burny hat geschrieben:Das ist extrem viel, meines Erachtens (viel zu) viel. Aufs Jahr übertragen ergäben sich 5.600 - 8.100 km. Das laufen selbst Ultraläufer mit etlichen Laufjahren auf dem Buckel nicht bzw. nur selten. Mein eigener Jahresrekord lag mal bei 4.800 km. Das war allerdings ein Jahr, in dem für ich 2 wichtige 100 km-Läufe intensiv trainiert habe.
Du schreibst, du hast dein Lauftraining seit Oktober 2010 intensiviert. Das bedeutet, dein Körper hat sich noch nicht einmal komplett an hohe Belastungen gewöhnt. (Das dauert mehrere Monate.) Du bist zwar noch relativ jung, aber ich halte dein Vorhaben für ausgesprochen riskant und verletzungsträchtig. Du musst selbstverständlich selbst wissen, was du tust, aber ein mahnendes Wort scheint mir gerechtfertigt.
Bernd
D-Bus hat geschrieben:
Das allerdings ("riskant und verletzungsträchtig") unterschreibe ich sofort.
Klar, eure Warnung nehme ich auch gerne zur Kenntnis

Danke vor allem an Bernd für das Ausführen der Begründung!
Den von dir zitierten Satz würde ich gerne ändern in:
Das bedeutet, dein Körper hat sich noch nicht
wieder komplett an hohe Belastungen gewöhnt.
Ich hab' keine wirkliche Ahnung, wie sich jahrelanger intensiver Sport auf den Körper und Knochen etc. nach einer langen Pause auswirkt - daher das Folgende unter Vorbehalt einer (erfolgenden?) Zurechtrückung durch einen Experten:
Ich stelle fest, dass mir das Hochschrauben nicht schwer fällt und es der Schwachstelle, wegen der ich mich über lange Zeit nicht wieder rangetraut habe (Knie) damit
besser geht als vorher.
Ich empfinde das im Moment
nicht als hohe Belastung, nichtmal überhaupt als Belastung - ich müsste auch wirklich überlegen, ob ich das in den letzten Monaten je so empfunden hätte (von "kein Bock" wegen Sch***wetter jetzt mal abgesehen)
Ggf. sollte es auch zu sehen sein, dass ich nach mehreren Lauftagen nicht immer weiter abbaue, sondern nach einer harten und einer leichten Einheit im Wechsel durchaus am Folgetag wieder fit bin ... auch verkürzt sich nach meiner Wahrnehmung diese Reg-Phase immer noch, ich bilde mir einfach ein, dass ich das einschätzen kann (Fehleinschätzung? -> das ist wohl das Risiko)
Diese Schwachstelle
Knie zeigt mir unbotmäßige Steigerungen auch relativ schnell an, z.B. habe ich es gemerkt, als wir einen zweiten 2-stündigen Badmintontermin pro Woche gelegt hatten und ich direkt danach oder davor Laufen ging (z.B. Dezember, um die 200km noch vollzumachen, direkt nach Badminton 17km, die waren schwer, dennoch keine Schmerzen, eher halt ein wenig Ziepen und Überlastungsmeckern der Beine) - da war die Treppe runter tags drauf kein wirklich großer Spass mehr (2 Stunden Badminton geht mir auch wesentlich mehr auf die Knochen als 2 Stunden laufen, aber da gab es eine schnelle Gewöhnung) ... aber ich hatte wie gesagt auch Jahre (!), wo ich vmtl. über oder etwa an deinen 4.800km/Jahr gelaufen bin. Dazu gerade im Sommer regelmäßig Tage, wo 5-6 Stunden Sport angesagt waren - das ging selbst im Studium noch die ersten Jahre immer mal wieder so - 4 Stunden Fußball war keine Seltenheit und ich meine nicht als Torwart

Hätte da noch weitere Argumente/Punkte, die das ggf. noch untermauern, spare ich mir an dieser Stelle aber erstmal.
Das einzige, was ich mir jemals ernsthafter verletzt habe, mit jahrelangem Fußball, Kampfsport, Laufen, Radfahren, ... ist eine Fingerkapsel, weil ich von einem Zaun aus anderthalb Metern mit der Hand voran den Finger auf einen hochstehenden Stein geknallt habe, ansonsten nichts. Und ich bin sicher nicht nur einmal mit dem Fahrrad geflogen, beim Laufen umgeknickt, bei Zweikämpfen zusammengeknallt, etc.
Es ist weiterhin nicht so, dass ich unbekanntes Terrain betrete - zudem geht das Wiederlaufen schon sicher über knappe 1,5 Jahre - nur habe ich erst im September überhaupt mit Aufzeichnen und mit regelmäßigerer Planung angefangen, vorher gab es sicher auch Zeiten, wo ich mal 4x in einer Woche gelaufen bin, dafür halt wieder mal 2 Wochen gar nicht.
Die Belastungen waren da bei 20 Kilo mehr aber vermutlich trotzdem nochmal andere...
und es ist auch nicht so, daß ich über die Jahre dann überhaupt garnichts gemacht hätte, aber halt nicht konsequent, sondern immer mal wieder und mit Zeit- und sonstigem Stress fiel das irgendwann immer wieder und mehr zum Opfer.
Ich bau' da schon drauf, dass ich meinen Körper (auch als Läufer) auf Grund dieser Erfahrungen gut einschätzen kann und eben nicht überziehe ... wenn doch, wird es von mir sicher keinen Jammerthread geben, wenn irgendwas ratschen sollte, versprochen.
Ist es eine Fehleinschätzung, anzunehmen, dass nicht alles weg ist/war? Sicher kann man mich absolut nicht mit dem typischen Midlifecrisis-Gesundheitsläufer vergleichen. Ich musste auch mit 45 Kilo Übergewicht bei den ersten 8,5km nicht gehen (wenngleich da sicher aufgrund des Tempos die Diskussion bzgl.
ist das noch Laufen aufgekommen wäre

).
Ggf. hilft mir ein mahnender Tonfall sicher aber immer, keiner unangebrachten Euphorie anheimzufallen und ohne laufende Kontrolle ist das sicher möglich.
Aber nochmal: sind die 100km/Woche wirklich so viel? Ich hatte bisher nicht diesen Eindruck, aber zuletzt schrieb schon U_d_o an anderer Stelle, dass das für 95% der Läufer nie im Leben passiert (ich meine du warst das in den letzten Tagen, U_d_o, ich finde die Stelle nur nicht mehr? Sonst korrigiere mich bitte!)?
Jetzt finde ich mich wieder zwischen Mahnen und Erstaunen... ich sag' dann jetzt lieber auch garnicht, wo ich im Sommer mit dem Lauftraining eigentlich hinwollte
Auf jeden Fall werde ich jetzt sicher noch kritischer als eh schon in mich reinhören, da ich sicher am Ende kein "Wir hatten dich gewarnt" hören will
Zum Ende noch ein Dankeschön @Peter
