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Fehler bei den Splitzeiten beim München Marathon?

Fehler bei den Splitzeiten beim München Marathon?

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Hallo zusammen,

ich bin gestern meinen ersten Marathon gelaufen, den München Marathon. Da ich ein unerfahrener Läufer bin habe ich mich der Einfachheit halber an einen Pacemaker drangehängt, damit ich mir keinen Kopf wegen der Renneinteilung machen muss. Es hat auch recht gut hingehauen, gefühlt bin ich (und natürlich auch der Pacemaker) das Rennen konstant durchgelaufen.

Im Anschluss habe ich mir natürlich mein Ergebniss im Internet angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Splitzeiten recht komisch sind:
Orginal
Split km-Stand Tageszeit Zeit Diff min/km km/h
Start 0 10:06:16
5km 5 10:30:37 00:24:21 0:24:21 04:52 12,32
7km / W1 7 10:40:24 00:34:07 0:09:46 04:53 12,29
10km 10 10:55:15 00:48:58 0:14:51 04:57 12,12
20km 20 11:44:37 01:38:20 0:49:22 04:56 12,15
HM / W2 21,0975 11:50:05 01:43:48 0:05:28 04:59 12,05
30km 30 12:34:12 02:27:55 0:44:07 04:57 12,11
31.5km 31,5 12:40:10 02:33:53 0:05:58 03:59 15,08
32km / W3 32 12:44:16 02:37:59 0:04:06 08:12 7,32
37.5km 37,5 13:10:05 03:03:49 0:25:50 04:42 12,77
Netto Ziel 42,195 13:34:39 03:28:22 0:24:33 05:14 11,47
Bis km 30 ist alles sehr konstant, danach wird es jedoch recht holprig. Die Splitzeiten behaupten ich wäre von km 30 bis km 31,5 mit einer Pace von 3:59 gelaufen, anschließend jedoch mit einer Pace von 8:12. Ganz ehrlich: Das hätte ich gemerkt.
Ähnlich sieht es mit den letzten beiden Splitzeiten aus. Auch diese sind nicht realistisch.
Ich habe mir da mal ein paar Gedanken gemacht. Das bei der Zeitmessung die Zeitstempel falsch genommen werden glaube ich nicht. Meine berufliche Erfahrung spricht dagegen.
Ich vermute eher, dass die Messung von 31,5km bei ca. 31,19km gemacht wurde und die Messung von 37,5km bei ca. 37,25km erfolgt ist. Man kann ja die Zeitstempel nehmen und für die neuen km-Stände durchrechnen. Dabei ist folgendes raus gekommen:
Manipuliert
Split km-Stand Tageszeit Zeit Diff min/km km/h
Start 0 10:06:16
5km 5 10:30:37 00:24:21 0:24:21 04:52 12,32
7km / W1 7 10:40:24 00:34:07 0:09:46 04:53 12,29
10km 10 10:55:15 00:48:58 0:14:51 04:57 12,12
20km 20 11:44:37 01:38:20 0:49:22 04:56 12,15
HM / W2 21,0975 11:50:05 01:43:48 0:05:28 04:59 12,05
30km 30 12:34:12 02:27:55 0:44:07 04:57 12,11
31.5km
31,19
12:40:10 02:33:53 0:05:58 05:01 11,97
32km / W3 32 12:44:16 02:37:59 0:04:06 05:04 11,85
37.5km 37,25 13:10:05 03:03:49 0:25:50 04:55 12,19
Netto Ziel 42,195 13:34:39 03:28:22 0:24:33 04:58 12,09
Diese Kalkulation erscheint mir wesentlich realistischer. Um meine Vermutung weiter zu untermauern habe ich einfach ein paar Ergebnisse von zufällig ausgewählten Teilnehmern genommen und mit den Daten die gleiche Manipulation vorgenommen. Auch hier ergibt sich das gleiche Bild: Vorher ab km 30 komische Zeiten, danach ein realistisches Bild.

Ich möchte nun in die Runde fragen: Wer war beim München Marathon gestern dabei und hat ebenfalls komische Zeiten? Lassen sich Eure Zeiten "korrigieren", wenn man, so wie ich es vorgeschlagen habe, die Messpunkte entsprechend verschiebt?

Danke für Eure Rückmeldung.
beiss

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beiss hat geschrieben:Vorher ab km 30 komische Zeiten, danach ein realistisches Bild.
Also, ich bin nicht in München gelaufen, aber es wäre nun wahrlich nicht der erste Wettkampf, bei dem einzelne km-Schilder oder auch Messmatten nicht an exakt der angegebenen Stelle stehen bzw. liegen.

Es gibt aber eine gute Nachricht: Die Endzeit und die Gesamtdistanz dürften mit ziemlicher Sicherheit stimmen, und ob da nun einzelne Zwischenzeiten korrekt sind oder nicht, ist ziemlich belanglos. Deine Rechnung in Ehren, aber der Veranstalter wird da nachträglich nichts mehr dran ändern. Es gibt Schlimmeres.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Bernd,

mir ist das eigentlich auch ziemlich wurscht, ich kann ja im Nachgang alles korrigieren. Ich bin eigentlich mehr erstaunt, dass ein großer Aufwand für so eine Veranstaltung gemacht wird, und dann passieren so einfache Fehler in einem Bereich, auf den es genau ankommt.

Scheinbar ist es ja so, dass so etwas öfters vorkommt. Für mich eine neue Erkenntniss.

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beiss hat geschrieben: Scheinbar ist es ja so, dass so etwas öfters vorkommt. Für mich eine neue Erkenntniss.
Den Hamburgmarathon bin ich 10-mal hintereinander gelaufen. Da standen in jedem Jahr die km-Schilder 17 und 32 falsch. Beim ersten Kölnmarathon stimmte bis etwa HM-Marke kein einziges Schild. (Die Helfer, die sie noch bei Dunkelheit aufgestellt hatten, hatten die Markierungen nicht gefunden.)

Bei der Senioren-EM dieses Jahr in Portugal stehen im Internet nach wie vor die "provisional results" mit Fehlern und werden dort auch in 10 Jahren noch so stehen. Urkundendruck geht natürlich auch nicht.

Im Juli dieses Jahres bin ich einen Zehner gelaufen und stand mit DNF in der Liste (Did Not Finish), weil der Chip versagt hatte. Das wurde dann auf meinen Einspruch hin Tage später wenigstens korrigiert.
beiss hat geschrieben:dann passieren so einfache Fehler in einem Bereich, auf den es genau ankommt.
Das ist unschön, aber die Matten erfüllen primär einen Kontrollzweck, ob nämlich die Läufer tatsächlich alle passiert haben und nicht irgendwo per U- oder S-Bahn zum Ziel gefahren und dann durchs Ziel gelaufen sind. Also so entscheidend ist die exakte Platzierung fürs Ergebnis nicht.

Hab übrigens mal geschaut: 2000 bin ich in München gelaufen mit sicherlich anderer Streckenführung. Damals stimmte zumindest km 8 nicht, wahrscheinlich 2 weitere ebenfalls.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Speziell in München ist offenbar die genaue Platzierung der Matten in der Leopoldstraße mit allergrößten Schwierigkeiten verbunden ... wenn ich das richtig mitgekriegt habe, dienen wohl die selben Matten sowohl zur Kontrolle der Absolvierung der Schleife ganz am Anfang (bei km5) als auch des Durchgangs im späteren Verlauf der Rennens bei km32; da dürfte es jedesmal ganz gewaltig hapern dabei, die korrekt zu platzieren. Aber wie der Bernd geschrieben hat, die Matten dienen ja eher der Durchlaufkontrolle.
"Only that day dawns to which we are awake." - H.D.Thoreau
Meine Wettkämpfe in der km-Spiel Tabelle
Meine Lauf-Fotoalben (mit vielen Tiroler Laufstrecken)

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Meine Frau hat am Liveticker fast einen Herzinfarkt bekommen als meine Splitzeiten von 4:10km/min auf 8:05min/km hochgesprungen sind. :hihi:
Aber ansonsten sind mir die Splitzeiten des Veranstalters egal. Hauptsache die Gesamtzeit stimmt.
10,000: 44:52 - September 2016 - Alsterlauf Hamburg
21,097: 1:39:42 - Juli 2019 - Schwerin Halbmarathon
42,195: 3:57:20 - September 2017 - Berlin Marathon

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GeorgSchoenegger hat geschrieben:Speziell in München ist offenbar die genaue Platzierung der Matten in der Leopoldstraße mit allergrößten Schwierigkeiten verbunden ... wenn ich das richtig mitgekriegt habe, dienen wohl die selben Matten sowohl zur Kontrolle der Absolvierung der Schleife ganz am Anfang (bei km5) als auch des Durchgangs im späteren Verlauf der Rennens bei km32; da dürfte es jedesmal ganz gewaltig hapern dabei, die korrekt zu platzieren. Aber wie der Bernd geschrieben hat, die Matten dienen ja eher der Durchlaufkontrolle.
Das Argument zieht nicht so richtig. Die Matten können beliebig platziert werden, nur die Eingabe der Position in den Auswertecomputer muss stimmen. Und das sollte ein Veranstalter hinbekommen.

Um Beschiss zu erschweren sollten die Matten sowieso jedes Jahr unangekündigt woanders liegen. Falls ein Läufer abkürzen oder mit ÖPNV Kräfte sparen möchte, er kann sich nie sicher sein, dass er nicht doch eine Matte ausgelassen hat.
Denke nicht über die Lösung nach, sondern über das Problem. :idee2:Die Lösung ergibt sich dann von selbst.

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Leiderkeinkenianer hat geschrieben:Das Argument zieht nicht so richtig. Die Matten können beliebig platziert werden, nur die Eingabe der Position in den Auswertecomputer muss stimmen. Und das sollte ein Veranstalter hinbekommen.
Theoretisch ja. Praktisch stehen ja schon die KM-Schilder sehr oft falsch, die sich deutlich einfacher positionieren lassen.

Die Lösung für München wäre aber noch viel einfacher: Die 32+X-km-Matte gar nicht für die Zwischenzeiten auswerten sondern nur als Durchgangskontrolle nutzen. In HH gab es auch mindestens eine Matte, die definitiv in keiner Zeitmessung auftauchte.
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