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Ohne oder mit Sporteinlagen laufen?

Ohne oder mit Sporteinlagen laufen?

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Hallo und guten Morgen :winken:

Ich habe einen Knick-Senk-Fuß und habe die letzten Jahre keine Einlegesohlen dafür getragen. Ich hatte auch keine Beschwerden, da ich keinen bzw. nur sehr selten Sport getrieben habe. Beim normalen Gehen habe ich meinen Knick-Senk-Fuß kaum bemerkt, es sah halt nur komisch aus, weil ich mit den Füßen doch relativ weit nach innen einknicke. Seit einem knappen Jahr aber hat sich einiges verändert, ich habe meine Ernährung umgestellt und mit Sport angefangen. So hab ich dann 15 Kilo verloren und eine gute Kondition gewonnen.

Seit ca. 3 Monaten laufe ich, leider mit jetzt fast einem Monat Pause, da ich oft Leistenbeschwerden hatte und mich an einigen Tagen nicht mal mehr richtig bewegen konnte. Also habe ich mich an den Orthopäden gewandt, der mir normale Sporteinlagen verschrieben hat. Die sind jedoch total unflexibel und ich frage mich, wie ich damit irgendwann mal über 20 km am Stück laufen soll? Der Sportfachverkäufer, bei dem ich mir gestern neue Schuhe (Supernova Glide von Adidas) gekauft habe, sagte mir die würden schnell brechen und ich bräuchte eine flexible. Das Problem ist, die flexible liegt bei über 100 (!) € und das finde ich mehr als überteuert, außerdem habe ich für die „falschen“ Einlagen ja auch schon 30 € bezahlt und für die Schuhe gestern auch nochmal einiges bezahlen müssen. Als Azubi ist das nunmal nicht so leicht :wink:

Meine Frage an euch:
Die letzten Male die ich gejoggt bin und ich die Beschwerden in der Leisten- und Knieregion hatte, bin ich mit ca. 4 Jahre alten, günstigen Reebok-Schuhen gelaufen, die kaum Halt gegeben haben. Es kann also doch gut möglich sein, dass es an den Schuhen lag und nicht an meinen Füßen, da ich sonst ja auch nie Beschwerden hatte. Meint ihr es reicht aus, wenn ich die Einlagen in der Freizeit trage und ohne Einlagen joggen gehe? Oder sollte ich das lieber lassen und mir wirklich die teuren holen?


Vorab schon vielen Dank! :)

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Ein Knick-Senkfuß ist keine Krankheit, sondern eine anatomische Variante, mit der man lediglich umzugehen lernen muss. Orthopädische Einlagen helfen dabei nicht, sondern verhindern vielmehr, dass sich die notwendige Muskelkoordination aufbaut. Was nicht regelmäßig benutzt wird, das verkümmert nun mal.

Schau Dir mal das Video in meiner Signatur an, und versuche, die dort gezeigte Fußstabilisation nachzuvollziehen.

Viel Erfolg!
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Knick-Senk-Spreiz-Platt-wasauchimmer-Füße sind halt so die klassische "Standarddiagnose" - wir haben hier deshalb leider keine Möglichkeit, übers Netz das tatsächliche Ausmaß Deiner Fehlstellung/Fehlfunktion zu erfassen.
Das mit der Normvariante sehe ich persönlich bissl anders, denn mit einer anatomischen Variante, wies so schön heißt, muss man halt leben, einen Knickfuß zb kann man aber funktionell behandeln! (So wars aber auch von Gueng gemeint, bissl kenn ich ihn ja schon :) )
Ob Du jetzt einlagen brauchst oder nicht, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen, aber erfahrungsgemäß werden halt oft welche verschrieben, damit "irgendwas gemacht wird" - dass das eine gezielte Intervention gegen Deine Leistenbeschwerden war ist statistisch gesehen eher unwahrscheinlich ...

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Hallo Asicsliebhaber(in),
ich habe auch ein Problem mit Sporteinlagen, sie bauen recht hoch auf, so dass ich an der Ferse bei Läufen > 1 Stunde immer Blasen/Reibestellen bekomme. Zudem sind sie auch sehr steif. So trage ich sie nur bei Läufen unter einer Stunde und längere Läufe mache ich ohne Einlagen. Ich weiß, das wird Dir nun auch nicht weiterhelfen.
Aber bei Deinen Leistenproblemen hilft vielleicht auch Rumpfstabilitätsgymnastik, da gibt es verschiedene Übungen, ich habe mir da mal ein Programm zusammengebaut, das ich 2-3 mal wöchentlich je 20 Minuten mache. Irgendwo auf der runnersworld-website habe ich auch recht gute Übungen gesehen. Alles Gute!

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hi asics,

was gueng schreibt geht mit meiner eigen erfahrung 100% konform.

ich habe seit eh alles mögliche an schieffstellungen und hab mich damit mal ne zeitlang verrückt gemacht.
zum glück bin ich dann über tips zu sehr guten sportärzten gekommen die sinngemäß meinten, das dein körper nun mal seit jahren damit leben gelernt hat und sie einen teufel tun würden mir nun einlagen zu verpaßen, zudem kein gefährlicher leidensdruck da war.

dann bekam ich nen plan mit für kräfigungsübungen der fuß muskulatur und die ermahnung mich langsam, von den damaligen noch belaufenden satt gedämpften schuhen ala asics kayano und co. zu verabschieden.

das ist nun gut 5 jahre her und ich laufe mit meiner "bösen" fehlstellung nach wie vor mein pensum auf neutral schuhen und im sommer auch den ein oder anderen km. barfuß.

komischerweise bisher ohne frakturen, ermüdungsbrüchen etc.

natürlich ist jeder unterschiedlich und was bei mir gut hingehauen hat, muß nicht bei dir stimmen.

nur, laß die natur es doch machen, ne lange nase und ne kurze nase sind immer noch nasen und dein körper, wenn er gut trainiert ist/wird...., ist dann auch sicherlich in der lage, evt. sog. nicht konforme stellungen deines laufapparates zu kompensieren.

viel erfolg bei deinen weiteren vorhaben.

lg.

chris
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na dann wollen wir mal....:D

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Einlagen zwingen den Fuß in eine unnormale aber ästhetische Lage.
Aus langjähriger Erfahrung lehne ich Einlagen ab.
Außer Blasen an den Füßen kann man dabei nichts gewinnen.

Deine Leistenprobleme müssen nicht zwingend von den Füßen kommen.

So lange Du jedenfalls an den Beinen und Füßen keine Schmerzen hast, kannst Du mit neutralen Sportschuhen laufen.

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Moin,

also ich wollte letztes Jahr mit laufen anfangen, in Neutralschuhe und hatte bald im Mittelfuss starke Beschwerden, es dann bleiben lassen.
Dieses Jahr mit Einlagen und anderen Laufschuhen vom Fachhandel gestartet und die Beschwerden sind nicht mehr vorgekommen.
Wenn ich die 10km am Stück schaffe, denke Frühjahr, will ich aber immer mehr die Einlagen raus nehmen und so die Muskeln stärken, aber eben nicht alles auf einmal. Beschwerden wie Blasen, Schwielen etc kenne ich nicht und musste nur die ca 20,- dazu zahlen, Rest die KK.
Nur die Schienbeinmuskeln brauchen bei mir länger, wird aber jetzt viel besser und die Pumpe darf jetzt mehr leisten.

Ich habe aber erst die Einlagen machen lassen und dann den Schuh per Laufband ausgewählt.
Nächstes Jahr will ich aber noch mal alles am Laufband und Laufstrecke per Video überprüfen lassen, um ganz sicher zu gehen.

Ach ja, sonst ähnlich wie bei Dir, von 100 auf 83kg runter jetzt bei 187cm und komplett unsportlich, hat viel Gebracht, sehe ich an den Zeiten.

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Plattfuß hat geschrieben:Außer Blasen an den Füßen kann man dabei nichts gewinnen.
Vorsicht mit Verallgemeinerungen. DU kannst damit vielleicht nichts gewinnen. Andere können es schon. Dass sie nicht bei jedem gleich gut anschlagen ist kein Geheimnis, aber ein Großteil findet mit ihnen zurück zu Schmerzfreiheit, Laufen und anderen Dingen. Wenn die Leute dann noch bedenken, dass es keine langfristige Lösung ist, dann ist alles besprochen...

Aber auch ich denke, dass die Einlagen eher nichts an den Leistenproblemen ändern werden. Vermutlich liegt das Problem eher weiter oben und dann können dir, LoveAsics, auch Schuhe nicht unbedingt helfen. Wenn das Problem weiterhin - also auch mit neuen Schuhen - besteht, wirst du nicht drum herum kommen, die Ursache auch mal am Körper zu suchen.
"Often it does not matter so much what we choose, but that we do choose." (Alan Cohen)
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