Mit meinem Kumpel Frank sind wir um 7:15 Richtung Buxtehude gefahren, um rechtzeitig am Start zu sein. Wenn man schon so eine Gewalttour vor sich hat, will man ja pünktlich starten. In Buxtehude trafen wir noch auf 3 weitere Tri-Michels weiblichen Geschlecht und so beschlossen wir, eine Gruppe zu bilden. Zu 5. leidet es sich leichter.

Das Wetter war phänomenal und ich empfahl all meinen Mitstreitern, sich gleich der warmen Klamotten zu entledigen, denn der Tag versprach Temparaturen über 20 Grad. Was jucken einen da 13 Grad am Morgen?
Als es los ging, hieß es erst einmal, ein gemeinsames Tempo zu finden, bei dem alle mitkamen und sich niemand über- oder unterfordert fühlte. Die Mädels machten einen guten Eindruck und 2 waren derart gut drauf, dass sie sogar Führungsarbeit übernahmen. Da staunten wir Männer nicht schlecht. Aber unsere Zeit sollte noch kommen. Dann, wenn es weh tut und die Mädels ihr Pulver verschossen hatten.
Nach der ersten Verpflegungsstation bildete sich ein weiteres Grüppchen neben uns und so beschlossen wir, uns zusammen zu tun. Es waren 4 Norderstedter Triathleten/innen und so wurden auf der Strecke schon die ersten Pläne geschmiedet, doch mal einen Wettkampf beider Vereine außer der Reihe in Angriff zu nehmen.
Als wir die 100 geknackt hatten, fühlten wir uns alle immer noch erstaunlich gut. Unser Schnitt lag knapp über der magischen Grenze und das fand ich schon beachtlich, besonders von den Mädels. Es war windstill, die Sonne schien, die Landschaft war klasse, die Gespräche währenddessen sehr kurzweilig und so merkten wir gar nicht, wie die Zeit verflog. 100km können so einfach sein, wenn man sich sein Rennen entsprechend einteilt. Kurz vor der 4. und letzten Station ließen 2 unserer Mädels abreißen. Ich ließ mich nach hinten fallen, ganz Kavalier, wie ich nun mal bin und beide meinten, es sei o.k. Wir sollten einfach weitermachen wir bis her. Bei der 4. Station trafen wir uns wieder, füllten unsere Speicher und Flaschen auf und stellten uns dann den letzten 30km. Unsere Mädels waren etwas platt, Frank Kavalier und ich hielt die Tri-Michels-Fahne inmitten der Norderstedter hoch und hielt mit, bzw. leistete die restlichen 20km Führungsarbeit. Mein Schnitt war kurz vor der magischen Grenze, denn zwischenzeitlich sackte er etwas und da dachte ich, auf 153km macht sich das doch gut, wenn er die magische Grenze überschreiten würde.
Das tat er dann auch und kurz, nachdem wir im "Ziel" waren, trudelten auch gleich der Rest meiner Vereinsleutchen ein.
Stolz umgab uns Tri-Michels, denn für uns 5 war es alle das erste Mal, dass wir 153km am Stück unterwegs waren. Wer die schafft, schafft auch die 180km.
Ach ja, wir waren nicht per Pedes unterwegs, sondern per Rad, falls ich das noch nicht erwähnt hatte.
