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Auswirkung von Trainingspausen auf Gelenke/Sehnen?

Auswirkung von Trainingspausen auf Gelenke/Sehnen?

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Ich bin nun 6 Wochen nicht gelaufen aufgrund einer muckenden Achillessehne. Zugezogen habe ich mir die Verletzung, weil ich an drei aufeinanderfolgenden Tagen insgesamt rund 60km im knöcheltiefen Frischschnee gelaufen bin. An diese ungewohnte Belastung scheint mein Bewegungsapparat nicht gewohnt gewesen zu sein (oh wunder ^^). Daher gehe ich davon aus, dass es keine "normale", schleichende Überbelastung war, sondern die eine Spitze einfach zu krass war.

Ich bin nun völlig übervorsichtig gewesen, weil ich auf keinen Fall in chronische Beschwerden reinrennen will: seit rund 3.5 von den 6 Wochen bin ich absolut schmerzfrei und habe während dieser Zeit minutiös exzentrisches Training durchgezoge (ebenfalls völlig schmerzfrei).

Gestern bin ich das erste mal locker laufen gegangen (30min @ 5:30 pace) und erhöhe jeweils um 10 Minuten, wobei ich dazwischen immer einen ganzen Ruhetag einplane. Sobald ich dreimal über eine Stunde gelaufen bin und auch jeweils am nächsten Morgen keine Anlaufschmerzen habe, plane ich, die vorherigen Umfänge wieder aufzunehmen. Dies jedoch nur in Bezug auf Umfänge und nicht auf Intensität. Mit intensiveren Sachen warte ich noch zwei weitere Wochen ab.

Ist das zu krass eingestiegen? Vor der Verletzung war ich auf ~70WKM, von denen ca 2/3 in sehr bergigem Gelände und eher zügig gelaufen wurden (die Hausrunde hat 1500HM).

Die minimal verlorene Kondition ist mir egal. Ich bin nur nicht sicher, wie schnell sich mein Bewegungsapparat an die fehlenden Belastungen gewöhnt hat...

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Habe ich zu viel oder zu unverständlich geschrieben? Dann sagts mir, das nehme ich niemandem übel...

Auf den Punkt gebracht gehts mir um zwei Sachen:

- Gelenke/Sehnen haben viel länger, sich an das Training anzupassen als Kreislauf/Muskeln. Kann man im Umkehrschluss davon ausgehen, dass sie ihre "Form" auch entsprechend langsamer verlieren?
- Konkret auf "meinen Fall": macht der Wiedereinstieg so Sinn? Ich weiss schon, dass jeder anders reagiert... indiviuell... blabla. Bin nur schon froh um ein paar Einschätzungen :)

P.S. Heute morgen auch bei 40min @5:30 pace nicht im geringsten etwas gespürt, weder vorher, noch während und auch nach dem Training nicht :daumen:

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Vielen Dank :)

Bin mir langsam nicht mehr so sicher. Denn die Sache mit dem Schnee habe ich auch nicht kommen sehen, obwohl es retrospektiv ja logisch war (gut, ich hatte noch nie in meinem Leben eine Sportverletzung und hab mich wohl zu "unverwundbar" gefühlt). Nicht dass ich jetzt beim Einsteigen nochmals einen idiotischen Fehler hinlege...

Die Grundsatzfrage interessiert mich natürlich noch immer :)

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Stützredli hat geschrieben:- Gelenke/Sehnen haben viel länger, sich an das Training anzupassen als Kreislauf/Muskeln. Kann man im Umkehrschluss davon ausgehen, dass sie ihre "Form" auch entsprechend langsamer verlieren?
- Konkret auf "meinen Fall": macht der Wiedereinstieg so Sinn? Ich weiss schon, dass jeder anders reagiert... indiviuell... blabla. Bin nur schon froh um ein paar Einschätzungen :)
Zum ersten Punkt: ja.

Zum zweiten Punkt: ich wäre vermutlich weniger vorsichtig, und hätte auch keine sechs Wochen Pause gemacht.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ausgehend von meinem eigenen erlebten Jammertal - 3 Jahre Achilles - kann ich dir nur bestätigen, dass du es richtig machst. Erst ein wirklich langsamer Aufbau und Akkupunktur haben bei mir geholfen, da wieder raus zu kommen. Und ich denke auch, nach 6 Wochen Pause muss man die Muskeln und Sehnen wieder vorsichtig an die Belastung gewöhnen.

lg Ute
Steingeiss - Rüslerläuferin

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Auch euch 2 besten Dank für die Reaktionen. Immerhin scheine ich damit keinen zweiten idiotischen Fehler zu machen.

Wenn die Beschwerden trotzdem zurückkommen sollten, gehts definitiv für längere Zeit aufs Rennrad...

@Ute gut zu hören, dass Du da wieder raus bist! Dann steht dem Berglaufcup ja nichts mehr im Weg :)

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Nur falls es andere Leidgeplagte interessiert, auch wenn jeder anders ist: Ich konnte problemlos auf 90min langsamen Dauerlauf ausbauen (so rund 5:25 pace) und hatte nie, aber auch wirklich nie die geringsten Schmerzen. Daher habe ich mir heute entgegen dem Eingangspost die erste Einheit des Marathon-Trainingsplans gegeben: 5x2km @ 4:15 mit 4min Pause plus je 2km Ein- und Auslaufen. Keine Beschwerden nix, weder während noch nach dem Training.

Ich glaube nun umso mehr an die exzentrischen Übungen (habe morgens 3x15 gestreckt und 3x15 gebeugt, sowie das gleiche am Abend nun über 4 Wochen gemacht und ziehe es noch zwei Monate weiter). Zudem habe ich mir jeden Morgen 100g Haferflocken mit Natur-Joghurt reingepfiffen, in der Hoffnung, dass die 500mg Kieselsäure irgendwie unterstützen ^^

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Ich habe jetzt auch etwas über 2 Wochen Laufpause hinter mir, geschwollene A...-Sehne (das erste mal in meiner "Karriere") und mache im Moment fast nur Wandern in niedrigen Schuhen und Crosstrainer. Zusätzlich WobEnzym-Kur. Wenn's bis zum Wochenende schmerzfrei bleibt, dann fange ich mit 2km an wieder ins Laufen einzusteigen, nicht länger.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
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