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Links gesucht zum Thema Untergrund

Links gesucht zum Thema Untergrund

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Hi,

man liest ja des öfteren, dass gewisse Untergründe Vor- und Nachteile haben. Zum schnell laufen, sei z.B. Asphalt gut, zum gelenkschonenden Laufen eher der Waldboden, u.s.w.

Abgesehen von den persönlichen Erfahrungen der einzelnen, gibt es dazu irgendwelche wissenschaftlichen Untersuchungen? Also tatsächlich belastbare Berichte, die man nennen könnte?

Die Anekdoten zum Thema sind sicherlich, wie so vieles im Laufsport, zahlreich, eignen sich aber als Argumentationsgrundlage nur sehr bedingt (es gibt nämlich immer einen, bei dem es genau andersherum ist :nick: ).

Also, wenn jemand einen Artikel in einer einschlägigen halbwegs seriösen Zeitschrift oder gar eine wissenschaftliche Untersuchung kennt, dann würde ich mich sehr freuen das hier zu lesen.

Besten Gruß!
AnD

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Also ich weiß ja nicht wofür du das brauchst (klingt irgendwie nach aufgedrückter Facharbeit, für die du jetzt Material suchst), aber wenn es für den Eigenbedarf des Freuzeitlaufens *) sein soll, würde ich empfehlen, sich auf keinen bestimmten Untergrund festzulegen. Jeder hat einzeln gewisse Vor- und Nachteile, aber eine gesunde Mischung aus allem hat sicherlich mehr Vor- als Nachteile.

*) diesen Freud'schen Vertipper lasse ich jetzt mal so stehen. :)

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Haha. Nein, um eine "aufgedrückte Facharbeit" (was auch immer das sein soll - ich nehme an Schule?) geht es nicht.

Ich treffe mich demnächst mit einigen Verantwortlichen des Dorfes und da geht es dann auch um die Instandsetzung von Wegen (z.B. in öffentlichen Anlagen). Ich bin ein starker Befürworter von Waldboden und würde gerne ein gut begründetes Argument dafür anführen.

Ansonsten kommt da ein verdichteter und für die Stadt/Landkreis pflegeleichter Boden hin. Vielleicht passiert das ohnehin, aber ich würde doch gerne versuchen dagegen zu argumentieren. Und da wäre es halt toll, wenn es die ein oder andere Studie dazu gibt.

Wenn bei der Studie dann herauskommt, dass Waldboden für die Gelenke viel schädlicher ist, als die Flugzeugbetonpiste, dann überdenke ich meinen Standpunkt gerne nochmal.

Aber ein wenig seriöses Material hilft halt schon.

Der erste Link war schonmal ein Anfang, ist aber leider im Wesentlichen nur eine niedergeschriebene Individualmeinung (die ich durchaus teile :zwinker2: ).

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Hab gerade keine Zeit zum Rumlesen, daher nur der Tipp: Google Scholar - Suchbegriffe z.B.: running "training surface" injuries. Da scheint das eine oder andere dabei, was beim Überfliegen eher drauf hindeutet, dass der Laufuntergrund als Einflussfaktor auf das Verletzungsrisiko nicht so groß ist wie man früher behauptet hat. Aber das ist nur ein sehr flüchtiger Eindruck.

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AnD hat geschrieben:...Ansonsten kommt da ein verdichteter und für die Stadt/Landkreis pflegeleichter Boden hin. Vielleicht passiert das ohnehin, aber ich würde doch gerne versuchen dagegen zu argumentieren.
Warum dagegen argumentieren? Was gibt es für den angesprochenen Zweck denn Besseres als wassergebundene, verdichtete Wege?
Wenn bei der Studie dann herauskommt, dass Waldboden für die Gelenke viel schädlicher ist, als die Flugzeugbetonpiste, dann überdenke ich meinen Standpunkt gerne nochmal.
Da Asphalt und Beton eine starke Lobby hat, wirst du eine in die Richtung gehende Studie leichter finden als eine Lobpreisung für Feld-, Wald- und Wiesenwege.
Aber ein wenig seriöses Material hilft halt schon.
Allgemein bekannt dürften die Nachteile von versiegelten Flächen sein, für die ich hier als Grundstückseigentümer eine Abgabe bezahlen muss.
Der erste Link war schonmal ein Anfang, ist aber leider im Wesentlichen nur eine niedergeschriebene Individualmeinung (die ich durchaus teile :zwinker2: ).
Das ist mehr als nur eine Meinung, sondern rundherum schlüssig. Immerhin scheinen die Entscheidungsträger in eurem Dorf dem Laufsport gegenüber sehr aufgeschlossen zu sein. Woanders stehen meist wirtschaftliche Interessen im Vordergrund.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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kobold hat geschrieben:dass der Laufuntergrund als Einflussfaktor auf das Verletzungsrisiko nicht so groß ist wie man früher behauptet hat. Aber das ist nur ein sehr flüchtiger Eindruck.
Ja, das könnte natürlich sein. Das wäre ja auch interessant. Rein subjektiv fühlen sich meine Knie und Fußgelenke nach einem langen Waldlauf aber deutlich besser an, als nach einem Asphaltlauf. Daher fällt mir das ein wenig schwer zu glauben. Letztlich ist das aber ja keine Glaubensfrage. :daumen:
barefooter hat geschrieben:Warum dagegen argumentieren? Was gibt es für den angesprochenen Zweck denn Besseres als wassergebundene, verdichtete Wege?
Ich finde halt Waldwege, also echte kleine, nicht die großen Wirtschaftswaldwege, mit verdichteter Erde deutlich angenehmer als jeden händisch aufgeschütteten und maschinell verdichteten Belag. Aber wie ich schon schrieb, das ist recht subjektiv und einer objektiveren Betrachtung/Begründung gegenüber bin ich ja dann gerne auch aufgeschlossen.
barefooter hat geschrieben:Da Asphalt und Beton eine starke Lobby hat, wirst du eine in die Richtung gehende Studie leichter finden als eine Lobpreisung für Feld-, Wald- und Wiesenwege.
Das ist vermutlich richtig. Mein optimistischer Funken Hoffnung an die Unabhängigkeit der Wissenschaft ist aber noch nicht vollständig erloschen. :geil:
barefooter hat geschrieben:Allgemein bekannt dürften die Nachteile von versiegelten Flächen sein, für die ich hier als Grundstückseigentümer eine Abgabe bezahlen muss.
Auch korrekt, nur in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach nicht anwendbar. Wege sind eher kleine Flächen und ich will auf die Gelenk- und Beinbelastungen beim Laufen hinaus. Das halte ich für relevant.
barefooter hat geschrieben:Das ist mehr als nur eine Meinung, sondern rundherum schlüssig.
Das mag sein. Ich würde ja sogar zustimmen, aber ohne eine schriftliche, systematisierte Variante bleibt es ein deutlich schwächeres Argument als es sein könnte.

Danke schonmal für den Input!

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Zumindest für Stadien machen sich die Veranstalter Gedanken:

"Nach den Vorgaben des internationalen Leichtathletikverbandes müssen Laufbahnen Kraftabbauwerte zwischen 35 und 50 Prozent aufweisen. Dabei gelten bei manchen Sportlern und Funktionären besonders harte Bahnen – also solche mit einem Kraftabbauwert nahe 35 Prozent – als tendenziell besonders schnell. Bei BSW weiß man allerdings, dass eine harte Laufbahn kein Garant für Bestleistungen ist. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Studie der Sporthochschule Köln. Dort hat man festgestellt, dass die Weichheit oder Härte einer Kunststofflaufbahn keine Auswirkung auf die Laufgeschwindigkeit von Sprintern hat. Die Autoren der Studie, die 2006 mit Hilfe von BSW Laufbahnen erstellt wurde, vermuten, dass der menschliche Bewegungsapparat kleine Unterschiede in der Elastizität des Untergrundes unwillkürlich ausgleicht."

Die blaue Bahn in Berlin beflügelt die Athleten - - Stadionwelt-Business


Hat die Aschenbahn ausgedient? | ZEIT ONLINE
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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OT:


""Ich knall auch ohne dieses ganze Wissen gute Intervalle auf die Bahn (mit völliger lockerheit und einigermaßen guten Laufstiel), sowie gute Zeiten auf die Straße/Bahn, da brauch ich keine Wissenschaft, sondern einfach mein Körper und etwas gesunden Menschenverstand.""

Klappt das immer noch so gut mit dir? :confused:
McFit ist wie Urlaub, 30 grad, alle schwitzen, keiner spricht Deutsch und überall liegen Handtücher.
Bild

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AnD hat geschrieben:....

Ansonsten kommt da ein verdichteter und für die Stadt/Landkreis pflegeleichter Boden hin. Vielleicht passiert das ohnehin,
....
Vermutlich wird es bei euch sein, wie bei vielen anderen auch und das Geld ist knapp - deshalb wird etwas anderes als "pflegeleicht und billig" vermutlich schwer durchzusetzen sein, wenn du mit dem nur mit Gesundheitsargument arbeitest.

Ein schöner Lauf/Nordic-Walking-Park hat aber immer auch einen Fremdenverkehrs-Aspekt. Vielleicht erreichst du auf dieser Schiene mehr.

Vielleicht ist eine "Finnenbahn" interessant, wie z.B. dort:
Finnenbahn des TSV Viermünden/Schreufa: Vorteil der gelenkschonenden Fortbewegung | Frankenberg / Waldeck

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In der Laufbibel von Matthias Marquardt (in der 15. Auflage von 2015 auf S 310/311) gibt es eine Übersicht über Vor- und Nachteile der verschiedenen Bodenbeläge, die aber - wie meistens bei solchen Büchern für breite Käuferschichten - nicht sehr ins Detail geht. Vielleicht kann man das Wissen des Dr. Marquardt aber auch mal direkt anzapfen, ohne dass er gleich die große Rechnung druckt ? Ein gewisses Ansehen hierzulande scheint er ja zu haben.

Kritischer als das Oberflächenmaterial finde ich persönlich übrigens die seitlichen Neigungen. Bei Asphaltwegen gewollt eingebaut, bei Schotterwegen sich langsam entwickelnd, wenn öfter schwere Fahrzeuge drüber fahren.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Rauchzeichen hat geschrieben:Vielleicht ist eine "Finnenbahn" interessant, wie z.B. dort:
Finnenbahn des TSV Viermünden/Schreufa: Vorteil der gelenkschonenden Fortbewegung | Frankenberg / Waldeck
Das finde ich einen tollen Hinweis! Danke!
Und es scheint ja (laut wikipedia..) "einfach und billig in der Anlage und in der Wartung" zu sein.
RunningPotatoe hat geschrieben:Vielleicht kann man das Wissen des Dr. Marquardt aber auch mal direkt anzapfen, ohne dass er gleich die große Rechnung druckt ?
Die Richtung finde ich nicht schlecht. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema, die über das übliche hinaus geht, wäre ja vielleicht auch mal für ihn selber interessant. Wer weiß, vielleicht hat er Interesse?
RunningPotatoe hat geschrieben:Kritischer als das Oberflächenmaterial finde ich persönlich übrigens die seitlichen Neigungen. Bei Asphaltwegen gewollt eingebaut, bei Schotterwegen sich langsam entwickelnd, wenn öfter schwere Fahrzeuge drüber fahren.
Nicht unwichtig. In der Tat. Viele Wege werden schlicht durch tonnenschwere Fahrzeuge "kaputt" gefahren und dann wird die Erneuerung der Parkwege den Läufern "angelastet"... :confused:

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http://www.zeit.de/1969/37/hat-die-aschenbahn-ausgedient/komplettansicht hat geschrieben:Nicht nur deutsche, sondern auch viele ausländische Spitzenkönner haben längst festgestellt, daß regelmäßiges Training auf den hartfedernden Synthetik-Laufbahnen physiologisch einfach nicht vertragen wird. Bänder, Sehnen, Knorpel und Knochen werden sehr schnell auf diesen Unterlagen angegriffen, ja geschädigt – Sportverletzungen wie langwierige Sehnenscheiden- und Knochenhauterkrankungen sind in der Tat schlechte Erfahrungen. So wird heute allgemein von Fachleuten, vor allen Dingen von den Sportmedizinern, vor einen Dauereinsatz, auf harten Laufbahnen gewarnt.
Solche Aussagen hätte ich gerne. Also die von den Fachleuten und den Sportmedizinern. In diesem Artikel geht es zwar um Tartanbahnen, aber hart ist hart (naja, also ein bisschen vielleicht]Unbenannt.JPG[/attachment]
Dateianhänge

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AnD hat geschrieben:Hat keiner weitere Links oder Quellen?

Das ist echt schade. :-(
Was weißt du denn bisher schon bzw. welche Quellen hast du selbst gesichtet und welche Erkenntnisse haben sie erbracht.

Ich müsste selbst recherchieren, um dir Links oder Quellen zu liefern. Aber meine Zeit ist begrenzt und ich mag sie nicht investieren, wenn ich nicht weiß, ob der potenzielle Nutznießer seinerseits auch etwas in die Beantwortung seiner Frage zu investieren bereit ist oder sich lieber zurücklehnt und auf Antworten wartet.

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@kobold
Glaub mir, ich hab mir schon einiges abgesucht, aber bin nicht auf einen grünen Zweig gekommen. Meine Frage hätte ich hier im Forum nicht gestellt, hätte ich selber die Fähigkeit gehabt geeignetes Material zu finden.

Und mitnichten war das hier ein Aufruf an andere für mich zu recherchieren. Häufig genug ist es so, dass das was dem einen schwer fällt dem anderen sehr viel leichter fällt.
Vielleicht hat jemand schonmal in der Richtung recherchiert?
Vielleicht interessierte das schonmal jemanden?
Vielleicht hat jemand mal in eine ähnliche Richtung argumentiert?

Dann ist es relativ einfach diese Informationen weiterzugeben. Das Rad muss man nicht jedes Mal neu erfinden. sondern man kann sich ergänzen.

Nach wie vor habe ich Interesse an Links und den richtigen Stichworten, die mir geeignetes Material liefern (Ich dachte ja z.B. das "Rückprall-Elastizität" ein solches Stichwort sei. Das hat sich aber leider als unrichtig herausgestellt.)

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Ja, vielen Dank für den Artikel!

Das ist doch mal was. Leider ist der recht kurz, aber ein Anfang und geht genau in die richtige Richtung.
V. Tessutti et al. / Journal of Science and Medicine in Sport 13 (2010) 151–155 hat geschrieben:Thus, considering the volume of training and the fact that training occurs primarily on asphalt surfaces, a more compliant surface such as natural grass can be used to attenuate overloads on the musculoskeletal system and diminish the risk of chronic injuries that a more rigid surface occasions.
Und noch deutlicher:
V. Tessutti et al. / Journal of Science and Medicine in Sport 13 (2010) 151–155 hat geschrieben:
  • When considering forces across the foot, foot pressures experienced when running on asphalt over medium and long distance runs, could predispose a runner to injuries, especially overuse injuries.
  • Running on natural grass is likely to be safer than running on asphalt.
  • Non-uniform natural grass surfaces can lead to a risk of acute trauma, particularly when used regularly.
Toll! Mehr davon. :-)
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