.iL hat geschrieben:OK, die 75% waren nicht wirklich überlegt..
Schön dass du es einsiehst ..
.iL hat geschrieben:
Ja klar, ich habe auch gesagt: wer z.B. 200km läuft und zusätzlich alles richtig macht. Nur mit Umfang bolzen kommt man irgendwann nicht mehr weiter, das habe ich auch verstanden. An den 200 bitte nicht aufhängen.
Dazu kommt: Keiner macht alles richtig, der menschliche Körper ist noch nicht zu 100% erforscht. Die Trainingslehre wird sich noch weiterentwickeln. Das hast du vielleicht in deinen Überlegungen zu wenig berücksichtigt.
Ne habe ich nicht. Erstens: So viel wird in der Trainingslehre in den nächsten 20 Jahren, die der 22jährige vielleicht Zeit hat, nicht passieren – schon in den letzten 20 Jahren ist nicht so viel passiert ... Zweitens: Auch mir geht es nicht nur um den Umfang. Wenn du die wesentlichen Sachen richtig machst, bist du schon bei 95%. Und wenn z. B. 95 % 38 min auf 10 sind 100% etwa 36 min. Das war es dann, mehr als 100% geht nicht. Das beste Training ist auch nur Training und kann keine Wunder bewirken.
.iL hat geschrieben:
aller Einsatz? Was soll das sein? Ein Jahr lang versucht?
Zu behaupten, dass es jemandem nicht möglich sein soll nach jahre- bzw. jahrzehntelangem intensivem Training unter 14,0 zu laufen halte ich für gewagt. Wir reden natürlich im Konjunktiv. Kein im Bereich Sprint talentloser Mensch hätte die Motivation jahrelang wie ein Profi zu trainieren um eine vergleichsweise mäßige Zeit zu erreichen.
Das ist nicht gewagt, weil Menschen seit Jahrzehnten Sprint trainieren und Sprintleistungen untersuchen – nur hast du dich damit wahrscheinlich bisher recht wenig beschäftigt. Es geht nicht, wenn zu viel Slow Twitch Fasern vorhanden sind, wenn das Talent nicht reicht, reicht es nicht. Ganz einfach. Denk dir ruhig professionelles Sprinttraining 24/7. Es geht dennoch nicht.
Es gibt das Sprichwort: „The Sprinter is born not made.“ Und das hat schon eine reale Grundlage. Gemacht wird viel weniger als im Langlauftraining, wo manche Leute wie hier zu sehen wirklich große Leistungssprünge machen. Schau dir mal ein paar Statistiken an, wie Sprinter sich über Jahre verbessern. Die freuen sich über jedes Hundertstel, dass noch runter geht. Bei einer Laufzeit von etwa 10s ist eine Hunderstel Sekunde eine Verbesserung von nur etwa 0,1 %.
Arthur Lydiard war dafür bekannt, dass er aus "normalen Jungs aus der Nachbarschaft" erstaunlich gute Läufer gemacht hat. Aber selbst er schrieb in „running to the top“ auf S. 150:
[INDENT]„Des weiteren können wir die Schnelligkeit, Schnellkraft und die Reflexe sowie die natürliche Anpaßbarkeit an sportliche Aktivitäten verbessern, ohne sie jedoch dramatisch verändern zu können. Einige Menschen haben eine gute Koordination, andere nicht – dies ist ein weiterer Aspekt, den wir nicht grundsätzlich verändern können, obwohl wir den Koordinationsfaktor bis zu einem gewissen Grd optimieren können.
Wir können von Natur aus langsame Läufer nicht schnell machen. Wir können ihre Schnelligkeit, Schnellkraft usw. nur etwas verbessern.“[/INDENT]
Und auf S. 136:
[INDENT]„Auch Sportler müssen einsehen, daß ihre Erfolgsmöglichkeiten durch ihre Grundschnelligkeit limitiert sind.“[/INDENT]
.iL hat geschrieben:
Das sagst du jetzt. Ganz ehrlich: Wenn ich vor 2 Jahren gefragt hätte: "Ich kratze nach 2 Jahren Training an der sub40 und bin einmal 12,5 auf 100m gelaufen. Sind 30 Minuten für mich erreichbar?" hättest du wie jeder andere gesagt: "Tut mir leid, Junge das wird nix.".
Keine Ahnung was ich damals gesagt habe. Aber ich habe schon einige Langstreckenläufer nach den Sprintleistungen gefragt und halte die noch immer für wichtig. Und ich habe schon öfter dass Potenzial daraus hoch gerechnet und bin belächelt worden … aber ich habe auch schon oft festgestellt, dass es passt.
Viele Langstreckler wussten lange nicht, wie schnell sie sind. Das kannst du bei den Gentlemen sehen. Die Fähigkeit zur Schnelligkeit war aber immer da, und das hätte man auch leicht feststellen können - das versäumen aber leider viele LäuferInnen bzw ihre Trainer.
Ich sag auch übrigens auch jetzt , dass du auf 10k nicht unter 30 kommen wirst. 30'30 maximal - aber das wäre ja auch schön.
.iL hat geschrieben:
Der McMillan-Rechner ist doch für den Vergleich benachbarter Strecken gedacht, von 100m auf 10000m zu schließen halte ich für gewagt. Ein 2:06 Marathonläufer müsste demnach auf 400m 46.0 laufen können. Das wird fast keiner schaffen, einige werden nicht mal unter 50 kommen.
Um die 50 werden die meisten mal gelaufen sein (bzw. drauf gehabt haben), 46 kaum einer. Ich habe schon eingeräumt, dass der Rechner Schwächen hat, aber er gibt Hinweise für das, was sehr schwer wird.
Man kann sich das auch anders ausrechnen .. es gibt auch Männer, die noch langsamer sind als 14s .... Hailes 1500m Tempo lag bei deutlich unter 15s/100 m ..., dass sicher sogar heute noch. Jemand der gerade mal einmal 100m in 14s schafft, hat logischerweise keine Chance, jemals die 1500 unter 4' zu laufen .. und dann wird es auch nix mit einem Spitzenmarathon.
.iL hat geschrieben:
Zu muskulös lasse ich nicht gelten, das kann man bis zu einem gewissen Level abtrainieren. Ob es wirklich sehr schadet ist die andere Frage, siehe Solinsky.
Du weißt ja nicht was Solinsky mit geringerem Gewicht laufen würde, also weißt du auch nicht, was es ihm schadet. Und ich vermute er hat einen deutlich niedrigeren BMI als ich. Aber lustigerweise habe ich auch an Solinsky gedacht, weil er ein ähnlicher Läufertyp ist wie ich (er läuft die lockeren Läufer auch sehr zügig) - nur eben viel viel schneller und viel talentierter.
Der Hauptunterschied zwischen den Solinskys, Lagats usw und und Läufern wie dir ist nicht der Trainingsumfang (Lagat trainiert eher weniger als du!) und nicht der Profistatus. Der wichtigste Unterschied ist das Talent.
Gruß
C.