Banner

Laufschuhe schon nach 500 km in die Tonne?

Laufschuhe schon nach 500 km in die Tonne?

1
Kurze Frage zu dem Verschleiss von Laufschuhen (auch wenn das Thema schon zig mal bearbeitet worden ist).....

Ich laufe hauptsächlich mit sog. Lightweighttrainern (gerade u.a. den Saucony Kinvara 5). Nach ca. 500 km habe ich jetzt das Gefühl: die Schuhe sind durch und es zwickt und zwackt an verchiedenen Stellen...
Ich wiege ca. 70 kg, mein Laufstil ist allerdings nicht optimal.

Jetzt frage ich mich, ist das Einbildung? Kann jemand die Erfahrung teilen, daß Schuhe nach kurzer Leistung platt sind?
Man sagt ja immer als Faustregel 600 - 800 km Laufleistung, aber 800 habe ich noch mit keinem Schuhe geschafft...

2
Zwicken und Zwacken habbich nur bei neuen, noch nicht eingelaufenen Schuhen. Isses dann aber soweit, halten die bei mir (bis jetzt) weit über 1.000 Kilometer! Mein aktueller Nimbus hat jetzt über 1.300 km runter und is auf der langen Strecke immer noch meine Nummer 1!

Gruß Frank

Bild
Bild

3
Der NImbus ist aber kein Leightweighttrainer. Hast du auch einen Lightweighttrainer im Sortiment mit ähnlicher Laufleistung?
Vielleicht sollte ich die Schuhe einfach mal länger laufen, aber das Zwicken taucht bei neuen Schuhen dann nicht mehr auf, kann aber auch Einbildung sein....

4
running_werner hat geschrieben:Der NImbus ist aber kein Leightweighttrainer. Hast du auch einen Lightweighttrainer im Sortiment mit ähnlicher Laufleistung?
Nee, da hätt ich andere Probleme mit, orthopädischer Natur.
Gruß Frank

Bild
Bild

5
running_werner hat geschrieben: ...Ich laufe hauptsächlich mit sog. Lightweighttrainern- Nach ca. 500 km habe ich jetzt das Gefühl: die Schuhe sind durch und es zwickt und zwackt an verchiedenen Stellen. Ich wiege ca. 70 kg, mein Laufstil ist allerdings nicht optimal....
Es handelt sich entweder um schlechte Qualität, unzureichende Pflege oder zu deinem Laufstil gehören regelmäßig extreme Belastungen.
Man sagt ja immer als Faustregel 600 - 800 km Laufleistung, aber 800 habe ich noch mit keinem Schuhe geschafft...
Bei so geringer Laufleistung in Relation zum hohen Anschaffungspreis eines sogenannten Markenschuhs würde ich schon aus Kostengründen Schuhe an den Nagel hängen und barfuß laufen. Je nach Wetter und Untergrund nutze ich als Kompromiss einfache Surfschuhe, denen ich eine wesentlich niedrigere Laufleistung zubillige, da sie fürs Laufen nicht gemacht sind. An Gefällstrecken stoße ich an das Meshgewebe an und belaste die Verbindungsnaht zur Sohle so sehr, dass sie irgendwann reißt. Das ist aktuell bei einem in Gebrauch befindlichem Modell an einer kleinen Stelle nach 600 km geschehen, kann aber damit noch ohne Irritation weiterlaufen. Jetzt sind es >700 km, bei einem Anschaffungspreis von nur 8,36 € bin ich zufrieden.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
Bild
Bild

6
Ich laufe einen Adidas Boston Boost 5 mit 1000km und einen NB 890v5 mit 1000km auf dem Tacho.
Klar ist die Dämpfung nicht mehr so gut, aber platt sind die noch nicht.
Ein Adidas Feather Boost hat bei mir gerade 500km drauf und ist wie neu - den trage ich aber auch nur auf dem Band.

7
barefooter hat geschrieben:Es handelt sich entweder um schlechte Qualität, unzureichende Pflege oder zu deinem Laufstil gehören regelmäßig extreme Belastungen.
.
nein extreme Belastungen tue ich mir nicht an...

dann scheinen meine Zipperlein wohl Einbildung zu sein...

Glaubt ihr ich laufe Gefahr mich zu verletzen, wenn ich es mal probiere die Schuhe weit aus länger zu laufen?

8
running_werner hat geschrieben:...Glaubt ihr ich laufe Gefahr mich zu verletzen, wenn ich es mal probiere die Schuhe weit aus länger zu laufen?
Die Gefahr ist je nach Gelände und Untergrund auch bei ganz neuen Schuhen schon gegeben. Je dicker und fester die Sohle, desto weniger direkten Kontakt hast du zum Boden, wodurch das Risiko umzuknicken ansteigt. Daher laufe ich manche, 20, 30 Jahre alte, abgelaufene Schuhe problemloser als neue.

Du solltest die Einlegesohle regelmäßig herausnehmen, lüften, waschen und öfter mal erneuern und die Schuhe immer gut trocknen.

9
barefooter hat geschrieben:Die Gefahr ist je nach Gelände und Untergrund auch bei ganz neuen Schuhen schon gegeben. Je dicker und fester die Sohle, desto weniger direkten Kontakt hast du zum Boden, wodurch das Risiko umzuknicken ansteigt. Daher laufe ich manche, 20, 30 Jahre alte, abgelaufene Schuhe problemloser als neue.

Du solltest die Einlegesohle regelmäßig herausnehmen, lüften, waschen und öfter mal erneuern und die Schuhe immer gut trocknen.
Bei Verletzungen hatte ich eher an Verschleisserscheinungen auf Grund fehlender Dämpfung gedacht...

10
running_werner hat geschrieben:Bei Verletzungen hatte ich eher an Verschleisserscheinungen auf Grund fehlender Dämpfung gedacht...
Das hatte ich mir schon gedacht, ein Hinweis ist aber auch schon in meiner Antwort enthalten gewesen: "... laufe 20, 30 Jahre alte, abgelaufene Schuhe problemloser als neue."

Es kommt auf deine Lauftechnik an, ob du auf im Schuh eingebaute Dämpfung als Hilfsmittel angewiesen bist und ob der Schuh überhaupt eine für dich zuträgliche Lauftechnik zulässt.

12
running_werner hat geschrieben:nein extreme Belastungen tue ich mir nicht an...

dann scheinen meine Zipperlein wohl Einbildung zu sein...

Glaubt ihr ich laufe Gefahr mich zu verletzen, wenn ich es mal probiere die Schuhe weit aus länger zu laufen?
Dann probiere mal den Saucony Fastwitch aus, von der Haltbarkeit ist der Schuh top, das gilt auch für die meisten Modelle von Mizuno, zum Beispiel für den Wave Hitogami. Beide Modelle sind leichte Rennsemmeln. Mit dem Hitogami bin ich sogar einen Marathon gelaufen. Der Schuh wiegt 260g in Größe 13.

13
Moin,

über die Haltbarkeit von Laufschuhen habe ich mir die letzte Zeit viele Gedanken gemacht und mich auch arg gewundert.

Brooks ist da sehr ehrlich, was die zu erwartende Lebensdauer angeht, und gibt die die PureFlow gleich mal ~450Km an.
Was ich nicht wusste und meine 2er Flow bei 900Km entsorgt habe, nachdem ich mich über wabbeliges Laufgefühl und schmerzende Füße nach dem Lauf gewundert hatte.
450Km bei einem regulären Preis von über 100€ finde ich ein sehr bescheidenes Verhältnis...

Meine 4er Kinvara avancierten sofort zu den Lieblingsschuhen schlechthin und begleiteten mich auf allen Distanzen bis zum 30Km LaLa.
Bei 800Km kam das Innenleben seitlich am Vorfuß raus und bei 1100Km habe ich sie beerdigt.

Die 5er Kinvara: perfekte Passform und die nächsten Lieblingsschuhe bis einschließlich Marathon.
Bei 600Km waren die Hacken "durch", woraufhin ich sie zum Schuster gebracht habe.
Bei 900Km taten mir die Füße nach dem Laufen weh und bei 1050Km habe ich sie entsorgt.
Da war die Sohle am Vorfuß im Vergleich mit einem weiteren neuen paar übrigens satte 10mm breiter geworden, während die Profiltiefe von 6,5mm im neuen Zustand auf 3mm geschrumpft ist

Mal sehn, wie sich die 6er Kinvara halten...

Natürlich können immer leichtere Schuhe nicht so lange halten wie welche, an denen mehr Material verbaut wird, aber ich finde die Lightweights insgesamt doch übertrieben kurzlebig.
An verkehrter Lagerung kann es nicht liegen, bei kühl und trocken kann man kaum etwas verkehrt machen.
Bei auf 1paar´n80 verteilten 70Kg möchte ich auch nicht von zu hoher Belastung ausgehen.

Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf die Mizuno Hitogami gestoßen und nach den ersten Läufen recht angetan von denen.
Fast so leicht wie die Kinvara, dabei aber fester im Vorfuß erwarte ich eine höhere Lebensdauer als bei den Kinvara oder PureFlow.
Und an die 9mm Sprengung werde ich mich gewöhnen können... müssen

Aus der Erfahrung meiner ersten Mizunos erwarte ich eine höhere Km-Leistung als bei den Kinvara - meine WavePrecision waren nach 500Km nahezu ohne sichtbare Gebrauchsspuren.

14
running_werner hat geschrieben:Man sagt ja immer als Faustregel 600 - 800 km Laufleistung, aber 800 habe ich noch mit keinem Schuhe geschafft...
Hallo running_werner,

Faustregeln sind Orientierungswerte, mehr nicht. Was die Lebensdauer von Laufschuhen angeht sind Orientierungswerte fragwürdig, weil die tatsächliche Abnutzung von vielen Faktoren abhängt, wie Bauart des Schuhs, Gewicht, Laufstil, hauptsächliche Laufstrecken, usw. Wann Schuhe tatsächlich reif für die Tonne sind, kann man nur im Einzelfall und nur selbst feststellen. Meine Schuhe nutze ich im Normalfall weit über 1.000 Laufkilometer. Meist fühle ich mich auch dann noch Wohl darin, wenn ich sie wegen eindeutiger Abnutzung (Risse im Obermaterial, total abgelaufene Sohle, etc.) dann unwiderruflich aussondern muss. Selten werfe ich einen Schuh weg, weil ich mich darin nicht mehr wohlfühle. Aber das ist dennoch ein wichtiger Punkt: Wenn ich mich in einem Schuh nicht mehr wohlfühle, dann laufe ich auch nicht mehr damit.

Ich hatte einen Trailschuh, in dem ich viele Kilometer ohne jede Beanstandung lief. Auch Ultratrails. Eines "plötzlichen" Tages war es vorbei mit unserem Einvernehmen. Ab da scheuerte die hintere Schale an der Ferse. Ich hab den Schuh intensiv untersucht und nichts gefunden, was dafür ursächlich sein könnte. Und meine Füße ändern sich auch nicht von einem Tag auf den anderen. Also muss ich davon ausgehen, dass alle Abnutzungseffekte in der Summe dazu führten, dass ich nicht mehr beschwerdefrei darin laufen konnte. Ruhenlassen und irgendwann wiederverwenden - das habe ich mehrfach versucht und immer mit demselben Ergebnis: Scheuert! Also weg damit.

Wenn es dir ähnlich geht, du in deinen Schuhe keine freudvollen Kilometer mehr ohne Beschwerden ableisten kannst, dann müssen notgedrungen neue her. Du hast doch - wenn ich deinen Text richtig interpretiere - nicht nur das eine Paar Laufschuhe. Wie steht es in den anderen mit Zwicken und Zwacken? Wenn du in denen ohne Beschwerden laufen kannst, dann ist das ein eindeutiger Hinweis, dass das fragliche Schuhpaar - warum auch immer - dir jetzt mehr schadet als nützt.

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

15
taeve hat geschrieben:[Zwicken und Zwacken habbich nur bei neuen, noch nicht eingelaufenen Schuhen.
Heutige Sportschuhe kann/muß man doch gar nicht mehr einlaufen! Das gilt doch in erster Linie für Lederschuhe. Deshalb hatte ich dieses Phänomen auch noch nie: Die Schuhe passen und fühlen sich gut an, dann sind sie auch von Beginn an nutzbar. Oder ich fühle mich von Beginn an nicht wohl, dann lasse ich sie sein.
Gruß vom NordicNeuling

16
danke für die rege Resonanz...
MichaelB hat geschrieben: Die 5er Kinvara: perfekte Passform und die nächsten Lieblingsschuhe bis einschließlich Marathon.
Bei 600Km waren die Hacken "durch", woraufhin ich sie zum Schuster gebracht habe.

.
was hat der Schuster denn da machen können? Das Hauptproblem ist doch eher der "unsichtbare" Verschleiss der Zwischensohle. Wenn der Schuh schon äußerlich so verschlissen ist, dann ist die Zwischensohle doch sowieso schon erledigt.

Und das ist genau das Problem, zu erkennen wann dies soweit ist....

17
NordicNeuling hat geschrieben:Heutige Sportschuhe kann/muß man doch gar nicht mehr einlaufen! Das gilt doch in erster Linie für Lederschuhe. Deshalb hatte ich dieses Phänomen auch noch nie: Die Schuhe passen und fühlen sich gut an, dann sind sie auch von Beginn an nutzbar. Oder ich fühle mich von Beginn an nicht wohl, dann lasse ich sie sein.
Ich habe diese Erfahrung schon gemacht. Bei allen meinen neuen Schuhen isses zunächst so, dass sie zunächst wunderbar am Fuß sitzen (sonst hätte ich sie gar nich in die engere Wahl genommen), aber beim ersten Lauf so ab km 2 spüre ich dann immer einen zunächst leichten, später dann unangenehmer werdenden Druck unter den rechten Fußballen und bedingt dadurch versuche ich, mit dem Fuß anders aufzukommen als gewöhnlich und dadurch zwickt und zwackt es dann in den Fußgelenken. Mit jedem weiteren Lauf verschiebt sich dann diese Grenze immer weiter nach hinten und so ungefähr ab dem 50. Laufkilometer sind die Schuhe dann richtig eingelaufen und machen Spaß!
Gruß Frank

Bild
Bild

18
Moin,
running_werner hat geschrieben:...was hat der Schuster denn da machen können? Das Hauptproblem ist doch eher der "unsichtbare" Verschleiss der Zwischensohle. Wenn der Schuh schon äußerlich so verschlissen ist, dann ist die Zwischensohle doch sowieso schon erledigt.

Und das ist genau das Problem, zu erkennen wann dies soweit ist....
Da habe ich nur die Hacken neu machen lassen, weil es deutlich weiß durchschimmerte - ob das nun letztendlich gut/richtig war... meine Ahnung, lasse ich bei den nächsten Kinvara jedenfalls nicht machen.
Der Rest war OK, fühlte sich jedenfalls so an.

19
Meine sehr leichten, sehr reduzierten "Schühchen" von BROOKS haben geschätzte 1.200 km runter und werden auch noch weiter gelaufen.

20
Mein Mann hat auch ein paar sehr leicht, sehr reduzierte Schühchen von Brooks, jedoch sehen seine mit knapp 300km schon so aus wie bei anderen mit 1200km. Wenn ein Schuh es bei ihm auf 600km schafft, ist es schon ein Wunder. Seine Beine und Füße sind sehr lädiert, da gibt jeder Schuh frühzeitig auf.

21
Irgendwie scheint sich ja rauszukristallisieren, dass normalerweise ein Schuh umso länger hält, umso besser der Laufstil ist. Oder? Ich halte es auf jeden Fall bis auf seltene Fälle von Produktionsfehlern meist für kein gutes Zeichen, wenn jemand Schuhe so schnell verschleißt.

Wie sieht denn ein guter Laufstil aus? Das ist eine kontrovers diskutierte Frage, da bin ich mir sicher, aber meiner Meinung nach sind da gerades Aufkommen der Füße und möglichst Stöße vermeidenendes, aktives, aber flaches, nicht "trampelndes" Laufen (englisch low impact running) besser als alles andere. Um einigen hier eine Freude zu machen: so, wie man barfuß laufen würde, würde man denn barfuß laufen.

Wenn man seine XY kg bei jedem Schritt von weit oben auf die Hacke oder den Vorfuß knallen lässt, dann braucht das Schuhe auf.

Wenn man seine XY kg möglichst sanft, fast gleitend vorwärts bewegt, mittig (d.h. auch mit größtmöglicher Fläche) aufkommt, dann halten Schuhe sehr, sehr lange.

Disclaimer: Ja, ich habe "Born to Run" gelesen und halte es trotz einiger typischer Amerikanismen in der Darreichungsweise der Tipps für ein wertvolles Buch.
Antworten

Zurück zu „Laufschuhe“