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Greif - Motivator oder Demotivator

Greif - Motivator oder Demotivator

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Hallihallo,

vorneweg: Außer dem, was in diesem Thread steht, habe ich noch nie von Greiff gehört. War aber trotzdem interessant.
Auf jeden Fall will ich aber offen mit dem sympathisieren, was Tina schreibt (*winkt*)

Zwei Dinge will ich anmerken:
Utopische, oder sagen wir besser "weit gesteckte" Ziele sind meiner Meinung nach Persönlichkeitssache. Aber auch ne Frage, wo man im Training steht. Als ich beschloss, mit dem Laufen anzufangen, wäre mir das Ziel eines Matathons viel zu utopisch gewesen. Ich hatte es auch nicht. Ich wollte - als FERNZIEL - meine "5-km-Hausstrecke" schaffen, denn anfangs ging`s mir etwa so, wie`s Joschka Fischer in seinem Buch beschrieben hat. Aber mit meinen fortschritten wuchs eben auch mein Ehrgeiz, meine Ziele. So halte ich es biss heute, auch wenn ich Konditionsmäßig, gewichtsmäßig und auch Geschwindigkeitsmäßig/Streckenlängentechnisch auch schon Rückschläge hatte.
Also: Weite Ziele ja, aber nicht unrealistische - so gilt`s für MICH.

Das zweite, was mich an den hier diskutierten Thesen stört, ist die Absolutheit von Zahlen, die hier im Raum stehen. Das hat mich schon am Schulsport genervt. Sind nicht individuelle Leistungsfortschritte viel wesentlicher? Wenn ich heute nur 500m am stück laufen kann, nächstes Jahr aber nen Marathon - ist das ne schlechtere Leistung als jemand, der ständig Marathons läuft und dann mal 10 Sekunden schneller ist als beim letzten mal?

Noch was: ich denke, je weiter man in der Leistungsstufe nach oben rutscht, je schneller man wird, umso schwieriger wirds, diese Leistung weiter zu steigern - klar. Insofern mein respekt allen denen gegenüber, die die Greiffschen "Normalzeiten" schaffen. Aber trotzdem sind die Startvorraussetzungen unzterschiedlich. Sicher, es gibt ja auch beim Laufen unterschiedliche Altersklassen und die unterscheidung Männlein/Weiblein. Aber mal ehrlich: Wir unterscheiden uns alle doch nicht nur durch Alter(in 5-Jahres-Schritten) und Geschlecht - oder?

Liebe Grüße - besonders an Tina *g*

Frieder

Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist - Albert Einstein

Greif - Motivator oder Demotivator

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Original von CarstenS:
Aber hier geht es ja nicht um utopische Ziele. Ich stimme Greif völlig zu, dass vier Stunden nur für sehr wenige ein ambitioniertes Ziel sind. Wenn ich von Männern unter 40 Aussagen lese wie "ich will aber nicht nur ankommen, unter vier Stunden sollte es schon sein", dann rufe ich innerlich aus "vier Stunden heißt für Dich doch, nur anzukommen." Wobei Ankommen durchaus ein vernünftiges Ziel für einen Marathon sein kann, gerade für den ersten.
Hallo Carsten,

ich glaube aus anderen Diskussionen zu wissen, worauf du hinaus willst. Dir ist das Wort "ambitioniert" ein Dorn im Auge. Aber erzähl du mal dem Bekele oder dem Tergat, dass 2:30 h ambitioniert sind. Für mich, 37 Jahre alt, 20 Jahre kein Sport, 15 Jahre geraucht, vor zwei Jahren erstes Paar Laufschuhe, strukturiertes Training seit einem Jahr, 5k 22:06, 10k 46:40, HM 1:45:35, erster Marathon im September `04, sind bei realistischer Betrachtung gerade diese vier Stunden Zielzeit. In meinem "Worst Case Scenario" lege ich ab KM 30 Gehpausen ein, dann wird`s eher eine 4:15. Ambitioniert sind die 3:45, die ich vielleicht erreichen könnte. Utopisch ist momentan jede Zeit darunter.

Was ich damit sagen will? "Ambitioniert" ist ein dehnbarer Begriff und sollte, gerade weil die Spanne von 2:05-Läufern bis 5:30-Lauf-Jogg-Walk-Gehern reicht, immer nur in Relation zu ihren (derzeitigen) Möglichkeiten verstanden werden.

Sollte ich im September die 3:45 auch nur "annähernd ankratzen", werde ich es mir nicht nehmen lassen, hier in diesem Forum davon zu sprechen, ein für mich ambitioniertes Ziel erreicht zu haben. :hallo:

Greetz

Lui, der vor zwei Jahren 42 km nicht einmal mit dem Fahrrad gefahren gewäre


[ Dieser Beitrag wurde von Lui am 02.07.2004 editiert. ]

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Hallo Lui!

Vorab: Ich habe nichts dagegen, wenn jemand einen Marathon in vier Stunden läuft. Mein erster war es auch, und ich bin darauf nicht stolz, denn er war schlecht vorbereitet. Aber was soll`s, schlimm finde ich auch nicht, dass ich den gelaufen bin.
Original von Lui:
ich glaube aus anderen Diskussionen zu wissen, worauf du hinaus willst. Dir ist das Wort "ambitioniert" ein Dorn im Auge. Aber erzähl du mal dem Bekele oder dem Tergat, dass 2:30 h ambitioniert sind.
Natürlich ist es immer eine Frage, für wen. Aber ich weiß ganz sicher, dass ich einen enormen Aufwand treiben müsste, wollte ich unter 2:30 kommen, und selbst dann wäre unklar, ob ich es überhaupt unter 2:35 schaffe. Das gleiche mit 2:30 durch 4:00 ersetzt gilt für kaum jemanden.
Für mich, 37 Jahre alt, 20 Jahre kein Sport, 15 Jahre geraucht, vor zwei Jahren erstes Paar Laufschuhe, strukturiertes Training seit einem Jahr, 5k 22:06, 10k 46:40, HM 1:45:35, erster Marathon im September `04, sind bei realistischer Betrachtung gerade diese vier Stunden Zielzeit.
Völlig in Ordnung. Aber Du meinst auch nicht, dass ein ambitioniertes Marathonziel mit einem Jahr Training zu erreichen sei, oder? Und es ging ja gerade nicht um kurzfristige Ziele. Selbst jetzt könnte ich sagen: Wenn Du mit Deinen Zeiten keinen Marathon realistisch auf 3:45 angehen kannst, bist Du einfach noch nicht bereit für einen Marathon (als Wettkampf, und das verbinde ich mit `ambitioniert`). Das soll Dich nicht hindern, trotzdem einen zu laufen. Meine ersten drei Marathons waren auch schlecht im Vergleich zu meiner jeweiligen 10km-Zeit. Aber ich bin trotzdem dafür, das so realistisch zu sehen.

Wenn Du willst und die Zeit fürs Training hat, läufst Du mit 40 unter 3:30. Vielleicht sogar weit darunter, wer weiß das schon. Dort liegen für Dich ambitionierte Ziele.
Was ich damit sagen will? "Ambitioniert" ist ein dehnbarer Begriff und sollte, gerade weil die Spanne von 2:05-Läufern bis 5:30-Lauf-Jogg-Walk-Gehern reicht, immer nur in Relation zu ihren (derzeitigen) Möglichkeiten verstanden werden.
Das lasse ich nur für Läufer gelten, die sich auch gut vorbereitet haben. Wenn jemand Ambitionen hat, müssen die sich auch im Training niederschlagen.
Sollte ich im September die 3:45 auch nur "annähernd ankratzen", werde ich es mir nicht nehmen lassen, hier in diesem Forum davon zu sprechen, ein für mich ambitioniertes Ziel erreicht zu haben. :hallo:
Das wäre sicher eine Zeit, mit der Du sehr zufrieden sein könntest. Ich wünsche Dir viel Erfolg dafür,

Carsten
Gesperrt

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