Am Wochenende war ich zu Besuch bei meinem Bruder in Deutschland. Freitag abends auf dem Musikfest in meinem Heimatdorf hab ich mir ein paar Weizenbierchen gegönnt, bin aber schon um 02.30 Uhr nach hause. Samstagmorgen erst mal einen Schreck. Ziemlich starke Halsschmerzen. Mist kommt da ne Angina auf mich zu ? Dieter hat mich dann abgeholt und wir sind zum Treffpunkt gefahren. Dort die andern beiden aufgelesen und Richtung Bodensee gedüst. Bei Friedrichshafen viel Verkehr und Stau, da die IBO ihre Pforten öffnete. Im Auto ist es mir dann schlecht geworden und ich hab ernsthaft einen Startverzicht in Erwägung gezogen. HAb mir dann noch ne Banane gegönnt und es ging wieder besser. Trotz Stau hat es gut gereicht und so konnten wir uns nach dem Umziehen den Start der ca 300 Marathonis anschauen.
Dann stellten wir uns relativ weit hinten an und nach dem Herunterzählen wurden wir mit dem Startschuss auf die Reise geschickt. Erst mal gehen, dann langsam antraben. Der erste KM in 5:50, d. h. dass ich relativ schnell unterwegs war, da ja die ersten paar Meter kaum laufen angesagt war. Zweiter km liefs schön rund, ganz genau 6:00 Minuten. Ich fand in einen guten Rhythmus und es machte mir absolut nichts aus dass ich dauernd überholt wurde. Dritter KM wunderbar ziemlich genau 6:00 Es kam der erste Getränkestand und meine Erfahrungen vom 10er in Thun liesen mich den Isodrink ablehnen und dafür Wasser nehmen.
Wir liefen duch Apfelplantagen Richtung Argen. Dort dann am Fluss entlang Richtung See. Toll alles im Schatten. der grossen Bäume. Bei km 6 lief ich mit einer jungen Frau und einem jungen Mann welche den gleichen Rhythmus hatten. Wir unterhielten uns dabei über unsere Läuferkarrieren

Vor dem letzen Getränkestand merkte ich dann aber dass es doch langsam schwere Beine gab. -Ich hab mir so ein PowerGel reingezogen und zwei Becher Wasser genommen. Das trînken und langsam wieder anlaufen kostete etwas Zeit so dass ich tatsächlich meinen 6er-Schnitt in Gefahr sah. Plötzlich hörte ich von hinten: "komm lass dich nicht hängen, Bandito" Es war der junge Mann von vorher. Toll, wir liefen die letzten KM zusammen. Und konnten so richtig Gas geben. Das letzte KM - Schild hab ich nicht gesehen, und in die Gruppe gefragt ( ja da liefen mir ca 5 Leute nach und hatte mich als Pacemaker - wow ) ob das schon vorbei war. Noch 800 Meter war die Antwort. Also noch mal Gas geben. Es ging um die Ecke und ich wusste dass es noch ca 300 Meter waren. Da hab ich dann den Sprint lanciert. Mich hat keiner mehr überholt, dafür hab ich sicher noch ca 10 Läufer und Läuferinnen überholt. Ein Zuschauer kommentierten meinen Schlusssprint mit einem lauten "Wow Super" Ansonsten gab es viel Beifall. Leider sind meine Kumpels nirgends gestanden. Die waren noch am Getränkestand, weil sie noch nicht mit mir rechneten. Doch auch alleine war der Zieleinlauf grandios.
Mein Ziel einen km-Schnitt von 6:00 hab ich mit 2:06:15 handgestoppt und 2:06:54 laut Zeitmessung genau erreicht. Die anderen liefen mehr oder weniger ihren Wünschen entsprechend ( Dieter glaub ich 1:41 locker, Thomas 1:51 leidend und Ralf 2:00 auch locker ) Dass es anschliessend nur kaltes Wasser gab, hat vielleicht auch damit zu tun, dass Männlein und Weiblein gemeinsam duschten. Vielleicht wollte der Veranstalter irgendwelchen Regungen vorbeugen



Mein Fazit. Soooo schön kann laufen sein. Tolle Strecke, super Organisation - ich denke den werd ich mir nächstes Jahr wieder antun. Vielleicht ist ja dann schon der Marathon

Sigi - der den Panda reitet----------------------------------
...Erfahrung ist die Summe der Erkenntnisse aus Fehlern, welche man machen durfte, ohne sich das Genick zu brechen...