3fach hat geschrieben:
Marathonbelastung ist das Tempo, mit dem man aktuell einen Marathon laufen könnte, wenn man es denn über 42km halten könnte, was aber noch nicht drin ist.
Das Tempo basiert auf der Erfahrung bzgl. des Belastungsgefühls beim Marathon (hat nicht jeder, kann man aber vielleicht üben), lässt sich aber auch (Vorsicht, Tagesform verfälscht hier leicht) über den Puls eingrenzen, das könnte bei 85-88% liegen, muss aber auch jeder für sich heraus finden. Weiteres Kriterium ist die aktuelle 10er-Zeit, deren Pace für Freizeitläufer wie mich etwa 25-30 sek. schneller als MRB ist.
Obwohl ich nicht Lupert bin, nehme ich mir mal die Freiheit zu antworten - Lupert, du musst mich korrigeiern falls ich Unsinn schreibe.
Insgesamt liegst du da schon ziemlich richtig.
Prozentual ausgedrückt könnte man sagen die 10er Pace ist etwa 10 % langsamer als MRT - kommt auf Veranlagung und Leistungsniveau an.
MRB sollte man im WK auch über 42 k halte können wenn man ein paar Lange drin hat. Nur hat Lupert jetzt noch keine Chance dazu mit weniger als 20k als längstem Lauf.
Den Begriff Marathonbelastung hat afaik der Lupert geprägt, aber es gibt ein ähnliches Konzept auch bei anderen. Es ist eine Abgrenzung von "internal load" (interne Belastung) zu "external load" (externe Belastung).
Externe Belastung bedeutet MRT, bedeutet, wenn Ziel MRT 5'k ist werden 3*5km stur in 5'/K durchgelaufen. Sollten 5'/k nicht möglich sein, müssen nur 2*5k gelaufen werden oder die Pause verlängert.
Interne Belastung bedeutet MRB bedeutet, wenn Ziel MRT 5' ist würden 3*5km MRB 3 Monate vor dem K vielleicht noch in 5'15/k gelaufen oder noch langsamer.
Typisch ist, dass im Grundlagentraining mehr nach "internal load" trainiert wird. Bei Spitzenläufern wird normalerweise irgendwann umgeschaltet auf external load, dann richten sich alles Tempotraining konsequent nach der Zielzeit. Wenn die nicht erreicht werden kann, müssen Pausen länger gemacht werden oder der WK verschoben. Für die Pros ist das auch sinnvoll, es lohnt sich nicht in >2:10 weit hinterherzulaufen und nachher regenerieren zu müssen.
Bei uns Amateuren ist es aber eher so, dass der Termin feststeht und wir den nicht verschieben wollen oder können. Wir müssen also eher auf den bestmöglichen Marathon am Tag X hin trainieren als auf eine genaue Zielzeit. Deshalb ist es imo für viele sinnvoll, die meisten Tempoeinheiten auch in der spezifischen WK Vorbereitung nach der internen Belastung zu trainieren.
Der Puls hängt von der Dauer des voll gelaufenen Marathonziel ab: Haile läuft über 42,2 2:05 einen deutlich höheren Durchschnittspuls als ein 4:30h Läufer, denn er muss das Tempo ja nur knapp über 2h halten.
2h 5 könnte der 4h30 Läufer auch bei einem deutlich höheren Puls laufen als den Marathon, nur packt er da eben nur 20km oder so.
Du liegst da aber schon ganz gut, es wird aber auch einige hier geben, die unter 85% HfMax legen.
Gruß
C.