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Laufen bei schlechter Tagesform

Laufen bei schlechter Tagesform

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Hallo zusammen,

gestern war mal wieder so ein Tag, wo ich besser hätte nicht laufen sollen.
Auf dem Plan stand ein "langer" Lauf mit 19km. An sich kein Problem für mich, aber meine Tagesform sagte mir gleich am Anfang, das wird heut nix.
Habe die 19km zwar geschafft in 1:45:00h, aber mit 3 Gehpausen drin.

Was macht Ihr, wenn ihr merkt, das wird nix mit dem geplanten Lauf?
Lauft ihr ihn, oder verkürzt ihr ihn dann.


Bei mir lag es an der Woche. Frau hat Spätschicht und somit hatte ich nicht genug Schlaf. Sind immer erst gegen 22-22:30Uhr ins Bett und mein Wecker klingelt um 5. Ich brauche einfach meine 8Std Schlaf.
Plan 2022
26.03. 6. Schweriner Seentrail
20.08. Müritz-Lauf Ultramarathon (75km)
25.09. 48. Berlin Marathon
PBs
HM: 1:43:01h Dresden 2015
25km: 02:05:18h Berlin 2016
30km: 02:29:37h FSL 2011
M: 03:55:21h Dresden 2011
75km: 08:16:00h Müritz-Lauf Ultramarathon 2018

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Hi SteffenBank,

entweder laufe ich langsamer bzw. weniger ...oder ich lasse es ganz...ich laufe aber auch nur kurze Strecken und mache keine Wettkampf vorbereitung!
Liebe Grüße Melanie
Wenn der letzte Baum gerodet,
der letzte Fluss vergiftet,
der letzte Fisch gefangen,
werdet Ihr verstehn,
das man Geld nicht essen kann!!!

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SteffenBank hat geschrieben: Bei mir lag es an der Woche. Frau hat Spätschicht und somit hatte ich nicht genug Schlaf. Sind immer erst gegen 22-22:30Uhr ins Bett und mein Wecker klingelt um 5. Ich brauche einfach meine 8Std Schlaf.
Ich bin auch so ein 8h Schläfer - sonst bin ich knatschig.

Wenn ich nicht gut drauf bin, weiß ich das eigentlich schon vor dem Lauf und tausche dann einfach die Einheit innerhalb des Woche des Trainingsplans. Dann ist im Normalfall der Plan nicht mehr ideal, aber damit kann ich leben. Aufgeschoben ist eben nicht aufgehoben :zwinker5:

gruss hennes

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Ich mache es wie Hennes, ändere meine Planung und tausche die Einheiten. Dabei kann es auch mal vorkommen, dass eine anspruchsvollere Einheit komplett unter den Tisch fällt. Da ich nicht besonders leistungsorientiert trainiere, gönne ich mir den Luxus, den Bedürfnissen meines Körpers großzügig nachzugeben - gegen sie komme ich letztlich sowieso nicht an (irgendwann holt sich der Körper die Pause, wenn er sie braucht).

Wenn ich aber den Eindruck habe, es liegt weniger an körperlichen Problemen, Erschöpfung, einer beginnenden oder noch nicht überstandenen Erkrankung o.ä., sondern es ist überwiegend Lustlosigkeit im Spiel, gibt es kein Pardon ... wat mutt, dat mutt! :teufel:

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Moin zusammen,

an solchen Tagen versuche ich trotzdem, mein Programm durchzuziehen. Am Anfang kostet es Überwindung, man merkt unterwegs, dass es einem schwer fällt, das selbst gesteckte Tagesziel zu erreichen, aber irgendwie kämpft man sich meistens durch.
Gestern war allerdings so ein Tag, wo das nicht geklappt hat. Ich wollte einen 14-km-Tempodauerlauf zzgl. 3 km Ein- und 3 km Auslaufen machen. Am Tag davor habe ich zu wenig Kohlehydrate, zu viel Fleisch gegessen (Grillen) und ein Glas Wein zuviel getrunken. Zu allem Übel war es auch noch sauschwül.
Schon beim Warmlaufen habe ich mich wie ein nasser Sandsack gefühlt, ich habe lange gebraucht, um auf Touren zu kommen und den Puls auf den für das Training angemessene Niveau zu bringen. Danach war das Tempo ganz o.k., aber nach 8 km habe ich gemerkt, dass es im Bauch zunehmend rumort. Ich musste den Lauf abkürzen. Nach 13 km bin ich wieder zur Haustüre rein und direkt auf de Pott - Durchfall... Dazu hatte mich das dauernde Ankämpfen gegen die Darmaktivität unterwegs ziemlich fertig gemacht.
Solche Tage kommen vor. Ich werte das gestrige Training für mich als "ruhigen Dauerlauf", werde heute locker joggen, und den Tempodauerlauf hole ich dann wahrscheinlich morgen nach. Ist kein Beinbruch - man muss nicht immer mit dem Kopf durch die Wand. In den Körper hineinhören - was nicht geht, geht nicht. Das muss man akzeptieren.

Grüße
Frank

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Hallo
SteffenBank hat geschrieben:Was macht Ihr, wenn ihr merkt, das wird nix mit dem geplanten Lauf?
Lauft ihr ihn, oder verkürzt ihr ihn dann.
- Letzte Woche Sonntag lief ich einen 10er-Wettkampf.
- Montags machte ich einen Kompensationslauf, der sehr gur lief.
- Dienstag war ich sehr überrascht, dass ich mit Hängen und Würgen meine Intervalle schaffte + brach nach dem Zweiten ab + lief nach 10 Minuten noch locker 2 Runden im Stadion.
- Mittwochs + Freitags dasselbe wie Montag, ich verschob meinen geplanten Schwellenlauf von Donnerstag auf Samstag.
- Samstag spürte ich, dass aus dem Schwellenlauf nichts wird + habe dann einen 18km Kompensationslauf gemacht.

Ich tröstete mich + wertete den Wettkampf von Sonntag als verschärfte Trainingseinheit.

Ich hoffe Ihnen mit dieser Antwort gedient zu haben.

Hochachtungsvoll

Caramba
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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kobold hat geschrieben:Ich mache es wie Hennes, ändere meine Planung und tausche die Einheiten. Dabei kann es auch mal vorkommen, dass eine anspruchsvollere Einheit komplett unter den Tisch fällt.
Frauen :nee: :nee:

Schwere Einheiten sind an schweren Tagen kaum zu schaffen - wenns ordentlich heiss ist und Gegenwind wird man halt nicht X Tempo laufen können. Das hat dann nix mit "ist halt anstrengender" zu tun - sondern ist halt unmöglich. Da müßte man auch im WK Abstriche machen. Aber das sind Ausnahmen - nur mal "es regnet ja", gilt da sicher nicht.

Habe sowas dann immer nach 2-3 Tagen nachgeholt und dann hats auch geklappt - und das gibt dann auch ein gutes Gefühl fürs weitere Training.

gruss hennes

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@steffen

es kommt auf die Einheit an.
Tempoeinheiten durchzuziehen, obwohl man müde und evtl. auch nicht ausreichend regeneriert ist macht nicht nur keinen Sinn, sondern kann sogar kontraproduktiv sein.
Lange und ruhige Einheiten kann man aber ruhig mal durchziehen, auch wenn es schwer ist. Ja, ja - Training kann auch mal weh tun !
Ich finde es auch für den Kopf unheimlich wichtig die Dinge, die ich mir fürs Training vorgenommen habe auch zu absolvieren und nicht abzubrechen oder abzukürzen.
Nur bei hochintensiven Sachen muss man vorsichtig sein, da tausche ich dann gerne auch mal eine Einheit oder lasse sie zur Not auch ganz weg. Entscheidender als die Qualität der einzelnen Trainingssinheit ist die Regelmäßigkeit des Trainings. Also lieber wenig und langsamer als nix. Lieber Länger und ruhig als erzwungen Intensiv ! In Deinem Fallbeispiel also eher laufen, auch wenns schwer fällt. Die Gehpausen und das Tempo sind bei langen Läufen kein Drama. Besser ist es lange unterwegs gewesen zu sein als eine Strecke X in einer bestimmten Zeit zu schaffen. Das kannst Du Dir dann für den Wettkampf aufheben.
Bewegung ist Fortschritt - Stillstand ist Rückschritt

Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht!

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Hennes hat geschrieben:Frauen :nee: :nee:

Schwere Einheiten sind an schweren Tagen kaum zu schaffen - wenns ordentlich heiss ist und Gegenwind wird man halt nicht X Tempo laufen können. Das hat dann nix mit "ist halt anstrengender" zu tun - sondern ist halt unmöglich. Da müßte man auch im WK Abstriche machen. Aber das sind Ausnahmen - nur mal "es regnet ja", gilt da sicher nicht.
Naja, das "komplett unter den Tisch fallen lassen" betrifft in erster Linie die langen Läufe ... die sind unter der Woche nur schwer oder (weil sie Schlafmangel nach sich ziehen) auf Kosten anderer Einheiten zu realisieren. Allerdings habe ich immer bevorzugt, an miesen Tagen einfach langsamer zu machen, statt ganz abzubrechen oder abzukürzen (sofern der Körper nicht ernsthaft gestreikt hat, sprich Kreislaufprobleme oder deutliche Schmerzen).

Sehr vieles (wenngleich nicht alles) geht, wenn man will! Aber ich leiste mir den Luxus, nicht immer zu wollen ... und manchmal will ich, aber kann nicht. :zwinker5:

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Einheiten ausfallen lassen oder ändern würde ich tatsächlich nie.

Es gibt die Tage mit schlechter Tagesform, klar - deshalb neige ich dazu, das Tempo dann einfach anzupassen. Aktive Regeneration etwa variiert bei mir ohnehin enorm zwischen 5:15 und 4:45. Was dann GA1-Q (oder wie man es sonst so nennt - ob jetzt qualitativer Dauerlauf oder intensiver oder GA2, was auch immer) ist, hängt tatsächlich von der Tagesform ab. Schwankt zwischen 3:45 (sehr gute Tage) und 4:30 (bescheidene Tage). Ich neige daher dazu, bei GA1-Q-Läufen erstmal einen KM zu laufen ohne dabei auf den FR zu schauen und dabei ein lockeres, zügiges Tempo zu wählen. Nach einem KM dann mal auf die Uhr gucken und die pace für den ersten KM ist dann mein DL-Tempo für den Tag.

Tempo für Intervalle spreche ich ohne jedes Training einzeln mit dem Trainer ab. Wenn ich dem sage, dass ich mich nicht gut fühle, dann wird's eben etwas harmloser angegangen.

Das entscheidende ist ja: Auch wenn ich langsamer laufen muss wegen schlechter Tagesform, bleibt der Trainingseffekt in etwa gleich, wenn die Anstrengung mit der von sonstigen Tagen vergleichbar ist.

Weder schnell, noch ausdauernd: 53,77 / 1:56,54 / 2:31,04 / 3:58,65

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Schlechte Tagesform wird in "Pommesbuden-Puls" gemessen. Hab ich gehört. :teufel:
Bild

PB: M: 2:53:30 (Essen 2013) • HM: 1:21:24 (Fühlinger See 2013) • 10km: 36:17 (Leverkusen 2014) • 5km: 18:14 (Düsseldorf 2013)

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Bin zwar nur Hobbyläuferin, aber ich kenne das auch.
Manchmal geht es einfach nicht.

Da sind die Beine schwer wie Blei, die Luft findet keinen Weg in die Lunge und man kriecht eher herum, als dass man wirklich läuft.
Walk-Pausen dazwischen machen es bei mir komischerweise nur noch schlimmer, habe ich gemerkt.
Als mir das letztes Mal passiert ist, habe ich einfach aufgehört und bin schnell Spazieren gegangen. Solange so was nur selten vorkommt, sollte man sich keine Sorgen machen.
Der Körper ist zum Glück keine Maschine. :)

Schlechte Tagesform - Gefühlt oder gemessen.

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Hi,

ich trage beim Training meistens eine Pulsuhr.

Hatte schon festgestellt, dass mein Puls stabil und gut auf die Trainingsbelastung reagiert, obwohl ich mich schlecht fühlte. In dem Fall laufe ich zu Ende wie geplant. Meistens fühle ich mich nach 30min auch gut. :daumen:

In anderen Fällen fühlte ich mich sehr gut, mein Puls war aber zu hoch und trotz Temporeduzierung nur schwierig in die Trainingszone zu bekommen. Vor allem ein nervöses auf- und abspringen deutete ich so, dass mein Herzmuskel sich noch nicht richtig von der letzten Trainingseinheit erholt hat. In dem Fall hatte ich das Training tatsächlich abgebrochen und mir meinen Plan nochmals genauer angeschaut :confused: .

Gruß
Stefan

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alsterrunner hat geschrieben:... Ich neige daher dazu, bei GA1-Q-Läufen erstmal einen KM zu laufen ohne dabei auf den FR zu schauen und dabei ein lockeres, zügiges Tempo zu wählen. Nach einem KM dann mal auf die Uhr gucken und die pace für den ersten KM ist dann mein DL-Tempo für den Tag.
:daumen: Gute Methode, muss ich auch mal testen...
alsterrunner hat geschrieben:... Das entscheidende ist ja: Auch wenn ich langsamer laufen muss wegen schlechter Tagesform, bleibt der Trainingseffekt in etwa gleich, wenn die Anstrengung mit der von sonstigen Tagen vergleichbar ist.
Sehe ich auch so, auch wenn ich selber immer noch zu sehr "Uhr-fixiert" bin... :zwinker5:

Grüße
Frank
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