CarstenS hat geschrieben:Ich habe mal ausgerechnet, was 10g (oder was auch immer) Mehrgewicht am Schuh an zusätzlicher Beschleunigungsarbeit verlangen, schließlich wird der Fuß bei jedem Schritt in etwa auf die doppelte Laufgeschwindigkeit beschleunigt. Das Ergebnis war so hoch, dass ich mich entweder verrechnet haben muss oder man einen Teil der Energie zurückkbekommt, schließlich schwingen die Beine pendelartig. Gruß, Carsten
Hallo Carsten,
die schnellsten Läufer tragen nicht nur die leichtesten Schuhe. Eine dänische Untersuchung, über die auch ein TV-Film gedreht und tatsächlich auch gesendet wurde, kam zu dem Schluss, dass die Überlegenheit ostafrikanischer Langstreckenläufer zu einem erheblichen Anteil auf den dünnen und leichten Unterschenkeln beruht.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich auch an einen Bericht über Colonel John Hunt, dessen Everestexpedition schliesslich zum Gipfelerfolg führte. Hunt plante das Unternehmen generalstabsmäßig und verließ sich auch nicht auf die Berechnungen von Mathematikern, sondern maß den Energieverbrauch der Bergsteiger in Abhängigkeit vom Schuhgewicht. Obwohl diese verglichen mit Langstreckenläufern sich nur schneckenhaft bewegen entspricht 1kg Schuh am Fuß etwa 5 kg im Rucksack. So konnten sehr leistungsfähige Bergsteiger, die keine Spitzenleute waren im Gegensatz zu den im Vorjahr gescheiterten Spitzenbergsteigern aus der Schweiz mit ihrer viel schwereren Ausrüstung zum Erfolg gelangen.
Dass die Effizienz des Laufens eine sehr große Rolle spielt sieht man an den unterschiedlichen VO2max-Kurven von Cooper und Daniels: Diese unterscheiden sich (bei meinem Tempo von 3:59/km) um ca 16%. Es ist unwahrscheinlich, dass einer von beiden einen so großen Fehler bei den Messungen gemacht hat. Vielmehr hat Cooper hauptsächlich junge Rekruten untersucht, die mit Laufen nicht viel am Hut hatten, während die Werte von Daniels eher geübten Läufern entsprechen.
Grüsse von Karl