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They never come back - manchmal doch

They never come back - manchmal doch

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07.07.2023-16.07.2023 Bad Blumau, Steiermark, Österreich 10 Marathon in 10 Tagen

10 Marathons in 10 Tagen - das ist mal eine Ansage... der ich mich stellen will, gleichwohl denke ich mir: das
ist zu schaffen, da es keine "schnellen Zeiten" (eigentlich schon längst nimmer meine Sache) aufzustellen gilt -
einfach nur zu Ende bringen ist angesagt. Es gilt für jeden MA ein Zeitlimit von 8Std und selbst dieses wird nicht
streng ausgelegt wie sich im Verlauf des Wettkampf zeigt. Eine größere Herausforderung ist schon die tägliche
Wiederholung - vor allem in einer angesagten Hitzewelle, die auch vor der Steiermark (im süd-ostlichen Österreich)
keinen Halt macht. Mit dieser Voraussetzung fahre ich bereits 2Tage vor Beginn dorthin - ich nutze das Angebot des
Laufkollegen Ulli (Tomaschewski) aus Crailsheim gemeinsam zu fahren - Er holt mich ab und bringt mich auch im
Anschluss zurück. Wir sind auch Beide im gleichen Hotel Tür an Tür einquartiert. 
Am Folgetag haben wir natürlich Zeit die Gegend zu erkunden und esi st sehr hilfreich das Ulli die Veranstaltung im
letzten Jahr bereits mitgemacht hat. So zeigt Er mir die zweiunterschiedlichen Laufstrecken, die Kurzstrecke wird
an den Tagen 1-3 belaufen, direkt am Hotel vorbei ca 1,2KM lang, weil da z.T. ein 24Std-Lauf stattfindet und deshalb
die Verpflegung und Rundenmessung dafür ideal ausgelegt ist. Ab den 4.Tag wird andere Runde mit 9x4,5 +
Einführungsrunde von ca 1,7KM absolviert. Hier gibt es dann zwei VP's in Österreich werden diese Labestation genannt.
Schon beim Spaziergang aus der Strecke fällt mir auf - viel Schatten ist hier nicht zu erwarten...auf beiden Strecken.
Doch ich bin optimistisch, habe ich doch die letzten Wochen viel in Hitze trainiert und auch entsprechende Wettkämpfe
bestritten. 
So geht es am Freitagmorgen um 8Uhr nach einem Briefing auf die Kurzstrecke - es starten 29 Läufer(innen) die alle
10MA absolvieren möchten, ein paar laufen einzelne oder mehrere MA - dann gibt es noch 3 Läufer die für 10Halb-MA
gemeldet haben und welche die einzelne Halbe laufen. Die 24+6-Std Läufer(innen) sind ab Samstag 10Uhr unterwegs-
ein weiterer 12-Std Lauf startet ab 22Uhr.
Das Lauffeld besteht zum Großteil aus Österreicher(innen), einige Italiener(innen), einen Spanier und fünf Deutschen-
sehr viele davon sind natürlich im Marathon-100 Club ihres jeweiligen Landes... klar hier sind Vielstarter in der Mehrzahl.
Die Strecke ist schnell beschrieben - wir starten nahe an einem Tennisplatz und Fußballstadion, es geht an einer Schule
vorbei, dort werden in Kürze die Schüler(innen) ihre Zeugnisse erhalten (es ist letzter Schultag hier) - dann biegen wir
auf die Dorfstraße ein und es geht gleich über eine Brücke, nach wenigen hundert Meter biegen wir nach rechts auf die
Hauptstraße ab. Hier laufen wir an unserem Hotel vorbei, anschließend an einer Pizzeria und einer Art Dorfverwaltung
(Rathaus scheint mir übertrieben). Nach weiteren 200m biegen wir nach rechts ab, auf einem Schotterweg geht es auf
eine Holzbrücke zu, anschließend rechts weiter auf Schotterweg. Hier befinden sich links ein Toilettenhäuschen und eine
kleine Wasserdusche. Vorbei an einigen Sitzgelegenheiten und Campingplätzen (von Teilnehmern genutzt), geht es noch
etwas bergauf zum Start/Ziel wo erst Zeitmessung dann Verpflegungsstation in einem Zelt aufgebaut ist. So drehen wir
unsere Runden fleißig und wenn man beim Zählen nicht mitkommt, da stoppt man kurz an der Zeitnahme und guckt nach
wieviel man schon gelaufen ist, bei derartigen Rundenlauf kann man sich auf auf GPS nicht "ganz genau" verlassen. Trotz
der Hitze fühle ich mich ganz gut und mit meinen fast neuen Carbon-Wettkampf-Schuhen lasse ich es laufen... so gut es
geht. Erfrische mich immer wieder mal unter der Dusche und am VP habe ich meine Isoflasche und Gel deponiert.
Die Wärme und Sonne wird zu Mittag hin immer intensiver - das wird auch die nächsten Tage so sein... und irgendwann
erfahre ich von der Anzeigetafel: meine letzte Runde ist angebrochen. Ich gönne mir noch einen kleinen Endspurt und
bin nach 4:16 Std im Ziel - die meisten der Finisher bleiben dann unter einem Schirm sitzen und beobachten das weitere
Treiben und geniessen ein Bierchen mit/ohne Alk, gehen irgendwann zum Duschen ins Stadion oder Tennisheim ... bzw
ins Hotel so wie ich.
Am Abend planen Ulli und ich jeweils einen Ausflug in verschiedene nahe gelegenen Restaurants in Nachbarorten - bis dahin
und anschließend versuchen wir uns zu regenerieren, das wird zunehmend wichtiger werden.
Am Tag 2 kündigt sich das Wetter nochmals wärmer an, wir starten noch wie gewohnt... der Trubel drumherum ist jedoch
schon intensiver, da viele 6/12/24-Std-Läufer bereits eingetroffen sind und mit Zelten, Wohnmobilen usw den Streckenrand
bevölkern. Ansonsten laufen wir die ersten beiden Stunden unter größerer Beobachtung - ich habe mir vorgenommen heute
um einiges langsamer zu laufen, der Wärme und der Ausdauer geschuldet. Später werden die mehr Teilnehmer unterwegs
auch geringfügig bremsen... nehme ich an. 
So sind ab 10Uhr nochmals ca 80 Läufer(innen) unterwegs - dazu noch einige schnelle Staffeln, doch das verteilt sich auch
bald auf die Strecke und es gibt allgemein wenige Einschränkungen. Die Absperrung der Strecke ist nun natürlich genauer
und die Musik-/Moderationsbeschallung intensiver. Abkühlung und genug trinken ist noch wichtiger - undüber mache schnelle
Teilnehmer kann ich mich nur wundern. Nun gut Sie sind wohl mit anderen Voraussetzungen unterwegs, was einen gehörigen
Unterschied macht. Ich bin nach 4:56Std im Ziel und damit sehr zufrieden. Ein junger Österreicher hat heute bereits seinen
100.MA voll gemacht und feiert bereits entsprechend im Ziel. Ich geselle mich zu dieser Gruppe - wir unterhalten uns angeregt
und sitzen dort mehrere Stunden. Dabei bemerke ich gar nicht das ich nur anfangs im Schatten unterm Schirm sitze, die Sonne
wandert und erwischt mich voll am Kopf, im Gesicht ... ich döse sogar etwas in praller Sonne ein. Anfangs bemerke ich mein
Fehlverhalten kaum... verhängnisvoll, wie sich zeigen wird. Mich hat ein "Sonnenstich" erwischt und ich bemerke es kaum.
Viel zu spät verlasse ich die Laufstrecke und gehe zum Duschen. Als ich mich bis zum Abendessen etwas ausruhen möchte...
ich merke mein Kopf ist heiß, ich finde auch bei Klimaanlage im Zimmer keine Ruhe. Auch beim Abendessen geht's mir nicht
wirklich besser - ich hoffe die Nacht bringt Erholung.
Morgens als der Wecker klingelt habe ich höchstens 2-3Std geschlafen - ich versuche beim Frühstück mir selbst Normalität
vorzumachen... es will nicht gelingen.
Als wir am Start stehen sind die 12/24Std-Läufer(innen) fast am Endspurt - in 2Std gibt es für Sie das Ende-Signal, dann
werden - falls Sie nicht am Start/Ziel stehen Ihre Restmeter vermessen. Ich fühle mich schon sehr bald schlapp und
angegriffen, die Hitze macht mir heute mehr denn je zu schaffen (sicherlich durch die Vorbelastung "Sonnenstich").
Ich fühle heute kann es nur bestenfalls ein Ankommen geben - Zeit egal! So versuche ich meine schwindenden Kräfte
einzuteilen, erfrische mich fast bei jeder Runde unter der Wasserdusche und tue all das reichlich und ausgiebig was mir 
vermutlich ein vorzeitiges Ende erspart. Ich trinke eher schon zu viel und mache reichlich Gehpausen um über
die Runden zu kommen - irgendwann bekomme ich die Info: Deine letzte Runde... und die wird natürlich gelaufen.
Nach 6:34Std bin ich im Ziel - Sch...egal - ich habe es geschafft. Die Frage bleibt wie es morgen weitergehen kann.
Morgen ist ein neuer Tag und eine neue Laufstrecke - die längere Runde... vielleicht macht es das irgendwie leichter?
Ich gehe sofort ins Hotel - mein Kopf scheint zu glühen, trotz kalter Dusche und als ich die Klimaanlage noch etwas
runterregeln will, spüre ich Hitze und Kälte zugleich!
Beim Abendessen krieg ich kaum einen Bissen runter und das Bier will mir nicht schmecken, also lasse ich es eben -
aber DAS will was heißen bei mir... Alarmstufe ROT!!!
In der folgenden Nacht schlafe ich nicht mal 1,5Std in addierten Intervallen... auch beim Frühstück will keine Zuversicht
aufkommen - doch ich werde es versuchen, ich will auch diesen Marathon am 4.Tag bewältigen und wenn es noch
langsamer wird wie gestern.
Der neue Kurs wird am Start kurz erklärt, ein Radfahrer fährt voran... erst die 1,7KM Einführungsrunde, dann von
der Startlinie weg eine 4,5KM Runde (9x) zu laufen. Von Anfang an halte ich mich sehr zurück... es gilt Kräfte
haushalten um den MA heute zu bewältigen. Ich spüre mein Kreislauf ist heute extrem schwach - meine Beine
wären halbwegs okay, doch die Kraft zu beschleunigen die Kraft im ganzen Körper, die ich sonst fühle... sie fehlt mir -
ich schleiche dahin. Ich bin überzeugt - jeder wird mir ansehen: hier läuft/geht ein Häufchen Elend. Aber auch mit
langsam laufen und immer wieder gehen kommt man voran - so schleppe ich mich mittlerweile schon 3 Runden
durch. Mir kommt es vor als wäre ich bereits 5Std unterwegs, auch wenn meine Uhr etwas anderes sagt. Ich frage
mich, ob es möglich ist so meine restlichen Runden zu drehen - ich würde bestimmt im 8Std-Zeitlimit bleiben... doch
was ist danach? Kann ein nächster Tag besser werden? Werde ich Erholung finden? Jetzt diesen einen Tag, diesen MA
zu Ende bringen - das ist das momentane Ziel und so trotte, schlurfe und gehe ich weiter, der 2.VP ist im Thermengelände,
das wir bei jeder Runde durchlaufen, aufgebaut - es ist ja der Hauptsponsor des Wettkampfs und lässt sich bei der
Verpflegung nicht bitten. Auch wenn es kein Isogetränk gibt, es gibt Kräuter-Zitronenwasser, Orangenwasser, Cola
und alkfreies Bier, das Ganze gut gekühlt ... zusätzlich jede Menge Eis-Wasser/-Würfel.
Der Weg vom Start/Ziel dahin ist knapp 3KM, von dort sind es dann nur gut 1,5KM um die Runde zu vollenden. Bei der
Hitze erscheint mir vor allem der Hinweg sehr lange (bei meiner Verfassung) und so schütte ich regelmäßig viel
zuviel Getränke in mich hinein. Hat zur Folge: mit übervollen Wasserbauch ist man noch langsamer unterwegs -
das muss ich ändern... soviel Verstand bringe ich noch auf und ändere meine Trinkgewohnheiten. Tatsächlich habe ich
fast zwei weitere Runden (und damit über die Hälfte) geschafft - aber mir ist grottenschlecht. Ich hinterfragte mich
natürlich, was ich da tue .. so weit das in meinem Zustand überhaupt möglich ist. Ich habe die 5.Runde fast beendet,
komme wieder mal an der aufgestellten Brause (am Toilettencontainer) vorbei und will mich dort abkühlen...
da passiert es: mir wird schwindlig und es dreht mich fast zu Boden... das kann ich gerade noch so vermeiden  -
ich torkle weiter, aber [TD][/TD]genau DAS war mein Signal: ich tue meinem Körper hier und jetzt nichts Gutes -
das wird heute nimmer besser - und Morgen wohl noch schlimmer!
Die restlichen 200 Meter der Runde mache ich mir klar: es hat keinen Sinn- es gibt definitiv Wichtigeres als hier die
10in10MA zu erzwingen. Meine Gesundheit geht vor... sowas von vor!
Ich sage am Start/Ziel ich steige aus und nehme meine Start-Nr. ab. Eine schwere aber richtige Entscheidung bei
dieser Hitze und der üblen Verfassung in der ich mich befinde - ich gehe wackelig zum Hotel und legte mich einfach
erstmal hin. Da merkte ich erst WIE fertig ich bin - nicht mal Duschen kann ich mich die nächsten Stunden... leider
auch nicht einschlafen. Ich liege da und denke an mein Scheitern - sicherlich kein gutes Gefühl, doch bereuen tue ich
meine Entscheidung nicht- meine Gesundheit ist mein wichtigstes Gut! 
Nun erstmals Erholung und versuchen den verpassten Schlaf und Essen nachzuholen - wenn ich damit zufrieden bin
werde ich mir Gedanken darüber machen ob ich nochmals einige Tage einsteigen kann/will.
Auch die folgende Nacht bringt wenig Schlaf, aber ich kann dann später zum Frühstück gehen... Ulli ist schon längst
auf der Strecke und ich bringe schon wieder etwas runter. Anschließend verkrieche ich mich erstmal auf gekühlte
Zimmer - später muss ich raus, das verdunkelte, kühle Zimmer geht mir auf den Geist. Ich gehe ein paar Schritte durch
Bad Blumau und anschließend setze ich mich in den Hotelgarten an den kleinen Pool und merke von hier aus - ein
kleines Loch in der Hecke, da kann man an den Fluss und von dort kann man zum Start/Ziel hinüber sehen. Es sind
zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Läufer unterwegs... und ich will eigentlich da nun auch nicht zugucken, das tut
nur weh. So kümmere ich mich um ein Lokal für heute Abend und finde etwas Passendes. 
Am nächsten Tag fühle ich mich geringfügig besser und beschließe das Angebot der Therme zu nutzen: Für alle
Teilnehmer des gesamten Bad Blumenauer Lauffestivals gibt es ermäßigten Eintritt. Ich frage telefonisch am
Thermenemfang nach ob die Teilnehmerliste vorliegt und mein Name drauf ist - alles klar, so nutze ich vornehmlich
den Außenbereich der Badelandschaft und erhole und entspanne dort ein wenig. So gut das eben geht. Mir schwirren
natürlich viele Gedanken ob der verpassten Läufe durch den Kopf - eigentlich wollte ich mir dadurch Zuversicht
und Form für mein großes Ziel im August holen: Den Mauerweglauf in Berlin, 162KM am Stück - da hätte eine
derartige Formbestätigung sehr gut getan. Sollte ich nun keinen weiteren Lauf hier in Bad Blumau machen können,
wäre das Selbstvertrauen schon "fast im Eimer" - das gilt es zu vermeiden. Ein Wiedereinstieg könnte das Ganze
doch etwas günstiger gestalten - ich werde sehen. Als ich am frühen Abend ins Hotel zurück gehe entscheide ich
mich: morgen ist noch nicht der Zeitpunkt gekommen - ich möchte noch Kräfte sammeln und versuchen meinen
Kreislauf zu stabilisieren.
Beim Abendessen mit Ulli - Er erzählt mir wie der Tag so gelaufen ist - und ich teile Ihm meinen Plan mit: möchte ab
Freitag wieder einsteigen.
Am Folgetag mache ich einen längeren Spaziergang, sogar ein kleines Läufchen versuche ich um meinen Kreislauf in
Schwung zu bringen... zu testen. Ich fühle mich gut dabei und die Zuversicht wächst auch wieder, sogar das Essen und
Bier schmeckt wieder.
So klingelt am Freitag mein Wecker zum baldigen Frühstück, anschließend melde ich mich vorm Start beim Organisator
zurück - mit Daumen hoch: ich bin wieder dabei.
Das Wetter hat sich nicht merklich verändert, auch wenn es am Nachmittag zuvor ein halbstündiges, intensives Gewitter
gab - abgekühlt hat es nicht, eher noch mehr Feuchtigkeit in der Luft (schwülwarm). Doch das sollte meinen Restart nicht
behindern - ich mache mich noch ein wenig mit der 9er Runde bekannt, am unvollendeten Montag hatte ich dafür kaum
einen Draht dazu...
Nach der Einführungsrunde und der 1.Runde fühle ich mich ganz okay und ich werde keine "übertriebene Vorsicht" walten
lassen - ich laufe so wie ich eben kann, ohne mich zu sehr zu pushen. Auf der 2.Runde als ich auf die VP in der Therme
zulaufe, da geht es etwas bergab und eine scharfe Linkskurve (Engstelle) - genau da steht in voller Breite auf dem Weg
das Fahrzeug der Müllabfuhr... ich komme mit Schwung an und links ist definitiv kein Vorbeikommen, dann rechts bevor
ich auf die Kühlerhaube auflaufe... ein schmaler Grat ist da mit Anpflanzung, ich springe über eine kleine Absperrung
und stehe in einem Rosenbeet mit entsprechenden Dornen... am Auto vorbei stehe ich vorm VP, einen kleinen Schluck,
ein Blick nach unten ich habe mir die Haut am rechten Schienbein etwas aufgerissen und das Blut läuft in den Socken.
Egal - weiter gehts, ich versuche nicht daran zu denken und als ich am Ziel-VP bin gucke ich genauer hin... ein paar
Dornen hängen da noch, weg damit, das Blut wird mit einem Stück Küchenrolle weggewischt und gut ist es. Ich bin
frohen Mutes unterwegs und da ich nie in Verlegenheit komme zu gehen oder extrem langsam zu laufen gibt das
Selbstvertrauen. Ein Gel nach 5Runden, etwas eigenes Isogetränk und eine Salztablette (so handhabe ich das auch die
nächsten Tage) - das ist alles was ich noch als Zusatz zur angebotenen Verpflegung brauche.
Nach 4:55Std bin ich im Ziel und da balle ich meine Faust als hätte ich einen besonders schwierigen Lauf hinter mir...
das mag sogar mental so stimmen. Als ich mich anschließend zu den anderen Finishern setze, achte ich peinlichst genau
darauf wo die Sonne steht und das ich nicht zu viel davon ab bekomme. Das Zielbier schmeckt und das Wettkampfgefühl
ist zurück... herrlich!
Tag9 und mein 5.MA laufen ähnlich gut ab wie der Vortag - die Begegnung mit der Müllabfuhr bleibt mir an diesem
Samstag natürlich erspart. Nach 4:50Std bin ich diesmal im Ziel und freue mich auf das Finale, auch wenn es für mich
ein Unvollendetes werden wird, aber besser 6 von 10 Marathons, als beim 4. aussteigen und nimmer einsteigen können.
Dieser Trost bleibt mir und gibt Mut.
Für den letzten Tag besteht die Möglichkeit früher zu starten - es kann (wie üblich) um 8Uhr gestartet werden, jedoch
gibt es die Chance bereits um 6 oder 7Uhr zu starten. Dieses Angebot gilt insbesondere für Läufer(innen) welche die
Laufzeit ausreizen bzw etwas überschreiten, da im Anschluss die Teilnehmer noch Duschen wollen und die finale Siegerehrung/Abschlusszeremonie nicht zu spät stattfinden soll. Einige (v.a. Camper) wollen sofort im Anschluss noch
abreisen - so startet u.a. ein etwas korpulenter Karl-Alfred (Er ist übrigens der Einzige der bisher alle MA der 10in10 seit
2017 absolviert hat) bereits um 6Uhr - er benötigt teilweise etwas "Bonuszeit" und wird in knapp 82:30 alle 10MA
finishen. Auch Andere entscheiden sich z.T. für früheren Beginn - es sind nochmals ein paar Grade Temperaturerhöhung
angesagt, so kann man der Mittagshitze etwas ausweichen.
Auch Ulli und ich entscheiden uns für einen Start um 7Uhr und beginnen entsprechend früher - eine gute Entscheidung.
Es wird noch wärmer, das kann mich am letzten Tag auch nimmer stoppen - ich laufe etwas verhaltener aufgrund der
Umstände und beende meinen 6.MA nach 5:13Std.
Frisch geduscht erscheinen wir alle zum Abschluss im Fußballstadion nebenan. Ich komme mit meinen 6 beendeten MA
natürlich nicht in die Gesamtwertung, werde aber trotzdem geehrt. Der Veranstalter erwähnt sogar das Er großen Respekt
vor meiner Entscheidung hat auszusteigen und die Gesundheit vorzuziehen - aber erst Recht gewaltigen davor wieder
einzusteigen und die restlichen Läufe gut zu absolvieren.
Die ersten drei Männer liegen recht nah beieinander alle Gesamtzeiten zwischen 42:12 - 42:57Std für die 10MA's.
Doch eine Frau Karin Rosenberger aus Österreich hat den Gesamtsieg erreicht - es war wirklich eine Wonne zu sehen,
wie Sie an einem vorbei geflitzt ist... 41:41Std brauchte Sie nur für Ihre 10Marathons!!!
Drei aus der "deutschen Fraktion" belegten die Ränge 7-9 - Ulli wurde 13.ter.
Ich benötigte 30:47Std für meine 6.MA.
Anschließend fuhren Ulli und ich ausgiebig und gemütlich zum Abendessen. Anschließend kam der große Regen, der auch
am Folgetag unserm Ruhetag immer wieder mal prasselte. Wir gingen noch in eine Eisdiele und genossen unseren lauffreien
Tag. Am Dienstag fuhren wir wieder nach Hause und ich bin nach wie vor mit meiner Entscheidung am 4.Tag abzubrechen
vollauf zufrieden. Der Wiedereinstieg gibt mir die nötige Zuversicht das es mit 162KM am Stück in Berlin auch klappen
könnte - auch wenn das eine ganz andere Nummer ist... das wird sich noch zeigen.

Keep The Fire Burning (kein Sonnenstich) - Roland 
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