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Seltsame Beschwerden trotz gründlicher Untersuchung

Seltsame Beschwerden trotz gründlicher Untersuchung

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Hallo, ich bin echt am verzweifeln. Ich fanga mal an mit meiner Geschichte: Seit meiner Kindheit war ich sehr sportlich. Ich habe Volleyball gespielt, Leichtathletik, Fußball und Handball. Ich war immer topfit. Hatte nie Probleme. Mit 12/13 erkrankte ich an einer Sport-Anorexie. Ab da änderte sich kompett alles. Mit 14 war ich soweit runtergekommen das ich mit Lebensgefahr sofort ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Ich bekam sofort Tropf und hatte 3 Wochen Bettruhe mit 6 wöchiger anschließender Therapie in eine Psychiatrie. Mir ging es sehr schlecht. Obwohl ich von Kopf bis Fuß untersucht wurde und ich mein Normgewicht wieder hatte ging es mir elend. Ich war schlapp, müde, konnte mich nicht konzentreieren, mir wurde schnell schummrig vor den Augen und dazu hatte ich starke Verdauungsprobleme.
Naja jetzt bin ich 20 und mir geht es immer noch nicht besser. Ich habe in den 6 Jahren versucht wieder Leichtathletik und Langstreckenlauf wiederanzufangen, aber ich fühle mich einfach zu schlapp. Ich war auch in der Zeitspanne bei zahlreichen Ärzten gewesen. Die haben nichts gefunden, außer diverse Allergien und vermutlich eine Histaminunverträglichleit. Aber diese können doch nicht der Grund für mein Beschwerdebild sein. Ich bin echt am Ende, ich habe das Gefühl als hätte ich nur noch 50% meiner alten Kraft. Sogar meine Ausbildung musste ich abbrechen. Aktuell schrieb mich mein Hausarzt aufgrund von Depressionen krank. Ich habe auch schon versucht mich umzubringen weil ich das nicht mehr aushalte diesen Zustand.
Hatte jemand vieleicht ähnliche Erfahrungen oder kennt jemand Rat?
Danke schon mal im Vorraus. Sorry für den langen Text.

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Die Depression ordentlich therapieren lassen!
Selbsthilfegruppe!
Obwohl bei dir nichts gefunden wurde, schreib ich's der Vollständigkeit halber trotzdem dazu:
Mit der Aktion deiner Jugendjahre könntest du dir Leber/Niere/Herz dauerhaft geschädigt haben. Sowas lässt sich diagnostisch feststellen, ab zur Gesundenuntersuchung (in Deutschland wird's anders heißen), sowas musst du mit einem Arzt besprechen (Blutbild--> Eisenwerte, Leberwerte etc... ; EKG, eventuell bildgebende Verfahren)



Gute Besserung

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Das wurde auch schon alles untersucht :/...Wegen den Depressionen nehme ich Antidepressiva. Vor kurzem machte ich auch eine stationäre Therapie über 10 Wochen. Leider ohne Erfolg.

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Kimi93 hat geschrieben: Obwohl ich von Kopf bis Fuß untersucht wurde und ich mein Normgewicht wieder hatte ging es mir elend.
Hatte? Oder hast du dein Normgewicht? Wie sind denn deine Daten (Größe, Gewicht)?

Wie ernährst du dich? (Fett, Kohlenhydrate, Kalorien?)

Wie sahen deine Versuche aus, wieder mit Sport anzufangen?

WARUM möchtest du mit Sport anfangen? Worin genau liegt deine Motivation?


Naja, diese Fragen nur, um ein vollständiges Bild von der körperlichen Problematik zu erhalten. Insgesamt ist dein Fall aber wohl so gestrickt, dass ein Laie kein guter Ratgeber sein kann.
Bild
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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Also ich bin 1,68 und wiege momentan zwischen 54 und 56kg. Meine Ernährung ist sehr vielseitig und gesund. Fleisch, Fisch und Ei meide ich, aufgrund meiner Allergien. Milcheiweiß und Gluten vertrage ich auch nicht.
Meine Versuche endeten immer damit das meine Muskeln nach kürzester Zeit schlapp machen und mir komisch vor Augen wird. Da verliert man wirklich die Motivation weiterzulaufen aus Angst ich könnte zusammenklappen.
Aber ich möchte so gerne wieder laufen, wenigstens 5 km oder einmal mit voller Kraft einen 100m Sprint absolvieren.
Der Sport ist für mich ein tolles hobby, ich kann damit Stress abbauen und ich fühle mich einfach frischer und vitaler.
Meint ihr es könnte an meine Ernährung liegen, die leider doch sehr fett-und eiweißarm ist?

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Kimi93 hat geschrieben: Meint ihr es könnte an meine Ernährung liegen, die leider doch sehr fett-und eiweißarm ist?
Da traue ich mir kein Urteil zu. Wäre sie kohlenhydratarm gewesen, hätte ich hier einen einfachen Ansatzpunkt gehabt, da Kohlenhydratmangel die Leistung extrem limitieren kann. Auch der Eisenwert ist diesbezüglich wichtig. Jedenfalls ist die Nahrung auch wegen der Unverträglichkeiten einen zweiten Blick wert.

BMI und die Art deiner Motivation ist so in Ordnung.

Stellt sich noch die Frage, wie intensiv du deine Sportversuche unternommen hast. So eine Einheit solltest du bewusst behutsam beginnen und nicht direkt mit voller Kraft loslegen. Fange mit kleinen Distanzen an und mache ruhig zwischendrin kleine Pausen.

Hast du diesen Sommer Sommer ordentlich Sonne abgekriegt?

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Eigentlich ernähre ich mich sehr gesund von dem was übrig bleibt. Ich esse viel Obst, Gemüse und glutenfreies Vollkorn. Sowie Sojaprodukte.
Meine Vitamin-und Mineralienwerte sind alle im Normbereich. Außer mein B6 und Folsäurewert, die waren beide zu hoch.
Ich habe mir in den Jahren immer wieder kleine Ziele gesetzt, aber meine Muskeln streiken schon von Anfang an. Was komisch ist, meine Beschwerden werden auf Dauer der Anstrengung besser. Am Anfan eines 3 km Laufes fühlen sich meine Beine schlapp an und mit der Zeit so gegen Ende nimmt meine Schnelligkeit und Kraft zu. Ich kann es mir nicht erklären. Alles ziemlich seltsam und deprimierend.

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Also die ersten 4-5km komme ich auch nicht auf Drehzahl, erst danach hat sich alles zu Recht gefunden und hat sich ein guter Laufrhythmus eingependelt. Mein Kreislauf braucht eben etwas, um zu merken, ach ja, jetzt doch laufen und nicht Sofa.

Evt sonst erstmal 1h Stunde gehen und alles einnorden und etwas später das Laufen einbauen.

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Yomix hat geschrieben:Also die ersten 4-5km komme ich auch nicht auf Drehzahl, erst danach hat sich alles zu Recht gefunden und hat sich ein guter Laufrhythmus eingependelt. Mein Kreislauf braucht eben etwas, um zu merken, ach ja, jetzt doch laufen und nicht Sofa.

Evt sonst erstmal 1h Stunde gehen und alles einnorden und etwas später das Laufen einbauen.
Wenn Du in Deine Stunde gehen 500 m laufen einbaust, freust Du Dich, weil das Glas halb voll ist.
Wenn Kimi93 in die Stunde gehen 500 m einbaut, ist sie (oder er?) deprimiert, weil das Glas halb leer ist.

Wahrscheinlich ist es das, was den Unterschied ausmacht.
Vielleicht ist auch das der Grund, warum hier so wenig Trainingstipps gegeben werden?

Knippi

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hardlooper hat geschrieben: Vielleicht ist auch das der Grund, warum hier so wenig Trainingstipps gegeben werden?
Knippi
Das ist ja auch nicht einfach, als ich mit laufen anfing, habe ich ein 12 Wochenplan angeschaut.
War für mich nix, weil die Fusshebermuskeln ca 3/4 Jahr gebraucht haben, dass ich mal 5km durchlaufen konnte, ohne dass sie überlastet wurden. Nach jetzt 1,5 Jahren laufe ich 14km durch, mit ca 6min/km.

Der Kern meiner Aussage, es braucht viel Zeit und geduld, je nach körperlichen Startbedingungen.
Geholfen hat auch ein Lauf- und Gewichtstagebuch, wo man die sehr kleinen Erfolge im großen Ganzen betrachten kann.

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Yomix hat geschrieben: Der Kern meiner Aussage, es braucht viel Zeit und geduld, je nach körperlichen Startbedingungen.
Und wahrscheinlich noch mehr, wenn die psychischen Startbedingungen nicht günstig sind.
Das wollte ich in meinem obigen Beitrag ausdrücken :nick: .

Knippi

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Ich bin natürlich kein Mediziner, aber bei dem, was ich über Histaminintoleranz gehört/ gelesen habe, kann das durchaus ein Faktor sein, da sich das nicht nur einfach wie bei Fructose oder Lactose in ein bisschen Durchfall äußert sondern auch den gesamten Körper beeinflusst und einige Depressionen etc. damit in Verbindung gebracht werden..

LG

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Du hast eine Glutenunverträglichkeit? Ist die zu 100% festgestellt- also per Probenentnahme bei einer Darmspiegelung???

Wenn ja, wann? Wie lange hast du dich davor glutenhaltig ernährt?
Ernährst du dich im Moment komplett glutenfrei?

Warst du da schonmal beim Spezialisten?
Bei Glutenunverträglichkeiten die erst spät festgestellt werden, kann der Körper (Darm) JAHRE brauchen um sich zu erholen.
U.a. können Depressionen und alle möglichen Symptome/Folgeerscheinungen (-erkrankungen) auftreten. Glutenunverträglichkeit ist ja keine Allergie sondern eine nicht behandelbare Krankheit des Immunsystems. Der Körper greift sich quasi selbst an und zwar im speziellen das Verdauungssystem. Das hat ja aber bekanntlicherweise enorme Auswirkungen auf den ganzen Körper. Selbst kleinste Spuren von Gluten (Krümel etc.) können bei manchen extreme Entzündungsschübe hervorrufen.

Vllt. weißt du das schon alles und ich hänge hier ganz umsonst den Klugscheißer raus...
falls nicht...es gibt ein super Forum für Leute mit Glutenunverträglichkeiten. Da kann man dir sicher auch einen Spezialisten empfehlen.
Viele Hausärzte sind leider mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten völlig überfordert.

Ich drück dich jetzt mal ganz fest und sprech dir Mut zu.
Das wird!!!
Du findest eine Lösung.
Und sobald es dir körperlich und psychisch besser geht wird das auch mit dem Sport wieder!

Die Histaminintoleranz würde ich übrigens nicht als so schwerwiegend einordnen...das mit dem Milcheiweiß schon eher: ABER SPEZIALIST!!!!

Hoffe ich konnte ein bisschen helfen

P.S.: Bin neu hier, darf ich einen anderen forenlink hier posten?

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Danke Leute für eure Antworten :) ...Ich habe jetzt Gewissheit. Ich war die letzten Wochen bei verschiedenen Ärzten, im Schlaflabor und bei einem Heilpraktiker mit dem Ergebnis: Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz (non responder), Glutenintolersnz(keine Sprue) und die Milcheiweißallergie. Die Histaminintoleranz wurde jetzt ausgeschlossen. Außerdem wurde mir die Diagnose Narkolepsie mit Kataplexie (was für die extreme Müdigkeit verantwortlich war)gestellt. Mache nun eine Diät und nehme Medikamente gegen die Tagesmüdigkeit und den Nachtschlaf. Dazu mache ich eine Therapie mit Milchsäurebakterien um mein Darm wieder in Ordnung zu bekommen. Und ich muss sagen mir geht es besser. Und das nach 7 Jahren :) ..Endlich lebe ich wieder. Ich bin nun auch wieder mit dem Lauftraining angefangen. Natürlich alles mit der Zeit. Fange mit 3 mal die Woche 8x2 min joggen an, und das steigere ich jede Woche. Die Motivation ist da. Ich hoffe das wird alles wieder besser.

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Ich find's super dass es dir besser geht und dass endlich Diagnosen gestellt wurden, die sinnvoll klingen...

Nur eine Frage: Glutenintoleranz ist IMMER Sprue/Zöliakie!
Darf ich mal fragen wie das diagnostiziert wurde, also was für Untersuchungen bei dir gemacht wurden?
Ich weiß dass da leider häufig Pfusch betrieben wird.


Es gibt den Ausdruck Glutenempfindlichkeit, wobei das nicht medizinisch nachgewiesen werden kann.
Das wären dann Menschen die merken dass Gluten ihnen nicht gut tut, aber Darmschleimhäute und Zoten sehen normal aus...

Eine Zöliakie kann nur ausgeschlossen werden, wenn bei einer Darmspiegelung ordentlich Gewebeproben aus dem oberen Dünndarm entnommen wurden und diese Proben zusammen mit einem entsprechenden (vollständigen) Antikörpertest negativ ausfallen!!!

Sorry dass ich nochmal nachhake.

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Hallo Kate,
Sorry das ich jetzt antworte. Ich hatte ne Zeitlang kein Internet. Also bei mir wurden Ak im Blut untersucht und zusätzlich eine Dünndarmbiopsie gemacht. Beides war negativ. Mein Heilpraktiker empfahl mir trotzdem Gluten zu meiden, weil ich es nicht vertrage. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Auf jeden Fall gehts mir besser :daumen:
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