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Ein bekehrter Anfänger aus dem Süden

Ein bekehrter Anfänger aus dem Süden

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Heyho liebe Forumgemeinde!

Nachdem ich vor ein paar Monaten diese Seite entdeckt habe und gefühlt das halbe Forum durchgearbeitet habe, will ich mich zunächst einmal herzlichst bei all den Mitgliedern hier für die wertvollen und tollen Tipps bedanken, die sich hier im Laufe der Zeit angesammelt haben. Sie haben mein Training verbessert und mir einige Zusammenhänge deutlich vor Augen geführt, die mir vorher so nie in den Sinn kamen.

Zu mir: Ich komme aus dem schönen Baden direkt am Schwarzwald, bin männlich, 33 Jahre alt bei einem Gewicht von aktuell 72kg verteilt auf 1,75m Körpergroße.

Dauerlauf oder besser Konditionssportarten waren für mich immer eine reine Quälerei. Wie kann man sich sowas nur antun? Und dabei auch noch Spaß zu haben war unvorstellbar. Schon in der Schule (Sportnote 1) lief ich bei Strecken >800m, oder besser gesagt "ging" ich die Strecke irgendwo am hintersten Ende der Zeitskala. Da ich aber sonst eine guter Sportler war konnte ich mich so viele Jahre lang über Wasser halten.
Mit den Jahren wurde aber naturgemäß die Freizeit immer weniger und die beruflichen und privaten Anforderungen immer höher. Somit landete ich 2014 bei einem Gewicht von 80kg und null sportlicher Aktivität. Da ich mir in meiner Jugend fest vorgenommen hatte nie einen "Bauch" zu bekommen, war ich also in dieser Hinsicht kläglich gescheitert.
Gott sei dank bekam ich einen ordentlichen Tritt in den Hintern und schwang mich auf etwas zu tun. Da ich zu diesem Zeitpunkt nicht mal ein Basketballfeld hin und zurück laufen konnte ohne kurz vor dem Erstickungstod zu stehen (bin zusätzlich auch Raucher), wollte ich zunächst meine Kondition verbessern. Da ich Laufen/Joggen hasste, versuchte ich es erst einmal mit Schwimmen (soll ja auch für den gesamten Körper vorteilhaft sein) und Mountainbiking. Ging eine Zeit lang ganz gut (MTB mochte ich schon immer, vor allem Downhill :zwinker5: ), aber Schwimmen war einfach so UNGLAUBLICH langweilig.
Da mir sonst nichts einfiel und wegen mangelder Zeit, da Schwimmen und MTB einfach zu selten möglich waren, blieb nur noch das Laufen (geht immer, egal wo und wann :daumen: ).
Also hieß es ich gegen meinen Erzfeind. Da ich bisher nur in Sportarten gut war, bei denen vor allem Schnellkraft gefordert war, machte ich zu Beginn so ziemlich alles falsch, was ein Laufanfänger falsch machen kann. Ich bretterte einfach mal los und guckte wie weit ich komme. Das war dann natürlich nicht sonderlich weit. Da ich damals natürlich noch nichts von langsamen Distanzaufbau bei gedrosselten Tempo gehört hatte, war mein Einstieg im Prinzip ein Intervalltraining am Anschlag (Gott sei Dank habe ich mir keine Verletzungen zugezogen).
Um die Jahreswende fing ich mir dann eine Grippe ein und konnte fast einen Monat lang nicht mehr laufen. Im Nachhinein war das wohl mein Segen. Nun endlich begann ich mich ein bischen zu informieren und machte große Augen. Ich dachte früher immer die Muskeln müssen am Anschlag sein um besser und effektiver zu werden. Nun, an das Grundgerüst und die Tatsache das es die Belastung aushalten muss hatte ich nicht gedacht.
Im Januar 2015 begann ich also "locker" zu laufen. Meine Güte war das schwierig, ich kam mir vor wie eine Schnecke, dabei war ich zuvor nie mehr als 1km am Stück gelaufen. Nun war es die ganze 4km Strecke. Nun lief ich wie auch hier empfohlen die Strecke immer wieder und erhöhte langsam den Umfang. Es lief einfach traumhaft, hm, Kopfkratz, was war los? :klatsch:
Nach etwa einem Monat begriff und spürte ich, dass alles was hier propagiert wird, tatsächlich stimmt. Ich wurde besser und ausdauernder ohne etwas dafür zu tun. Für mich bedeutete das früher immer an Grenzen gehen, was ja überhaupt nicht nötig ist, Regelmäßigkeit reicht.

Und so begann ich diesen Sport zu lieben :love: (Mein 2002 Ich hätte mich vermutlich für bekloppt erklärt).

Langer Vorlauf, kurzer Schluss:
Ich trainiere momentan jeden zweiten Tag und komme auf etwa 30 km/Woche. Mein Gewicht ist auf 72kg runter und ich fühle mich fabelhaft und fit wie nie. Meine max Distanz ist momentan bei 10km, allerdings nur Zeit bedingt, ginge auch mehr (~ 55min). Nächsten Monat laufe ich meinen ersten WK über 8,4 km, meine Hausstrecke über 8km mache ich momentan bei 41 min, also hoffe ich mal auf Sub 40 :wink: .

Zuletzt nochmals tausend Dank für all die schönen Tipps hier, ich bleibe definitiv dabei!

Schöne Grüsse
TB

P.S.: Entschuldigt Schreibfehler, habe nicht nochmal über den Text geguckt ;)

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Nach längerer Zeit mal wieder heyho allerseits!

Für ein Lauftagebuch erlebe ich nicht genug Spannendes, daher mache ich mal hier ein kurzes Update.
Auch wenn ich nicht aktiv poste, lese ich dennoch stets mit. Es ist wirklich eine Freude all die tollen Berichte zu lesen, ist seid echt ein super Haufen!
Die Lauffreude ist wahrhaftig nicht im geringsten verschwunden, jeder Regenerationstag ist eher eine Qual. Aber diese Woche musste ich zum ersten Mal feststellen, dass ich diesen immer noch dringend benötige. Nachdem ich aus privaten Gründen 2 recht schnelle Trainings direkt hintereinander legen musste, hatte ich zum ersten Mal Schienbeinprobleme. Keine Schmerzen beim Laufen, jedoch einen seltsamen intensiven Berührungsschmerz, den ich bisher nicht kannte. 2 Tage später war Gott sei Dank alles wieder in Ordnung ;)
So, eine kleine Rückblende:
Ich hatte mir als meinen allerersten WK einen schnukkeligen kleinen Insellauf in meinem Urlaub ausgesucht. Meine Güte, war das eine Vorfreude, schon im Vorfeld ein Highlight meines Urlaubs. 8,4km in in 4 Runden auf einer Autofreien Nordseeinsel ;) Die ersten paar Trainings vor Ort liefen super und ich konnte sogar meine bisheriger Maximalstrecke ohne Probleme auf 14km ausbauen. Und wie es mit so einer enormen Vorfreude und Motivation so ist, fing ich mir ein paar Tage vorher eine Erkältung ein. Die Tage darauf waren geprägt von Zweifel, Verzweiflung und Verbissenheit. Als der Tag schließlich gekommen war, ging es mir wieder einigermaßen gut und ich musste einfach laufen. Der Lauf selbst war dann, wie für einen Erstling normal, sehr lehrreich. Zunächst bin ich viel zu weit hinten gestartet und musste mich die ersten Minuten durchwühlen, danach musste ich einen für mich bisher nicht trainierten Anstieg bewältigen (etwa 30% Steigung auf ~100m, Düne ;)). Schließlich bin ich bei 42:28 auf 8,4km gelandet, ich weiss, nicht besonders schnell, aber ich war zufrieden.
Zurück zu heute:
Meine Ziele habe ich teilweise erreicht, bin gewichtstechnisch auf 70 kg runter, allerdings rauche ich immer noch, obwohl ich momentan von Päckchen am Tag auf etwa 3 Zig runter bin. Habe mir jetzt auch meine erste Laufuhr besorgt (Garmin FR15 mit HR), bin soweit auch vollkommen zufrieden (GPS und Akku), außer das ich gerne HR und aktuelle Pace auf einem Screen hätte (falls jemand weiß, wie das geht wäre ich überglücklich).
Nächste Ziele (es sei denn ich finde vorher noch bessere Sachen ;)) sind ein 11km Lauf in Freiburg im Oktober und mein erster Halbmarathon nächstes Frühjahr, auch in Freiburg. Dazwischen nehme ich alles mit was geht (habe WK-Blut geleckt), Schluchseelauf 18km sieht auch sehr interessant aus.
Abschließend nochmals: danke allen Laufsportbegeisterten hier für all die motivierenden Posts in allen Beiträgen!

Ein Ex-Anti-Läufer ;)
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