6-Stundenlauf Fürth & Wien Marathon; es war die Zeit für lange Wettkämpfe. Diese haben Kraft gekostet und daher wird jetzt mal regeneriert und meinem Körper eine kleine Auszeit gegönnt. Heute werde ich eine kleine Bilanz meiner ersten Saisonhälfte ziehen die jetzt mit dem 10.04.2016 zu Ende ist.
Genau am 01.Dezember 2015 habe ich voll motiviert das Training für meinen ersten 6-Stundenlauf in Fürth aufgenommen. Knapp 1.300 Kilometer wurden es dann bis Mitte März. Ich habe einen Marathontrainingsplan als „Richtlinie“ genommen in welchen ich allerdings doch einiges geändert habe. Ich habe zwar Tempo gemacht aber nicht so wie es für einen „guten“ Marathon nötig wäre. Allerdings war das für Fürth und den 6-Stundenlauf auch nicht notwendig. Denn eins war klar, das große Ziel im Frühjahr 2016 waren 70 km in Fürth!
Viel Ausdauer
Ich habe im Ausdauerbereich sehr viel lange Einheiten gemacht. Drei bis vier Stundenläufe gab es einige und ich kann davon behaupten dass diese meine absoluten Lieblingseinheiten sind. Ich liebe es einfach einige Stunden im gemütlichen Tempo zu laufen, das und die Tatsache dass ich kein Problem habe auch mal drei oder vier Stunden im Kreis zu laufen sind die besten Voraussetzungen gewesen für mein erstes Ultralaufziel. ;) Das Rundenlaufen habe ich im Training bei uns in der Siedlung geübt. Die längste Einheit ging über vier Stunden und das Ganze eben auf einer 1,2 km langen Runde. Durchschnittstempo 05:12min/km also ca. 46 km. Für meinen Nachbarn war das sicher lustig zum beobachten.

Der Lauf selber ging dann super im 05:12er Schnitt, es wäre vielleicht mehr drinnen gewesen aber ich kannte das Gefühl noch nicht sechs Stunden am Stück zu laufen, daher trat ich der Strecke mit viel Respekt gegenüber. Platz 5 in Fürth und 69,3 km macht mich aber schon sehr stolz und hat mir einen perfekten Laufherbst beschwert.
Als Bonus: Wien Marathon
Fürth war Geschichte und eigentlich schon Zeit für eine Pause. Wie gesagt über drei Monate sehr intensivem Training lagen hinter mir! Doch da war ja noch Wien, dort wollte ich schon immer einmal einen ganzen Marathon laufen und so entschied ich mich am 10.04.2016 in der Bundeshauptstadt an den Start zu gehen. Zeit war von Anfang an zweitrangig denn ich wollte den Lauf einfach genießen, zwischen 03:10h und 03:15 sollte sich jedoch ausgehen. Start auf der Reichsbrücke war um 09.00 Uhr und so lief ich los im 04:30er Schnitt. Beim Prater sah ich plötzlich einen Freund der eine neue Halbmarathonbestzeit aufstellen wollte, kurzerhand entschloss ich mich mit ihm zu laufen. Es ging super dahin und bei Kilometer 18 löste sich mein Mitläufer und kam mit 01:35:07 ins Ziel. Ich ging in die zweite Runde. Es ging bis km 32 auch noch sehr gut, doch dann wurden die Beine brutal schwer. Bis dahin war es ein traumhafter Lauf. Die Strecke, die Stimmung einfach Alles - Wien war toll. Ab diesen Zeitpunkt musste ich eingestehen dass heute nicht mehr ging. Ich verlor auf der zweiten Hälfte 12 Minuten und so wurde mein sechster Marathon mit 03:22h auch mein langsamster. So hatte ich mein Ziel den Marathon zu genießen nicht ganz geschafft. ;) Der letzte Kilometer war dann aber ein sehr genialer. Das neue Ziel vor Augen und etliche Zuschauer an der Strecke. Es war einfach nur mehr herrlich im Ziel zu sein.
Fazit: Drei Wochen nach dem 6-Stundenlauf und insgesamt sechs Wochen vor dem Marathon kein Tempotraining zu absolvieren ist nicht die perfekte Kombi für einen schnellen Marathon. Zumindest für mich nicht. Wien war eine Reise wert. Ich komme wieder doch nächstes Mal eventuell „trainiert“. ;)
Neues Ziel:
Jetzt wird pausiert und dann wieder am Tempo gearbeitet. Im Herbst möchte ich beim Marathon wieder voll angreifen und einen um die drei Stunden laufen. Im Optimalfall unter drei Stunden. Ich bin ziemlich hin und hergerissen, denn einerseits möchte ich einen schnellen Marathon laufen aber andererseits habe ich mich „verliebt“ in die langen Läufe und den Sechs-Stundenlauf. Wie es nun mal so ist kann man nicht alles haben, das wichtigste überhaupt war jedoch die ganze Zeit vorhanden, nämlich der irrsinnige Spaß am Laufen.
Sportliche Grüße Mario