Längere Touren mit Anhänger

Hallo, ihr Treter

Ich bin stolzer Nutzer eines Yedoo Mezeq (in der neuen Variante), und mach bislang Touren von ~ 30 km, als Ausgleichssport zum Laufen.

Nun reift in mir folgender Plan: Ich möchte eine Tour von zu Hause (westliches NRW, Kreis Viersen) zur niederländischen Nordsee machen. In aller Ruhe, ohne sportliche Ambition, als reine Genusstour, und auch ohne nennenswerte Kilometerleistung am Tag.

Nun möchte ich ungern meinen Tretroller mit Packtaschen behängen und vor allem nicht mit den Vorrichtungen dafür "verschandeln". Allerhäufigster Nutzungsfall bleiben kurze Touren, bei denen ich das, was ich brauche, in einem Laufsack mitnehme.

Ist dieser ja sehr preiswerte "Qeridoo"-Radanhänger prinzipiell geeignet? Der hat eine Radgröße von 16 Zoll, wie mein Hinterrad. Und der transportiert bis zu 40 kg, ich bräuchte aber erfahrungsgemäß für Zelt, Schlafsack, Isomatte, Wechselklamotten, Campingkocher, Waschzeug eher so um die 12 kg. Mit dem Leergewicht des Anhängers zöge ich dann 20 kg.

Klar, das macht mich langsamer. Aber bei geplanten Tagesetappen von 30 bis maximal 50 km müsste ich das doch irgendwie schaffen, oder? Die Form der Deichsel lässt mich auf recht wenige Konflikte mit dem Trittbein hoffen, allzu dynamisch müsste der Tritt ja auch nicht sein beim "Tretrollerwandern".

Jedwede Anmerkung ist herzlich willkommen.

Diesen kontroversen Fred: http://forum.runnersworld.de/forum/tech ... ogien.html hast du bereits gesehen? Da wurden bereits Anhänger angesprochen, zuletzt: http://forum.runnersworld.de/forum/tech ... ost1910027

Ja, hab ich (dank deines Tipps) gelesen. Richtig schlau werd ich nicht aus dem, was da an Argumenten kam.

Ich bin technisch reichlich talentfrei, große Bastelarbeiten kommen nicht in Frage.

Ich hab so wenig Ahnung, ich versteh die Probleme gar nicht: Warum kann ich z.B. diesen einspurigen Qeridoo-Billig-Anhänger nicht einfach so an meinen Tretroller hängen? Wo sind da die Fallen, die ich nicht erkenne?

Man bleibt hinten leicht mit dem Fuß am Hänger hängen (Heisst der deswegen vllt. Hänger?) oder man stößt schmerzhaft an, schneller als man meint.

O.K., das leuchtet mir ein, ließe sich aber - vor allem bei einer genussorientierten, langsamen Tour ja vielleicht "trettechnisch" umgehen.

Woher aber kommt die "Bastelei", die angeblich immer vonnöten ist? Laut Hersteller lässt sich der Anhänger an ganz normale Fahrräder bis zu 28''-Hinterrad anbringen. 16'' sind ja "bis zu 28''".

Für knapp 100 Euro käm's ja auf einen Versuch an, aber nicht, wenn ich den Anhänger gar nicht erst angehängt bekomme.

Jo hat mal viele Experimente mit Hänger, sowohl ein- als auch zweispurig, gemacht und war danach geheilt.
Die einspurigen schaukeln sich nicht nur auf, sondern sind auch wegen der notwendigerweise breiteren Achsen hinten ein Hindernis beim Treten oder auch ein Quell ständigen Schmerzes für die Knöchel.
Beim zweispurigen müsste man ein Dreieck bauen, das bis knapp hinter das HR führt und dort eine gerade Deichsel anbringen. Die meisten Deichseln für Räder sind gebogen, damit das Rad einschlagen kann. Da kann man aber auch nicht mit dem tretenden Fuß anschlagen.

Ansonsten: Ein schöner schlanker Träger (z.B. Tubus Disco) vorne montiert verändert das Erscheinungsbild weniger als ein Hänger. Ich bin im Sommer damit unterwegs, zwei Taschen dran, eine noch am Lenker am Klickfix montiert, und fertig ist die Reisemaschine. Und nach wie vor schön leicht. Das Mehrgewicht des Hängers, vom Rollwiderstand und den ergonomischen Problemen beim Treten mal abgesehen, macht ja schon das Gewicht von Zelt, Matte, Schlafsack und Kocher aus.

Grüße von Hans

http://suewidemark.com/kickbikejimcomp.jpg ein extrem verlängerter BoB-Yak

crsieben hat geschrieben: Ich hab so wenig Ahnung, ich versteh die Probleme gar nicht: Warum kann ich z.B. diesen einspurigen Qeridoo-Billig-Anhänger nicht einfach so an meinen Tretroller hängen? Wo sind da die Fallen, die ich nicht erkenne?

Das scheitert schonmal größtenteils an der Tatsache, daß die meisten Einspuranhänger für 135mm Achsbreite ausgelegt sind...

Einzige sinnvolle Variante wäre ein mittlerer Ausleger wie beim Tout Terrain Mule, der sich dann auf einer Konstruktion auf dem Hinterrad oder kurz davor abstützt. Ehrlich gesagt ist sowas aber eher für Bastelnaturen gedacht. Und außerdem muss man das Zusatzgewicht ja auch erstmal durch die Gegend treten. Ich merke das schon extrem bei meinem Fahrrad + Anhänger oder damals bei meinem vollgepackten Mibo Geroy...

Danke für die - wenn auch ernüchternden - Antworten.

Ich hab gestern Abend direkt noch eine Testrunde gemacht: Mit dem Deuter TransAlpin 30-Rucksack, bepackt mit allem, was man für eine Drei- bis Vier-Tages-Tour braucht, wenn man in Hotels, Gästehäusern, Jugendherbergen übernachtet. Das ging erstaunlich gut, waren insgesamt 7,5 kg. Die spür ich kaum beim Rollern.

Dann werd ich das wohl mit Rucksack machen. Da gibt es ja auch kontroverse Meinungen, aber ich komm klar.

Und es erfordert gar keine Bastelei, was mir sehr entgegen kommt. Meine Bastelfähigkeiten sind mit dem Justieren von V-Bremsen am Ende, hab mich ja nicht zuletzt wegen der wenigen Technik für einen Tretroller entschieden.