harakiri hat geschrieben:
Und was mir grade beim lesen (Brad Hudson - Run Faster) noch aufgefallen ist:
der empfiehlt in den ersten 4 Laufjahren "minimal specific endurance training" - wer kann sich bitte nur mit "build mileage" "hills" und "fartleks" 4 Jahre lang motivieren? also ich nicht. Drum ignorier ich das jetzt mal. Vl. ist es ja auch eher für die gedacht die schon in sehr sehr jungen Jahren mit dem laufen beginnen....
Hab keine Ahnung für wen das gedacht ist und warum. Vielleicht versucht er damit, das "natürliche" Training der Kenianer nachzumachen, obwohl ich nicht glaube, dass das so passt.
Naja, Hudson hat schon ganz gute Ideen, das schöne an dem Buch ist auch, dass es wirklich ganz klar auch an Leute adressiert ist, die sich selbst trainieren, in der Richtung gibt es imo noch zu wenig Literatur. Aber insgesamt kommen mir meine seine Möglichkeiten als Trainer oder "Trainingsdenker" doch öfters etwas begrenzt vor.
Der Grund, weniger spezifisches Training zu machen ist ja, dass man dann den Umfang schneller hoch bekommen soll. Da habe ich meine Zweifel, ob der durchschnittliche Hobbyathlet mit begrenzter Zeit zum Laufen und muskulären Defiziten, die größere Umfänge oft eh erst einmal verhindern, damit wirklich auf Umfänge kommt, die ihm mehr bringen als kleiner Umfänge mit spezifischem Training.
Bei solchen Ideen schlagen Lydiards Dogmen, die vor dem Hintergrund heute eindeutig veraltete Erkenntnisse entstanden sind, leider noch stark durch.
Zurück zum aktuellen Training: Also auf keinen Fall zu viel machen, für einen Mehrkampf sollte man einigermaßen ausgeruht sein ... wenn du die 300er machen willst, mach doch mal am Ende einen 200er richtig schnell ... dann sehen wir ja, ob die 29 drin ist.
Rolli hat geschrieben:
Und, ich weiß nicht wie C. auf 72 auf ersten 200m kommt. Die 2te Runde läufst Du in 88 und die letzte 200m kriechst Du mit übersäuerten Beinen. C., erklär mir, wie Du auf die Zeiten gekommen bist, bitte.
Er hat hier ne Trainingseinheit geschildert, in der er die 72 über 400 gelaufen ist und das afaik relativ weit von "all out" entfernt war. Zugegeben bin ich dabei davon ausgegangen, dass er kein Trainingsweltmeister ist.
Die 5k Zeit ist für mich nicht so relevant, weil da das Ausdauerdefizit eine viel größere Rolle spielt. Ich bin als Schüler die 1000 unter 3 gerannt und die 5k nie unter 20 ... habs aber über 5k auch nie ernsthaft probiert. Aber fast alle halbwegs grundschnellen Läufer die nicht schon 3-5 jahre auf hohem Niveau trainieren, haben noch ein Ausdauerdefizit, weshalb ihre 1000er Zeiten deutlich besser sind als 3k und 5k Zeiten.
Natürlich kann ich mich irren, und man muss auch noch die 4 Disziplinen vorher berücksichtigen, das habe ich bisher leider auch nicht getan. aber ich finde es auf der Mittelstrecke besser, mal zu schnell anzugehen, da bekommt man imo mehr Hinweise daraus als aus einem zu vorsichtig gelaufenen Rennen, bei dem man nie weiß, wie viel man verschenkt hat. Wenn man aber schnell anläuft, weiß man wenigstens, wie lange das Tempo geht ...
Deine Frau kann trotz ähnlicher Zeiten auf manchen Strecken kaum ein passender Vergleich sein, weil die afaik schon seit Jahren ein viel höheres Trainingsvolumen macht als Harakiri. Und, vielleicht noch wichtiger, Frauen können ihre Sprintzeiten im Schnitt deutlich schlechter auf die Mittelstrecke bringen als Männer.
Gruß
C.