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Tor des Géants 2011

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Fira hat geschrieben:(nur zu blöde, dass die 60, die nicht gestratet sind, das nicht früher mitgeteilt haben, bei Andreas hat es ja noch funktioniert mit dem Startnummer-Weitergeben, ärgerlich für die auf der Warteliste...)
Das Teilnehmerlimit liegt bei 500. In Erwartung vieler "Nichtstarter" hat man offensichtlich mit 528 Meldungen schon eine Überbuchung zugelassen. Rechtzeitige Absagen wurden berücksichtigt und frei gewordene Plätze weiter gegeben. Ich glaube auch, dass beim TdG kaum jemand innerhalb weniger Tage vor dem Start die notwendigen organisatorischen Dinge regeln kann. Sowas erfordert schon einigen Aufwand.
Ultrafreundlichst Gerhard

http://www.ultra-burna.de

SWU 01/2013, JUNUT 04/2013, KUT 05/2013, CUT 07/2013, SUR 07/2013, TDG 09/2013

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Schade schade schade, Eric und Thomas. Kopf hoch!
Bretzelwetzer hat geschrieben:Sehe ich das richtig, der vermeintliche Sieger ist disqualifiziert worden?
Er hat wohl von Bonatti ins Ziel (ungewollt) abgekürzt. Es wären 11,9 km mit 809 Hm, die er in 52 Minuten zurückgelegt hat. An der Bertone-Hütte wurde er nicht gesehen und die Zeit war unrealistisch niedrig, daher die Disqualifikation. Er bedauert seinen Fehler und ist mit der Disqualifikation einverstanden. Soweit hab ich jedenfalls die französische Meldung verstanden.
Marco Gazzola a passé, le premier, la ligne d’arrivée à 12h58, ce mercredi 14 septembre, à Courmayeur après 74h58mn de course.
Le dernier point de contrôle pour Marco a été relevé au refuge Bonatti à 12h06. Le dernier point de passage prévu et obligatoire est au refuge Bertone. Marco n’a pas été contrôlé et enregistré sur ce dernier passage de course.
Du refuge Bonatti à Courmayeur (11,90 km et 809 m de dénivelé), le temps réalisé par le coureur de 52 mn est un temps improbable.
Pour toutes ces raisons, le Comité de course a pris la décision de DESQUALIFIER Marco Gazzola.
« Euphorique et fatigué, j’ai fait l’erreur de prendre le mauvais chemin. Je suis le premier désolé de cette faute et je comprends cette juste décision » vient de déclarer le suisse.

La ville de Courmayeur et toute la Vallée d’Aoste attendent le prochain coureur, Jules-Henri Gabioud, annoncé vers 18h00. Il sera officiellement déclaré vainqueur 2011.
Gruss Holle

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Bretzelwetzer hat geschrieben:Sehe ich das richtig, der vermeintliche Sieger ist disqualifiziert worden?
"squalificato" heißt allerdings "disqualifiziert" (Leo sei Dank!), aber er ist doch (Nr. 348) auf allen Fotos freudestrahlend drauf!?? :confused: Hä?

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holle hat geschrieben:


Er hat wohl von Bonatti ins Ziel (ungewollt) abgekürzt. Es wären 11,9 km mit 809 Hm, die er in 52 Minuten zurückgelegt hat. An der Bertone-Hütte wurde er nicht gesehen und die Zeit war unrealistisch niedrig, daher die Disqualifikation. Er bedauert seinen Fehler und ist mit der Disqualifikation einverstanden. Soweit hab ich jedenfalls die französische Meldung verstanden.



Gruss Holle
Oh, ok! Danke!

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Hallo,

habe bis jetzt den Lauf von Eric und die Kommentare hier mit großem Interesse und Bewunderung verfolgt. Solche Läufe, sind für mich unvorstellbar aber trotzdem finde ich sie sehr faszinierend.

Schade, daß er raus gegangen ist. Sicherlich wird er gute Gründe dafür gehabt haben. Auf seinen Bericht bin ich schon sehr gespannt!

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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Domborusse hat geschrieben: Ist das möglich, dass der erste "nur" noch 75 km vor sich hat (der hat doch ne Abkürzung gefunden :haeh: )
holle hat geschrieben:
Er hat wohl von Bonatti ins Ziel (ungewollt) abgekürzt. Es wären 11,9 km mit 809 Hm, die er in 52 Minuten zurückgelegt hat. An der Bertone-Hütte wurde er nicht gesehen und die Zeit war unrealistisch niedrig, daher die Disqualifikation. Er bedauert seinen Fehler und ist mit der Disqualifikation einverstanden. Soweit hab ich jedenfalls die französische Meldung verstanden.



Gruss Holle
Und-wer hats gesagt???
Ich!!!! :teufel:

Nee, ernsthaft: bei solchen Strecken glaube ich nicht, dass er bewußt abgekürzt hat. Da hat er sich jetzt die ganze Mühe umsonst gemacht und die absolut nicht wegzudiskutierende Superleistung versaut. Schon schade für ihn!
Tut mir auch total leid, dass Eric und Tom raus sind - ist zwar eine unglaubliche Leistung,die die beiden hingelegt haben aber beide sind vielleicht doch ein wenig enttäuscht, dass es nicht geklappt hat!
VG
Domborusse (heute als Rechthaber unterwegs! :zwinker5: )
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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holle hat geschrieben:Schade schade schade, Eric und Thomas. Kopf hoch!



Er hat wohl von Bonatti ins Ziel (ungewollt) abgekürzt. Es wären 11,9 km mit 809 Hm, die er in 52 Minuten zurückgelegt hat. An der Bertone-Hütte wurde er nicht gesehen und die Zeit war unrealistisch niedrig, daher die Disqualifikation. Er bedauert seinen Fehler und ist mit der Disqualifikation einverstanden. Soweit hab ich jedenfalls die französische Meldung verstanden.



Gruss Holle
Der arme Kerl, bei der Leistung.

Bei seinem Vorsprung hätte er ja sogar zurücklaufen und den richtigen Weg nehmen können.

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Bretzelwetzer hat geschrieben:Der arme Kerl, bei der Leistung.

Bei seinem Vorsprung hätte er ja sogar zurücklaufen und den richtigen Weg nehmen können.
Aber den Mumm muß man auch erst mal haben sich dann nochmal aufzuraffen und für sich selbst weiß er was er geschafft hat.
Auch schade für Eric. In Chamonix war er so motiviert; ich wäre so ziemlich jede Wette eingegangen auf sein Durchkommen. Vielleicht wieder sein Fuß.

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Tekac hat geschrieben: Voellig jenseits meines Vorstellungsvermoegens ist, wie man mit so wenig Schlaf laufen kann.....
... Leute, klaert mich doch mal bitte auf, wie sowas funktioniert - oder braucht man da spezielle Gene????

Naja, Eric ist Holländer. Das erklärt wahrscheinlich schon mal Einiges :D :hihi: !

Nichts für Ungut, Eric!

Gigantische Leistung so weit gekommen zu sein wie du es bist!
Nächstes Jahr bist du dann mit 201 km beim Irontrail schon im Ziel :D !

Walter
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sasso hat geschrieben:Aber den Mumm muß man auch erst mal haben sich dann nochmal aufzuraffen und für sich selbst weiß er was er geschafft hat.
Ja, war auch nur theoretisch. Es hat ja wahrscheinlich auch ein paar Momente gedauert, bis man das rausgefunden und die Disqualifikationm beschlossen hat.

Es gibt auch Positives!

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Mit Uwe Herrmann und Thomas Ehmke sowie Anke Drescher sind bei den deutschen Teilnehmern drei Konstante unterwegs. Sie haben beste Chancen erfolgreich zu finishen. Für Anke wäre dies nach 2010 bereits das 2. Mal
Ultrafreundlichst Gerhard

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Bin gerade zurück daheim.

Thomas Ehmke, Uwe Herrmann (beide Finisher), Thomas Eller und ich sind gemeinsam zurück gefahren. Meine Geschichte werde ich diese Woche hier erzählen. Der Lauf ist der Hammer. Auf dem Rückweg waren wir uns alle 4 einig: keiner wandert diese Strecke freiwillig :) . Zu hoch, zu weit, zu steil, zu unwegsam. Wir hatten nachts Gewitter, tagsüber 30 Grad und am 1. und letzten Tag gab's dauerregen. Zu schaffen (auch für mich) war er trotzdem. Nach 2/3 der Strecke musste ich aber wegen Kraftlosigkeit nach dem vielen Schlafentzug aufgeben. Ich hätte wohl länger schlafen sollen. Darüber später mehr.

Leider ist Anke Drescher nach dem 5. Sektor auch 'raus. Ich hatte sie nachts in Rifugio Alpenzu bei etwa 210 km noch gesprochen. Sie meinte, ich sollte trotzdem weitermachen. Das ging nicht. Ich zitterde wie ein Espenblatt und wollte nach 3,5 Tag nur eins: schlafen. Nach 6 Stunden schlafen bin ich dann wieder recht locker herunter gejogged, allerdings zurück nach Gressoney, denn ich war aus dem rennen und das war der näheste Ort wo ich abgeholt werden konnte.

Ich denke, der UTMB und der TdG sind rein gar nicht zu vergleichen. Wo der UTMB noch aus viele laufbare Abschnitte besteht, sind die bei der TdG so gut wie nicht vorhanden. Der UTMB läuft man ohne Schlafpause. Bei der TdG muss man das Schlafen richtig planen oder einteilen, sonst geht es schief.

Jetzt aber erst mal (unverletzt) in mein eigenes Bettchen ... die Waden sind immer noch angespannt.
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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schön von dir zu hören, bzw. lesen, Eric!
Da hast du die unter den Umständen bestimmt beste Entscheidung getroffen - nämlich nichts mehr zu riskieren und aufzuhören. Das war bestimmt schwer!

Bin schon sehr gespannt auf deinen Bericht!

Walter
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Hallo Eric!

Erst einmal meinen großen Respekt für das was Du geschafft hast!! :daumen:
Gut zu lesen, dass es Dir gut geht und Du heil Zuhause angekommen bist!
Schade, dass es dieses Jahr nicht geklappt hat, aber auch Du mußt ja noch Ziele haben :zwinker5:

Schlaf erst einmal und dann bin ich sehr gespannt auf Deinen Bericht!

Grüßchen, Sanne :winken:

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Hi Eric
Schön das Du nicht wegen einer Verletzung aussteigen musstest.
Ich grüble die ganze Zeit wie die anderen das gemacht haben und ob ich mit meiner Taktik sehr viel weiter gekommen wäre.
Bin sehr gespannt auf Deinen Bericht
Gruß Andreas

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Etwas über den TdG zu erzählen fällt mir nicht schwer. Dazu gibt es einfach zu viele Eindrücke. Ich fange einfach mal an und versuche mal nicht zu sehr auszuschweifen.

Im Vorfeld hatten wir eine Vierer-Fahrgemeinschaft vereinbart. Thomas, Thomas, Uwe und ich fuhren am Freitag vor dem Rennen nach Courmayeur. Auf einem Autobahnrastplatz kurz vor der Schweizer Grenze treffen wir völlig unerwartet auf Gerhard, ein TdG-Finisher von 2010. Was für ein Zufall. Er war auf dem Weg zu einem Ultra-Trail in Frankreich und wünschte uns alle viel Erfolg.

In unserem Verbleib – Rifugio Monte Bianco auf 1700 üM., 5 km von Courmayeur – angekommen richteten wir uns erst mal gemütlich ein und fielen nach einem Bierchen sofort in die Haia. Samstag stand im Zeichen der Startunterlagen abholen. In Courmayeur wurde eifrig an der Startaufbau gearbeitet. Wir gingen einkaufen und dösten im Park herum. Ab 14:00 bekamen wir dann unsere Startunterlagen (Tasche, Buff und Startnummern) und wurden mit einem Arband „gechipped“. Zurück im Refugio begann ein seltenes Ritual. Wegen des schönen Wetters holten wir alle Sachen auf der Terrasse herunter und packten gemeinsam unsere Wettkampftaschen. Diese Tasche sollte Wechselkleidung, Reserve-Riegel, Schuhe und sonst noch benötigtes Zeug enthalten. Diese Taschen standen uns dann auf jede „Base-Vita“ zur Verfügung.

Das Rennen bestand aus 332 km und 24.000 hm, verteilt auf 7 Sektoren. Damit hatten wir also 6 „Base-Vitas“ und würden die Tasche unterwegs 6 Mal sehen. Der Sollzeit für die ganze Strecke war 150 Stunden, also 6 Tage und 6 Stunden. Weil es 7 Sektoren in 6 Tage zu bewältigen gab, konnte man kein Etappenrennen daraus machen. Schlafen war also richtig einzuplanen.

Samstag noch mal ordentlich gefuttert und wieder früh ins Bett, damit man auch gut ausgeruht an den Start kam. Sonntags um 09:00 Uhr waren wir schon im Startbereich um bloß nichts zu verpassen. Es wurde gelacht, fotografiert, telefoniert und jeder war die Anspannung anzumerken. Der TdG ist immerhin der längste Non-Stop-Trail der Welt, wenn auch ich solche Superlative innerlich relativiere. Es gibt genügend längere oder härtere Wettkämpfe.

Um 10:00 Uhr wurde auf von 10 auf 0 zurückgezählt und danach wurden etwa 470 Teilnehmer bei strahlenden Sonnenschein losgelassen. Erst gab es mal geschätzte 2 km auf Asphalt zu laufen. Bald gingen diese dann auch schon Bergauf. Nach einer Viertelstunde ging es auf ein schmales Pfädchen weiter. Natürlich entstand da kurz ein Stau aber es ging sehr gesittet zu. Das Rennen dauert noch lange genug. Der 1. Berg oder besser gesagt „Col“ hieß Col d’Arp (2571) und war gleich schon eine lange Anstieg. Mit angezogener Handbremse drückte ich mich hoch. Die andere drei von unserer Fahrgemeinschaft waren vor mir. Nach etwa 2,5 Stunden kam ich oben an und fing sofort mit dem Abstieg an. Diese gestalte sich als recht gut „laufbar“. In die Entfernung konnte man den gigantischen Rutor-Gletscher erkennen. Das war unser nächstes Ziel.

Unten nach etwa 4 Stunden als 413. in La Thuile (1435) angekommen merkte ich die Hitze wieder. Schnell mein Wasservorrat auffüllen, ein paar Kekse, Salami und Käse in den Hals gesteckt, 2 Becher Cola hinterher und sofort war ich wieder auf der Strecke. Hier hab es wieder ein Stück Asphalt aber die wenigsten liefen. Ich trottete weiter bis es wieder zu steil wurde. Hochdrücken war wieder angesagt. Erst ging’s durch den Wald an schöne Wasserfälle vorbei. Nach der Baumgrenze würde der Pfad steiler und etwas unwegsamer aber immer noch recht gut begehbar. Ich kannte dieses Stück nach Refuge Deffeyes vom letztjahrigen Petite Trotte a Leon. Beim Refuge angekommen habe ich lediglich ein Bisschen Wasser nachgefüllt. Ich habe ein Startnummer auf der Brust, also sind alle andere „Gegner“ :-) Weiter ging’s zum Passo Alto (2857). Anfänglich war es noch gut begehbar aber bald mussten wir einige Geröll-Passagen bewältigen. Hier kommt man nicht mehr so schnell voran. Mittlerweile war die Sonne verschwunden und die Wolken versprachen nichts Gutes. Oben angekommen bin ich sofort wieder herunter. Keine Zeit um herum zu schauen.

Unten bei der Verpflegung in Promoud (2022) bekam ich eine Ministronesuppe. Nach 10 Minuten war ich wieder auf der Piste. Ein böser Anstieg nach Col Crosatie (2838) stand an. Von den Beschreibungen im Vorfeld wusste ich von einigen gesicherten Kletterpassagen. In der Dämmerung drückte ich mich den steilen Anstieg hoch. Es hat angefangen zu regnen also habe ich schnell meine Regenjacke angezogen. Gore-Tex ist hier absolut zu empfehlen. Es war dunkel geworden und die Stirnlämpchen wurden überall am Hang ausgepackt. Ich sah zurück und konnte eine ganze Lichterkette nach unten sehen. Sogar sah ich noch einige Lichter auf dem vorherigen Abstieg. Jetzt kam die gruselige Passage. Ein blaues Seil hing fest gekettet an der Wand. In das Licht meiner Stirnlampe sah ich ein begehbarer Streifen von etwa 15 cm breit. Links davon sah ich … nichts, rein gar nichts. Meine Lampe kann 180 m weit scheinen. Ich sah den Boden dort nicht. Dann ein Blitz und kurze Zeit darauf den Donner. Ich zuckte zusammen. Auch das noch. Vorsichtig fasste ich das Seil und in aller Ruhe bewältigte ich dieser gruselige Abschnitt. So schlimm war es dann doch nicht. Direkt danach waren die Steine so gestapelt, daß eine Art Treppe nach oben fuhr. Das ging flott. Es regnete weiter und hin und wieder blitzte/donnerte es. Gott sei dank wurde die Zeit zwischen Donner und Blitz immer länger. Bald war ich oben. Hier wollte ich wieder mal nicht länger bleiben.

Der Abstieg war steil, sehr steil. Schnell verlor ich Höhe und kam auch gut voran. Hinter mir sah ich nur ganz oben ein paar Stirnlämpchen. Nach einer halbe Stunde war der Pfad wieder so gut, daß ich wieder joggen konnte. Ich lief im Dörfchen ein und dachte schon beim Base Vita an zu kommen. Leider hieß es hier „Planaval“. Es gab eine Verpflegung aber ich mußte erst noch 5 km weiter joggen um in Valsigrensche, das Ende der 1. Sektor, anzukommen. Als 402. nach knapp 14 Stunden rennen war ich dann endlich am Base Vita angekommen. Sofort wurde meine Zeit genommen und bekam meine gelbe Tasche ausgehändigt. Ein Bisschen angenockt war ich dann doch schon, schläfrich war ich aber nicht. Erst mal was essen und trinken. Es gab Nudeln mit rote Soße mit einer Dose Thunfisch, Brot, Käse und Salami, ein paar Becher Cola dazu. Danach bin ich mit meine Sachen nach oben um ein Wenig Körperpflege zu betreiben. Im nach hinein habe ich hier ein Bisschen viel Zeit verloren. Nach einer Guten Stunde war ich als 288. wieder auf der Piste. Vielleicht war das ein Fehler.

Der Rest folgt. Nicht weil ich Euch zappeln lassen will, nicht weil ich mich feiern lassen will – da gibt es nichts zu feiern – sondern weil es mir sonst zu viel Zeit auf einmal kostet.
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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Kein Problem, ich nehme an, die gesamte Fangemeinde sieht das wie ich: wir lesen das auch gerne haeppchenweise, und so haben wir auch laenger was davon, ganz im Sinne des TdG :wink:
Der Anfang war schon mal vielversprechend - allein die ersten 14 Stunden sind im Grund schon eine Wahnsinnsleistung! Chapeau!

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Tekac hat geschrieben:Kein Problem, ich nehme an, die gesamte Fangemeinde sieht das wie ich: wir lesen das auch gerne haeppchenweise, und so haben wir auch laenger was davon, ganz im Sinne des TdG :wink:
Der Anfang war schon mal vielversprechend - allein die ersten 14 Stunden sind im Grund schon eine Wahnsinnsleistung! Chapeau!

Volle Zustimmung!

Lauftechnisch bist du mit Deiner Beschreibung jetzt so ca. bei km 30 oder so, ja?
Das heißt bei gleicher Einteilung noch ca. 6-7 Folgen Deines Laufberichts. Finde ich gut, jeden Tag für eine Woche was spannendes zu lesen :D !!

Walter
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viermaerker hat geschrieben:Volle Zustimmung!

Lauftechnisch bist du mit Deiner Beschreibung jetzt so ca. bei km 30 oder so, ja?
Das heißt bei gleicher Einteilung noch ca. 6-7 Folgen Deines Laufberichts. Finde ich gut, jeden Tag für eine Woche was spannendes zu lesen :D !!

Walter
In Valgrisenche sind schon km 49 vorbei. Ich freue mich aber auch auf 3 weitere Folgen!
Ultrafreundlichst Gerhard

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ultra-burna hat geschrieben:In Valgrisenche sind schon km 49 vorbei. Ich freue mich aber auch auf 3 weitere Folgen!
...(oder 6?) dem kann ich nur zustimmen!!! :daumen:

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ultra-burna hat geschrieben: Ich freue mich aber auch auf 3 weitere Folgen!

Ich auch!

Eric, du hast Verspätung mit Folge 2 :D !

Walter
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:megafon: ERIC!!!!

:abwart:

:D
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"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Jaja, bin gestern eingeschlafen. Ich schlafe nach dem Rennen sehr gerne und sehr viel :) .

Hier ist das 2. Teil (von wahrscheinlich 4,5 Teilen):

Nach den 49 km vom 1. Sektor, mussten diesmal 53 km bewaltigt werden. Der 2. Sektor von Valsigrensche nach Cogne bestand im Wesentlichen aus 3 Berge: drei mal hoch und drei Mal `runter. Erst der Col Fenetre (2840), dann Col Entrelor (3007) und als Letztes Col Loson (3296). Da zwischen immer wieder ins Tal zurück. Das kann ja heiter werden. Gott sei dank war gutes Wetter vorhergesagt. Erst mal nachts hoch zu Rifugio l’Epee, dann weiter zum Gipfel. Da viele schliefen und die Schnelleren sowieso weit vor mir waren, würde es recht ruhig um mich herum. Irgendwie kann ich mich nicht mehr zu gut an den 1. Aufstieg erinnern. Oben angekommen weiß ich nur eins: ich schaute herunter und sah verschiedene Stirnlämpchen. Das schreckliche daran: sie waren wirklich senkrecht unter mir. Der Abstieg war dementsprechend. Im freien Fall gingen die Haarnadeln herunter. Haarsträubend! Nach etwa einem halbe Stunde konzentrierten freien Fall traute ich mich mal nach oben zu schauen. Eine wahre Pracht von Stirnlämpchen war zu sehen, an der Stelle wo man normalerweise Sterne erwartet. Das war richtig spektakulär.

Im Rhemes Notre Dame im Tal angekommen, war es schon wieder Hell geworden. Merkwürdigerweise hatte ich dort mit meiner 283. Platz wieder 5 Plätze gut gemacht obwohl ich doch öfter überholt wurde. Ich nehme mal an, daß sich einigen im Refugio l’Epee schlafen gelegt hatten. Nach kurzer Pause ging’s unspektakulär weiter um den 2. Berg des Tages zu besteigen. Der Anstieg war eher moderat, zog sich aber ewig hin. Auf halber Höhe konnte man gut zurückschauen zum 1. Berg. Kaum vor zu stellen, daß wir in die Rinne die man von hier aus gut sehen konnte, abgestiegen sind. Da 3000 m nicht einfach und schnell zu besteigen sind, dauerte den Anstieg auch ewig. Immer wieder nach einer Ecke sah man weitere Höhenmeter die man besteigen musste. Ich fühlte mich trotz nicht geschlafen zu haben noch recht gut. Oben am Col habe ich ein Foto gemacht und bin dann direkt wieder herunter. Noch war der Himmel leicht bedeckt. Heute waren 30 Grad vorhergesagt. Von Col Entrelor herunter ließ es sich überwiegend gut laufen, soweit man überhaupt laufen konnte. Knapp nach 12:00 Uhr kam ich als 303. in Eaux Rousses an. Das war sehr zufrieden stellend. „Nur“ noch der letzte Berg vom 2. Sektor. Es lief alles nach Wunsch.

Wenn ein Berg von 3000 m lange dauert, dauert einen Berg von 3300 m noch länger (Eaux Rousses im Tal dazwischen liegt auf 1666 m). Ich stellte mich auf eine schwere Aufgabe ein. Es würde trotz zunehmender Höhe immer wärmer. Diesen Anstieg war nicht schwierig, sie dauerte nur ewig lang. Jedes Mal wenn ich dachte, gleich kann ich den Col sehen, wurde ich enttäuscht. Ein weiterer Buckel musste erst mal bestiegen werden. Zurückschauend war das ganze Ausmaß gut zu erkennen. Bis tief herunter waren Teilnehmer kraxelnd zu sehen. Auf etwa 3000 m Höhe erkannte ich Thomas auf einmal. Ich rief: „Hallo Thomas“ und er drehte sich erschreckt um. Er war außer Atem und musste immer wieder pausieren. Mir ging’s ähnlich. Ich konnte ihm motivieren, die letzte 300 hm etwas zügiger zu machen. Oben am Col Loson haben wir uns dann fotografiert. Auch bergab war es eher leicht. Allerdings dauert ein Abstieg von 3300 bis 1532 m Höhe eine kleine Ewigkeit. Es war schon dunkel als wir abends um 21:30 in Cogne ankamen. Wir waren 334. und 335. Der Cut-Off Zeit war erst um 06:00 am nächsten Tag. Mit 8:30 Stunden Vorsprung auf dem Cut-Off war alles im Lot.

Thomas wollte sich hinlegen aber ich fühlte mich munter. Deswegen beschloss ich lediglich was zu essen, zu dehnen und mein Rücksack auf zu füllen. Nach einer gute Stunde fing ich als 291. mit Sektor. 3 von Cogne nach Donnas an. Wenn ich mich müde fühlen würde, könnte ich immer noch ein paar Stündchen in Rifugio Sognio (2532) kurz vor den einzigen Gipfel (2826) in diesem Sektor schlafen.




... more to come ...
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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Salute,
verfolge mit Begeisterung die Berichte hier,unglaubliche Leistung für mich,da kommt man sich als Marathoni ja richtig klein vor....

Saarotti

76
Hallo,
lese auch eifrig mit!
Danke Eric für solch eine ausführliche Berichterstattung!
Gruß
Olli

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Danke für den weiteren Bericht :daumen:
(Man ist echt total gespannt, wie es weiter geht; aber nichtsdestotrotz: fühl dich nicht unter Druck gesetzt!!!)
VG
Domborusse
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"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
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so ich muß nun auch mal was schreiben....
lese auch fleisig mit und ziehe den Hut vor solchen Leistungen :daumen:
ich kann da richtig mitfiebern wobei mir die 42 km letzten Sonntag in SB beim
Gourmet Marathon absolut gereicht haben.
Bin auf den nächsten Teil gespannt. Grüße aus Etschberg Eric...........

79
Ich bekomme den Mund gar nicht mehr zu! Sehr interessant!! Aber ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen, so fast ohne Schlaf.

Wenn ich lese was Du so an Höhenmeter erklommen und wieder vernichtet hast, alle Achtung.

Ich bin schon auf die weiteren Berichte gespannt. :geil:

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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Domborusse hat geschrieben: (Man ist echt total gespannt, wie es weiter geht; aber nichtsdestotrotz: fühl dich nicht unter Druck gesetzt!!!)
...ach, nicht?? :zwinker5: :teufel:

Danke Eric, Du machst das toll mit dem Spannungsaufbau :D
Freue mich auf Teil 3!(Finde das enorm, dass Du Dich an alles so gut erinnern kannst, das bewundere ich bei den ganzen Laufberichterstattungen!)

Grüßchen,
Sanne

81
Vielen Dank schonmal auch von mir für die Berichte! Toll! :daumen:
Bin sehr gespannt auf die weiteren Sektoren!

82
Eric,
macht Spass mitzulesen. :daumen:
Ich hatte garnicht gewusst das die zu ersteigenden Berge so hoch sind. 3300m- das ist schon wirklich hochalpin. Das sind Bereiche in denen auch schon Fälle von Höhenbeschwerden auftreten können.

Gruß
Klaus

83
Ich find es toll, dass ich mit solchen Berichten einen Eindruck ins Unglaubliche bekomme. Eric, danke dafür und auch ich fiebere Nr. 3 entgegen. :daumen:
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
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Sorry, ein Bisschen Verspätung aber hier ist der 3. Teil:

Sektor 3 liest sich im Roadbook als recht leicht. Es gibt auf diese Strecke von 47 km im Wesentlichen nur einen Gipfel: Colle Fenetre di Champorcher (2826). Da der Startpunkt Cogne auf 1596 liegt, hält sich der Anstieg auch in Grenzen. Der „Abstieg“ allerdings dürfte ewig dauen. Es geht nämlich nach Donnas, nur 330 m üNN. Der Anfang ist schon mal flach. An laufen denke ich momentan nicht. Mit 2 Anderen marschiere ich die gut 2 km stramm bis der Anstieg anfängt. Es ist 01:00 Uhr nachts und ich fühle mich nach knapp 40 Stunden immer noch wohl. Verhalten mache ich den ersten Anstieg und lasse die beiden Anderen ziehen. Die Strecke führt anfänglich steil unter 2 Riesenwasserröhre durch. Das sieht etwas surreal aus. Ich bleibe mal kurz stehen und schaue herunter. Auch wollte ich wissen, ob ich jetzt durch mein verzicht aufs Schlafen deutlich langsamer geworden bin. Hinter mir ist weit und breit kein Stirnlämpchen zu sehen. Nach 5 km war bei „Goiles“ eine kleine Verpflegung eingerichtet. Hier nützte ich einen Stuhl um mein Linkerfuß zu begutachten. Irgendwie meinte ich da eine Blase zu laufen. Es war nichts zu sehen. Dennoch klebte ich ein Stück Tape auf meine Ferse. Nach 2 Becher Cola, ein paar Kekse und was Schokolade machte ich mich wieder auf dem Weg. Es hat mich immer noch niemand überholt.

Der Anstieg war angenehm. Mal durch den Wald, dann in ein Seitental teilweise durchs freie Feld und wieder Wald. Öfter hatte ich das Gefühl, falsch zu sein weil ich gottverlassen alleine unterwegs war. Die gelben Fähnchen mit den Reflektoren zeigten aber etwa alle 100 m überdeutlich, daß ich richtig war. Erst deutlich höher, als ich aus dem Seitental `rauskam, konnte ich tief unten in der Nähe von der Verpflegung ein paar Stirnlämpchen erkennen. Ich dachte: „das Könnte Thomas sein“. Dann hat er aber schon mehr als eine Stunde Rückstand. Ich marschierte den moderaten Anstieg weiter. Mittlerweile war ich schon auf eine Art Hochebene angekommen. Rechts neben mir konnte ich Hochspannungsleitungen erkennen. Bald kam dann auch auf 2532 üNN Rifugio Sognio. Frisch platze ich herein und fand ein wirkliches Gourmet aufgetischt. Ich aß Kartoffelchen mit Rindsfleisch. Als Nachspeise gab es Maronen mit Sahne. Was ein Genuss. Lange war ich aber nicht dort. Schnell füllte ich meinen Trinkrucksack und erledigte mein Bedürfnis auf eine saubere Toilette und ab ging die Post. Ich wollte noch vor Sonneaufgang oben am Col sein. Noch war’s dunkel und sofort verlief ich mich. Jemand kam mir entgegen und ich verstand, daß auch er auf der Suche war nach irgendwelche gelbe Fähnchen. Da wir direkt über uns Stirnlämpchen sahen, kletterten wir senkrecht hoch. Nach 2 Minuten war das Problem gelöst. Am Col wurde es langsam hell. Tatsächlich sah es hier mit den Elektrizitätsmasten auf über 2800 hm ein wenig futuristisch aus.

Ab jetzt ging’s laut Roadbook nur noch bergab bis Donnas. Das Roadbook ist das Eine, die Wahrheit ein Andere. Anfänglich, wie eigentlich immer nach einem Col, ging’s erstmal steil `runter. Dann aber ab Stauseeen „Lac Miserin“ war alles relativ gut laufbar, soweit man sich nicht störte an die viele Unebenheiten in der Form von spitze Steine. Ich gab Gas und überholte der ein oder andere, der mich beim Anstieg selbst überholt hat. Bei Rifugio Dondena (2192) ging’s mir so gut, daß ich mich noch ein paar Späßchen mit dem Hund vor Ort erlaubte. Nach eine Fußkontrolle (keine Blasen) und ein Kaltes Fußbad lief ich mit 2 Amerikaner „um die Wette“ den Berg herunter. Herrliche Alpenwiesen, Steile Naturtreppen, ein paar Gegenanstiege, Almhütten, ein Bergdörfchen und das ein oder andere Geröllfeld machten das Laufen zum besonderen Spaß. Der Weg war aber lang. Irgendwann habe ich das Laufen eingestellt. Schnell marschierte zum Verpflegungspunkt Chardonney (1450). Hier begegnete ich dem Belgier, der die ganze Strecke als GPS-Datei zur Verfügung gestellt hatte und konnte ihm dafür jetzt persönlich bedanken. Es war 09:30 Uhr und war 287. Es lief nach 48 Stunden also immer noch gut.

Ab hier waren es noch 10 km nach Pontbosset. Danach sollten es noch mal 8 km nach Donnas sein. Eine Ewigkeit nach meiner Ansicht. Irgendwie wollte ich schon in Donnas sein. Mein Schlafdefizit machte sich bemerkbar. Die 10 km nach Pontbosset waren eigentlich Wunderschön. Ein toller Wildbach entlang, Viele Hängebrücken aber auch viele kleine Gegenanstiege gab es zu bewältigen. Nach nochmals 2 Stunden kam ich dann endlich in Pontbosset an. Hier war der Jubel Groß. Die Zuschauer riefen einem Zu und läuteten die Kuhglocken. Noch 8 km bis zu meinem Bettchen. In der Mittagshitze konnte ich mich nicht bewegen zu einem zügigen Laufen. Strammes gehen reichte aber um nicht überholt zu werden. Endlich war ich dann in Hone, bekannt für sein Riesenburg. Links davon war der Weg nach Donnas. In den Straßen von Donnas kam ich mich nach so viel Natur irgendwie wie ein Fremdkörper vor. Ich kam als 293. um 14:45 Uhr bei der Sporthalle in Donnas an. Zeit für eine Schlafpause. Der Cut-Off wäre um 02:00 Uhr nachts gewesen. Damit hatte ich darauf gut 11 Stunden Vorsprung. Kaum zu glauben wie gut es mir ging. Nach einem guten Essen legte ich mich (mittags) für 3,5 Stündchen hin. Ich hätte natürlich den Wecker später stellen sollen aber ich hatte zu viel Respekt für den 4. Sektor die ich von unsere Erkundungs-Wochenende kannte.
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

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ET hat geschrieben: Ich hätte natürlich den Wecker später stellen sollen aber ich hatte zu viel Respekt für den 4. Sektor die ich von unsere Erkundungs-Wochenende kannte.
Uih, jetzt wird es spannend. Der erste versteckte Hinweis auf das drohende Unheil. Ist ja schon ein bisschen wie Titanic schauen. Man bangt und hofft und am Ende versinkt Leonardo di Caprio doch wieder im Wasser :wink:

Gruss

Achim

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Bretzelwetzer hat geschrieben: Ist ja schon ein bisschen wie Titanic schauen. Man bangt und hofft und am Ende versinkt Leonardo di Caprio doch wieder im Wasser :wink:

Gruss

Achim

Aber bei der Titanic hört an der Stelle zumindest der schnulzige Gesang auf :D !

Ja, obwohl man schon weiß wie es für Eric ausgehen wird ist es trotzdem sehr spannend. Schreib mal schön weiter, Eric!

Walter
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87
viermaerker hat geschrieben:Aber bei der Titanic hört an der Stelle zumindest der schnulzige Gesang auf :D !

Ja, obwohl man schon weiß wie es für Eric ausgehen wird ist es trotzdem sehr spannend. Schreib mal schön weiter, Eric!

Walter
Hab Titanic NIE gesehen (und mir auch fest geschworen, dass NIE zu machen) - abgesehen vom vorhersehbaren Ende :hihi: : gibt es da auch noch schnulzigen Gesang??(Puh, dann habe ich ja mit meiner Entscheidung den Film nicht zu sehen, alles richtig gemacht!!)

Aber was ich eigentlich sagen wollte (immer dieses Abschweifen :nene: )
Ja, da stimme ich voll zu: schreib mal schön weiter!!
LG
Domborusse
Die beliebtesten Diagnosen der Orthopäden:

"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

88
Domborusse hat geschrieben:

1:40 Uhr?

LG
Domborusse


Sleepless in Cologne :D ?

Walter
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89
viermaerker hat geschrieben:7:13


Walter
Präsenile Bettflucht?

Saarotti

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saarotti hat geschrieben:Präsenile Bettflucht?

Saarotti

Normaler Schlaf - Wach Rythmus :D !

Walter
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91
viermaerker hat geschrieben:Sleepless in Cologne :D ?
viermaerker hat geschrieben:Normaler Schlaf - Wach Rythmus :D !

Bei mir auch :zwinker2:
LG
Domborusse
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"Da ist nix"
"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
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"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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saarotti hat geschrieben:ET holt Schlaf nach......

Saarotti
Och menno!

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saarotti hat geschrieben:ET holt Schlaf nach......

Saarotti


So lang kann nicht mal Eric schlafen :D !

Aber er hat ein Privatleben. Vielleicht fordert das, ähemmm sie, ihren Tribut :hihi: !

Walter
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96
Doch, ... der kann sao lange schlafen :-)
Morgen mache ich der vorletzte Bericht fertig. Heute war bei uns Kerb und ich war in der Straußrede *duck* Dann muss mann auf dem Wagen im Umzug mitfahren. Diese Geschichte ist eine ganz andere :D .

Also Morgen im Laufe des Tages ...
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.

97
Och, das mit der "Kerb" und "Straußrede" hört sich auch erklärungsbedürftig an :confused: und nicht wirklich nach Privatleben :zwinker2:
Was bitte schön ist das-nicht das Privatleben, sondern Kerb u. Straußrede??? Hat das was mit Wein zu tun?? Oder Karneval???
VG
Domborusse
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"Das ist nicht schlimm"
"Das haben viele"
"Da kann man nix mehr machen"
"Ja, wir werden alle nicht jünger!"
"Dat krieje me wieder hin!!!":zwinker2:
"Das ist in 2 Wochen wieder weg!"
Von RennFuchs geklaut: "Das dürfte eigentlich garnicht wehtun"
"...ja wenn das schon so lange weh tut, dann muss das eigentlich operiert werden"
gefolgt von: ..."aber nehmen sie zur Sicherheit erstmal noch 14 lang Tage die Tabletten":klatsch:

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Bretzelwetzer hat geschrieben:Hey, wo bleibt mein Stoff? :motz:

:wink:
Hallo, :hallo:

ich möchte ja nicht drängen, aber heute ist schon der 28. 9. 2011!!!
Ich zeige erste Entzugserscheinungen :angst: :rock2:

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

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Gutenberg1964 hat geschrieben:Hallo, :hallo:

ich möchte ja nicht drängen, aber heute ist schon der 28. 9. 2011!!!
Ich zeige erste Entzugserscheinungen :angst: :rock2:

Gruß
Gutenberg1964 :winken:

Wer weiß wie lang der Karneval bei Eric dauert :D ??

Walter
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100
Jaja, Kerb soll gefeiert werden. Vor Allem der Frühschoppen vorgestern war irgendwie heftig ...

Aber jetzt das 4. Teil:

Um 19:00 Uhr als 324. begab ich mich wieder auf der Strecke. 7 Stunden vor Cut-Off. Habe ich genug geschlafen? Ich wusste es nicht. Es fiel mich aber nicht schwer, auf zu stehen. Sektor 4 kannte ich von unsere Erkundungs-Wochenende von vor etwa 8 Wochen. Es ist angeblich der schwierigste Abschnitt. 53 km und 4 Gipfel von etwa 2300 m. Der Anfang ist allerdings bei 330 m.

Es war noch hell und den ersten kleinen Buckel mit 500 hm von Donnas nach Perloz konnte ich noch weitgehend im Hellen machen. Danach ging es ans Eingemachte. Rifugio Coda liegt auf 2224 m. Von Perloz (663) aus sind das knapp 1600 hm. Das ist eine Menge. Die Strecke verläuft überwiegend im Wald. So hin und wieder ziemlich steil, mal abgewechselt durch ein paar Dorfchen. Irgendwann sah ich eine Bank. Da wechselte ich mir die Batterien von meiner Stirnlampe. Irgendwie lief es nicht so wie ich wollte. Zwar wurde ich, außer von einem Japaner der Blitzschnell an mich vorbeilief, nicht überholt aber ich fühlte mich müde. Nachdem ich noch was gegessen hatte, machte ich mir mit einem Engländer weiter auf dem Weg. Viel sprachen wir nicht. Auch ihm ging es nicht besonders gut. Es war warm, … sehr warm. Ich hatte nur ein T-Shirt an und trotzdem war mir nachts warm. Bei der nächste Verpflegung Berger/Sassa (1443) merkte ich, daß ich meine Reserve-Batterien nach dem Batteriewechsel vergessen hatte einzustecken. Die Stirnlampe war versorgt aber mein GPS- Gerät bräuchte heute auch noch welche. Es geht aber auch ohne. Innerhalb von ein paar Minuten waren wir wieder unterwegs.

Jetzt wurde es steiler und die Bäume wurden weniger. Irgendwann kam dann das fiese Stück nach Col Carisey. Öfter waren Geröllfelder ohne erkennbarer Weg zu überqueren. Dann wurde es sumpfig, danach wieder steiler und recht ungemütlich und windig dazu. Der Anstieg dauerte lange. Der Engländer war mittlerweile ein ganzes Stück hinter mir. Endlich dann Col Clarisey (2124). Von dort aus konnte man sagenhaft in die Piemont herunter schauen. Tief im Tal sah man die ganze Ebene voller Lichter. Für mich ging’s jetzt am Grat entlang nach Rifugio Coda (2224). Dieses Stück hatte ich deutlich kurzer in Erinnerung. Oben angekommen bekam ich eine Ministronesuppe. Der tat so gut, daß ich noch einen Teller fragte. Irgendwie war meine Müdigkeit verschwunden und fing mit dem Abstieg an. Hier musste ich fluchen. Ja, der Abstieg ist steil und unwegsam. Ich hatte dummerweise für diesen Sektor mal die Schuhe gewechselt. Die Salomons sind etwas steifer als meine Asics-Trabuccos. Da es in Sektor 4 sehr steinig ist, dachte ich meine Füße damit etwas zu schonen. Woran ich aber nicht gedacht hatte, ist das die Salomons durch das härtere Gummi auch weniger Gripp haben. Ich fluchte weil das Bergablaufen damit nicht so schnell ging. Öfter rutschte ich aus und saß auf meinem Hintern. So ein Mist. Erst heute Abend gäbe es wieder die Möglichkeit auf meine Trabuccos zurück zu wechseln. Hier musste ich durch. Deutlich langsamer bergab wurde ich dann auch von ein paar anderen eingeholt. So bald es flacher wurde, konnte ich wieder mithalten. Die Gegenanstiege waren recht willkommen. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich unten bei Lago Vargno (1670), ein Stausee mit Verpflegungspunkt, ankam. Hier wurde gegrillt. Dafür hatte ich kein Auge und bin nach 5 Minuten schon wieder weiter gezogen. Eigentlich wollte ich noch im Dunkeln oben auf Col Marmontana (2348) ankommen. Das klappte vorne und hinten nicht. 30 Minuten vor dem Col musste ich mich für 15 Minuten hinlegen und die Augen schließen. Danach ging’s wieder. Es war aber schon hell geworden. Die letzten Höhenmeter waren schnell erledigt.

Auf die andere Seite ging es wieder steil bergab. Wieder verfluchte ich meine Schuhwahl. Vorsichtig rutschte ich zum Verpflegungspunkt am Lago Chiaro (2096) Hier war der Verpflegungspunkt in einer Kabine, der vom Hubschrauber dahin gebracht worden war. Das gab es öfter hier bei dem Wettkampf. Was für ein Aufwand doch betrieben wurde um es uns Läufer recht zu machen. Unglaublich. Ab hier konnte ich wieder joggen. Leider nicht lange, denn es ging noch mal steil Bergab, bevor es auf einmal rechts steil Bergauf ging. Col de Crenna Lui (2311) ist steil aber irgendwie gefällt mir diesen Berg weil er so einzigartige Formen hat. Deswegen habe ich da 2 sehr schöne Bilder machen können. Gemeinsam mit einem (anderen) Engländer war den steilen Anstieg doch recht flott bewältigt. Der weg `runter war anfänglich eine wahre Katastrophe: steil, sandig, rutschig. Ich konnte weinen, so verfluchte ich die Salomons. Aus dem Schatten heraus, wurde es dan wegsamer. Hier konnte ich wieder auf den Engländer aufschließen. Gemeinsam ging’s weiter über einen kaum erkennbaren Pfad bis zur Verpflegung kurz vor Col della Vecchia. Hier wurde gegrillt, lagen ein paar Teilnehmer in der Sonne und in der abgestellten Kabine schliefen ein paar Teilnehmer. Gesellig setzte ich mich ans Lagerfeuer und unterhielt mich mit einer Teilnehmerin, dessen Mann in der Kabine eine Runde schlief. Sie war nicht müde und besser drauf als letztes Jahr, wo sie in der 4. Sektor aufgeben musste. Nach einem Bierchen machten der Engländer und ich uns auf dem Weg. Es waren noch 200 hm bis Colle della Vecchia (2184). Danach verlief die Strecke über einen gut laufbaren Römerweg. Irgendwie fand ich es übertrieben, hier ins Abseits so fein säuberlich angerichtete Steine zu finden. Als der Römerweg zu Ende war, fing der Wald mit seine vielen Gegenanstiege an. Die Mittagshitze war gerade so mal erträglich. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir im Malerischen Niel an. Erfreulicherweise erfuhr ich, daß ich 278. war. Trotz zunehmende Müdigkeit einer sehr erfreulige Nachricht. Ich konnte es mir dennoch nach knapp 76 Stunden laufen mit lediglich 3 Stunden schlafen nicht erklären.

Ein Viertel Stündchen Pause in der Mittagshitze musste sein. Ich nahm eine Liege und füllte meine Trinkblase. Ein Teilnehmer gegenüber mir wurde von Sanitäter an seine Füße behandelt. Seine Füße sahen recht schlecht aus. Ich inspizierte meine Füße: Gamaschen hoch, Schuhe aus, Kompressionsstrümpfe aus. Außer Dreck und ein paar rote Druckstellen konnte ich nichts finden. Ich reinigte meine Füße und zog 5 Minuten später alles wieder an. Wieder 5 Minuten später befand ich mich wiede auf der Strecke, diesmal eine elend unebene alte Römerstraße, bei dem man immer aufpassen muß, seine Hacksen nicht zu brechen. Nach etwa 200 hm in der Hitze legte ich mich ins Grass unter einem Baum und schloss meine Augen. Etwa ¾ Stunde später ging ich weiter. Col Lazoney (2364) ist der letzte Berg vor Gressoney, der 4. Base Vita. Immer noch müde drückte ich mich hoch. Von andere Teilnehmer keine Spur. Dann irgendwann auf halber höhe klingelt mein Handy. Nur wenigen kennen die Nummer. Merkwürdigerweise wurde ich in 10 Minuten von 4 verschiedenen Leuten angerufen die wissen wollten wie es mir ging. So ein Zufall. Langsam kamen Wolken vor der Sonne. So ab 2000 m Höhe ging es mir dann auch deutlich besser und konnte mich an 2 Mitstreiter hängen, die mich gerade überholt hatten. Gemeinsam kamen wir oben an. Ab dort ging’s aber nicht bergab. Eine lange Hochebene nach Oberloo ließ sich so gut laufen, daß ich meine Mitstreiter bald nicht mehr sehen konnte. Ich war Euforisch. Endlich ging’s mir wieder gut.

Bei der Verpflegung in Oberloo meinte der Mann dort, daß es nur noch gut eine Stunde nach Gressoney wäre. Ich erwiederte: „nie im Leben“. Ich kenne diese Strecke doch. Bald käme ein sehr unangenehmes Felsbrocken-Geröllfeld. Er meinte, er hat den Weg gemacht und wusste nichts von Unangenehmlichkeiten. Verunsichert setzte ich meinen Weg fort. Die Strecke war aber genau so gesteckt, wie wir sie im Vorfeld erkundigt hatten. Natürlich kam dann doch dieses Geröllfeld. Mitten im Wald ging’s gnadenlos steil bergab. Fast nirgendwo fand ich mit meine Salomons einen Halt. Ich fluchte jeden Baum an. „Das darf doch nicht wahr sein“. „Keiner geht hier doch freiwillig spazieren“. Dann kam mir ein italiänisches Pärchen entgegen. Sie waren zum Spaziergang hier unterwegs. Ich verstand die Welt nicht mehr. Nach eine ewig dauerde Kraxelei kam ich dann unten an auf etwas was einigermaßen laufbar war. Nur ich wollte nicht laufen. Diese Aktion hat mir wieder mindesten eine knappe Stunde extra gekostet. Später auf dem Asphalt stand „1500 m“ gemalt. Diese bin ich dann nur noch lediglich stramm gewandert. Zu mir gesellten noch ein paar Teilnehmer, alle ähnlich fertig wie ich. Gottseidank war da dann endlich die Sporthalle in Gressoney. Dennoch hatte ich mich nach 81 Stunden laufen auf den 274. Rang vorgearbeitet, allerdings mit nur noch 6 Stunden Vorsprung auf dem Cut-Off. Ich war erst mal fertig mit der Welt. Ein Bier und eine Dusche, aber dalli!




Werd vortgesetzt ...
:prost: Jede Freude ohne Allohol ist Kuenstlich.
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