Nahrungsaufnahme beim 10 km Wettkampf

Was in der Diskussion ganz untergeht: Viele dieser kürzeren Läufe sind ja sehr regionale Veranstaltungen, mit reger Vereins- und Einwohnerbeteiligung, und da würde ja der halbe Charme verlorengehn wenn nicht alle paar Meter ein Vereinsstand oder Gasthausbuffet oder Musikbühnchen aufgebaut wäre! Könnte man ja eine schlechte nachrede bekommen ...
Beim Hall-Wattens-Halbmarathon vor 3 Wochen - sehr regionale Veranstaltung, mit 300 HM-Läufern und 500 über die "Volkslaufdistanz" von 4800m, war der erste Verpflegungsstand kurz vor km3 (Gasthof Bogner) - und die Leute an den Ständen freuen sich dann oft wenn einer wirklich was nimmt!

GeorgSchoenegger hat geschrieben:Was in der Diskussion ganz untergeht: Viele dieser kürzeren Läufe sind ja sehr regionale Veranstaltungen, mit reger Vereins- und Einwohnerbeteiligung, und da würde ja der halbe Charme verlorengehn wenn nicht alle paar Meter ein Vereinsstand oder Gasthausbuffet oder Musikbühnchen aufgebaut wäre! Könnte man ja eine schlechte nachrede bekommen ...
Beim Hall-Wattens-Halbmarathon vor 3 Wochen - sehr regionale Veranstaltung, mit 300 HM-Läufern und 500 über die "Volkslaufdistanz" von 4800m, war der erste Verpflegungsstand kurz vor km3 (Gasthof Bogner) - und die Leute an den Ständen freuen sich dann oft wenn einer wirklich was nimmt!

Dann sollen die aber auch was anbieten, was schmeckt. So in der Art wie der Medoc-Marathon. Da kann man da dann nen kulinarischen Erlebnislauf draus machen. Wenn da anstatt ekligen Astronauten-Gels und isotonischem Sprudelwassen ein paar Frikadellen und ein Gläschen Wein stehen würden, würde ich auch mal zugreifen. Die Hetzerei bei den Volksläufen heutzutage geht sowieso völlig am Sinn des Ganzen vorbei.

Also wenn dir der Sinn nach Futtern steht kannst wohl kaum besser fahren - sorry, laufen natürlich - als mit dem Buschenschank- Halbmarathon
Zitat:
"Die landschaftlichen Schönheiten verleiten, nicht zu schnell ans Ziel zu gelangen.Die Strecke führt an 5 Buschenschanken vorbei. Dieser erwarten die Teilnehmer mit Live-Musik, Labestellen mit Sportnahrung und sehr wohl auch echter Buschenschankjausen (inklusive Verhackert und Sturm...)"

Ich bin selber schon des öfteren in der Steiermark gelaufen (Freundin ist von dort), diesen Lauf allerdings noch nie. Wer die Steiermark kennt, weiß, dass Portionen und Qualität dort sehr - bodenständig? - sind. Ich beschränke mich meist auf die Vorspeisen, wenn ich dort im Gasthaus bin - und nicht wegen der Preise. Die sind nämlich sehr zivil (halber Liter Sturm unter 2€ absolut keine Seltenheit)

GeorgSchoenegger hat geschrieben: Zitat:
"Die landschaftlichen Schönheiten verleiten, nicht zu schnell ans Ziel zu gelangen.Die Strecke führt an 5 Buschenschanken vorbei. Dieser erwarten die Teilnehmer mit Live-Musik, Labestellen mit Sportnahrung und sehr wohl auch echter Buschenschankjausen (inklusive Verhackert und Sturm...)"
)

Was ist Verhackert?
Was ist Sturm?
Fahre dieses Jahr wieder nach OÖ, gibt es das dort auch? Aber wie gesagt, was ist das?
LG Anke

Beim Verhackerten hilft Wikipedia - das bekommst auch außerhalb der Steiermark in manchen Lokalen mit steirischem Koch bzw. im Grenzgebiet.
Beim Sturm hilft auch Wikipedia wenn man weiß was es ist ^^ - nämlich ein Traubenmost(sozusagen der erst am Beginn der Gärung stehende Wein).
Während des Laufs sicher ein tolles Erfrischungsgetränk, allerdings sollte man sich am Vortag eines Rennens eher davon fern halten - der Sturm ist dafür bekannt, die Verdauung auf recht grobe Art anzukurbeln bzw. zu beschleunigen.
In Oberösterreich selber wird es wenig Sturm geben (kaum Weinbau), allerdings wird der Sturm inzwischen gern in Österreich herumgekarrt und so sollte es kein Problem sein, ab Mitte September einen zu bekommen. (Wenn vorher einen kriegst kann er eigentlich nicht echt sein).

Sympathisches Völkchen ... ich muss mal wieder in Wien laufen.

@GeorgSchoenegger

Sturm? ähm,ein spriziges, süsses prikelndes Getränk aus angegorenem Traubensaft,"gelagert" in offenen Flaschen damit die die Gärgase entweichen können??

Nennt sich in Deutschland Federweiser ...
Schmeckt echt lecker...

Andy4u hat geschrieben:Nennt sich in Deutschland Federweiser ...
Schmeckt echt lecker...

Und die rote Variante "Roter Sauser". Sind wir mit den Bezeichnungen doch nicht so weit weg von Austria...

Jo, roten Sturm gibt's natürlich auch! "Sauser" ist aber auch gut, bezieht sich wie "Sturm" vermutlich auf die Geschwindigkeit, mit der man sich nach ausgiebigem Genuss der nächstgelegenen Toilette nähert ...

Ich bin auch der Meinung, dass ein Stand ab und an nichts schadet. Auch wenn die meisten Läufer eher Sportnahrung zu sich nehmen und somit von den Ständen sicher nichts annehmen würden. Aber ich fänd es schade, wenn sie nicht mehr da wären. Gehört doch irgendwie schon dazu.

Was für Stände ? Ich bin gegen jeden Standes-Dünkel. Wobei je nach Lage der Laufstrecke eine Wasserstandsmeldung unterwegs hilfreich sein kann. Im Ziel jedenfalls gehören die Bratwurst-Stände schon dazu. Aber danach dann bitte keinen Hand-Stand.

Eigentlich braucht der Körper bei so kurzen Distanzen bzw. bei Laufzeiten um die 60-90 Minuten nichts zusätzliches, da der Körper genügend Reserven hat. Das gilt auch für Flüssigkeit. Notwendig ist beides nicht, mit der Ausnahme bei sehr heißen Temperaturen - da kann der eine oder andere Schluck Wasser schon ganz gut tun. Ich persönlich nehme erst bei Laufeinheiten über 20km etwas mit - Wasser je nach Wetterlage.

Meines Wissens reichen Deine Energiereserven für 90 Minuten aus, brauchst also nichts zu essen. Direkt danach wäre das schon wichtiger. Auch Wasser brauchst du nicht wenn Du genug im Körper hast. Bei Wärme hilft aber sich das Wasser übern Kopf oder sonstwo zu kippen, damit die Thermoregulation unterstützt wird (getrockneten Schweiß wegwaschen und verhindern, dass zuviel Blut durch die Haut fließt, welches dann in den Muskeln fehlt).

mt2210 hat geschrieben:Eigentlich braucht der Körper bei so kurzen Distanzen bzw. bei Laufzeiten um die 60-90 Minuten nichts zusätzliches, da der Körper genügend Reserven hat. Das gilt auch für Flüssigkeit. Notwendig ist beides nicht, mit der Ausnahme bei sehr heißen Temperaturen - da kann der eine oder andere Schluck Wasser schon ganz gut tun. Ich persönlich nehme erst bei Laufeinheiten über 20km etwas mit - Wasser je nach Wetterlage.

Bei einem 60kg schwerem Mensch mit 20% Fettanteil:

60kg x 20% = 12kg Fett
12kg Fett = 12 x 9000kcal = 108000kcal
108000kcal / 60kcal/km = 1800km

Also, man hat Reserven für 1800km. Lassen wir 6% als Lebensnotwendig, bleiben immer noch ca. 1200km. Natürlich, wenn man langsam genug läuft und der Körper Zeit hat Fett in Glukose umzuwandeln.

Übrigens. Glykogenspeicher wird nicht nach Zeit sondern Verbrauch in Belastung gerechnet und reicht bis 25-32km.

Gruß
Rolli

Geile Rechnung - wenn da mal kein Denkfehler drin ist
Aber 20% KF bei 60kg? Mann oder Frau? Für ein Mann etwas viel, oder?


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Rolli hat geschrieben:Bei einem 60kg schwerem Mensch mit 20% Fettanteil:

60kg x 20% = 12kg Fett
12kg Fett = 12 x 9000kcal = 108000kcal
108000kcal / 60kcal/km = 1800km

Also, man hat Reserven für 1800km. Lassen wir 6% als Lebensnotwendig, bleiben immer noch ca. 1200km. Natürlich, wenn man langsam genug läuft und der Körper Zeit hat Fett in Glukose umzuwandeln.

Übrigens. Glykogenspeicher wird nicht nach Zeit sondern Verbrauch in Belastung gerechnet und reicht bis 25-32km.

Gruß
Rolli

Rolli hat geschrieben:Natürlich, wenn man langsam genug läuft und der Körper Zeit hat Fett in Glukose umzuwandeln.

Was die Rechnung allerdings einschränkt, ist die Tatsache, dass der Fettstoffwechsel nur funktioniert, wenn Kohlenhydrate zur Verfügung stehen. Ohne KH kein Fettstoffwechsel.

Rolli hat geschrieben: Glykogenspeicher wird nicht nach Zeit sondern Verbrauch in Belastung gerechnet und reicht bis 25-32km.

Ja, wobei dies dann gelten würde, wenn ausschließlich KH verbrannt würden. In der Praxis, z. B. beim Marathon läufst du aber - bei vernünftiger Renneinteilung - von vornherein auch mit Fettstoffwechsel, so dass dann die Vorräte länger halten. (Im Schnitt ca. 80% KH-Stoffwechsel und 20% Fettstoffwechsel.)

Aber wie man es auch drehen und wenden mag: Bei einem Zehner ist Nahrungsaufnahme absolut überflüssig.

Bernd

burny hat geschrieben:Was die Rechnung allerdings einschränkt, ist die Tatsache, dass der Fettstoffwechsel nur funktioniert, wenn Kohlenhydrate zur Verfügung stehen. Ohne KH kein Fettstoffwechsel.


Ja, wobei dies dann gelten würde, wenn ausschließlich KH verbrannt würden. In der Praxis, z. B. beim Marathon läufst du aber - bei vernünftiger Renneinteilung - von vornherein auch mit Fettstoffwechsel, so dass dann die Vorräte länger halten. (Im Schnitt ca. 80% KH-Stoffwechsel und 20% Fettstoffwechsel.)

Aber wie man es auch drehen und wenden mag: Bei einem Zehner ist Nahrungsaufnahme absolut überflüssig.

Bernd

Natürlich ist die Rechnung rein theoretisch und der Körper viel früher wegen muskulärer und orthopädischer Überanstrengung Dich dazu zwingt stehen zu bleiben, jedoch die Berechnung der Energievorrates stimmt mehr oder weniger schon.

Gruß
Rolli

Rolli hat geschrieben: Übrigens. Glykogenspeicher wird nicht nach Zeit sondern Verbrauch in Belastung gerechnet und reicht bis 25-32km.

Mal nachrechnen. Das Muskelglykogen reicht für 1000-1500 Kalorien. Bei meinem letzten 10km Wettkampf habe ich 550 Kalorien verbraucht aber bin auch ein arges Leichtgewicht. 32km läuft man natürlich nicht so intensiv und hat mehr Fettanteil. Kommt also hin, aber nur bei stark trainierten Läufern. Wie mans auch dreht und wendet: bei 10km muss nicht gegessen werden.