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Wisst Ihr wie Ihr schneller werdet ?

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... liegt mir schon länger im magen das thema, ist ja in letzter zeit auch häufiger (mehr oder minder sachlich ;) ) diskutiert worden. ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn es ein bißchen emotional wird ;) ...

ich denke, das thema marathon boomt, weil es für auch für "normale" leute erreichbar geworden ist. eben, weil der zielschluß nicht bei 3:30 liegt. ich bin bestimmt 5 jahre mit spass aber ohne jegliche ambition gelaufen. umfänge gesteigert, wie es sich gehört. und irgendwann mehr zufällig marathon zugeguckt. im nächsten jahr wieder. soooo weit war ich mit meinen km-umfängen nicht mehr weg davon, und irgendwann habe ich gedacht, das will ich auch. ganz klar ermutigt von den vielen läufern, die erst nach 3 oder mehr stunden an meinem standpunkt bei km 31 vorbei kamen.

ich hatte mir für letztes jahr in hh (mit einer soliden an meiner zielzeit orientierten vorbereitung) durchaus erhofft, 30 min eher im ziel zu sein. war nun mal nicht so, habe ich mir bei km 25 schon eingestanden. trotzdem bin ich nach jedem trinken wieder losgelaufen und letztendlich nach 5:08 wohlbehalten im ziel angekommen (woran ich übrigens auch nie gezweifelt habe!). so what, es war der erste, beim nächsten mal weiß ich ein bißchen mehr. und verbessere mich um besagte 0:30 :D

denn verbessern kann man sich auf jedem niveau. im langsameren bereich sogar viel deutlicher sichtbar. wenn das dein anliegen ist, marco, wo ist dann das problem? ich glaube eher, es fällt untereinander schwer, verständnis und respekt aufzubringen für die unterschiedlichen motivationen, gerade für marathon: zeiten verbessern ist eine, für andere ist es dabei sein. für den dritten ein persönlicher triumph über irgendeinen inneren (oder äußeren :D ) schweinehund. für den vierten eine stadtbesichtigung der anderen art. und solange leute mit unterschiedlicher motivation sich nicht gegenseitig behindern, finde ich, gilt: live and let live.

im leichtatlethik in der schule war ich immer eine niete, habe mich gedrückt, wo ich konnte. und letztes jahr bin ich marathon gelaufen. nur, weil ich es wollte. für mich ist das was ganz großes und wichtiges, und ich bin stolz drauf! aus diesem grund trifft es mich (anonymität des www hin oder her) schon (auch) persönlich, wenn du meine leistung einfach pauschal als marathon-unwürdig abtust, ohne zu wissen, was dahinter steckt.

ich bewundere und beneide alle, die schnell laufen, vor allem die, die es sich durch training hart erarbeiten - aber ich möchte hier im forum nicht das gefühl haben, für mein schnecken-tempo verachtet und als nicht-marathon-würdig eingetütet zu werden.

fidi

vielleicht in der W60 irgendwann ganz vorne dabei :D :D :P
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Hallo!
Original von klaerwerk:
Das Laufen ist endlich vom Schweissgeruch- und Turnbeutel-Image weggekommen und hat den Sprung zur WELLNESS-Sportart gemacht.
Ist "Wellness" nicht ein Begriff, den sich schlaue Marketingexperten ausgedacht haben, um auch die Leute zu erreichen, denen "Fitness" zu anstrengend klingt? Irgendwie ähnlich wie mit dem anderen W-Wort :)

Ich finde es übrigens ganz normal, beim Laufen zu schwitzen.
Jedes "vernünftige" Maß an Bewegung verhindert zumindest - im Vergleich zu denen mit falschem Ehrgeiz - dass sie ihren Körper nachhaltig schädigen.
Ja, falscher Ehrgeiz ist schlecht. Ebenso wie falsche Freundlichkeit, falscher Mut, falsche Freude etc.
Gerade WEGEN dieser langsamen Läufer hat der Laufsport sein Image stark verbessern können
Ja, das Laufen hat sein Image verändert. Es wird von vielen Leuten nicht mehr mit Wettkampfsport in Verbindung gebracht. Deshalb gibt es auch Leute, die meinen, dass diese Entwicklung dem Spitzensport schadet.
und neue Volksläufe schiessen aus dem Boden wie die Pilze, es gibt bei uns sehr viele recht "junge" Bewerbe, die es erst seit ca 5 Jahren gibt, es gibt dort schnelle wie langsame Teilnehmer, aber insgesamt steigt die Teilnehmerzahl Jahr für Jahr.
Das kann ich aus Berlin nicht bestätigen. Die Veranstaltungen der SCC Running werden immer größer, teils dadurch auch weniger attraktiv. Andere Veranstaltungen profitieren vom Teilnahmeboom sehr wenig. Ich glaube, dass es der Volkslaufszene schon besser ging.

Gruß,

Carsten

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Original von Alpi:
Warum stören sich die Renner an den Langsamläufern? Sind die irgendwie im Weg?? ?(
Hmm also ich glaube die Diskussion geht ein bischen aneinander vorbei. Soweit ich verstanden habe stört es niemanden wenn langsamere Läufer dabei sind. Mich jedenfalls nicht. Im Gegenteil ich finde es super daß so viele Menschen etwas für ihre Gesundheit tun wollen und einfach nur aus Spaß an der Sache laufen und dann eventuell auch versuchen sich auf ihrem Niveau zu verbessern, dabei spielt es doch keine Rolle ob man für 10 km nun 30min oder eine Stunde läuft. Wenn jemand Probleme damit hat weil er 30er Zeiten läuft und sich behindert fühlt dann soll er sich doch nächstes Mal weiter vorne beim Start einreihen :rolleyes: . Ich finde es aber super zu sehen, wie viele mir bekannte Volksläufe ein ums andere Mal ihre Teilnehmerzahlen steigern können. Mir persönlich macht es auch viel Spaß bei solchen Läufen zu starten. Was nützt mir ein Volkslauf mit 10 Top-Läufern, wenn sonst nichts los ist. (Bei Bahnläufen ist das sicherlich was anderes, die spielen hier jetzt aber keine Rolle) Leider kommen einige Läufe vielleicht auch dabei bald an ihre Grenze, aber das ist ein anderes Problem. Und gerade in meinem früheren Heimatkreis kenne ich mehrere Volkläufe die erst ein paar Jahre existieren. Soweit alles bestens.

Das Problem, das einige Läufer hier soweit ich das überschauen kann haben und da schließe ich mich nicht aus, ist aber die Tatsache, das in der Leistungsspitze bei vielen Veranstaltungen die Dichte immer mehr abnimmt. Das lässt sich sehr leicht mit alten Ergebnisslisten und Bestenlisten belegen. Es wäre jetzt aber widersinnig einem 60min Läufer vorwerfen zu wollen, daß er nicht mehr trainiert um vielleicht unter 40 min laufen zu können. Ich sehe die Problematik viel mehr in der fehlenden Motivation junger Talente, die mit etwas Training wirklich realistisch gute Zeiten laufen könnten. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig, haben aber höchstens indirekt ihre Ursache im Laufboom, der meiner Meinung einige zu schnell auf zu lange Strecken treibt. Da sind gesellschaftliche Probleme wesentlich eklatanter. Zum Beispiel die mangelnde Motivation der Jugendlichen überhaupt Sport zu treiben und wenn sie es wollen, dann gibt es auch jede Menge weniger anstrengende Möglichkeiten als das Laufen.

Naja wie auch immer, auf jeden Fall wünsche ich jedem, daß er weiterhin mit viel Spaß an der Sache beim Laufen bleibt. Dabei finde ich das Leistungsniveau absolut nebensächlich. Seine Grenzen oder Ziele sollte jeder so abstecken, daß er den Spaß dabei behält!! Und vielleicht schaffen wir es irgendwann mal wieder mehr wirkliche Lauftalente fürs Laufen zu begeistern. Einstweilen freuen wir uns doch einfach, daß wir so auch ab und an mal ein wenig weiter vorne in der Bestenliste stehen, als das vor 10 Jahren vielleicht noch der Fall war :roll:

Roadrunner

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Original von fidi:
im leichtatlethik in der schule war ich immer eine niete, habe mich gedrückt, wo ich konnte. und letztes jahr bin ich marathon gelaufen. nur, weil ich es wollte. für mich ist das was ganz großes und wichtiges, und ich bin stolz drauf! aus diesem grund trifft es mich (anonymität des www hin oder her) schon (auch) persönlich, wenn du meine leistung einfach pauschal als marathon-unwürdig abtust, ohne zu wissen, was dahinter steckt.
Hallo Fidi
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,
lass Dir den Stolz und die Freude daran nicht vermießen. Beim nächsten Mal klappt`s mit den 4:30. Respekt für die jeweils anderen ist nie schlecht. Wir beschweren uns ja auch nicht, wenn wir von den blöden Schnellrennern überholt werden... :) )

@Moorbilato: Stimme Dir zu, vor allem was die Randsportart angeht - trotz all des Marathonbooms - dem sozialen Aufstieg, der durch den Sport erreicht wird und dem Gedanken, dass "mittelalterliche" Läufer ihre Kinder motivieren und so für den Nachwuchs sorgen.
Original von roadraunner79:
Da hier teilweise auf den Laufnachwuchs eingegangen wurde, sei hier mal erwähnt, daß wir bei der diesjährigen Junioren-Leichtathletik-WM im Nationen-Medaillenspiegel hinter Rußland und den USA auf Platz 3 lagen!!! Vergleichbare Wettbewerbe liefern ähnliche Ergebnisse. In Europa gehört Deutschland zu den führenden Nationen im Nachwuchs. Nun haben auch Frankreich, Spanien, England, etc Ihre Nachwuchsprobleme, so daß dieses vielleicht ein Vergleich auf niedrigerem Niveau ist, als es vor 15-20 Jahren der Fall war. Es zeigt aber, daß durchaus Talente da sind.
Aha! :idee: Beteilige mich hier an der Diskussion, ohne überhaupt die Fakten (sprich: Ergenbislisten) genau zu kennen. ! :) :) ) ! :)

Gruß
Ivana :P

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Original von Ivan:
Aha! :idee: Beteilige mich hier an der Diskussion, ohne überhaupt die Fakten (sprich: Ergenbislisten) genau zu kennen. ! :) :) ) ! :)
Hmm, hat das jemand behauptet?
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Versteh ich zumindest das Problem nicht....

[ Dieser Beitrag wurde von Roadrunner79 am 25.09.2004 editiert. ]

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Original von fidi:
im leichtatlethik in der schule war ich immer eine niete, habe mich gedrückt, wo ich konnte. und letztes jahr bin ich marathon gelaufen. nur, weil ich es wollte. für mich ist das was ganz großes und wichtiges, und ich bin stolz drauf! aus diesem grund trifft es mich (anonymität des www hin oder her) schon (auch) persönlich, wenn du meine leistung einfach pauschal als marathon-unwürdig abtust, ohne zu wissen, was dahinter steckt.

ich bewundere und beneide alle, die schnell laufen, vor allem die, die es sich durch training hart erarbeiten - aber ich möchte hier im forum nicht das gefühl haben, für mein schnecken-tempo verachtet und als nicht-marathon-würdig eingetütet zu werden.
fidi :
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!!!

Abgesehen von dem nicht unerheblichen Unterschied, daß ich noch nie Marathon, sondern bisher nur HM gelaufen bin, kann ich dein Posting voll und ganz unterschreiben...... :rotate:

Und was das hier angeht: "aber ich möchte hier im forum nicht das gefühl haben, für mein schnecken-tempo verachtet und als nicht-marathon-würdig eingetütet zu werden" - ich glaube, darum mußt du dir hier im Forum (noch) keine Sorgen machen.
Solche Sprüche wie die im Ursprungsposting von dimarco sind hier ja zum Glück noch absolut in der Minderheit... die Regel ist, und das ist ja hier das Schöne, Ermutigungen und offene Ohren für jeden Läufer, egal ob Super-Schneller-Marathoni oder Langsamer-3-km-Jogger.

Ich persönlich hätte für das Ausgangsposting von dimarco nicht mehr als ein "plonk" (danke nochmal, funrunner und RunningRalph, für die Aufklärung!! :P ) übrig gehabt - hab den Srätt aber jetzt erst entdeckt....... :P

Grüße von Kerstin :hallo:
(running rabbit)
_____________________________
Auch wenn wir es nicht glauben wollen, unser Inneres spiegelt sich in jeder Minute im Äußeren wieder, um Millimeter genau.

[ Dieser Beitrag wurde von running-rabbit am 25.09.2004 editiert. ]

[ Dieser Beitrag wurde von running-rabbit am 25.09.2004 editiert. ]

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hallo di marco,
ich hoffe Du warst das nicht, der dieses Thema schon vor Jahren in lauftreff.de gepostet.
Der jenige damals war nämlich angesickt, als ich sagte, daß das jeder mit 170km die Woche (die trainierte er nämlich) schafft.


oder auch nicht
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DaCube

Immer reinhalten Freunde des gepflegten Knüppelns

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Moin,

nur mal so ein Gedanke, der mir gerade durch den Kopf schoß:

wenn ich im Vergleich zu früher kaum eine Änderung in der Anzahl der Spitzenläufer insgesamt (also Summe über alle Läufe) feststelle und die Anzahl der Läufe rapide wächst, dann ist es doch logisch, dass immer weniger Spitzenleute in den Bestenlisten auftauchen - die verteilen sich halt auf die Läufe oder? ?(

Ich glaube, jemanden vorzuwerfen, dass er langsam unterwegs ist, ist hier fehl am Platze. Wenn dann sollte man sich über die Flut an Wettkämpfen aufregen durch die immer weniger Konkurrenz im Spitzenfeld entsteht. Aber auch das ist ein zweischneidiges Schwert: es gibt soviele Volksläufer, die gern mal einen 5,10km, HM, M oder osnstwas laufen wollen. Sollen die "draußen" bleiben? Und einem Spitzenläufer kann man schwerlich verbieten, irgendwo zu starten.

Nachdenkliche Grüße,
odie

Starterliste Frankfurt City Marathon 2004

Neue HM-PB: In 1:43:14 (19.09.2004) Bericht

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Hallo,

jetzt will ich auch mal.....

Aaalso ich gehöre zu den ganz langsamen hier. Ich bin auch schon fast 40, spätberufen, talentlos und behaupte wahrscheinlich auch völlig ungerechtfertigterweise, zuwenig Zeit zu haben um mehr zu trainieren. Das vorneweg.

Zu den einzelnen Punkten:

1. ich glaube, die Tatsache dass hier jede Menge Beiträge zu ;Nebenkriegsschauplätzen` wie GPS-Systemen etc. oder auch reine Plauderbeiträge zu finden sind hat nur relativ wenig damit zu tun wie ernst die Schreiber ihr Training nehmen. Und ich traue auch den meisten zu, dass sie einschätzen können wie viel oder besser gesagt wie wenig diese Spielereien zu ihrem Trainingserfolg beitragen. Und das reine Geplauder sehe ich so ähnlich wie meine Kommunikation mit meinen Arbeitskollegen. Auch wenn es der Chef gerne hätte, diskutieren wir eben nicht pausenlos todernst und hochkonzentriert über unsere Arbeit. Manchmal plaudern wir auch nur. Und sind trotzdem oder vielleicht gerade deshalb erfolgreich.

2. Zum Thema Tempo: es ist zwar normal, dass man von sich selber ausgeht und die Leistungen die man selber relativ problemlos erbringt leicht für selbstverständlich hält. Denen die sie nicht bringen wird je nach dem mangelnder Wille oder mangelnder Fleiss unterstellt (mache ich bei Dingen, in denen ich gut bin auch ganz gerne). Aber man muss sich da wirklich bewusst bremsen, denn es ist einfach nicht so. Ich kann mein Potenzial schwer abschätzen, glaube aber nicht, dass ich noch in der Lage bin ein halbwegs vernünftiges Tempo zu erreichen, auch wenn ich noch so viel trainieren würde. Und glaub mir mit diesen Voraussetzungen ist es ungleich schwerer, sich zu einem vernünftigen Training zu motivieren. Soll ich wirklich Tempotraining machen, um mich in einem Bereich zu verbessern, den eh jeder für lächerlich hält? Oder ist es da nicht sinnvoller, sich auf die Ausdauer zu konzentrieren?


3. Zum Thema Wettkämpfe

Mark schrieb dazu:
Ich glaube fest daran das diejenigen die momentan z.B. 5.30 h laufen einiges dafür tun würden um dann die 5 Stunden zu schaffen. Dieser Leistungsanreiz könnte sich nach unten (zeitmässig) fortsetzen.
Ich hätte mit einer Zeitbegrenzung auf fünf Stunden keine Probleme. Mich würde aber schon mal interessieren, wieviel Prozent der Teilnehmer an Marathons denn von vorneherein mit der Intention laufen, mehr als 5 Stunden zu brauchen. Sind das wirklich so viele? Ich für mich kann mir das jedenfalls nicht vorstellen. Genausowenig kann ich mir vorstellen, dass jemand der tatsächlich von vorneherein mit über 5 Stunden rechnet, bereit wäre so sehr viel mehr zu trainieren. Meine logische Reaktion wäre eher, dann halt nicht an Wettkämpfen teilzunehmen oder auch wenn ich das unbedingt will irgendwie zu tricksen um die Beschränkung zu umgehen.

Und noch eine letzte persönliche Anmerkung: ich wollte lange Zeit deswegen laufen, weil ich es so toll, dass es viele Volksläufe gibt, an denen alle Leistungsklassen gemeinsam teilnehmen können. Nach zwei Wettkampfteilnahmen bin ich aber zu der Erkenntnis gelangt, dass zumindest mir auf meinem derzeitigen Leistungsniveau Wettkämpfe keinen Spaß machen und dass mich im Gegensatz zu vielen anderen die besondere Atmosphäre dort nicht anspornt, sondern hemmt. Ich nehme mir daher vorläufig in dieser Hinsicht nichts mehr vor (da ich wie gesagt mein Potenzial nur schwer einschätzen kann) und werde erst bei einer deutlichen Leistungssteigerung wieder teilnehmen.

Gruss Tina

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Original von TinaS:
Ich kann mein Potenzial schwer abschätzen, glaube aber nicht, dass ich noch in der Lage bin ein halbwegs vernünftiges Tempo zu erreichen, auch wenn ich noch so viel trainieren würde. Und glaub mir mit diesen Voraussetzungen ist es ungleich schwerer, sich zu einem vernünftigen Training zu motivieren. Soll ich wirklich Tempotraining machen, um mich in einem Bereich zu verbessern, den eh jeder für lächerlich hält? Oder ist es da nicht sinnvoller, sich auf die Ausdauer zu konzentrieren?
...
Nach zwei Wettkampfteilnahmen bin ich aber zu der Erkenntnis gelangt, dass zumindest mir auf meinem derzeitigen Leistungsniveau Wettkämpfe keinen Spaß machen und dass mich im Gegensatz zu vielen anderen die besondere Atmosphäre dort nicht anspornt, sondern hemmt. Ich nehme mir daher vorläufig in dieser Hinsicht nichts mehr vor (da ich wie gesagt mein Potenzial nur schwer einschätzen kann) und werde erst bei einer deutlichen Leistungssteigerung wieder teilnehmen.
Hallo Tina!

Ich finde, Du schätzt Deine Möglichkeiten zu pessimistisch ein. Ich bin davon überzeugt, durch eine Erhöhung des Laufumfangs und gezieltes Tempotraining könntest auch Du Dich noch erheblich verbessern. Wobei ich jetzt allerdings nicht Deine "schweren Voraussetzungen" kenne.
Außerdem würde ich mich nicht nach anderen richten. So schnell wie ein Paul Tergat werde ich nie. Soll ich deshalb aufs Tempotraining verzichten. Ich habe ganz einfach meine eigenen Grenzen und kann nur versuchen, die nach oben zu verschieben. Und wenn mir das gelingt, dann hat sich das Tempotraining schon ausgezahlt. Egal was andere über meine Geschwindigkeit denken.
Außerdem halte ich es für den Körper für wesentlich besser und auch gesünder, wenn man ihn gelegentlich reizt und einen Ansporn gibt, sich zu verbessern.
Durch Tempotraining kannst Du nicht nur Deine Leistung erheblich verbessern, sondern Dein Potential auch wesentlich besser einschätzen. Dann könntest Du wieder an Volksläufen teilnehmen. Und vielleicht würde es Dir sogar Spaß bringen.

Mit freundlichen Grüßen,
Volker
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Hi Volker,
Ich finde, Du schätzt Deine Möglichkeiten zu pessimistisch ein.
Kann gut sein. Ich hab zwar relativ viel Erfahrung mit reinen Ausdauerleistungen (und bin da glaub ich auch ganz gut), aber Tempo war mir schon immer fremd. Manchmal hab ich ja schon den Verdacht, ich rede mir nur erfolgreich ein, nicht schneller zu können. :rolleyes:

Aber ich bin da wohl eh etwas ins philosophieren geraten, eigentlich wollte ich nur rüberbringen, dass es durchaus Läufer gibt, die die Selbsterkenntnis besitzen, momentan nicht reif für Wettkämpfe zu sein. Wobei natürlich auch in diesem Fall die Definition von `reif` von mir selber festgelegt ist und nicht durch `Qualifikationskriterien` von außen bestimmt wird (denn ich bin in der Lage, innerhalb des üblichen Zeitlimits `normaler` Volksläufe ins Ziel zu kommen).
Außerdem würde ich mich nicht nach anderen richten
Hm, ich hatte den Eindruck, dass Mark mit dieser Diskussion erreichen wollte, dass wir uns mehr nach anderen bzw. nach vermeintlich objektiven Kriterien was eine gute Leistung ist richten.

Tina

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Original von TinaS:

Hm, ich hatte den Eindruck, dass Mark mit dieser Diskussion erreichen wollte, dass wir uns mehr nach anderen bzw. nach vermeintlich objektiven Kriterien was eine gute Leistung ist richten.

Tina
Da hattest Du aber den falschen Eindruck. Die Einstellung von Volker finde ich genau richtig. Er will für sich das beste rausholen und macht auch Tempotraining - was zum "richtigen" Laufen dazugehört wie das Salz in die Suppe. Welche Zeit im Endeffekt dann erstmal rauskommt ist zweitrangig.

Mir geht es auf die Nerven wenn ich das Jammern höre über zu hohes Gewicht, Anfänger, kein Talent (Selbsteinschätzung), warum soll ich denn, warum muss ich denn etc. . Ist vielleicht aber einfach nur ein gesellschaftliches Problem das je jünger die Leute sind, keine Leistungsbereitschaft mehr vorhanden ist. Bestes mir in Erinnerung haftendes Beispiel - Hessische Halbmarathonmeisterschaften. In der M 30 wurde man beispielsweise mit 1.17 Dritter. Diese Zeit hätte in der M 45 nur zum 6. Platz gereicht. Dies ist keine Ausnahme bei Veranstaltungen.

Für mich als Fazit bleibt wohl das es genauso viel Talente wie früher gibt, das aber einfach die Bereitschaft nicht mehr da ist neben Familie, Beruf und anderen Hobbys das Opfer Leistungssport auf sich zu nehmen wobei ich mit Leistungssport auch den ambitionierten Hobbyläufer mit einbeziehe.

Ach ja, in meine ganze Kritik beziehe ich mich voll und ganz mit ein - denn auch ich bin ein ganz gerne mal ein fauler Hund und hätte insgesamt betrachtet in meiner "Laufkarriere" mehr machen können - aber ich bin immerhin schon 20 Jahre dabei (Vorsicht - bin kein alter Sack, sondern 33 Jahre :rotate: ).

Also, Ihr selbsternannten "Anfänger" und "Schnecken" - Ihr gehört genauso auf die Volksläufe wie die Schnellen - doch bevor Ihr Euch Gedanken macht über SchnickSchnack wie Trinkflaschen, Pulsmesser, Entfernungsmesser macht Euch Gedanken über das Einmaleins des Laufens - Ruhige Läufe, Lange Läufe, Tempoläufe, Tempodauerläufe.
Mir ist da in dieser Hinsicht ein aktueller Thread von Newcomerin24 im Kopf (hoffe mein Gedächtnis lässt mich nicht im Stich). Sie kann erst ein paar Minuten am Stück laufen, denkt aber schon an einen Entfernungsmesser (glaub der Polar 625 SX). Da denk ich mir nur WARUM ? Mädel (nit bös gemeint), geh einfach nur laufen und habe Spass an der Freude. Wenn Du das Ding zur Motivation brauchst - na gut, das kann man noch nachvollziehen. Aber was man mit 370 EUR alles machen könnte - :stupid: .

Sorry, ist wieder länger geworden als beabsichtigt.

Gruß

Mark

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114
Original von dimarco:

Er will für sich das beste rausholen und macht auch Tempotraining - was zum "richtigen" Laufen dazugehört wie das Salz in die Suppe. Welche Zeit im Endeffekt dann erstmal rauskommt ist zweitrangig.
Ok, dir geht es also nicht um die objektiven Leistungen, wohl aber darum dass es eine objektive Definition für `richtiges` Laufen gibt. Ich bin mir da nicht so sicher, eben weil sich die meisten Trainingsvorschläge an junge gesunde Männer ohne Gewichtsprobleme zu richten scheinen. Außerdem bin ich inzwischen so alt, dass ich nicht mehr alles glaube, was Trainer und andere Autoritäten sagen (wenn sie denn überhaupt etwas zu Leuten in meinem Leistungsbereich sagen...) Das gilt für die Notwendigkeit von Pulsmessern genauso wie für die Gestaltung von Trainingsplänen. Übrigens ist meine Meinungsfindung zum Tempotraining durchaus noch nicht abgeschlossen ;)

Mir geht es auf die Nerven wenn ich das Jammern höre über zu hohes Gewicht, Anfänger, kein Talent (Selbsteinschätzung), warum soll ich denn, warum muss ich denn etc. .
Glaub mir, wenn ich erstmal wirklich anfange zu jammern, hört sich das ganz anders an..... ;) Und selbstverständlich kommt es auch daran, mit wem ich mich vergleiche. Wenn ich mir meine Arbeitskolleginnen mit ähnlichen Vorraussetzungen anschaue, die zum Teil schon erheblich länger laufen als ich bin ich deutlich ehrgeiziger, trainiere viel systematischer und bin sogar auch besser.
Bestes mir in Erinnerung haftendes Beispiel - Hessische Halbmarathonmeisterschaften. In der M 30 wurde man beispielsweise mit 1.17 Dritter. Diese Zeit hätte in der M 45 nur zum 6. Platz gereicht. Dies ist keine Ausnahme bei Veranstaltungen.
Ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber könnte es nicht auch daran liegen, dass der Zeinit bei Ausdauerleistungen tatsächlich später erreicht wird?
das aber einfach die Bereitschaft nicht mehr da ist neben Familie, Beruf und anderen Hobbys das Opfer Leistungssport auf sich zu nehmen wobei ich mit Leistungssport auch den ambitionierten Hobbyläufer mit einbeziehe.
Wenn es für jemanden ein Opfer bedeutet, dann hat er mein vollstes Verständnis, wenn er es lässt. Für wen oder was sollte er dieses Opfer bringen?
Sei mir nicht böse, aber das erinnert mich sehr stark an die Argumentation, dass heutzutage keiner mehr Kinder kriegt, weil er sich vor der Verantwortung drücken will. Die Leute kriegen doch nicht deshalb Kinder, weil sie sich ihrer ach so großen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst sind, sondern weil sie welche wollen (oder weil sie das Verhüten vergessen, um diesen Einwand gleich vorweg zu nehmen :D ) . Und genauso machen Leistungssportler nicht Leistungssport, weil sie ein Opfer bringen wollen, sondern wahlweise weil es ihnen Spaß macht, weil sie damit besser als in anderen Bereichen Geld verdienen können oder aus sonstigen eher egozentrischen Gründen.
und hätte insgesamt betrachtet in meiner "Laufkarriere" mehr machen können - aber ich bin immerhin schon 20 Jahre dabei
Was hätte dir das konkret gebracht? Hättest du die Chance gehabt, sagen wir zur nationalen oder gar internationalen Spitze zu gehören? (echte Frage und nicht ironisch gemeint!) Oder geht es nur darum, sich einen oder zwei Plätze weiter vorne zu platzieren? Letzteres wäre zumindest für mich nicht Motivation genug.

doch bevor Ihr Euch Gedanken macht über SchnickSchnack wie Trinkflaschen, Pulsmesser, Entfernungsmesser
In dieser Hinsicht kann ich dich wirklich beruhigen. Ich habe mir zum Laufen Schuhe angeschafft und das wars. Ich beschäftige mich schon lange genug mit dem Radfahren (eine Sportart, bei der man noch viel technikverliebter ist als unter den Läufern) um den Sinn und Unsinn von solchen Dingen einschätzen zu können.
Aber was man mit 370 EUR alles machen könnte - :stupid: .
Im Prinzip sehe ich das genauso. Aber in den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass auch Dinge die objektiv nicht nötig sind (wie z.B. schicke Sportklamotten oder ein neues Fahrrad oder von mir aus auch der Polar 625 SX, wobei letzterer nicht auf meiner Wunschliste steht) sehr viel zum persönlichen Seelenfrieden (man verzeihe mir die pathetische Wortwahl) beitragen können. Und warum sollte man sich nicht ab und zu ein bisschen Freude kaufen...

Tina

Wisst Ihr wie Ihr schneller werdet ?

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Original von dimarco:
Für mich als Fazit bleibt wohl das es genauso viel Talente wie früher gibt, das aber einfach die Bereitschaft nicht mehr da ist neben Familie, Beruf und anderen Hobbys das Opfer Leistungssport auf sich zu nehmen wobei ich mit Leistungssport auch den ambitionierten Hobbyläufer mit einbeziehe.
Zu diesem Thema noch ein Zitat von jemandem, der es wissen muß, nämlich Sonja Oberem, die am Sonntag gerade beim Berlin-Marathon den 3. Platz gemacht hat und danach ihren Rücktritt erklärte:

Sonja Oberem gibt mit ihrem Rücktritt sogleich den jungen Sportlern einen Rat: „Es ist kurzsichtig, wenn man sich heute nur auf den Sport verlegt. Es ist wichtig, dass man sich nebenbei auf seine berufliche Zukunft vorbereitet. Später fragt niemand danach, ob jemand eine 2:23 im Marathon gelaufen ist.“

Gruß
Peter

07.11.04 ING New York City Marathon
28.11.04 HM in Bertlich
24.04.05 Olympus Marathon Hamburg
Gesperrt

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