Hallo an Alle,
nachdem ich vor langem diesen Thread zur Vorberitung des Berlin-Marathons aufgemacht habe, kann ich ihn auch für meinen Bericht verwenden.
Zur Vorgeschiichte:
1. Marathon: HH, 18.04.2004 in 5:14:40
2. Marathon: Regensburg, 23.05.2004 in 4:51:15
3. Marathon: Berlin, 26.09.2004, geplant unter 4:30
Bis Juli 2004 hab ich eigentlich auch ganz gut und konsequent auf dieses Ziel trainiert. Am 28. Juli hab ich mich nochmals in unserem Sportinstitut untersuchen lassen und die Empfehlung, mehr langsame lange Läufe im GA1 - Bereich zu machen, befolgt. Mitte August mußte ich in Urlaub. Dort (Karibik) war es so heiß und schwül, daß lange Läufe nur in alle Frühe gingen und ich deswegen etwas in Rückstand gekommen bin. Einiges hab ich wieder eingeholt.
Vor 2 Wochen brachte dann mein Sohn eine eklige Erkältung mit von der Schule, die mich auch sofort mit Schluckschmerzen, Nebenhöhlenkatharrh und Bronchitis erwischte. Also: seit 14. September Trainingspause. Mit fast täglich Sauna, Vit. C und ähnlichem war ich wenigstens arbeitfähig aber bis Donnerstag vor d. Marathon so angeschlagen, daß ich schon absagen wollte. Freitag ging besser und da wir das WE als Familienausflug geplant hatten (

Steffi Graf) sind wir dann am Fr. auch gefahren. Samstag ging es mir mittelprächtig aber Kathi und ihr Mann und Elsacron (

), mit denen ich mich am Abend zum Umtrunk getroffen habe, haben bestimmt noch gemerkt, daß noch nicht alles ok ist.
Die Nacht war unruhig und voller Selbstzweifel. Ich war auch So Früh noch nahe drann, nicht anzutreten, aber da ich am Sonntag um 7 Uhr noch nichts anderes vorhatte, bin ich halt mal zum Startbereich gelaufen. Dort kam mir Kanditt entgegen und hat mir Erfolg gewünscht (danke, Kanditt). Also hab ich alles weitergemacht. In Startblock H war dann ganz gute Stimmung und ich hab mich schon ein bischen gefreut auf den Lauf.
Irgendwann gings auch ganz langsam los und ich trabte halt so mit in der Meute ohne zu überholen oder überholt zu werden. 1. Kilometer 8:10. Egal, waren ja die anderen, die mich nicht vorbeigelassen haben I) I)

. Allerdings zeigte sich sofort eine viel zu hohe Pulsfrequenz als Zeichen, daß ich noch etwas angeschlagen war. So ging es dann, teilweise richtig gut und locker flockich bis ca km 17/18. Luft gabs genug, Nase war frei, Puls etwas zu hoch, Geschwindigkeit deutlich zu niedrig, aber die 4:30 hatte ich eh längst aufgegeben. Nach dem HM wurds dann richtig anstrengend mit enormen Pulsfrequenzen und langsamer Geschwindigkeit und häufigen Gehpausen. Bei km 39 hörte ich plötzlichen einen Zuschauer rufen: "hallo Siegfried". Das war mein Kollege und Freund Andreas, der mich unterstützen wollte.
Andreas ist ein ehrlicher Mensch!!!! "Du siehst richtig sch..... aus" waren seine ersten Worte (Danke Andreas). Ich habe ihm zuliebe eine Gehpause mit ihm von ca 1 km eingelegt, mich aber auch so gefühlt, wie er es beschrieben hat. Bei km 31 hab ich meine Frau und unseren Sohn getroffen, die mein Äußeres auch eher kritisch beurteilt haben

:shock2: . Da war Aufhören in meinem Kopf schon längst ein Thema. Wir haben uns dann auf einen nochmaligen Treff bei km 37 geeinigt, den ich aber überwiegend nur noch gehend erreichte. Dort bin ich dann ausgestiegen, zum Kleiderwagen und zum Duschen gegangen und mäßig frustriert nach Hause gefahren.
Heute gehts mir ziemlich gut, die Finishermedaille sieht eh nicht gut aus und ich hab für einen 37 km langen Traininglauf noch nie soviele Zuschauer gehabt

)

)

) .
Na ja. Schwamm drüber, auf zum nächsten (Paris am 10.04.2005).
Siegfried