich für Leistungssport. Eher schon fast im Gegenteil. Manchmal spüre ich eine richtige Ablehnung und zur Schau getragenes Desinteresse.
Aber gefachsimpelt wird auch....allerdings genau umgekehrt.

Ein Kicker der 4.Kreisklasse trifft sich 1-2 mal in der Woche mit seinen Kumpels (=Training) und hat am Sonntag dann ein Spiel gegen's Nachbardorf. Danach gemeinsames abtrinken. Tainingspläne, Fachbücher, Pulsmesser etc. interessiert da niemand.
Und beim Laufsport? Muß ich wohl nicht näher ausführen :zwinker5: .

Insofern hat alsterrunner völlig Recht mit seinen Ausführungen über die "Laufszene".

Gruß Rono

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TinaS hat geschrieben:. Es ist ja nicht so, dass es im Fußball nicht auch mehr oder weniger peinliche Altherrenmannschaften gibt, in denen dickbäuchige Herren mangelnde Technik und Kondition durch grobe Fouls ersetzen.

tina
Mehr als Deine Augen ertragen können, verlaß Dich drauf! :daumen: Und die fachsimpeln mit Bierpulle dann als ob Sie in der Weltspitze wären. :hihi:

Laufen ist ein Sport mit sehr geringer Eintrittsbarriere. Daher auch die riesigen Spannen zwischen den einzelnen Läufern. Und ohne gegenseitige Vorwürfe wäre ein friedliches Miteinander auch möglich.

Es ist auch nicht eine Frage von absoluten Zeiten in meinen Augen. Geh davon aus, dass es sehr wohl Läufer gibt, die meinen Respekt für einen Marathon in 4 Stunden hätten, aber auch welche, die ich für einen Marathon in 3:45 belächle. Es geht mir darum, ob ich den Sport ernst nehme oder ob ich unter meinen Möglichkeiten bleibe, weil ich keinen BOCK habe, mich anzustrengen sondern lieber den Publikumsclown mache. Und deshalb respektiere ich die Leistungen der deutschen Athleten auch. Ich unterstelle mal nicht, dass sie sich schonen.

Insofern Dir weiterhin gute Kilometer.

Ralph

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Santander hat geschrieben: Und Marathonläufer? Ältere Herren, die ihre dünnen Beinchen in Strumpfhosen kleiden. Zellulite geplagte Hausfrauen, die ihre teigigen Oberschenkel in Radlerhosen quetschen.
Dass das Deinen Knaben auffällt, mag ich ja gerne glauben, zumal Ablästern über andere den Gruppenzusammenhalt fördert.
Santander hat geschrieben: Anschließend wird sich dann schneckengleich durch den Park geschleppt und stundenlang über Funktionskleidung, Pronation und Elektrolyte gefachsimpelt. Uncooler geht es nicht.
Und bevor jetzt jemand wieder rumweint, das ist Originalton der 10-jährigen Jungs aus der Mannschaft,die ich trainiere.
Aber dass die nun die Gespräche dieser Flachwichser reflektieren? Und wissen die bereits etwas über Pronation und Elektrolyte? Ganz schön frühreif, diese Deine "Truppe" :zwinker5: .

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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rono hat geschrieben:Das ist eben der Unterschied zum Fuball (oder anderen Sportarten). Jeder Freizeitkicker interessiert sich für die Nationalmannschaft. Bei Länderspielen hocken 20 Millionen Bundestrainer vor dem Fernsehgerät oder feiern beim public viewing und wissen genau, wer wann ausgewechselt werden muß, 'ne Flachpfeiffe ist und ob überhaupt der Löw Ahnung hat.
Und vor allem, es gibt in Deutschland 2-3 Millionen aktive Läufer und 99% davon identifizieren sich nicht mit der Elite des Sportes, die sie 2-4x Woche nachgehen.

Und wie viele Altkicker haben wir in D? 50T... 100T? Glaube ich nicht

Übrigens:
@Alster, sehr guter Beitrag. :daumen:

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Wir schreiben hier über Hochleistungssport (obwohl vielleicht nur einer hier zu dieser Gruppe gehört) und das hat mit Joggen in 6:30 nichts zu tun.
Nein, er hat nicht ausschließlich über Hochleistungssport geschrieben sondern die Laufszene insgesamt. Aber ob die 6:30-Läufer schuld sind, das die Hochleistungssportler nicht schneller werden? :confused:

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corriere hat geschrieben:
Geh davon aus, dass es sehr wohl Läufer gibt, die meinen Respekt für einen Marathon in 4 Stunden hätten, aber auch welche, die ich für einen Marathon in 3:45 belächle.

Du es geht mir gar nicht darum, ernst genommen zu werden. Für mich ist Sport tatsächlich eine Freizeitbeschäftigung, die müssen andere genausowenig ernst nehmen, wie sie meine Gesangsversuche in der Badewanne ernst nehmen müssen. Wogegen ich mich wehre ist, dass einige Leute so tun, als wären 'wir' langsamen schuld daran, dass es keine schnellen Leute mehr in Deutschland gibt, weil wir ein schlechtes Vorbild abgeben. Sorry, wer so dämlich ist, dass er sich davon runterziehen lässt, dass auch nicht so gute Leute 'seinen' Sport ausüben, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen.
. Und deshalb respektiere ich die Leistungen der deutschen Athleten auch. Ich unterstelle mal nicht, dass sie sich schonen.

Ich kenne die Szene nicht gut genug um das beurteilen zu können, sehe es aber im Prinzip genauso. Wenn jemand wirklich sein Bestes gibt, verdient er meinen Respekt unabhängig davon wie gut er absolut ist.

tina

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TinaS hat geschrieben:10-jährige Jungs sind noch nicht zu sachlicher Argumtentation verpflichtet. Wohl aber ihre Trainer. Vielleicht solltest du ihnen einfach mal den Unterschied zwischen Stars und Laien erklären. Es ist ja nicht so, dass es im Fußball nicht auch mehr oder weniger peinliche Altherrenmannschaften gibt, in denen dickbäuchige Herren mangelnde Technik und Kondition durch grobe Fouls ersetzen.

tina
Volle Zustimmung Tina.Meiner Meinung nach ist es schlichtweg falsch, die Entschuldigung für "schlechte" (ich wünschte ich hätte jemals die Chance so eine schlechte Zeit zu laufen und ich laufe viel bin aber zu alt)Zeiten bei den Marathonspitzenleuten darin zu finden, dass die Laufszene den Laufbegriff verwässern würde.

Unser Schulsystem und unsere Verine haben meiner Meinung nach viel mehr mit der Ursache für die fehlende Leichtathletikspitze zu tun. Sport wird schon in der Grundschule reduziert auf wenige Kettenspielchen etc. Ich mache jedes Jahr ca 2 bis 3 Monate wöchentliches Kinderlauftraining als Vorbereitung für zwei örtliche Volksläufe. Zwischen 10 und 20 begeisterte Grundschüler sind dabei, weil meine Frau diese Grundschule leitet. :D Die ganze Schule hat nur 70 Schüler.

Der örtliche Verein winkt ab, sich daran zu beteiligen, weil alles auf nur auf Fußball und Tischtennis schaut. Der nächste Leichtathletikverein ist 10 km einfache Strecke entfernt. Da ist es klar, dass keine Laufbegeisterung entsteht und mangels Bewegung bei Vielen die Adipositas schon grundlegend in der Schule "erlernt" wird.

In Spanien beispielsweise ist das völlig anders. Da sind die Vereine grundsätzlich auch Leichtathletikvereine d. Die Schulen rücken in Massen zu den Kinderläufen an. Selbst kleinste Volksläufe ziehen Läuferscharen an. Die Spitze ist dementsprechend schnell. Ich habe dieses Jahr an drei Volksläufen in Spanien teilgenommen, die als "kleinere" Läufe galten und in kleineren Gemeinden wie Lliria, Denia und Alfaz del Pi ausgetragen wurden. In Lliria über 15 km waren 600 Läufer, in Alfaz del Pi über 10 Meilen knappe 700 und in Denia über 7,2 km immerhin noch über 200 am Start. Die Einstellung zum Laufen ist und war eine völlig andere, je mehr desto besser.

Deshalb bin ich der Meinung, je mehr auch Läufer mit Marathonzeiten von 5:30 es gibt, desto mehr Nachfrage nach Leichtathletik, nach Marathon etc. Mit Elitekasernen würde man genau den falschen Weg wählen, denn die Kinder und Jugendlichen haben so viel mehr Alternativen heutzutage als auch noch in den Achtzigern, dass sich der Laufsport einschliesslich seiner Elite einem Wettbewerb stellen muss, bei dem die Aufforderung "quäl Dich Du Sau" kaum die Attraktivität erhöht. :winken:
Bild


http://www.ra-hascher.de

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rono hat geschrieben:
Ein Kicker der 4.Kreisklasse trifft sich 1-2 mal in der Woche mit seinen Kumpels (=Training) und hat am Sonntag dann ein Spiel gegen's Nachbardorf. Danach gemeinsames abtrinken.
Siehste, das ist der Grund, warum ich kein Fußball spiele sonden lieber joggen gehe. :P

Du hast natürlich recht, dass sich ein Großteil der Freizeitjogger nicht um die Athletik kümmert. Aber eben WEIL sie in dem ganzen Ding gar keinen Leistungssport sehen.

Genauso wie Schwimmbadbesucher nicht die Eliteschwimmer kennen.

Oder Radtourmacher eben nicht die Radprofis.

Das ist von mir jetzt nicht wertend gemeint sondern soll nur sagen, WARUM viele es nicht interessiert.

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Rolli hat geschrieben:Wir schreiben hier über Hochleistungssport (obwohl vielleicht nur einer hier zu dieser Gruppe gehört) und das hat mit Joggen in 6:30 nichts zu tun.

He, wir sind uns doch vollkommen einig, dass das nichts miteinander zu tun hat. Das 'dumm anmachen' bezog sich genau darauf, dass sich jemand in einer Diskussion, warum es keine guten Leute mehr gibt seitenlang darüber auslässt, dass es zuviele 6:30-Jogger gibt und die als die Schuldigen an der Misere sieht. Also scheint es *doch* etwas miteinander zu tun zu haben. Kann Freizeit- und Leistungssport nicht einfach parallel existieren?

tina

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TinaS hat geschrieben:He, wir sind uns doch vollkommen einig, dass das nichts miteinander zu tun hat. Das 'dumm anmachen' bezog sich genau darauf, dass sich jemand in einer Diskussion, warum es keine guten Leute mehr gibt seitenlang darüber auslässt, dass es zuviele 6:30-Jogger gibt und die als die Schuldigen an der Misere sieht. Also scheint es *doch* etwas miteinander zu tun zu haben. Kann Freizeit- und Leistungssport nicht einfach parallel existieren?

tina
Da habe ich wahrscheinlich was anderes gelesen.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Und vor allem, es gibt in Deutschland 2-3 Millionen aktive Läufer und 99% davon identifizieren sich nicht mit der Elite des Sportes, die sie 2-4x Woche nachgehen.


Ja, es ist schon seltsam. Aber es wird wohl auch die Frage sein, wie man den Zugang zu "seiner" Sportart gefunden hat. Beim Laufen kommt die Masse doch eher über die Gesundheitsschiene oder wegen der Midlife crisis. Einen leichtathletischen Werdegang haben die wenigsten. Das ist aber nur eine Erklärung, keine Entschuldigung :teufel: .

Gruß Rono

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Einen leichtathletischen Werdegang gibt es aber deswegen nicht weil die Leichtathletik und insbesondere das Langstreckenlaufen für Kinder und Jugendliche nicht attraktiv ist und nicht attraktiv genacht wird.
Bild


http://www.ra-hascher.de

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Redapricot hat geschrieben:
Deshalb bin ich der Meinung, je mehr auch Läufer mit Marathonzeiten von 5:30 es gibt, desto mehr Nachfrage nach Leichtathletik, nach Marathon etc. . :winken:


Die Masse ist doch vorhanden, gerade weil eine 5:30 nun wirklich jeder schaffen kann. Marathon ist als solches nichts besonderes mehr. Und die Entwicklung der letzten 2 Jahrzehnte war genau gegenläufig. Nein, es fehlt an Qualität, an Vorbildern, an Spitzenatleten.

Gruß Rono

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rono hat geschrieben:Ja, es ist schon seltsam. Aber es wird wohl auch die Frage sein, wie man den Zugang zu "seiner" Sportart gefunden hat. Beim Laufen kommt die Masse doch eher über die Gesundheitsschiene oder wegen der Midlife crisis. Einen leichtathletischen Werdegang haben die wenigsten. Das ist aber nur eine Erklärung, keine Entschuldigung :teufel: .

Gruß Rono
Jetzt stell Dir mal vor, die 57jährige Bettina B. aus X hört von ihrem Hausarzt, sie solle doch wenigstens so 2mal die Woche ein bißerl joggen. Das tut sie dann auch und zwar mit Jutta H. und Rita B. Dann triffst Du auf die Damen bei Deinem Tempolauf, bleibst unvermittelt stehen und brüllst los:

"Euretwegen knacken Falk und Co. nicht die 2:10! Ihr Leistungsverwässerer!"

Ne ne! Die armen Mädels! Das kannste denen nicht antun. :winken:

Redapricots Post beantwortet mir z. B. mal eine Frage, die mir sonst keiner beantwortet hat.

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Redapricot hat geschrieben:Einen leichtathletischen Werdegang gibt es aber deswegen nicht weil die Leichtathletik und insbesondere das Langstreckenlaufen für Kinder und Jugendliche nicht attraktiv ist und nicht attraktiv genacht wird.


So isses.....keine Vorbilder und keine Lehrer, Trainer, Eltern. die den Nachwuchs dafür begeistern.

Wenn ich mir die Namen einiger deutscher Spitzenathleten so anschaue, sind die alle familiär geprägt (Mockenhaupt, Heinig, Cierpinski).

Gruß Rono

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corriere hat geschrieben:Jetzt stell Dir mal vor, die 57jährige Bettina B. aus X hört von ihrem Hausarzt, sie solle doch wenigstens so 2mal die Woche ein bißerl joggen. Das tut sie dann auch und zwar mit Jutta H. und Rita B. Dann triffst Du auf die Damen bei Deinem Tempolauf, bleibst unvermittelt stehen und brüllst los:

"Euretwegen knacken Falk und Co. nicht die 2:10! Ihr Leistungsverwässerer!"

Ne ne! Die armen Mädels! Das kannste denen nicht antun. :winken:
.


Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Die Damen haben selbstverständlich keine Schuld am Niedergang der deutschen Spitzenlangstreckler.

Aber wenn sie da so zu dritt nebeneinander herjoggen (und den Weg blockieren :zwinker5: ) unterhalten sie sich über Daniels Trainingspläne, streiten, ob Polar oder Garmin besser ist, diskutieren über Laktatwerte und Herzfrequenzen.......kennen aber keinen Namen deutscher Spitzenlangstreckler. Diese Diskrepanz zu anderen Sportarten wollte ich verdeutlichen.

Gruß Rono

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rono hat geschrieben:JBeim Laufen kommt die Masse doch eher über die Gesundheitsschiene oder wegen der Midlife crisis.

Ja eben und die kommen doch für den Leistungssport eh nicht mehr in Frage. Also ist es völlig egal, ob und wenn ja wie stark sie sich mit der Elite identifizieren.

Letztlich sind wir uns doch alle einig, dass es darum geht, den begabten Nachwuchs zu finden und den dazu zu bekommen, beim Laufen zu bleiben und anständig zu trainieren. D.h. wenn überhaupt muss man es schaffen, dass *der* sich mit der Elite identifizieren kann. Und da stellt sich für mich schon die Frage, was genau das mit der parallelen Existenz einer Nicht-Elite zu tun hat. Die kann man doch genauso ignorieren, wie die Kreisklasse 4 im Fußball. Das würde höchstens dann nicht zutreffen, wenn die Nicht-Elite potenzielle Talente aktiv vom ernsthaften Training abhalten würde. Und dass das im großen Stil passiert kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

tina

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rono hat geschrieben:Aber wenn sie da so zu dritt nebeneinander herjoggen (und den Weg blockieren :zwinker5: ) unterhalten sie sich über Daniels Trainingspläne, streiten, ob Polar oder Garmin besser ist, diskutieren über Laktatwerte und Herzfrequenzen.......kennen aber keinen Namen deutscher Spitzenlangstreckler. Diese Diskrepanz zu anderen Sportarten wollte ich verdeutlichen.

Ok, *da* geb ich dir recht, das hab ich auch noch nie verstanden. In solchen Fällen kann ich mir sehr schwer verkneifen zu denken, dass die Damen ihre überschüssige Energie besser in ein etwas flotteres Tempo investieren sollten. Allerdings kennen sie dadurch natürlich immer noch keinen Spitzenlangstreckler. :zwinker5:

tina

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TinaS hat geschrieben:Ja eben und die kommen doch für den Leistungssport eh nicht mehr in Frage. Also ist es völlig egal, ob und wenn ja wie stark sie sich mit der Elite identifizieren.

Letztlich sind wir uns doch alle einig, dass es darum geht, den begabten Nachwuchs zu finden und den dazu zu bekommen, beim Laufen zu bleiben und anständig zu trainieren. D.h. wenn überhaupt muss man es schaffen, dass *der* sich mit der Elite identifizieren kann. Und da stellt sich für mich schon die Frage, was genau das mit der parallelen Existenz einer Nicht-Elite zu tun hat. Die kann man doch genauso ignorieren, wie die Kreisklasse 4 im Fußball. Das würde höchstens dann nicht zutreffen, wenn die Nicht-Elite potenzielle Talente aktiv vom ernsthaften Training abhalten würde. Und dass das im großen Stil passiert kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

tina


Der Papa, der in der 4.Kreisklasse kickt, ist aber begeistert von Löw und seinen Spielern. Er schleppt seinen Sohn mit in den Verein, fördert das (vorhandene oder nicht vorhandene) Talent und betreut notfalls noch eine D-Jugendmannschaft. :zwinker5:

Gruß Rono

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TinaS hat geschrieben:Ja eben und die kommen doch für den Leistungssport eh nicht mehr in Frage. Also ist es völlig egal, ob und wenn ja wie stark sie sich mit der Elite identifizieren.
Eben nicht. Die Begeisterung der Fußballfans bringt viel Geld in die Kassen und damit kann man sehr breite Masse an guten Fußballern finanzieren woraus sich viel einfacher die Spitzensportler hervorheben können, die international erfolgreich werden können.

Die Begeisterung für Leistungsport gibt es im Laufsport nicht, dadurch kein Geld für Talente, dadurch keine Spitzenathleten. So einfach sehe ich das.

Gruß
Rolli

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rono hat geschrieben:Der Papa, der in der 4.Kreisklasse kickt, ist aber begeistert von Löw und seinen Spielern. Er schleppt seinen Sohn mit in den Verein, fördert das (vorhandene oder nicht vorhandene) Talent und betreut notfalls noch eine D-Jugendmannschaft. :zwinker5:

Gruß Rono
Genau.

Obwohl ich meine Kinder auch mit einer Peitsche nicht fürs Laufen begeistern kann... :zwinker2:

Gruß
Rolli

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rono hat geschrieben:Die Masse ist doch vorhanden, gerade weil eine 5:30 nun wirklich jeder schaffen kann. Marathon ist als solches nichts besonderes mehr. Und die Entwicklung der letzten 2 Jahrzehnte war genau gegenläufig. Nein, es fehlt an Qualität, an Vorbildern, an Spitzenatleten.

Gruß Rono
Qulität bekommst Du nur auf einer breiten Basis, wenn Begeisterung für den Sport da ist.Vorbilder und "Spitzenathleten" kannst Du nur aus dieser Basis gewinnen.

Klar, wenn Du in Kenia keine andere Wahhl hast als zu Fuß zur Schule zu laufen, Dein "Fußballfeld" aus einem Lehmacker besteht und Dein Ball aus Stoffffetzen, dann ist das Laufen schon eine Alternative, zumal der nächste Fußballverein wahrscheinlich noch weiter weg ist als bei uns der nächste Leichtathletikverein.

In Spanien hast Du in den Schulen oft, nicht immer, ein ganz anderes "Sportdenken". Da zählt der Sport tatsächlich was. Und bei den Veteranos C läuft ja der Opa mit, bei den masculinos der Vater etc. Die Anzahl der Leichtathletikvereine bzw. Leichtathletikabteilungen im Verhältnis zu Fußballvereinen ist ganz anders als bei uns. Hat aber auch mit dem Klima zu tun, die Skivereine sind relativ rar gesäät und wenn Du rund um das ganze Jahr bei idealem bis heißem Wetter zu Wettkämpfen gehen kannst ist das doch anders als hier, wo ab November bis Februar/März das Wettkampfangebot, eben auch für Kinder und Jugendliche äusserst gering ist.

Kinder wollen sich aber messen und dann landen viele halt doch beim Fußball mit seinem Ganzjahresangebot einschliesslich Hallenturnieren oder bei Tischtennis und Co.

Bei uns in der Umgebung findet jetzt dann fast jedes Wochende ein Fußballhallenturnier für die Jugendklassen statt, es gibt eine offizielle Hallenrunde usw. Da haben die Leichtathleten es schwer gegenzuhalten.

Daher kann die Masse gar nicht groß genug sein, die ob schnell oder lahm an Wettbewerben den Wunsch in Kindern und Jugendlichen wecken, das auch mal auszuprobieren. Vielleicht wird dann ja auch mal ein ganz Schneller dabei sein.
Bild


http://www.ra-hascher.de

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TinaS hat geschrieben:Ok, *da* geb ich dir recht, das hab ich auch noch nie verstanden. In solchen Fällen kann ich mir sehr schwer verkneifen zu denken, dass die Damen ihre überschüssige Energie besser in ein etwas flotteres Tempo investieren sollten. Allerdings kennen sie dadurch natürlich immer noch keinen Spitzenlangstreckler. :zwinker5:

tina
Das unterscheidet Laufen nicht von anderen Sportarten. Die dicksten Kinder hatten schon immer die neuesten Trikots. Und die Hängebauchfront vor den Kuchenbergen der Ausflugscafes tragen auch die buntesten Radprofihemden. Ersatzbefriedigung.

Hat aber mit der Spitze nix zu tun. Also ran an die Schulen. Da wäre ich mal höchst gespannt!

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Noch am Rande:

OHNE die ganzen weniger ambitionieren Freizeitläufer würde es nicht die vielen Bambiniläufe geben, oder?. Da finden sich doch auch immer einige. Da könnte man auch mal ansetzen.

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Ist doch eigentlich ganz einfach: Fußballspieler sind für Kinder und Jugendliche Vorbilder, weil sie recht lässig rüber kommen, große Autos fahren, gutaussehende Frauen haben etc... Und jetzt vergleicht das mal mit der "Laufszene", wie sie oben vom alsterrunner genannt wird. Nicht sexy sage ich da nur. Und zwar egal ob es um Leistungs- oder Hobbysportler geht. Außerdem macht Fußballspielen natürlich auch viel mehr Spass als Laufen. Das alles muss man jetzt nicht gut finden, aber so isses wohl einfach.

Grüße
Paul

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Also mir kommt es vor, dass nicht nur in der Leichtathletik und speziell beim Laufen, sich die Werte verschoben haben, sondern auch in anderen Sportarten.
Selbst beim Fußball und besondern beim Nationalteam hört man heute sehr oft vom erfrischenden Offensiv- Fußball und von Rumpelfüßen vergangener Zeiten. Nur damals war man erfolgreich und heute ist man halt Zweiter oder Dritter.
Marathon finishen ist der inbegriff des "Laufens" egal wie und in welcher Zeit und wer jemals schneller war, war wahrschenlich irgendwie manipuliert.

100m wurden schon von Armin Hary schnell gelaufen. Heute hört man nur noch, dass damals ja auch mit der Hand gestoppt wurde.

Stabhochsprung über 6m war mal die Regel bei großen Veranstaltungen, heute sind 5,80m schon "bewundernswert".

Was ich eigentlich sagen will ist, heute wird alles groß geredet, wenn sich nur jemand bewegt und alles je erreichte wird kein gemacht um nicht eingestehen zu müssen, dass der Leistungssport rückläufig ist.

Im Bereich der Jugend ist eine Aussage eines ehemaligen Direktors einer Schule sehr erschreckend,. Er sagte sinngemäß: "Wenn an meiner Schule einer rückwärts laufen kann, ohne zu fallen, den melde ich zur Olympiade an!" Relativierte das Ganze hinterher ein wenig, dass es ein paar Jugendliche gäbe, die noch Sport treiben, aber der Prozentsatz sehr gering sei.

Und wir diskutieren über Leistungssport und Disziplin beim Training.
Hat jemand heute den Artikel von Dieter Baumann über den Crosslauf in Darmstadt gelesen?

Und dann kommen mir bei meinem Training "Gesellschaften" von "Bewegern" entgegen, die mir zurufen ich soll doch nicht so rennen, sonst würde ich noch nen Herzinfarkt bekommen. HAhaha! Und nach dem "Training" wird erstmal ausgiebig gegessen und getrunken (wahrscheinlich wochenlang) um sich von dieser Wahnsinnsleistung zu erholen. Die nächsten Tage wird dann regeneriert und bei Kaffee und Kuchen diskutiert wann und wo man sich mal wieder trifft um zusammen zu "Laufen"!

Ist etwas lang uns sarkastisch und durcheinander geworden, aber immer nur zu sagen, wir haben keine Leute, ist mir zu einfach. Wir haben kaum Jugendliche die bereit sind sich zu quälen und wenn, dann nicht beim Laufsport, denn das ist nicht lukrativ. Jeder Bezirksliga-Fußballer bekommt eine Aufwandsentschädigung und wir Laufsportler zahlen Startgebühren. Außerdem sind Laufsportler, wenn sie besser werden reine Individualisten, und Gruppentraining ist nur bedingt möglich.

Alles in Allem wird heute ein Volkslauf zum Event und die Masse sagt aus, wie toll eine Veranstaltung ist, auch wenn der Sieger im Halbmarathon 1:40 läuft und 50 Jahre alt ist.
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

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Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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19freddy63 hat geschrieben:Also mir kommt es vor, dass nicht nur in der Leichtathletik und speziell beim Laufen, sich die Werte verschoben haben, sondern auch in anderen Sportarten.
Selbst beim Fußball und besondern beim Nationalteam hört man heute sehr oft vom erfrischenden Offensiv- Fußball und von Rumpelfüßen vergangener Zeiten. Nur damals war man erfolgreich und heute ist man halt Zweiter oder Dritter.
Trifft auf den Fußball genauso zu! Die Nationalmannschaft zu kritisieren geht gar nicht. Vielmehr musst Du teilnehmen an der "Allessuperparty". Es kommt doch aufs Event an...
Kollektives Heulen nach jedem Ausscheiden aber wenn man fragt "warum?", dass ist das Böse.
19freddy63 hat geschrieben: Und dann kommen mir bei meinem Training "Gesellschaften" von "Bewegern" entgegen, die mir zurufen ich soll doch nicht so rennen, sonst würde ich noch nen Herzinfarkt bekommen.
Ja ja, der LC! :hihi: Dat stimmt aber auch! Du RENNST auch immer wie irre. Sach ich ja auch! Dat is nich gut![/QUOTE]

19freddy63 hat geschrieben: aber immer nur zu sagen, wir haben keine Leute, ist mir zu einfach. Wir haben kaum Jugendliche die bereit sind sich zu quälen
Das stimmt natürlich. Da müsste sich aber auch an den Berührungsängsten mit dem Leistungsgedanken bei Jugendlichen was tun. Du weißt, dass das Klima bei den jungen Eltern da nicht so aufgeschlossen ist, gelle?

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So, ich geh gleich mit meinen 10 und 13jährigen Neffen 5-6km laufen! Man weiß zwar nie, was draus wird, aber vielleicht kann man die ja schon mal ein bißchen Endorohin-abhänig machen :teufel:
Grüßchen, Sanne

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Rolli hat geschrieben:Eben nicht. Die Begeisterung der Fußballfans bringt viel Geld in die Kassen und damit kann man sehr breite Masse an guten Fußballern finanzieren woraus sich viel einfacher die Spitzensportler hervorheben können, die international erfolgreich werden können.

Das viele Geld kommt aber vor allem daher, dass man z.B. hier in Stuttgart zwar jedes zweite Wochenende zum Heimspiel des VfB, aber genau einmal zur Leichtathletik in der Schleyerhalle gehen kann (und diese Veranstaltung ist durchaus gut besucht...). Bei Straßenläufen Eintritt zu verlangen dürfte vor allem ein organisatorisches Problem darstellen.

Abgesehen davon stimmt diese Rechnung m.E. auch nicht bzw. es scheint zumindest auch anders zu funktionieren. Die deutschen Reiter sind z.B. seit Jahren internationale Spitze, obwohl sie die breite Masse nicht kennt. Und obwohl nur ein kleiner Teil der pferdebegeisterten Mädchen, die in jungen Jahren reiten Interesse am Leistungssport hat.

tina

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Fira hat geschrieben:So, ich geh gleich mit meinen 10 und 13jährigen Neffen 5-6km laufen! Man weiß zwar nie, was draus wird, aber vielleicht kann man die ja schon mal ein bißchen Endorohin-abhänig machen :teufel:
Grüßchen, Sanne
Nicht falsch verstehen, ich find es toll wenn sich jemand um unsere Jugendlichen kümmert, aber als ich im alter deiner Neffen war, bin ich nach der Schule aus dem Haus gegangen, hab mich mit Schulkameraden getroffen und wir haben Fangen gespielt. Die Jungen haben am Seilspringen und beim Gummitwist teilgenommen. Wer einen Fußball sein eigen nannte, war der König und hat alle anderen zum Fußballspielen zusammengetrommelt. Wir haben auf der Straße Rollhockey mit Spazierstöcken gespielt, haben uns gestritten und auch mal geprügelt und uns kurz danach wieder vertragen und weiter gespielt. Ins Haus zurück sind wir meist erst wenns dunkel wurde.
Mich brauchte meine Tante nicht zum laufen animieren. Wir waren in der lage uns zu koordiniert zu bewegen. Leider wurde bei uns aus den meisten Talenten nichts, da man um "Leistungssport" zu machen, in Vereine musste und doch vielen das Geld fehlte. Aber ein paar haben es geschafft. Und die waren dbesser, als heute die Besten.

Jetzt vergleicht mal mit Heute. Da werden die Daumen an der Playstation zum hochtrainierten Körperteil.

Unserer Gesellschaft geht es zu gut um sich beim Sport zu quälen.
Gruß Freddy:winken:

Wenn das Leben dir Zitronen beschert, bestell Salz und Tequila dazu

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Geplante Highlights Frühjahr 2017

Marathon Wien


PB's: 5 km:17:44 11.2013;10 km:36:37 07.2013; HM:1:19:54 10.2013; 25 km:1:38:22 11.2013; 30 km:1:58:42 02.2012; Marathon:2:49:13 10.2010

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TinaS hat geschrieben:Die deutschen Reiter sind z.B. seit Jahren internationale Spitze, obwohl sie die breite Masse nicht kennt. Und obwohl nur ein kleiner Teil der pferdebegeisterten Mädchen, die in jungen Jahren reiten Interesse am Leistungssport hat.
Da macht ja auch das Pferd den Sport! :zwinker5:
Konnte ich mir nicht verkneifen. :winken:
Gruß Freddy:winken:

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TinaS hat geschrieben: Es ist ja nicht so, dass es im Fußball nicht auch mehr oder weniger peinliche Altherrenmannschaften gibt, in denen dickbäuchige Herren mangelnde Technik und Kondition durch grobe Fouls ersetzen.

tina
Gut, aber auch diese "dickbäuchigen Herren mit mangelnder Technik und Kondition" wollen trotzdem ihr Bestes geben, sprich gewinnen. Oder hast du schon mal ein Fußballspiel gesehen, wo die Spieler verkleidet, mit Hund oder Babyjogger lustig winkend über den Platz gelaufen sind und hinterher stolz wie Bolle waren, weil sie ein komplettes Spiel durchgestanden haben?
Beim Marathon ist das schon fast Normalität, und 10-jährige Jungs haben ein sehr feines Gespür für uncoole Aktionen.

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Santander hat geschrieben:Gut, aber auch diese "dickbäuchigen Herren mit mangelnder Technik und Kondition" wollen trotzdem ihr Bestes geben, sprich gewinnen. Oder hast du schon mal ein Fußballspiel gesehen, wo die Spieler verkleidet, mit Hund oder Babyjogger lustig winkend über den Platz gelaufen sind und hinterher stolz wie Bolle waren, weil sie ein komplettes Spiel durchgestanden haben?
Beim Marathon ist das schon fast Normalität, und 10-jährige Jungs haben ein sehr feines Gespür für uncoole Aktionen.
Damit argumentierst Du nun gegen den einzigen Vorteil , den Marathonlaufen gegenüber anderen Sportarten hat. Wo sonst kann man mit der absoluten Weltspitze gemeinsam in einem Wettbewerb starten und auch noch Spass dabei haben? Ihr macht es Euch zu einfach, wenn Ihr nur gegen die Eventkultur, zu der die großen Stadtläufe mittlerweile sicherlich gehören, schimpft. Das Problem ist nicht nur der Läufer mit dem Babyjogger, das Problem ist genauso der sehr ambitionierte Läufer, der mit Kompressionsstrümpfen, Ärmlingen, Singlet und Laufhöschen startet. Das ist alles nicht sexy.

Grüße
Paul

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hardlooper hat geschrieben:Dass das Deinen Knaben auffällt, mag ich ja gerne glauben, zumal Ablästern über andere den Gruppenzusammenhalt fördert.
Aber dass die nun die Gespräche dieser Flachwichser reflektieren? Und wissen die bereits etwas über Pronation und Elektrolyte? Ganz schön frühreif, diese Deine "Truppe" :zwinker5: .

Knippi
Die reflektieren nicht, die grinsen nur bzw. verdrehen die Augen, wenn die Herren und Damen "Läufer" lautstark ihr "Fachwissen" durch die Umkleidekabinen bölken, um kurzdarauf unter lauten Stöhnen traktorgleich die morschen Knochen über die Bahn zu treiben.

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19freddy63 hat geschrieben:... Jetzt vergleicht mal mit Heute. Da werden die Daumen an der Playstation zum hochtrainierten Körperteil ...
Nun ja, nicht bei allen Jugendlichen liegt die Playstation ganz vorne ... da gibt es z.B. auch noch die X-Box, Wii, Nintendo DSi 3D, ...

Hier ein Zitat aus der Werbung zum "Wii Fit plus"-Spiel:
Work-Out ohne Nass zu werden – „Wii Fit Plus“ für Nintendo Wii - hier
Wer vor allem in der kalten Winterzeit nicht vor die Tür gehen möchte, um zum Fitnesscenter zu kommen oder draußen im Park zu laufen, für den ist „Wii Fit Plus“ genau das Richtige! Mit dieser Software feiert Nintendo wieder einen großen Erfolg und macht den Benutzern sehr viel Freude. „Wii Fit Plus“ gibt den Anwendern die Möglichkeit nicht nur einfach zu trainieren, sondern bestimmte Tagesziele oder langfriste Ziele zu erreichen. ...
Neu ist nun auch die Multiplayer-Funktion, womit bis zu acht Spieler gleichzeitig trainieren und spielen können, beispielsweise bei einer virtuellen Schneeballschlacht ohne dabei nass zu werden. Es ist insgesamt ein sehr gelungenes Spiel oder mehr ein Trainingsprogramm, das für gute körperliche Erfolge und viel Spaß sorgt. So wird einem das Abnehmen und Trainieren doch wirklich spielend leicht gemacht."
Meine Weihnachts-Wunschliste:
* Marathon-Hero 5
* Wii Ultra Fitness Bundle
* Pokémarathon Battle Revolution
* Need for Speed - Underdistance
* Super Marathon Bros.

Gruß, Manfred
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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corriere hat geschrieben:Jetzt stell Dir mal vor, die 57jährige Bettina B. aus X hört von ihrem Hausarzt, sie solle doch wenigstens so 2mal die Woche ein bißerl joggen. Das tut sie dann auch und zwar mit Jutta H. und Rita B. Dann triffst Du auf die Damen bei Deinem Tempolauf, bleibst unvermittelt stehen und brüllst los:
.
Ich frag heute abend mal die Jungs in der Nachbarschaft:
"Wollt ihr so werden wie Mesut Özil, oder findet ihr Bettina B, Jutta H. und Rita B cooler?"

Wobei, ich frag glaube besser doch nicht.

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Paul_FfM hat geschrieben: Wo sonst kann man mit der absoluten Weltspitze gemeinsam in einem Wettbewerb starten und auch noch Spass dabei haben?
l


Die Masse will nur den Spass. Die Weltspitze ist denen wurscht. Kannst Du hier im Forum immer wieder genau so lesen.

Gruß Rono

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Paul_FfM hat geschrieben:Das Problem ist nicht nur der Läufer mit dem Babyjogger, das Problem ist genauso der sehr ambitionierte Läufer, der mit Kompressionsstrümpfen, Ärmlingen, Singlet und Laufhöschen startet.
Als Problem sehe ich weder den einen noch den anderen. Warum auch? Meinste ich hab Bock, in den Augen von ein paar Jugendlichen als cool zu gelten? Ich habe andere Sorgen.

Wer im WESEN eines Sports nicht das interessante entdeckt sonden nur in den coolen Klamotten, der taugt eh nix. Wie gesagt: Viele Kids mit den neuesten Shirts und knallroten Fußballschuhen gesehen. Aber gegen den Ball treten können die wenigsten.

Wenn aber mal jemand an einem WK teilgenommen hat, dann weiß er wovon die Rede ist, wenn er den Ingo aus der 4b hat stehen lassen. Da ist dann Ehrgeiz vorhanden.

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rono hat geschrieben:Die Masse will nur den Spass. Die Weltspitze ist denen wurscht. Kannst Du hier im Forum immer wieder genau so lesen.

Gruß Rono
Ja Mensch Du hast ja Recht, nur hat dieses Phänomen doch nix mit schlechten Leistungen in der Spitze zu tun.

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corriere hat geschrieben:Als Problem sehe ich weder den einen noch den anderen. Warum auch? Meinste ich hab Bock, in den Augen von ein paar Jugendlichen als cool zu gelten? Ich habe andere Sorgen.

Wer im WESEN eines Sports nicht das interessante entdeckt sonden nur in den coolen Klamotten, der taugt eh nix. Wie gesagt: Viele Kids mit den neuesten Shirts und knallroten Fußballschuhen gesehen. Aber gegen den Ball treten können die wenigsten.

Wenn aber mal jemand an einem WK teilgenommen hat, dann weiß er wovon die Rede ist, wenn er den Ingo aus der 4b hat stehen lassen. Da ist dann Ehrgeiz vorhanden.
Ich habe mit denen auch keine Probleme, das Argument mit dem Babyjogger kam nicht von mir.

Grüße
Paul

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corriere hat geschrieben:Ja Mensch Du hast ja Recht, nur hat dieses Phänomen doch nix mit schlechten Leistungen in der Spitze zu tun.
+1

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Santander hat geschrieben:Gut, aber auch diese "dickbäuchigen Herren mit mangelnder Technik und Kondition" wollen trotzdem ihr Bestes geben, sprich gewinnen.

Tja und das zeigt mal wieder, dass es nicht nur Vorteile hat, dass bei großen Läufen alle Leistungsklassen gemeinsam starten und es eben keine Kreisliga 4 gibt: die allermeisten Teilnehmer haben nicht mal die theoretische Chance zu gewinnen, ganz im Gegensatz zur Altherrenmannschaft, die gegen ähnlich gestrickte Gegner spielt Die Frage ist, wie man mit dieser Erkenntnis umgeht. M.E. gibt es dafür drei prinzipielle Möglichkeiten.

1. nicht mehr laufen bzw. nur noch da wo einen keiner sieht, der einen uncool finden könnte
2. versuchen wenigstens aus den eigenen Möglichkeiten das Maximum rauszuholen, was eventuell zur Folge hat, dass man sich über Puls und Laktat und sonstwas Gedanken macht
3. das Ganze gleich etwas lockerer sehen und auch mal ins Publikum winken, weil man weiß, dass das den Kohl auch nicht mehr fett macht

Beim Marathon ist das schon fast Normalität, und 10-jährige Jungs haben ein sehr feines Gespür für uncoole Aktionen.

Die oben aufgeführte Möglichkeit 2 war ist aber doch auch schon kritisiert worden. Was ist denn nun deiner Ansicht nach richtig?

tina

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TinaS hat geschrieben:
Die oben aufgeführte Möglichkeit 2 war ist aber doch auch schon kritisiert worden. Was ist denn nun deiner Ansicht nach richtig?

tina
Vielleicht einfach rennen gehen. So schnell oder langsam Du willst. Und Dich nicht um die Meinung irgendwelcher schlechterzogener jugendlicher Pisaopfer kümmern, die sich ihre in schlechtem Deutsch vorgetragenen Kommentare nicht verkneifen können. Wären sie gut erzogene Sportsleute, hätten sie das nicht nötig.

100
rono hat geschrieben:Wie Kenyas 14 – 19 Jährige in der Iten – High School trainieren - Leichtathletik Coaching-Academy

So werden in Kenia Talente gefördert (oder gefordert).

Gruß Rono
Ja sichi! Schlag das mal vor. Beim Elternabend. Das werden die dort bestimmt einsehen, damit die Mitglieder des Runnersworldforums endlich zufriedengestellt werden! :hihi:

Aber Recht hast Du natürlich: Das PRINZIP könnten wir gut gebrauchen (gilt wahrscheinlich für viele Sportarten). Nur halt werden wir das NIEMALS so konsequent durchziehen weil die Lebenskonzepte hier so vielseitig sind. In Kenia wird die IDEE, Weltklasseläufer zu werden, in sich wahrscheinlich kaum in Frage gestellt. Das ist schlichtweg erstrebenswert und selbstverständlich.

Wenn Du das hier vorstellst heißt es natürlich erstmal: "Wie? Laufen? Wieso laufen?" Und das mußt Du auch als passionierter Läufer verstehen, dass Eltern und/oder Kinder nunmal nicht unbedingt wichtig nehmen, was Du wichtig nimmst.

Wäre doch ne prima Idee fürs Privatfernsehen. Wir nehmen einfach 10 höchstbegabte Kenianische Kinder auf und bringen sie hier in Familien unter. Dort werden sie mit allen Möglichkeiten vollgestopft die der Wohlstand nur bieten kann. 3 Jahre. Dann schicken wir sie auf die Laufbahn und stoppen die Zeit.

Kommt Leute: Wer Hunger hat kann auch beißen. So ist und bleibt das.
Gesperrt

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