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Nicht-ganz-Neuling mit 'ganz normalen' Schmerzen im Knie?

Nicht-ganz-Neuling mit 'ganz normalen' Schmerzen im Knie?

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Hallo ihr Lieben!

Ich bin neu hier und obwohl es zum Thema schmerzende Knie schon viele andere Einträge mit sehr hilfreichen Antworten gibt möchte ich trotzdem ein neues erstellen, und zwar weil ich meine Fragen noch nicht gänzlich beantwortet sehe.

Ganz kurz zu mir:
Bin 27, etwa 185cm groß, wiege 93 kg (-7 seit Mitte Februar).
Ich bin ziemlich schwer und habe auch in den letzten zwei Jahren nicht viel Sport gemacht. Davor 8 Jahre lang Fitnessstudio (als ich aufhörte wog ich etwa 88 kg). Also, schwer war ich vorher schon und ich bin auch nicht fett (gewesen), natürlich war und ist ein Bauch da...
Seit Anfang Dezember 2015 laufe ich - anfangs etwa 6 km, und dann einfach immer mehr. Zu der Zeit hatte ich auch andere Probleme wie Chin Splints (richtig?), aber das tritt längst nicht mehr auf.

In letzter Zeit bin ich wieder ziemlich fit geworden - mache jeden Tag entweder Übungen mit Eigengewicht oder Hanteln (und laufe auch jeden Tag mit Muskelkater in verschiedenen Muskelgruppen herum), strampel mir 'nen Ast ab auf meinem Rennrad (derzeit noch auf 'ner Rolle) oder gehe eben Laufen. Verliere Körperfett und die Muskeln zeichnen sich schon wieder deutlich ab an Schulter, Brust, Armen und Beinen.

Nun zum Problem: Vor etwa vier Wochen habe ich mir beim Laufen gesagt: Warum nicht einfach auf 'nen Marathon hin trainieren? Prompt bin ich 'ne Strecke von 16 km gelaufen. Einen Tag danach hatte ich schmerzende Knie (bzw es waren wohl eher die Sehnen, oder?). Da ich es vom Kraftsport her nicht anders kenne habe ich mir gesagt, dass es normal ist - der Körper muss sich nun mal irgendwie auf die neue Belastung einstellen, oder nicht? Mit dem Laufen habe ich dann gewartet, bis sich alles wieder gut anfühlt. Und dann wieder 16 km. Diesmal lief es viel besser, ging schneller und ich hatte keinerlei Probleme (iSv Schmerzen) danach. Letzten Sonntag ging es mir beim Laufen dann so gut, dass ich mir gesagt habe: warum nicht ein bisschen mehr? Am Ende waren es dann 20 km. Montag dann - kaum überraschend - wieder schmerzende Knie. Ein bisschen mehr sogar. Gestern ging es dann wieder.. Anders als bei Muskelkater mache ich mir aber ein bisschen Sorgen.

Und das führt mich zu meinen eigentlichen Fragen:
a) schade ich meinem Körper mit diesem Training, oder sind diese Schmerzen 'normal' und vertretbar, da ich ja meine Laufstrecke ausweite (= neue Belastung, Körper muss sich drauf einstellen)?
b) kann ich die 20 km als Trainingsstrecke beibehalten, oder muss ich die Distanz jetzt verringern :weinen: ?
c) bin ich für 'nen Marathon bzw. für lange Strecken einfach zu schwer? So wie es aussieht verliere ich viel Fett und baue Muskeln auf, aber viel weniger als 85-88 kg werden es wohl nicht werden.
und d) sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Danke schon mal für eure Antworten !

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Du mußt Deinem Körper einfach deutlich mehr Zeit gönnen, um den Bewegungsapparat auf die neuen Anforderungen anzupassen. Die Kondition hat man schneller drauf oder bringt sie ggf. von anderem Sport mit als die Sehnen und Gelenke sich anpassen. Die Maximalstrecken sind offenbar einfach zu viel. Wie oft läufst Du in der Woche? Wochenkilometer?
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Danke für die schnelle Antwort!

Also ich hatte mir zum Ziel gesetzt jede Woche mindestens einmal die Maximalstrecke ein bisschen auszubauen (mindestens 500m) und zusätzlich noch eine kleine Runde von 8-10 km zu drehen, wenn die Beine es zulassen (ich also keine Schmerzen habe). Letzte Woche waren es somit 28 km und diese Woche bisher 0 (ich bin mir noch nicht sicher ob ich heute eine kleine Strecke drehe). Ich nehme mal an etwa 40 Minuten (25km) auf dem Rennrad sind hier irrelevant.

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Es ist besser, öfter zu laufen und dafür kürzere Strecken!
So kann sich dein Bewegungsapparat besser anpassen.
Ich würde mit 3 x 8 oder 10 km anfangen und gucken, ob das gut läuft (mind. 1 Monat lang).
Dann einen Lauf sukzessive verlängern (z.B. 2 km / Monat).
Langsam steigern!
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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@champloo

Ich habe ein halbes Jahr gebraucht, bis ich die 20 km geknackt habe (bin aber auch fast doppelt so alt wie Du), und anfangs taten mir die Knie schon bei 4 km weh. Wie schon gesagt wurde, nicht zu schnell steigern und auch mal Ruhe einkehren lassen. Ich hab' die 20 km am darauffolgenden Wochenende schon wieder knacken wollen, was mir einen dicken Fuß eingebracht hat und bisher 5 Wochen Laufpause. Willst Du nicht.

Also, langsam aufbauen (Muskeln und Sehnen aufbauen dauert Monate, Knochen dauert Jahre! Da hilft auch kein Radfahren, das belastet die Gelenke viel weniger und völlig anders als Laufen) und nach einer Steigerung erst mal wieder etwas zurückstecken, bevor die nächste kommt. Und möglichst mindestens 3 Läufe die Woche machen. Einen schnellen kurzen (oder Intervalle oder Fahrtspiel), einen mittleren langsameren, und einen gemütlichen, langsamen langen Lauf. Und den Marathon verschieb' mal auf's nächste Jahr, mach' erstmal einen 10er und einen Halbmarathon.

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champloo hat geschrieben:
a) schade ich meinem Körper mit diesem Training, oder sind diese Schmerzen 'normal' und vertretbar, da ich ja meine Laufstrecke ausweite (= neue Belastung, Körper muss sich drauf einstellen)?
Was du da machst, hat mit sinnvollem Training wenig zu tun. Die beschriebenen Schmerzen sind tatsächlich normal, aber nicht vertretbar, da vermeidbar. Dein Körper muss sich auf zunehmende Belastungen nicht einstellen, ihn auf diese Weise zu zwingen zu wollen, ist Glücksspiel.
b) kann ich die 20 km als Trainingsstrecke beibehalten ...
Das kannst du tun, wenn du dir der Risiken bewusst bist und versprichst, hier nicht wieder aufzutauchen.
c) bin ich für 'nen Marathon bzw. für lange Strecken einfach zu schwer? So wie es aussieht verliere ich viel Fett und baue Muskeln auf, aber viel weniger als 85-88 kg werden es wohl nicht werden.
Warum muss es immer Marathon sein und nicht eine Strecke, die für dich besser geeignet wäre. Bei deiner Statur würde ich eher auf 10 km gehen und an entsprechenden Volksläufen teilnehmen.
und d) sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Das fehlte noch, hat es hier aber auch schon gegeben.
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Alles klar blende8 und Alderamin, danke. 3 mal die Woche 10 km hört sich auch gut an. Und wenn's ohne Probleme geht dann einen Lauf immer weiter ausbauen. Für Leute, die hier mit gleichen Fragen herkommen und wissen wollen, wie gut das für mich klappt (/geklappt hat), werde ich hin und wieder ein kleines Update schreiben. Vielleicht kann man so anderen Leuten die Suche ersparen ;-)

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Aus den 3x10 würde ich eher sowas wie 8+10+12 machen, sofern die 30 in Summe schon OK sind, sonst halt entsprechend weniger, aber mit etwas Abwechslung bei Tempo und Länge.
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/
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