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Buongiorno! Laufen mit neuem Hüftgelenk

Buongiorno! Laufen mit neuem Hüftgelenk

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Bzw. hallo allerseits!

Vor sechs Jahren bekam ich die Hiobsbotschaft - rechtes Hüftgelenk marode. Ich hatte auf ein Adduktorenproblem getippt, weil ich nach dem Laufen nur dort Schmerzen hatte. Aber der Orthopäde hatte leider recht. Es war ein ziemlicher Schock für mich, obwohl ich nur ein Cross-Kurzstreckenläufer war. Auch brachte mir das Laufen nie irgendwelchen Lustgewinn, aber hinterher gings mir immer gut. Zwei Läufe hatte ich in der Saison noch mitgemacht, den zweiten mit Schmerzmittel - ging prima. Aber dann hab ich das Laufen und auch Tennis schweren Herzens an den Nagel gehängt. 2015 bin ich dann in eine auf Hüftgelenks-OPs spezialisierte Klinik gefahren, aber der Dottore (ein junger, sympathischer Triathlet) meinte, mein Leidensdruck sei noch nicht groß genug. Es war Sommer, sehr warm, und mir gings recht gut. Er meinte, ich könne durchaus über 90 werden (bin jetzt 72), und man rechne mit einer Haltbarkeit von etwa 20 Jahren für das künstliche Gelenk. Na gut, ich hab noch ein Jahr gewartet, aber letzten Herbst wars soweit, dass auch der Leidensdruck stimmte. Ich humpelte nämlich nur noch und ging am Stock. Am 24.11. bekam ich mein Sportler-Hüftgelenk-Ersatzteil. Übrigens von dem Chirurgen reingeklopft, der mich ein Jahr zuvor beraten hatte.
Anschließend durfte ich ein paar Stunden später aufstehen und das neue Gelenk bereits belasten. Allerdings mit einem speziellen Rollator, den ich sehr zu schätzen wusste!
Alles lief nach Plan, wenn nicht sogar besser. In der anschließenden Reha vor Ort (in Neustadt / Holstein, Schön-Klinik, absolute Empfehlung!) war ich unterfordert und deshalb zweitweise etwas frustriert, weil meine Tischnachbarn alle über ihre Anwendungen stöhnten. Zuhause entgegen den Empfehlungen sofort aufs Rad gesetzt - das ging bis zuletzt und auch gleich nach der O.P. auf'm Heimtrainer. Anfang Februar dann sechs Wochen Rennradfahren auf Mallorca. Aber nicht verbissen, sondern eher wellnessmäßig, zumindest am Anfang. Diese Wochen taten richtig gut, und das Wetter spielte mit. Kein einziger Regentag, während der Januar ziemlich übel gewesen sein musste.
Momentan sitze ich in Tremosine, oberhalb vom geliebten Gardasee, und das Wetter lässt zu wünschen übrig. Deshalb diese Schreibwut, nachdem die Anmeldung hier etwas länger gedauert hatte. Normalerweise bin ich hier zum Motorrad fahren und zum radeln, und erst ab Mitte bis Ende Juni will ich dann wieder surfen. Das ist mein Lieblingssport. Wegen der maroden Hüfte hatte ich allerdings in den letzten Jahren erhebliche Schwierigkeiten, wieder aufs Brett zu krabbeln, wenn der Wind nachließ, und ein Wasserstart nicht mehr möglich war. So was kann übel enden, wie im letzten Jahr, als ich immer wieder auf eine kleine Bö wartete und dabei immer weiter abtrieb. Hier ist nach Norden wie nach Süden Steilküste. Die nächste Chance, wieder ein Ufer zu erreichen, ist etwa vier Kilometer südlich. Ich surfe eh nur bei Nordwind.
Jetzt zum Laufen. Es juckt mich wieder, gerade, weil das Wetter andere Aktivitäten verhindert. Und jetzt hoffe ich auf Ratschläge von den Experten hier. Mir gehts saugut, ich spüre das neue Hüftgelenk nur nach längerem Sitzen, wenn ich dann aufstehe. Oder wenn ich längere Zeit gehe. Aber gehen tat ich noch nie gern, seltsam! Ich habe den Bericht von Leissprecher gelesen und ihn bewundert. Wollte mich da mit einklinken, aber vielleicht ist es besser, selbst einen entsprechenden Fred aufzumachen.
Vom Laufen raten mir sämtliche Fachleute ab. Obwohl ich relativ leicht bin und ohnehin nur auf weichem Boden laufe. Die Stöße sollen das Gelenk belasten. Das ist auch nachvollziehbar. Aber was riskiere ich damit? Drei Gefahren sind mir bewusst. Lockerung (will ich auf keinen Fall!), Verschleiß (ich hab Keramik-Kopf und Keramik-Pfanne, also das durabelste auf dem Markt) und Luxation, also wenn der Kopf aus der Pfanne poppt. Will ich natürlich überhaupt nicht, aber das kann vermutlich nur bei einem sehr unglücklichen Sturz passieren. Sollte ich was vergessen haben, bitte Bescheid geben.
Mir ist klar, dass ich super gedämpfte Schuhe brauche, und da bin ich ebenfalls dankbar für Ratschläge. Dass ich nach Möglichkeit nicht mit der Ferse auftreten soll hab ich mir bereits hier angelesen.
Im Winterhalbjahr lebe ich in Hamburg und möchte liebend gern wieder an den Betriebssport-Crossläufen teilnehmen. Die Wertung ist dann eher zweitrangig - dabei sein bzw. mitzulaufen ist Alles! Mal sehen, obs klappt. Der Leissprecher Stefan macht mir jedenfalls Mut. Respekt!
Sorry für den Wortschwall, eben reißt der Himmel auf. Vielleicht geht doch noch was.

Grüße aus Tremosine
Max

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Deine Motivation finde ich bemerkenswert, aber das mit dem Laufen.....
Alle hier im Forum sind natürlich Experten, aber auf welchen willst du hören? Vielleicht kann ein Leidensgenosse seine Erfahrung schildern.

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Motivation? Irgendwie brauche ich körperliche Betätigung. Ich hab ziemlich niedrigen Blutdruck. Wenn ich den etwas hochfahren kann, egal ob laufend, schwimmend, radelnd oder sonstwie, dann gehts mir gut. Und das Laufen ist halt das einfachste, und man ist nicht auf trockenes Wetter oder ein Schwimmbad angewiesen. Sportlichen Ehrgeiz hab ich keinen mehr, bin eher lustorientiert - siehe Surfen. Auch fehlt mir das Quäl-Gen. Ein guter Freund von mir, ein Jahr älter, wills in diesem Jahr noch mal wissen und einen weiteren Ironman absolvieren. Mit ihm bin ich jedes Jahr auf Malle mit'm Rad unterwegs.
Wenn das Laufen wirklich so ersatz-hüftgelenkschädigend wäre, dann müsste der Stefan (Leissprecher) bereits die 3. O.P. hinter sich haben.
Was man mir geraten hat, wenn ich unbedingt laufen will - kleine Schritte und weicher Boden. Aber auf Asphalt bin ich eh nie gelaufen, es sei denn, es ging nicht anders.
Zum Herbst hin ist die Schonzeit vorbei. Hier in Italien, jedenfalls hier oben in den Bergen gibts für mich keine optimalen Laufstrecken.
Na ja, im Wald sollte es gehen. Geduld!

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Auch in der M75 ist der Manfred immer noch erfolgreich in seiner AK am Start. In jeder Hinsicht ein toller Sportfreund.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf
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