Und wenn ich sowas hier
schon wieder lese, kriege ich echt nen Vogel. Ja, ich kenne Euren Minimalismus-anständige-Technik-zuerst-lernen-Ansatz und ich verdamme ihn nicht als grundfalsch - aber das hier immer hinzustellen, als hättest Du die Weisheit mit Löffeln gefressen, nervt mich derart ab. Das schöne am Laufen ist doch, dass es - gerade für den Anfänger - leicht ist. Schuhe an, raus und los geht's. Allen denen mit der Empfehlung zu kommen, doch um Himmels Willen keine gedämpften oder gestützen Schuhe zu tragen, weil, wenn man irgendeinen Kurs bucht, der gerade en-vogue ist, man auch lernen kann, ohne so etwas zurecht zu kommen, ist für mich pure Wichtigtuerei. Die meisten Leute laufen schon von sich aus stilistisch gar nicht so schlecht. Und auch Leute, die beim Laufen merkwürdig aussehen, laufen bisweilen bemerkenswerte Zeiten. Wenn mich der Anfänger, der stark überproniert fragt, was er gegen seine aufkommende Knochenhautreizung tun kann, dann schicke ich ihn natürlich zum Laufladen aufs Laufband, auf dass sie ihm gestützte Schuhe verkaufen, damit er seinem Lieblingssport weiter nachgehen kann. In den meisten Fällen klappt es dann auch wieder. Was Du hier anpreist, kannst Du meinetwegen als Unterdisziplin zum Laufen verkaufen - im Sinne des Marquardt'schen Natural Running. Wenn es mir aber, wie den meisten Läufern, darum geht, Trainingserfolge zu erzielen und schneller zu werden, bin ich auf die Tipps der Natural Running Szene schlicht und ergreifend nicht angewiesen. In den überwiegenden Fällen dürfte für Feierabendläufer mit Laufstilkorrektur kein Fortschritt zu erzielen sein, der in sinnvollem Verhältnis zum damit verbundenen Zeitaufwand steht. In den Fälle, in denen es anders ist, tuen es häufig schon ein paar Übungen aus dem Bereich des Lauf-ABC. Wer keine 5km laufen kann, ohne dabei schwere orthopädische Schäden davon zu tragen, den würde ich vielleicht als letzte Maßnahme mal zu einem der Natural Running-Gurus schicken (allerdings auch nur, wenn es denn unbedingt Laufen sein muss). Alle anderen lassen sich bitte keine Flausen ins Ohr setzen und besorgen sich als Überpronierer passendes Schuhwerk. Laufen ist keine Wissenschaft, verdammt." hat geschrieben:Selbst dem schwersten Überpronierer würde ich keinen gestützten oder stark gedämpften Schuh empfehlen.
Was ist "falsch laufen"? Weißt Du das?" hat geschrieben:Aber gerade als Anfänger fällt es doch leichter, eine gute Lauftechnik zu erlernen, als wenn man schon seit vielen Jahren falsch läuft. Und ob Laufen die geeignte Einstiegssportart für deutlich übergewichtige Personen ist, möchte ich in Zweifel ziehen.
Ne Nummer kleiner hast Du's nicht? Christof hatte es irgendwo schon einmal in etwa so zusammengefasst: Dass bei minimalen Umfängen und langsamen Tempi weniger orthopädische Probleme auftreten, liegt in der Natur der Sache. Ich verstehe ohnehin nicht, wie sich jemand mit Deiner Erfahrung und Deinen Bestzeiten anmaßen kann, Leuten etwas über's Laufen zu erzählen." hat geschrieben:Das ist eine offensichtliche unsachliche Provokation und zeigt das Problem der meisten verletzten Läufer: Die Ungeduld.
An dieser Stelle möchte ich klarstellen, dass wir als Sportkurs kein Forschungsinstitut sind, welches systematische, großangelegte Studien durchführen kann, schon gar nicht im ersten Halbjahr unserer Existenz, dass wir außerdem kein Forschungsbudget haben, dass die Fluktuation unserer Teilnehmerschaft (noch) groß ist und dass ich es ablehne, Ergebnisse zu publizieren, ohne eine halbwegs vernünftige statistische Grundage zu haben.