Banner

Oberelbe Halbmarathon - Durchhalten!

Oberelbe Halbmarathon - Durchhalten!

1
Lichtenauer Halbmarathon Oberelbe am 30.04.2017:

Strahlender Sonnenschein und wolkenloser Himmel. Es waren die ersten Dinge, die ich nach dem Klingeln meines Weckers um Punkt 7Uhr am Sonntag früh Morgen nach dem Aufstehen zu sehen bekam. Perfekten Bedingungen also für meinen zweiten Halbmarathon bisher, dachte ich mir.
Zu Hause noch Kaffee und Wasser getrunken sowie Banane gegessen. Dann schnell Sachen fertig gepackt und ab ins Auto nach Pirna. Pünktlich kurz nach 8Uhr in Pirna, zum Start des wunderschönen Halbmarathons angekommen.

Der Halbmarathon führt von Pirna nach Dresden, immer direkt an der Elbe entlang. Größere Sehenswürdigkeiten sieht man erst ca. 3km vor dem Ziel, wenn man in Dresden ankommt. Ansonsten sieht man sehr viel Wiese, Wasser und Feld😊
Den Halbmarathon war ich bereits ein Jahr zuvor gelaufen. Vom Laufen und von der Stimmung her fand ich diesen so schön, dass ich dieses Jahr zum Jubiläum (20Jahre) unbedingt wieder mitmachen wollte.

Was wollte ich erreichen?
Vor einem Monat bin ich die 10km in knapp unter 45min gelaufen. Darauf aufbauend habe ich die verbliebenen Wochen genutzt, um die Zielzeit im Halbmarathon von 1.40h anzugehen. Vor einem Jahr lief ich meinen ersten Halbmarathon in genau 1h 49min.

Sorgen machten mir allerdings meine Oberschenkel und Knie. Seit meinem letzten großen Lauf vor zwei Wochen spürte ich ein leichtes ziehen an der Oberschenkel Seite sowie leichte Knieschmerzen. Den Lauf hatte ich wohl etwas übertrieben als ich 17km in 4.53min Tempo lief.

Daher fühlte ich mich in der letzten Woche und den Tagen vor dem Wettkampf leicht k.o und kaputt. Der Tag davor im Warmlaufen lief auch nicht besonders, alles zwickte gefühlt überall😊Dementsprechend war ich mir sogar unsicher, ob ich überhaupt starten sollte. Bin dann natürlich doch gestartet, jedoch immer im Hinterkopf jederzeit abzubrechen, sollten die Schmerzen zu stark werden.

Vorbereitung:
Gesagt getan, am Start angekommen erstmal lange Hosen ausgezogen. Die Entscheidung, mit Windjacke (da es an der Elbe mitunter sehr windig sein kann) oder ohne zu laufen, erübrigte sich schnell. Die Sonne hatte bereits eine solche starke Kraft, das mir schon beim Warmlaufen ordentlich warm wurde, zudem war auch kein Windzug zu spüren, also wirklich perfekte Bedingungen für kurze Sachen bei Sonne, wolkenloser Himmel und ca. 8 Grad.



Dann war es auch schon so weit und es ging an den Start, ich in Startblock B. Startblock A und B sollten um 9.10Uhr Starten, die zwei anderen Startblocks starteten dann etwas später.


Der Startschuss fiel Punkt 09.10Uhr.


3.2.1 und los geht’s!!




Start:
Aufgrund von geänderten Streckenbedingungen wurde die Zeitnahme erst knapp 300m nach der Startmatte gestartet. So konnte man die ersten 300m gemütlich anlaufen und sich auf das angestrebte Tempo vorbereiten.

Hervorzuheben ist hier insbesondere, dass ich perfekt laufen konnte ohne in irgendwelches Gedränge zu geraten. Insgesamt waren es über 2.000 Läufer, die den HM bewältigt haben. Frei Laufen war ohne Probleme möglich.


Die Zeitnahme wurde gesondert gekennzeichnet, genau am tiefsten Punkt der Strecke vor der einzigen kleineren Steigung des gesamten HM.

Über die Zeitnahme drüber gelaufen und los ging es, bergauf und dann immer schnurstracks gerade aus an der Elbe entlang.

Sooooooo, die ersten Kilometer erstmal mein Tempo finden. Wie fühlte sich das laufen an, hatte ich Schmerzen, zwickt irgendwas? Nein, alles gut!


Kilometer 1 ging in 4min 40s, Kilometer 2 in 4min 31s laut Uhr durch.

Viel zu schnell dachte ich mir, mach langsamer! Dennoch wurde ich von den Läufern um mir herum einfach mitgetragen, ich fühlte mich, da am Anfang des Wettkampfes, überaus und frisch und konnte gar nicht langsamer laufen.

Die Empfehlung, die zweite Hälfte schneller zu laufen als die erste Hälfte, verflug sich angesichts meines hohen Tempos auf die ersten Kilometer jedoch zusehends, das war mir klar.

Die nächsten Kilometer flogen nur so dahin.


Kilometer 3: 4min 36s

Kilometer 4: 4min 37s
Kilometer 5: 4min 35s.

Erste Verpflegungsstation. Sehr unbeholfen den ersten Becher im Laufen angenommen und mir die Hälfte über Kopf geschüttet. Ich kann das einfach nicht, hab aber auch keine Lust, während den Verpflegungsstationen kurz zu gehen. Die andere Hälfte ging dann zum Glück in mein Mund rein.


Kilometer 6: 4min 35s


Bis dahin sehr konstantes Tempo aber leider viel zu schnell. 4min 45s wäre eher angestrebt gewesen. Angesichts der traumhaften Bedingunen konnte und wollte ich aber nicht langsamer laufen. Wollte die Gruppe, in der ich mich nun befand, nicht wegrennen lassen. Dass sich das irgendwann rächen würde, war mir klar, die Frage war nur wann.


Kilometer 7: 4min40s

Kilometer 8: 4min 36s
Kilometer 9: 4min 34s
Kilometer 10: 4min 46s

Zweite Verpflegungstation kurz vor Kilometer 10. Zwei Becher konnte ich mir im Laufen schnapppen, einer wieder komplett übern Kopf geschüttet und den zweiten Becher im Mund gekippt. Die Sonne brannte nun ordentlich.


Durchgangszeit nach 10km: 46min 10s.


Und das bei einer 10km Bestzeit von vor einem Monat bei 45min. Ohje dachte ich mir, das wird sich rächen. Aber momenan lief es noch gut.


Zwischen Kilometer 11 und 13 wurde es langsam schwerer. Durchschnittszeit aber immer noch um die 4.40min.

Nach km 13 begann ich zu rechnen. Ich müsste über die letzten 8km nur noch knapp 5min Durchschnittstempo haben, um die geplante Zeit von 1h 40min zu schaffen. Das wird doch irgendwie möglich sein dachte ich mir.

Kilometer 14 ging in 4.46min durch. Immer noch sehr gutes Tempo.

Kilometer 15 in 04.34min. Es Läuft noch, aber es tat nun weh.

Ab Kilometer 15 wurde es immer schwerer. Es wurde immer wärmer und an der Verpflegungsstation konnte ich mir nur Wasser über den Kopf schütten, vom dem zweiten Becher verschüttete ich fast alles und konnte folglich auch wenig Wasser aufnehmen.


Mach langsamer sagte ich mir, du hast nur noch 6km und liegst super in der Zeit! Ich spürte allerdings wie meine Muskeln zuzumachen schienen. Kurzes anhalten und Dehnen der Oberschenkel, danach sofort weiter.


Kilometer 16 in 4min 51s. Tempo wurde langsamer. Eine in Pink laufende Frau, die mich bei KM 13 überholte, konnte ich bis hierin folgen und versuchte dranzubleiben, überholte Sie dann auch wieder.


Kilometer 17 in 4min 48s. Noch 4km, „du liegst top, einfach nur noch die letzten 4km genießen“. Aber mit genießen war es nichts mehr. Ich war schon ordentlich k.o., einfach durch die viel zu schnelle 1. Halbzeit und hatte jetzt wirklich schon zu kämpfen


Kilometer 18: 4min 35s. Nochmal ein Antritt, danach kurzes gehen und dehnen zur Entlastung der Oberschenkel. Das Anlaufen tat wieder ordentlich weh.


Kilometer 19: 4min 58s. Auch hier ein kurzes gehen, da nun wirklich alles weh tat. Aber jetzt aufzugeben gilt nicht! Die pinke Frau überholte mich wieder und ich folgte ihr.


Die letzten 2km noch ein aufbäumen, das muss doch einfach zu schaffen sein! Ich konnte die pinke Frau wieder überholen, dann nur noch 1km… den letzten Kilometer nochmal ordentlich Gas gegeben, der Zielfeinlauf im Stadion, das wusste ich aus dem Vorjahr, war einfach wunderschön!


Die letzten 500m. Überall Zuschauerrufe und Aufmunterungen, dazu ordentlich samba musik. Und rein ging es ins Stadion!!


Ich setzte schon zum Schlusssport an, als ich merkte dass das Ziel ja am gegenüberliegenden Ende ist, also noch 400m zu laufen sind. „Mist, immer noch so lange“. Aber Irgendwie habe ich das letzte Stück mit letzter Kraft dann auch geschafft, und dann:

Zieleinlauf erfolgt! Jawoll!! Und die pinke Frau direkt hinter mir noch mitgezogen, sie ist in Ihrer Altersklasse 3.geworden, wie ich anhand ihrer Urkunde im Nachhinein erfahren habe, so hatte ich sogar noch was gutes getan😊

Völlig fertig bekomme ich Medaille umgehängt.

Schnell auf die Uhr geschaut und einfach nur überglücklich!!!
Am Ende wurde es eine Nettozeit von: 1h 38min und 22sekunden


– yeahhhhhhhhhh! Wahnsinn, die Zeit von vor einem Jahr um über 10min verbessert!

Puhhhh, aber die Oberschenkel und Waden taten mir beim gehen unwahrscheinlich weh. Erstmal gleich ab zur kostenlosen Massage. Sehr guter Service! Kurzes massieren und dann ab zur Urkundenabholung und Medaille mit Name und Zeit eingraviert.

Die nächsten Stunden habe ich dann mit der Familie im Liegestuhl im Stadion bei besten Wetter mit Feldschlösschen Bier und Nudeln genossen. Was gibt es schöneres! Herrlich!!!



Fazit:

Sehr tolle Veranstaltung und super Organisation. Immer ein Lauf wert. Zwar sieht man an der Strecke bis auf die letzten Kilometer von Dresden nicht so viel, aber dennoch macht es einfach super Laune direkt an der Elbe entlang zu laufen. Auch das Teilnehmerfeld ist überschaubar, da 10km, HM und Marathon an unterschiedlichen Startpunkten beginnen.

Nachtrag heute:

Heute immer noch Muskelkater in den Oberschenkeln. Einen ersten schönen Genusslauf heute durchgeführt, aber da tut noch einiges weh :-)

Und im Gesicht habe ich noch bisschen Sonnenbrand, hätte ich nie gedacht, dass das bei den Temperaturen doch so schnell geht. Aber dem Sonnenbrand sei es verziehen😊.
Dateianhänge

2
Danke für Deinen schönen Bericht und Gratulation zur Zeit und wie Du Dich selber überbieten konntest! Ich bin am Sonntag den ganzen OEM gelaufen (Bericht hier im Forum), es war ein Traum. Das Zwicken am Vortrag kenne ich auch sehr gut, war bei mir diesmal auch so, daß sich das eine Knie den Abend vorher beschwert hat ob der kommenden Aufgaben. Beim Lauf war dann alles verflogen. Die Landschaft rund um die blaue Brücke fand ich durchaus auch sehenswert, da muß ich Dir aus meiner Sicht etwas widersprechen ;-) Noch schöner von der Landschaft war natürlich die erste Hälfte des Marathons, kannst Du ja nächstes Jahr mit dranhängen ;-)
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

4
[quote="jenshb"]Danke für Deinen schönen Bericht und Gratulation zur Zeit und wie Du Dich selber überbieten konntest! Ich bin am Sonntag den ganzen OEM gelaufen (Bericht hier im Forum), es war ein Traum. Das Zwicken am Vortrag kenne ich auch sehr gut, war bei mir diesmal auch so, daß sich das eine Knie den Abend vorher beschwert hat ob der kommenden Aufgaben. Beim Lauf war dann alles verflogen. Die Landschaft rund um die blaue Brücke fand ich durchaus auch sehenswert, da muß ich Dir aus meiner Sicht etwas widersprechen ;


Hallo jenshb,
danke für deine Glückwünsche und ebenfalls Gratulation zu deinem Debüt im Marathon, super gemacht!!!
Habe auf jeden Fall vor, den Marathon dort auch irgendwann mal zu laufen. Wird aber nicht nächstes Jahr werden, zunächst konzentriere ich mich erstmal darauf, die Zeit auf 10km unter 40min und Halbmarathon unter 1.30min verbessern, dann werde ich mir mal drüber Gedanken machen��Aber von der Landschaft her ist es quasi ein Muss, auch mal von Königstein zu starten.
Zur Landschaft kann ich dir nur beipflichten, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich bin es gewöhnt am blauen Wunder entlang zu laufen, da es quasi meine Hausstrecke ist. Wenn man am Stadion angekommen ist, würde ich noch 3km entlang der Elbe runter zu laufen, dann bin ich auch schon an meinem zu Hause angekommen.
Von daher bin ich die Landschaft so gewöhnt, sodass ich es nicht wirklich als besonders herausgestellt habe.
Bei wenigen Läufen ist es natürlich schon beeindruckend, direkt unterm Blauen Wunder Richtung Dresden zu laufen��, da gebe ich dir vollkommen Recht!
LG Ronny
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“