Mein Trainingsplan war ursprünglich auf eine 3:45 ausgerichtet, nach dem Frühjahrslauf-HM in 1:36 rechnete ich mir aber eine 3:30 für den Marathon aus und stellte den Trainingsplan um. Das Training lief gut und außer dem üblichen VWKGJ gab es keine Probleme.
Am Samstag ging es dann also nach Mainz. Zur Einstimmung auf den Marathon besuchte ich mit Helmut das Spiel der 05er gegen den FC Bayern. Wir sahen ein tolles Spiel in einer unvergleichlichen Atmosphäre und nach einer leckeren Pizza und einem Gläschen Rotwein beim abendlichen Foritreffen konnte der Marathon kommen.
Sonntag früh also zusammen mit Kate, Jörg und Holle zum Fori-Treffpunkt im Hyatt. Auf dem Weg zum Startbereich haben wir uns dann leider verloren und nachdem ich noch einem dringenden Bedürfniss nachgeben musste suchte ich mir dann alleine einen Platz im Startblock.
Der Marathon
Nach dem Überlaufen der Startlinie kam ich auf der breiten Rheinallee schnell in einen guten Rhythmus. Nach KM 5 lag ich mit 25:27 gut im Plan und ich genoss die Zuschauer die im Ortskern von Mombach für Stimmung sorgten.
Ich wurde jetzt etwas schneller und kam mit 49:47 bei KM 10 in die Altstadt. Hier war der Teufel los und es war einfach Geil (um hier einen bekannten mainzer zu zitieren) zu laufen. Nach der Durchquerung der Altstadt kam nun der relativ öde Abschnitt nach Weisenau. Aber auch hier war, für mich überraschend, eine Menge Publikum und ich versuchte in den entgegenkommenden Läufern ein bekanntes Gesicht zu entdecken. Irgendwann erkannte ich auch Holle (was macht der denn jetzt schon hier


Kurz nach KM20 (1:38:33) dann ein Lapsus der Polizei: Wie kann man auf die Idee kommen 2 Reisebusse während eines Rennens quer über die Strecke lotsen zu wollen

Nach 2:54.58 absolvierte ich KM 35 und war noch einigermassen in der Zeit. Mir wurde aber immer klarer, dass ich das Tempo nicht bis zum Ziel halten kann. Immer schwerer wurden die Schritte und nach KM 37 war der Ofen aus.
Mir war als hätte jemand den Stecker gezogen. Statt der nötigen 4:50 gingen die KM-Zeiten nun auf 6:10, 6:20, 6:40 runter. Ich schleppte mich nur noch durch die Mainzer Altstadt. Auch die Anfeuerung durch das Publikum half nichts. Ich wollte nur noch meine Ruhe und war damit beschäftigt meinem Schweinehund klarzumachen: Ich laufe durch und bleibe nicht stehen!
Irgendwo bei KM 40 zog dann Jörg wie ein ICE an einer Dampflok an mir vorbei. Den kurzen Gedanken mich dranzuhängen gab ich nach 2 Schritten schon wieder auf. Dann die letzte Kurve, da vorne muss das Ziel sein. Die Uhr zeigt 3:37:xx. Ich nehme alle Energie zusammen und "sprinte" wie in Trance diese letzten Meter und schaffe es doch noch unter 3:40 zu bleiben: 3:39:14!
Auch jetzt nach 2 Tagen schwanke ich immer noch zwischen Frust über den Einbruch und Stolz über die Leistung (immerhin 20 Minuten schneller als beim letzten Marathon!).
Abschließend betrachtet war es ein Super-Wochenende in Mainz. Jörg und Kate waren Super-nette und klasse Gastgeber und ich habe wieder einen Haufen netter Foris kennengelernt.
