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Divergierende Fenster?

Divergierende Fenster?

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Hallo Ihr Laufbegeisterte!

Vor recht langer Zeit las ich, dass der erhöhte Stoffwechsel bis eine Stunde nach dem Lauf auf dem hohen Level bleibt. Diesen Nachbrenneffekt kann man dafür nutzen überflüssige Speckröllchen schneller abzuschmelzen, es sei denn man nimmt innerhalb dieser Zeit keine Nährstoffe zu sich.

Vor ungefähr einem halben Jahr las ich, dass es ein metabolisches Fenster von maximal 30 Minuten gibt, innerhalb der die Eiweißzunahme (bei mir Fisch) z.B. für die Muskelreparatur/-aufbau besonders wirksam wäre.

Schließen sich diese zwei Effekte gegenseitig aus, oder kann man beides (überflüssige Pfunde abschmelzen + Eiweiß speziell für die Muskel) haben?

:hallo:
Success is knowing that you did your best to become the best that you are capable of becoming (John Wooden)

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Beides gilt für Kraftsport, nicht gerade für den lockeren Dauerlauf. Danach wird nämlich weder groß Muskelmasse aufgebaut noch gibt es einen nennenswerten Nachbrenneffekt. Nach Dauerlauf und langen Läufen geht bei mir der Stoffwechsel sogar unter Normalniveau.

Am ehesten gelten beide Regeln für Intervall und Sprinttraining. Der Nachbrenmeffekt funktioniert unabhängig davon ob du hungerst oder Nahrung zu dir nimmst...

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im Falle des "anabolen Fensters" geht man davon aus, dass nach einer Belastungseinheit die Zufuhr von Protein und KH die katabolen Vorgänge im Körper stoppt und eine schnellere Regeneration fördert. Ob der Nachbrenneffekt zu einem signifikantem Mehrverbrauch an Kalorien führt ist stark von der zugrunde liegenden Belastungsart abhängig. Eine HIIT-Einheit führt nachweislich zu einem bis zu 2 Tage anhaltenden "nachbrennen" und Kraftsporteinheiten sind den Laufeinheiten in punkto Höhe des Mehrverbrauchs überlegen. Lockeres Laufen führt vermutlich nur unter Laborbedingungen zu einem Nachweis.
Das "Fenster" schließt sich nicht sofort, kann aber durch die Höhe der KH-Zufuhr im Anschluß etwas gesteuert werden. Im Breitensport werden m.M.n. beide Phänomene maßlos durch mediales Ausschlachten überbewertet.

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Der Nachbrenneffekt geht auch länger, nur schwächt er sich dann (weiter) ab. Beim Krafttraining ist er höher und hält länger an. Durch eine Nahrungsaufnahme kann man ihn nicht stoppen. Die Thermogenese und die Verstoffwechselung sind unterschiedliche Prozesse. Das "Zeitfenster" ist umstritten. Zahlreiche Studien beschreiben aber zu mindestens eine Verbesserung der Regeneration. Auch ist ein zügiges Auffüllen der Muskeln über ein Essen nach dem Training kaum zu erreichen. Es dauert ja, bis es verdaut ist und die Makros/Mikros zur Verfügung stehen. Daher wäre hier ein Eiweiß-Shake besser.

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Hallo Kollegen

@ all: Vielen Dank für die informativen + teilweise überraschenden Antworten. :daumen:

@ Lighty: Woran merkst du es, dass nach langen Läufen bei dir der Stoffwechsel unter Normalniveau geht?

@ fiveten: Wie kann man das „Nachbrennfenster“ steuern?

@ Sven K.: Die Idee mit dem Eiweiß-Shake gefällt mir, banal aber praktisch und schnell umsetzbar. :nick:

@ all: Leider sind die Auskünfte für uns Läufer nicht sehr relevant. Damit ich die Zusammenhänge etwas besser verstehe, wären Quellenangaben hilfreich. Habt Ihr sievielleicht zur Hand, könnt Ihr sie mir bitte weitergeben?

Schöne Dank + Gruß

caramba :hallo:
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Lighty hat geschrieben:Nach Dauerlauf und langen Läufen geht bei mir der Stoffwechsel sogar unter Normalniveau.
...
Woher willst du das denn wissen?
Soweit ich weiß gibt es dafür nicht mal eine (daheim anwendbare) Messmethode, geschweige denn kannst du das ja wohl exakt "per Gefühl" feststellen......

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Die Stoffwechselrate ist direkt mit der Wärmeproduktion deines Körpers gekoppelt. Genau messen kann man es trotzdem nicht, da kälteempfinden natürlich maßgeblich von Außentemperatur, Kleidung, Schweißproduktion etc abhängt.

Bei mir gibt es einen großen Unterschied in den Stunden nach dem Lauf, nach dem duschen, nach dem Umziehen.
Intensives Training : eher warm
Dauerlauf : normal
Richtig langer Lauf: eher kalt

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So nutzen Läufer den Nachbrenneffekt richtig - Alles rund um Marathon, Laufen, Joggen, Abnehmen, Ernährung

Der Nachbrenneffekt

Wenn Du Studien dazu haben möchtest (sind schon welche angegeben) müsste ich die noch mal raus suchen. :zwinker5:


"Grundsätzlich kannst du das "anabole Fenster" vergessen. Nur eben für die bessere Regeneration ist es dienlich. :zwinker5:
Das anabole Fenster - Mythos oder Wahrheit?

Sofern du natürlich "insgesamt" genügend Proteine zu dir nimmst.

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Hi, viell. brauchst Du erstmal Grundlageninput zur physiologischen Blutzuckerregulation, um zu verstehen, wann überhaupt Fett abgebaut werden kann (Insulin - Glukagon - Antagonisten - anabole/katabole Effekte). Wenn Du magst, schick mir mal Deine Mailadresse, dann schick ich Dir mein Skript, was ich mal f. meine Schüler gemacht hab.
LG

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momo_80 hat geschrieben:Hi, viell. brauchst Du erstmal Grundlageninput zur physiologischen Blutzuckerregulation, um zu verstehen, wann überhaupt Fett abgebaut werden kann (Insulin - Glukagon - Antagonisten - anabole/katabole Effekte). Wenn Du magst, schick mir mal Deine Mailadresse, dann schick ich Dir mein Skript, was ich mal f. meine Schüler gemacht hab.
LG
Kannst mir das auch mal schicken? :zwinker5:

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momo_80 hat geschrieben:Hi, viell. brauchst Du erstmal Grundlageninput zur physiologischen Blutzuckerregulation, um zu verstehen, wann überhaupt Fett abgebaut werden kann (Insulin - Glukagon - Antagonisten - anabole/katabole Effekte). Wenn Du magst, schick mir mal Deine Mailadresse, dann schick ich Dir mein Skript, was ich mal f. meine Schüler gemacht hab.
LG
Der Körper verbrennt zu jeder Zeit Fett. Du musst eher die Frage stellen, wann stellt er weniger Fett her als er verbrennt :)

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Blutzuckerregulatorisch gesehen hemmt Insulin den Fettabbau. Ergo: esse ich ich KH`s wird Insulin ausgeschüttet, dann also die Fettverbrennung gehemmt, weil Insulin ein anaboles Hormon ist. Wird in Nüchternphasen oder bei eiweißreicher Kost aber Glukagon ausgeschüttet, kommt es zur Glykogenolyse und Glukoneogenese. Dann wird Fett abgebaut, weil Glukagon ein kataboles Hormon ist. Also rein ernährungstechnisch, auf den Blutzuckerspiegel bezogen, betrachtet ;). Das ist ja auch der Grund, weshalb Diabetiker vom Typ II so große Schwierigkeiten haben, ihr Gewicht zu reduzieren; weil dauerhaft Insulin ausgeschüttet wird. LG
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