Hitzeschlacht beim Köln-Marathon
1Gut vorbereitet stand ich in der Startaufstellung, um meinen zweiten Marathon in weniger als vier Stunden zu finishen. Aber schon in der Aufstellung war es unangenehm warm. Na das kann ja heiter werden dachte ich mir, und dann ging es mit typisch kölscher Stimmung auf die Strecke. Es lief gut, ich hatte mich hinter die pacemakerin für vier Stunden einsortiert und spulte so meine Kilometer ab. Obwohl ich schon recht schnell den Eindruck hatte, dass das Tempo ziemlich flott ist, machte ich mir keine großen Gedanken. Die ersten zehn Kilometer lagen wir sehr gut in der Zeit und auch die Halbmarathonmarke war noch voll im Limit. Hier verabschiedete sich dann die Zugläuferin mit Kreislaufproblemen und ihr Kollege übernahm den gelben Ballon. Am nächsten Verpflegungsstand hatte ich ihn dann aus den Augen verloren und so ging es dann ohne Begleitung auf die zweite Hälfte des Rennens. Es lief weiterhin ganz gut, obwohl sich meine rechte Wade anschickte, mir das Rennen zu versauern. Nicht schon wieder, dachte ich bei mir, da ich vor zwei Jahren an gleicher Stelle einen Wadenkrampf hatte, der mich bis ins Ziel verfolgte. Also, kurz raus und die Wade gedehnt und weiter. Aber die Wade traute sich dann doch nicht, zuzuschlagen. Ab KM 28 wurde es dann härter; bedingt durch die Hitze wurde die Rundenzeit langsamer und ab KM 32 wurde es dann richtig hart. Gehpausen zwangen mich ab und an zum kurzen pausieren, aber das Kölner Publikum feuert alle Läufer an, als ob es die eigene Familie ist. Bei KM 38 am Friesenplatz dann Gänsehaut; tausende begeisterte Menschen, super tolle Stimmung, treibende Musik und die schweren Beine werden plötzlich wieder leichter; am Heumarkt ebenso, wie im Kölner Karneval, die Schmerzen sind plötzlich wie weggeblasen; dann die letzten KM durch die Fußgängerzone, am Dom vorbei und wieder über die Deutzer Brücke zum Ziel; das ist zum Ende noch mal hart, obwohl die Brücke nur einen leichten Anstieg hat, zieht er sich wie Kaugummi, aber auch das ist dann geschafft; es geht die letzten 500 m Richtung Ziel, ich gebe noch mal Vollgas und komme nach 4:14:25 ins Ziel. Gegenüber dem letzten Marathon eine Verbesserung um 10 min. und das bei den äußeren Bedingungen. Ich bin stolz, es wieder geschafft zu haben, auch wenn die 4-Stunden-Marke nicht geknackt wurde, aber letztendlich zählt, dass man gesund wieder im Ziel ist. Beim ersten Mal habe ich mir damals gesagt, das machst Du nicht nochmal; jetzt denke ich mir, der dritte Marathon kommt bestimmt, ...irgendwann, denn das Ziel unter 4 Stunden zu finishen, das bleibt. Ach so, im Fernsehbericht des WDR hieß es später, dass die Außentemperaturen am Nachmittag an der 30-Grad-Marke kratzten, und das Anfang Oktober .....