Der Weltrekord wurde von Felix Limo aus Kenia leider nicht geknackt (2:06:44 h), dafür gab es bei den Frauen einen neuen Streckenrekord. Die Japanerin Yoko Shibui siegte mit einer Weltjahresbestleistung trotz widriger Wetterverhältnisse (knapp 10 C und Nieselregen) in 02:19:41 h.
Einige Zeit später erreichte auch ich das Ziel in einer neuen Bestzeit von 03:43:10 h.

Doch nun ein kleiner Bericht des doch sehr positiven Marathon-Wochenendes in der Bundeshauptstadt:
Die Marathonmesse Berlin Vital ist gigantisch groß (drei Messehallen) und geht über drei Tage. Alle namhaften Sportartikelhersteller und Händler sind hier mit einer guten Auswahl und teilweise recht günstigen Preisen vertreten. Die Startnummerausgabe dauert keine 5 Minuten.
Für den Marathonsonntag muss man bei der Anfahrt und auf dem Weg in den Startblock doch etwas mehr Zeit als sonst einplanen, doch ist dies bei einem Starterfeld von mehr als 36.000 Läufern/innen wohl normal. Die Kleiderbeutelabgabe erfolgte in 92 (!) LKWs und verlief reibungslos. Block A-E, Block F-G und Block H starteten mit jeweils zwei Minuten Verzögerung. Dies hilft für einen reibungslosen Beginn auf den ersten Kilometern ungemein, obwohl unfaire Sportler/innen mit falschen Angaben bei der Anmeldung was die Bestzeit betrifft, natürlich auch in Berlin anzutreffen waren.
Alle 5 km gab es nicht nur eine Zwischenzeitmessung, sondern auch gut bestückte Verpflegungsstellen. Darüber hinaus wurden noch sechs Erfrischungsstationen angeboten. Ab Kilometer 25 bestand alle 5 km sogar die Möglichkeit sich massieren zu lassen.
Die Strecke führt an vielen touristischen Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt vorbei, unter anderem an der Siegessäule, dem Reichstaggebäude, dem Fernsehturm und der Staatsoper. Start und Ziel befinden sich kurz hinter dem Brandenburger Tor auf der Straße des 17. Juni.
Trotz des eher schlechten Wetters säumten fast eine Million Zuschauer die Straße. Stimmungshochburgen sind aber zweifelsohne der Platz am Wilden Eber, der Kurfürstendamm und die Zielgerade mit einer 4.000 Personen umfassenden Tribüne. Zahlreiche Musikgruppen fast schon an jeder Ecke rundeten das positive Bild ab, vor allem aber die dänischen Fans sorgten für eine Superstimmung nicht nur bei Ihren Landsleuten.
Nach dem Zieleinlauf gab es eine ziemlich hässliche Medaille, nämlich Paul Tergats Konterfei – er sollte es zumindest darstellen – als Hommage für den bestehenden Weltrekord, der ja bekanntlich im letzten Jahr in Berlin erzielt wurde. Super Idee aber miserable Umsetzung. Die Zielverpflegung war bei anderen Marathons an denen ich schon teilgenommen habe (Köln, Bonn, Frankfurt) schon besser, aber trotzdem ausreichend. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl sind in Berlin aber große Wege zurückzulegen die einen aufgrund schmerzender Beine noch doppelt so lang vorkommen. Nach einer heißen Dusche sind aber alle quälenden Erinnerungen wie verflogen, getreu dem Marathoncredo „Der Schmerz vergeht – der Stolz bleibt“.
Mein eigener Lauf verlief der Soforturkunde zu deuten sehr konstant. Der erste Halbmarathon wurde in 1:49 h absolviert, der zweite Halbmarathon in 1:54 h. Auch die 5 km Splits zeigten nichts ungewöhnliches, von 25:40 min (best) bis 28:08 min (worst) war alles vertreten. Alles relativ gleichmäßig, doch ab Kilometer 35 musste ich ganz schön beißen, denn die Beine waren doch mehr als schwer.
Allerdings habe ich den Mann mit dem Hammer – den ich seit Frankfurt persönlich kenne – heute (zum Glück) nicht getroffen.

Liebe Grüße aus der Pfalz
Claus