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Selbständigkeit

Selbständigkeit

1
Mahlzeit!

Sitze hier gerade mal wieder ziemlich deprimiert und unmotiviert im Büro bei der Arbeit und ärgere mich mal wieder über mich selber, dass ich es nicht wage, den entscheidenden Schritt zu tun, um mein eigener Chef zu werden. :motz:
Denn eigentlich habe ich ja schon seit längerem die passende Idee und das Konzept steht eigentlich auch.
Ist mir auch egal, dass dann der geregelte 8-Stunden-Arbeitstag passé ist, Hauptsache, ich habe endlich mal mehr Spaß an der Arbeit und fühle mich geforderter als jetzt. (Ihr seht, ich bin wirklich deprimiert, was meinen Job angeht :weinen: )

Wer von euch hat diesen letzten Schritt denn genommen und steht nun beruflich auf eigenen Beinen?
Bereut ihr diese Entscheidung oder war es das beste, was ihr je machen konntet?

Wäre schön, wenn ihr mir etwas über eure Erfahrungen erzählen könntet oder mir vielleicht auch Tips geben könntet, was so formal (Stichwort "Bürokratie") zu beachten ist, denn damit habe ich es zugegebenermaßen nicht so.
Vielen Dank schonmal.

Gruß
Eva (die mal wieder nen Tritt in den Hintern braucht)

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Eva77 hat geschrieben:Eva (die mal wieder nen Tritt in den Hintern braucht)
Ehrliche Meinung? Wenn das öfters vorkommt solltest Du es vielleicht doch bleiben lassen :confused: :gruebel: .
Ich selbst habe da eher keine Erfahrungen ... aus oben genannte Gründen :wink:
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

3
Das mit der "Bürokratie" ist schon so eine Sache - natürlich ist es primär wichtig, sich fachlich in dem Bereich auszukennen, in dem man agiert, aber ohne Kenntnis der rechtlichen Gegebenheiten, Versicherung, Buchführung, Steuerzeugs etc. geht's nunmal auch nicht (mehr).
Wenn du davon leben musst, muss das Ding auf sicheren Beinen stehen, der Job und damit das geregelte Enkommen sind ja erstmal weg und das will gerade bei der Situation auf dem Arbeitsmarkt sehr sehr gut überlegt sein. Ladenlokal? Miete, Nebenkosten, Einrichtung, Lage, Öffnungszeiten - Mitarbeiter oder allein? Genehmigungen nötig? Startkapital vorhanden? Wie lange reicht es? Du wirst erstmal Ausgaben, Ausgaben und Ausgaben haben ...
Konkretes lässt sich nicht sagen, da müsstest du schon ein bisschen konkreter werden. Nebenher anfangen (Erlaubnis vom AG!) wäre sicher die bessere Lösung, da kannst du dir nebenbei das nötigste aneignen und abschätzen, ob sich das ganze überhaupt trägt ...
Die Newsgroup de.etc.beruf.selbstaendig wäre dann sicher passend - ganz unbedarft solltest du da aber nicht reinplatzen, erstmal ein paar Wochen still mitlesen ...

Grüße - Uli -

4
Ich habe den Schritt damals gewagt und auch nicht bereut. Allerdings waren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Anfang der 90er sehr gut und die Kunden konnte ich leicht finden. Seit einigen Jahren hab ich nur noch Kunden, die mich schon sehr gut kennen und mich mit Aufträgen versorgen. Neue Kunden sind dagegen Mangelware. Wenn ich den gleichen Schritt jetzt machen würde, wäre es wohl der direkte Weg in den Kunkurs.

Tipp: Versuch's zuerst mal nebenberuflich. Wenn's klappt, kannst Du den nächsten Schritt machen.

5
Hallo Eva,

mein Freund hat sich vor ca. 8 Jahren selbständig gemacht. Auch er hatte keinen Spass mehr an seinem Job und hat quasi sein Hobby zum Beruf gemacht.
Je nachdem in welchem Bereich Du Dich selbständig machen willst wendest Du Dich am besten am die IHK bzw. Handwerkskammer, die können Dir da sicher weiterhelfen was die Bürokratie betrifft.

Du musst Dir halt klarmachen, dass Du dann auf eigene Verantwortung tätig bist. Da ist kein Chef, der die Kastanien aus dem Feuer holt, wenn etwas schiefgeht. Wenn Du krank bist sind keine Kollegen da, die Deine Arbeit mitmachen.
Konsequenz und Durchhaltevermögen sind gefragt. Das mit dem "Mehr als 8 Stunden arbeiten" wird wohl auf dich zukommen, aber mit der Zeit pendelt sich das dann auch ein.
Wenn mein Freund morgens nicht um 7.00 anfangen will, sondern erst um 9.00, dann tut er das. Dafür schiebt er dann abends einiges nach hinten. Oder er fällt morgens aus dem Bett und fängt um 6.00 schon an und ist am frühen Nachmittag fertig. Aber wichtig ist, die Arbeit ist konsequent erledigt.

Es ist auf jeden Fall ein Abenteuer. Du bist Dein eigener Chef und kannst Deine Kreativität schalten und walten lassen.

Meinen Freund haben die Bekannten und Verwandten gewarnt: "Was selbständig?? Oh Gott, das Finanzamt!!!".
Die haben ihn wohl schon nach kurzer Zeit hinter Gittern gesehen.
Das Finanzamt war am Anfang auch mal da, um zu sehen was Sache ist, aber die waren vollauf zufrieden und haben sich nie mehr blicken lassen. Inzwischen hat er einen Steuerberater der das ganze Geraffel für ihn erledigt.

Viel Glück bei der Verwirklichung!
:hallo: Betty
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Lass' Dich nicht gehen, geh' selbst!
(...hat meine Oma immer gesagt)

6
Zunächst ist es wichtig zu wissen, ob das Konzept / die Idee überhaupt genügend "Kundschaft" hergibt. Dann wäre zu klären, wie die Konkurrenzsituation in diesem Bereich aussieht.

Ganz wichtig: Sauber durchkalkulieren und dabei wirklich alle Kosten berücksichtigen. Wird Fremdkapital benötigt, dann auf jeden Fall ebenfalls die dafür bereitgestellten Fördergelder des Staates in Anspruch nehmen, auch wenn das die Banken nicht gerne sehen. Angebote für Fremdkapital von mehreren Banken einholen - nicht immer ist die Hausbank die günstigste.

Und vor allem: lieber eine Nummer kleiner anfangen - vergrößern kann man immer.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

7
Nachtrag: Bleibe zunächst freiwillig gesetzlich krankenversichert, auch wenn dir die Vertreter der privaten Krankenversicherungen die Bude einrennen. Was Anfangs preiswert aussieht, kann später recht teuer werden. Sollte deine Selbstständigkeit nicht klappen, hängst du als gesetzlich Versicherter nicht in der Luft.

8
Hallo Eva,

meine Freundin ist gerad' dabei, das elterliche Steuerberatungsbüro zu übernehmen. Klar, ihre Situation ist mit Deiner nicht vergleichbar, da sie das Unternehmen ja nicht neu gründen musste, aber zum Thema Selbständigkeit an sich möchte ich nur kurz anmerken, dass man dafür definitiv der Typ sein muss. Lange Arbeitszeiten, natürlich auch an den Wochenenden, sind dabei noch gar nicht mal das Thema (auch im Angestelltenverhältnis arbeitet schließlich nicht jeder von 9 bis 17h), aber für mich sind die Planungsunsicherheit (wie schaut im kommenden Monat die Auftragslage aus?), temporäre finanzielle Engpässe, der Verzicht auf Urlaub (wie sonst soll ein 1-Frau-Betrieb -zunächst- funktionieren?), die hohen Kosten für die soziale Absicherung (angefangen von der Krankenversicherung bis hin zur Altersvorsorge) Gründe, warum ich nie auf die Idee käme, mich selbständig zu machen. Wie gesagt, man muss dafür der Typ sein. Umgekehrt könnte meine Freundin sich nicht vorstellen, irgendwo als Angestellte zu arbeiten.

Da Du ja noch ziemlich am Anfang Deiner Planung zu stehen scheinst, würde ich mir als erstes die Frage stellen, ob Du sicher bist, dass für Dich die zweifelsohne vorhandenen Vorteile einer selbständigen Tätigkeit die genannten Nachteile überwiegen...

Gruß,
Uli

9
goodfella hat geschrieben:
Da Du ja noch ziemlich am Anfang Deiner Planung zu stehen scheinst, würde ich mir als erstes die Frage stellen, ob Du sicher bist, dass für Dich die zweifelsohne vorhandenen Vorteile einer selbständigen Tätigkeit die genannten Nachteile überwiegen...

Gruß,
Uli
Oh ja, das tun sie definitiv. Mir ist schon klar, dass es kein Zuckerschlecken wird, aber das hab ich momentan garantiert auch nicht.

10
Hallo Eva,

ich habe jetzt nicht die Zeit, dir ausführlich zu antworten, werde aber versuchen am Wochenende etwas dazu zu schreiben.

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Hallo,

versuche doch mal eine Existenzgründerseminar zu besuchen. Dort gibt es auch viele Ratschläge, Unterstützung usw. Meistens sind die Angebote auch kostenlos (z. B. von der IHK).

Viele Grüße
Bogart
Ich habe noch nie etwas gelernt, während ich redete! :zwinker5: (Larry King)

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Was willst du denn machen ??? Es gibt im Moment so viele Gründungen wie nie zuvor in Deutschland wobei aber nur 40% (Ich-AG) langfristig ihr Unternehmen halten können. Den meisten mangelt es an kaufmänischem Fachwissen, was oft unterschätzt wird. Es gibt ja dann keinen Chef mehr der an all die Dinge denken muss und vor allem der überall die Hälfte dazu zahlt :D

Besuch doch mal Existenzgründerseminare in deiner Nähe - Infos bei IHK, HWK, AA, DEKRA, BFZ, BBZ etc. ... dort kannst du mal reinschnuppern, erfährst alles was du zur Gründung wissen musst und obendrein kommst du mit Gleichgesindten zusammen. Diese Erfahrung dort ist für die meisten echt Gold wert.

17.09.05 - 25. Stauseelauf - Kaufering HM 1:56:53 (#470)
02.04.06 - Augsburger Straßenlauf - Siebentischwald HM 1:50:33 (#248)

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Wenn ich mich dunkel an einen Thread von dir erinnere, brauchst du öftermal nen Tritt in den Hintern und Selbstbewusstsein ist auch nicht so deine große Stärke.

Von daher würde ich dir eher abraten.

Man kann so eine Frage aber nicht mit ja oder nein beantworten, denn es hängt natürlich davon ab was du vor hast. Aber du darfst bestimmt nicht drüber sprechen, weil dir sonst einer die Idee klaut und dickes Geld schaffelt :D

Oder wirds dann doch nur ein Struktirvertrieb(Töpfe, versicherungen, Reinigungsmittel, Alo ohe Vera, Hundefutter, wasgibbsnochalles), dann ist das mit der Selbstständigkeit eh was scheinheiliges...

Wenn du es allerdings jetzt schaffst dir was aufzubauen, dann könntest du Königin sein wenn es in diesem Land wieder aufwärts geht, sollte dieser Fall nochmal eintreteten...

Gruß
von einem, der in die Knie gegangen ist als Selbstständiger...
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

15
Hallo EVA,

ich hab mich vor 7 jahren als steuerberater und wirtschaftsprüfer selbständig gemacht,

mein rat ist :

- überleg es dir gut
- hol dir fachlichen rat ein
(entweder von einem berufskollegen von mir oder von IHK etc)

- bring deine vorstellungen über die selbständigkeit zu papier.

Überlege dir wo du in fünf jahren als Unternehmenrin stehen möchtest.

Überlege dir dann den Weg dahin und wie du dieses Ziel schaffen kannst.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

Grüße

Aspirin

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Auch von mir kommt der eindringliche Rat, dich unbedingt mal bei der IHK einer solchen Existenzgrünerberatung anzuvertrauen. Wenns nachher schief geht, dann kann das echt zum Albtraum werden.

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einfach-Marcus hat geschrieben:Wenn ich mich dunkel an einen Thread von dir erinnere, brauchst du öftermal nen Tritt in den Hintern und Selbstbewusstsein ist auch nicht so deine große Stärke.

Genau deshalb habe ich ja "WIEDER einen Tritt" geschieben

Von daher würde ich dir eher abraten.

Man kann so eine Frage aber nicht mit ja oder nein beantworten, denn es hängt natürlich davon ab was du vor hast. Aber du darfst bestimmt nicht drüber sprechen, weil dir sonst einer die Idee klaut und dickes Geld schaffelt :D

Wer weiß? Nee, die Angst habe ich nun wirklich nicht

Oder wirds dann doch nur ein Struktirvertrieb(Töpfe, versicherungen, Reinigungsmittel, Alo ohe Vera, Hundefutter, wasgibbsnochalles), dann ist das mit der Selbstständigkeit eh was scheinheiliges...

Nix in dieser Art.

Wenn du es allerdings jetzt schaffst dir was aufzubauen, dann könntest du Königin sein wenn es in diesem Land wieder aufwärts geht, sollte dieser Fall nochmal eintreteten...
Na, so hoch sind meine Ansprüche ja gar nicht. :hihi:

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Hi Eva,

habe mich vor 8 Jahren selbstständig gemacht. Bereuen tu ich es nicht, alles hat seine guten und schlechten Seiten. Viel Eigeninitiative solltest Du schon aufbringen und eine gehörige Portion Selbstmotivation gehört auch dazu. Aber das kann man sich auch aneignen.

Wichtig ist, die Umsatzsteuer und Einkommensteuervorauszahlungen reglemäßig und in angemessener Höhe zu entrichten oder zurückzulegen. Wenn nach dem ersten Steuerbescheid, nach 1 oder 2 Jahren die Voraus- und Nachzahlungen losgehen sollte man ein gutes Polster haben, sonst können ein paar tausen oder zehntausen Euro schnell das Ende bedeuten.

Ansonsten ist es natürlich einfacher, so einen Schritt zu wagen, solange man keine großen Verpflichtungen hat ( Familie, Kinder, Haus, etc.) Dann ist auch ein scheitern nicht so tragisch.

Viel Erfolg

Wolfgang

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Hallo Eva,

ich habe mich vor einem Jahr selbständig gemacht.

Ich bin einer derjenigen welche den gelernten Beruf aus Frust aufgegeben und ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Ich denke man muss aber schon einen ganz festen Willen und eine gehörige Portion Durchhaltevermögen mitbringen.
Die ensprechenden Gründungsseminare bei IHK ect. fand ich ein wenig fragwürdig.
Es ist am Anfang ein Dschungel aus Bürokratie und "Steine in den Weg legen".
Manchmal glaubt man gar nicht dass in Deutschland Gründer dringend benötigt werden, eher das Gegenteil....
Bis jetzt habe ich es aber nicht bereut.

Viele Erfolg
Oli
(und hüte dich vor den Banken und ihren Versprechungen, das sind die größten Verbrecher)
Balancing Triathlon with life
Bild



14.06.09 Kraichgau Challenge (MD)
02.08.09 Ostseeman (LD)
25.10.09 Frankfurt Marathon (abgesagt wegen Verletzung)
23.05.09 Nove Colli
12.06.10 Moritzburg (LD-Staffel Schwimmen + Rad)
20-21.8.2010 24h Radrennen am Nürburgring (Einzelstarter)

When you want to cycle with pain, take part in Nove Colli 2010

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wolfgangl hat geschrieben:
Wichtig ist, die Umsatzsteuer und Einkommensteuervorauszahlungen reglemäßig und in angemessener Höhe zu entrichten oder zurückzulegen. Wenn nach dem ersten Steuerbescheid, nach 1 oder 2 Jahren die Voraus- und Nachzahlungen losgehen sollte man ein gutes Polster haben, sonst können ein paar tausen oder zehntausen Euro schnell das Ende bedeuten.

sehr wichtiger Punkt :daumen:
Balancing Triathlon with life
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14.06.09 Kraichgau Challenge (MD)
02.08.09 Ostseeman (LD)
25.10.09 Frankfurt Marathon (abgesagt wegen Verletzung)
23.05.09 Nove Colli
12.06.10 Moritzburg (LD-Staffel Schwimmen + Rad)
20-21.8.2010 24h Radrennen am Nürburgring (Einzelstarter)

When you want to cycle with pain, take part in Nove Colli 2010

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Hallo Eva,

auch ich bin seit 5 Jahren selbstständig, mit der Firma in der ich zuvor bereits 10 Jahre gearbeitet habe. Diese habe ich von meinem Ex-Chef übernommen.

Die Anderen haben dir bereits viel sinnvolles geschrieben, wir alle können aber via Internet wirklich nur in speziellen Dingen beratend zur Seite stehen oder unsere Meinung sagen. Jetzt dich aber von Pro und Kontra zu überzeugen sollte uns aber nicht zustehen. Dafür sollte man sich selbst genug kennen und einschätzen können.

Einige haben auch von Existenzgründer-Seminaren gesprochen. Ich bin diesen Weg gegangen und gleichzeitig habe ich mich via Medien, Büchern und Befragungen von anderen Unternehmern selbst sachkundig gemacht.
Meine ehrliche Meinung hierzu, hätte ich nur auf diese Seminare und die ortsansässige IHK gesetzt würde ich heute noch Anträge ausfüllen und deren kostenpflichtige Seminare besuchen. Die verwalten und feiern sich nur selbst.

In Sachen finanzierung lassen sie dich dann ganz im Regen stehen da sie rein rechtlich nur informieren dürfen aber nicht beratend.

Also einige Dinge zusammengefasst sind wichtig:

- Die Arbeitszeit ist von einigen schon genannt worden, unterschätze hierbei auch nicht die Reaktionen deines Umfelds wenn du öfters mal sagen musst: Ich kann jetzt nicht oder ich habe jetzt keinen Kopf dafür.

- Die Verantwortung die selbst gegenüber ist wichtig, wirst du Angestellte haben wird noch einmal alles anders. Wenn du jemanden einstellt überlege auch vorher genau das du diese Person unter Umständen mal wieder entlassen musst (ich hoffe es soll nicht so sein).

- Grundlegendes Wissen über Finanzbuchhaltung und kleines Steuerrecht sind wichtig.

- Der wichtigste Punkt in meinen Augen ist aber, du wirst nie Feierabend haben. Zwar verlässt du körperlich die Arbeitsstätte aber dein Verstand und deine Überlegungen werden es nicht tun. Du wirst dich überall und zu jeder Zeit dabei erwischen, wie du über deine Firma nachdenkst und geistig an etwas arbeitest.
Alle anderen Punkte kannst du lernen, bei diesem Punkt musst du dich aber arrangieren und lernen damit umzugehen.

:hallo:
Micha
Diskutiere nicht mit Idioten, sie ziehen Dich auf ihr Niveau und schlagen Dich dort mit Erfahrung!

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Eva77 hat geschrieben:
Denn eigentlich habe ich ja schon seit längerem die passende Idee und das Konzept steht eigentlich auch.
Ist mir auch egal, dass dann der geregelte 8-Stunden-Arbeitstag passé ist, Hauptsache, ich habe endlich mal mehr Spaß an der Arbeit und fühle mich geforderter als jetzt. (Ihr seht, ich bin wirklich deprimiert, was meinen Job angeht :weinen: )

Wenn dir dein geregelter 8-Stunden-Arbeitstag wirklich so egal ist, dann versuche es doch erst einmal nebenher. Dann kannst du sehen, ob es auch wirklich das ist, was der Markt will, bzw. braucht. Wenn es dannn läuft, kannst du ja den finalen Schritt wagen.

Denn das, was so mancher als zündende Idee versteht, muss nicht immer das sein, was die Kundschaft auch so sieht. Insofern wäre eine gewisse Marktforschung im Vorfeld schon sehr wichtig. Wenn du die nicht gemacht hast, musst du eben den Weg des "Nebenhers" wagen, um zu sehen, ob und wie es läuft und was verbessert werden muss.

Oder du wechselst einfach den Arbeitgeber. Manchmal wirkt auch das wahre Wunder. :wink:

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Hallo Eva,

ein paar Hinweise auch von mir. An was du auch noch denken solltest, ist eine Berufshaftpflichtversicherung. Je nach dem was du machst, kann die sehr nützlich sein. Außerdem solltest du deine Rentenversicherung nicht aus dem Auge verlieren. In diesem Zusammenhang ist die Frage der Scheinselbständigkeit von Bedeutung. Oder auch, ob du vom Arbeitsamt gefördert wirst.

Du solltest dir außerdem überlegen, wie dich deine (potentiellen) Kunden wahrnehmen. Ein Beispiel: Natürlich kannst du dich als Unternehmensberaterin sehen, wenn du z.B. KFZ-Mechaniker bist. Die Frage ist aber, ob deine Kunden das genauso sehen, ob sie dir also die Lösung ihrer Probleme zutrauen. Wichtig ist auch, sich über die Zielgruppe Gedanken zu machen, also lieber größere Unternehmen oder kleine Handwerksbetriebe oder sogar den Endverbraucher. Du solltest auch ein klares Konzept haben, was deine Dienstleistung kosten soll. Fragen danach mit der Gegenfrage zu beantworten: Was wollen sie denn bezahlen? bringen dich in eine sehr schlechte Position. Als kleiner Selbständiger ist bei der Feilscherei um den Preis ein orientalischer Basar eine echte Erholung.

Manchmal ist ein nebenberuflicher Einstieg sinnvoll. Vielleicht kann dein jetziger Arbeitgeber ja dein erster Kunde werden. Du solltest dir immer die Frage stellen: Was veranlasst den Kunden, gerade meine Dienstleistung zu kaufen. Gerade bei großen Kunden besteht die Gefahr, dass sie dich am Anfang mit Aufträgen zuschütten. Du denkst dann vielleicht, alles bestens, es läuft prima und kümmerst dich nicht mehr um neue Kunden. Auf einmal hat dein bester Kunde nichts mehr zu tun für dich, Nachfragen beantwortet er mit: Wir melden uns! Was machst du dann? Auf diese Weise kann man sich auch unliebsame Konkurrenz vom Halse schaffen. Die Zahlungsmoral der Kunden ist (bis auf Ausnahmen) schlecht. Wie verhälst du dich da?

Zum Schluß noch mal, weil es so wichtig ist. Denke nie Umsatz ist gleich Gewinn. Lege immer die voraussichtlichen Steuern und Versicherungen zurück. Rechne nie mit der Umsatzsteuer. Sie gehört dir nicht. Das Finanzamt macht deinen Laden schneller zu als du denken kannst, wenn du die Steuern nicht bezahlen kannst.

Als ich mich selbständig gemacht habe, habe ich mal ein Gespräch mit einem Unternehmensberater geführt. Der erste Hinweis war der, dass ich einen Kredit aufnehmen müsste. Meine Frage wozu konnte er dann nicht beantworten. Versuche die Kosten im Vorfeld zu minimieren. Ein kostenloses Exitenzgründerseminar ist sicher ok, ansonsten tut es vielleicht auch ein Buch oder der gesunde Menschenverstand. Inzwischen bin ich nicht mehr selbständig, weil ich von einem Kunden ein Angebot bekam, dass ich nicht ablehnen konnte (er hat mich sozusagen gezwungen, mit Geld). Das Schöne ist aber, dass ich weiß das ich es kann und auch jederzeit wieder anfangen könnte.

Ich wünsche dir viel Glück!
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