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Problem: Läuferknie

Problem: Läuferknie

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Hallo zusammen!

Ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

Es dreht sich um das leidige Thema: Läuferknie. Seit letztem Jahr habe ich Schmerzen im rechten Knie. Die kamen früher hin und wieder mal aber erst als ich auf Halbmarathon-Strecke trainiert hab, ist es richtig heftig geworden. War danach beim Orthopäden, in einer Sportklinik (Also Gelenktechnisch ist alles in Ordnung), hab Einlagen und neue Laufschuhe bekommen außerdem Salben und Physio Therapie. Bislang ohne großen Erfolg.

Ich kann mittlerweile wieder 10-12 Kilometer ohne Schmerzen laufen. Die schlimme Reizung ist also wieder abgeklungen aber ganz weg geht es irgendwie nicht. Wenn ich über 12 Kilometer laufe spüre ich schon einen größer werdenden Druck auf dem Knie der dann am nächsten Tag in den altbekannten, stechenden Schmerz übergeht.

Außerdem hab ich festgestellt, dass bei mir die Laufgeschwindigkeit eine sehr große Rolle spielt. Beim Sprinttraining tritt kaum ein Reizung auf und auch bei sehr langsamen Laufen. Bei mittlerer bis schneller Laufgeschwindigkeit komme ich keine 5 Kilometer weit.

Meine Orthopäde ist mit seinem Latein am Ende und auch meiner Physio-Therapeutin fällt nix mehr ein. Habt ihr ne Idee wo das Problem liegen könnte? Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Danke schon mal!

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Wofür / wogegen hast du neue Einlagen und neue Schuhe bekommen? Hast du deinen Laufstil mal analysieren lassen? Falls du Fersenläufer bist: vielleicht hilft eine Umstellung des Laufstils?! Nur, weil dein Knie weh tut, muss die Ursache nicht auch zwangsläufig das Knie sein!

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Wenn sich die Probleme bei längeren Distanzen und v.a. bei bestimmten Geschwindigkeiten so massiv verstärken, würde ich auf muskuläre Schwächen bzw. Dysbalancen tippen, die den Laufstil so beeinträchtigen, dass das Knie über Gebühr strapaziert wird. Ich würde mir überlegen, in eine umfangreiche Bewegungsanalyse zu investieren, bei der nicht nur - wie im Sportgeschäft auf dem Laufband - der Fußaufsatz und (wenn's hochkommt) die Achsenstellung der Beine analysiert wird, sondern die Bewegungsabläufe des gesamten Körpers.

Sowas kann mit anschließender Beratung und Trainingsempfehlungen zur Korrektur der Dysbalancen 200-250 € kosten. Bei chronischen Problemen halte ich das aber für eine gute Option.

VG,
gute Besserung,
kobold

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HerbertRD07 hat geschrieben:Wofür / wogegen hast du neue Einlagen und neue Schuhe bekommen? Hast du deinen Laufstil mal analysieren lassen? Falls du Fersenläufer bist: vielleicht hilft eine Umstellung des Laufstils?! Nur, weil dein Knie weh tut, muss die Ursache nicht auch zwangsläufig das Knie sein!
Knicke beim Laufen leicht nach außen weg und bin Fersenläufer. Habe eine Laufbandanalyse gemacht und beim Orthopäden gab's die Einlagen dafür.

Was ich halt seltsam finde ist, dass es nur bei gewissen Laufgeschwindigkeiten zu Problemen kommt. Müsste es bei muskulären Problemen nicht immer zu einer Reizung kommen?

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Happy_Hour hat geschrieben:Knicke beim Laufen leicht nach außen weg und bin Fersenläufer. Habe eine Laufbandanalyse gemacht und beim Orthopäden gab's die Einlagen dafür.

Was ich halt seltsam finde ist, dass es nur bei gewissen Laufgeschwindigkeiten zu Problemen kommt. Müsste es bei muskulären Problemen nicht immer zu einer Reizung kommen?
Nicht zwingend. Der menschliche Bewegungsapparat ist nun mal sehr komplex. Allerdings finde ich es bemerkenswert, dass dir bei "einem leichten abknicken nach außen" direkt Einlagen und wahrscheinlich noch Stabilschuhe verpasst werden. Pronation und Supination sind in meinen Augen keine Krankheiten, sondern erst mal normale Ausgleichsbewegungen des Körpers. Ich z. B. knicke beim Laufen relativ stark nach innen, laufe aber trotzdem völlig beschwerdefrei in Neutral- und Minimalschuhen. Wie Kobold schon schrieb, ist vermutlich eine vernünftige Laufstilanalyse hilfreich. Darüber hinaus helfen wahrscheinlich auch Stabi- und LaufABC-Übungen.
Einlagen und Stabilschuhe arbeiten ja erst mal gegen deinen natürlichen Bewegungsablauf und versuchen, den Fuß relativ starr in einer bestimmten Position zu halten. Dass so etwas zu Beschwerden führen kann, finde ich einleuchtend.

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Happy_Hour hat geschrieben: Was ich halt seltsam finde ist, dass es nur bei gewissen Laufgeschwindigkeiten zu Problemen kommt. Müsste es bei muskulären Problemen nicht immer zu einer Reizung kommen?
Nein. Mit der Geschwindigkeit ändert sich der Bewegungsablauf und manche Fehler im Laufstil und manche Fehlbelastungen treten eben bevorzugt in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen auf. Bei mir ist es z.B. so, dass ich bei langsamen und mittleren Geschwindigkeiten über den Mittelfuß laufe, aber bei höheren Geschwindigkeit das vordere Bein zu weit vorn aufsetze und auf der Ferse lande. Das bremst nicht nur unnötig, sondern lässt auch mein Knie und meine Achillessehne leiden.

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kobold hat geschrieben:Wenn sich die Probleme bei längeren Distanzen und v.a. bei bestimmten Geschwindigkeiten so massiv verstärken, würde ich auf muskuläre Schwächen bzw. Dysbalancen tippen, die den Laufstil so beeinträchtigen, dass das Knie über Gebühr strapaziert wird. Ich würde mir überlegen, in eine umfangreiche Bewegungsanalyse zu investieren, bei der nicht nur - wie im Sportgeschäft auf dem Laufband - der Fußaufsatz und (wenn's hochkommt) die Achsenstellung der Beine analysiert wird, sondern die Bewegungsabläufe des gesamten Körpers.

Sowas kann mit anschließender Beratung und Trainingsempfehlungen zur Korrektur der Dysbalancen 200-250 € kosten. Bei chronischen Problemen halte ich das aber für eine gute Option.

VG,
gute Besserung,
kobold
Ja das kostet etwas, aber wenn über Monate keine Verbesserung eintritt, dann ist das durchaus eine Option. Gerade bei solch einer Analyse, die den Namen verdient (wieso nennen alle das Rumgehoppse auf dem Laufband im Schuhladen Analyse?), wird das Laufverhalten in verschiedenen Tempi aufgezeichnet. Und wenn man mit Problemen dahin geht (bei mir war das damals mein Hallux und mögliche unbewusste Ausweichbewegungen) dann weiß der Analyst, wo er genau drauf zu achten hat. Und es gibt nicht nur eine mögliche Empfehlung für orthopädische Einlagen sondern auch Hinweise, wie mit gezielten Übungen (Kräftigung, Dehnung) das Problem bekämpft werden kann.

Gruss Tommi

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Happy_Hour hat geschrieben:Danke für eure Antworten. Ich werd's jetzt mal mit Kräftigungs und Dehnungsübungen probieren und wenn all das nichts nützt dann mach ich so 'ne Analyse :)
Wenn du jetzt schon so'ne Analyse machen würdest, wüsstest du auch, welche Körperpartien du speziell dehnen und kräftigen solltest. :D

U.U. bleibt deine ganze Turnerei nutzlos oder ist sogar schädlich, wenn du "irgendwie" übst und dabei Muskeln weiter kräftigst, die im Verhältnis zu ihren Antagonisten ohnehin schon zu kräftig sind.

Ein paar Übungen sind hierzusammengestellt. Such am besten auch noch hier im Forum nach Erfahrungsberichten von Leuten mit ITBS/Läuferknie. Da findest du evtl. noch konkretere Hinweise auf das, was denen geholfen hat.

VG,
kobold
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