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Wadenzerrung vorbeugen

Wadenzerrung vorbeugen

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Hallo zusammen,

ich weiß leider nicht mehr weiter und hoffe auf Eure Erfahrung..Laufe seit Jahren, nicht extrem, i.d.R. immer so 15-20km pro Woche verteilt auf 2-3 Einheiten im Wohlfühltempo...nach vierwöchiger Krankheit und Pause bin ich wieder eingestiegen und habe - da leider sehr kurze Muskeln - auch vorbeugend mit etwas Yoga-Stretching (nur sanft) begonnen. Ich habe mir beim Lauf am kommenden Tag prombt eine heftige Wadenzerrung zugezogen, an der ich nun seit Monaten rumlaboriere - teils zwickt es an verschiedenen Stellen in der Wade...ich habe mich mittlerweile auf nur noch schonen eingestellt, ganz ohne Dehnen, da ich das Gefühl hab, dass ich's damit eher verschlimmere...ich lebe lieber mit kurzen Muskeln und Unbeweglichkeit als der Unfähigkeit zu laufen ^^. Kompression beim Sport ist seit Jahren (allein für den Kopf) unabdingbar...habt ihr weitere Ideen, physiotherapeutische Maßnahmen, Ultraschall, Massage,... was vorbeugend helfen kann? Komme gerade von einer kleinen Runde zurück und merke, hätte ich's heut übertrieben, hätte der Muskel wieder zugemacht..:-( Vielen Dank für jeden Tipp!!

Re: Wadenzerrung vorbeugen

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Whoopwhoop hat geschrieben: 05.11.2023, 13:20 Vielen Dank für jeden Tipp!!
Hallo,

nicht übertreiben!

Wobei mir die Frage unter den Nägeln brennt: Wo ist der Zusammenhang zwischen Wadenzerrung und "Wadenmuskel macht zu"?

Mein Tipp: Binde Dir einen Hunnie an die Wade und lass da mal einen Fachmenschen "reinlangen*".

*wie man so in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sagt.

Knippi

Re: Wadenzerrung vorbeugen

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Gibt keine "verkürzten" Muskeln nur verspannte die es aus einer Art Schutzspannung nicht zulassen in ihre eigenliche Länge gebracht zu werden.
Würde man die zentrale Regierung mittels Narkose ausschalten wäre deine Wade wunderbar dehnbar.

Warum ist der Muskel verhärtet? Weil er für irgendeine Aufgabe die ihm dauernd abverlangt wird zu schwach ist.
Was ist also zu tun? Kräftigung mittels zB Treppenübung aka exzentrisches Wadentraining. Später dann auch mit Gewicht.

Dehnen und Rollen kann man auch, aber eben NICHT bei einer akuten Zerrung. Das erklärt ja schon der gesunde Menschenverstand wenn etwas gezerrt ist nicht noch weiter daran zu ziehen. Wobei die Frage ist ob es ohnenhin eine Zerrung oder eine Verhärtung ist. Krafttraining ist aber zur dauerhaften Behebung des Problems erforderlich.

Im Übrigen würde ich noch einen Blick auf deine Laufschuhe bzw deren Sprengung richten,

Re: Wadenzerrung vorbeugen

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Vögelchen_is_back hat geschrieben: 05.11.2023, 19:00 Gibt keine "verkürzten" Muskeln nur verspannte die es aus einer Art Schutzspannung nicht zulassen in ihre eigenliche Länge gebracht zu werden.
Würde man die zentrale Regierung mittels Narkose ausschalten wäre deine Wade wunderbar dehnbar.
[...]
Zitate, auch indirekte sollte man auch Kennzeichnen...
https://www.netzathleten.de/gesundheit/ ... te-muskeln

Andere (auch) seriöse Quellen sagen nämlich was anderes...

https://func-fit.de/strukturelle-muskelverkuerzungen/
https://www.uni-saarland.de/einrichtung ... rzung.html

Blackroll und z.B. Massage kommen auch bei Zerrungen oder Faserrissen zum Einsatz, unterstützend und vorsichtig um die Durchblutung und den Heilprozess zu fördern. Oder unserer früherer Physio hat die ganzen Jahre was falsch gemacht und uns nur zusätzlich geschadet.

Re: Wadenzerrung vorbeugen

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Ja ich meine nicht dass es grundsätzlich unnütz und falsch sei, wollte nur herausstellen, dass die URSACHEN behebung dauerhaft nur mittels Kräftigung geschehen kann.

Und zum anderen Dehnen und "darauf herum drücken" egal mit welchem Gerät in der AKutphase das ganze uU auch verschlimmern können und daher mit Vorsicht und nicht "viel hilft viel" angewendet werden sollte.

PS das war kein bewusstes Zitat sondern eine freie Schilderung meiner Kenntnisse der Sache. Dass es bei Netzathleten auch so steht ist ja eine erfreuliche Bestätigung, oder sieh es als Beleg. War mir aber tatsächlich vorher nicht bekannt.

Bei den beschriebenen Verlängerungen/Verkürzungen handelt es sich offenbar um ziemlich langfristige Vorgänge, zB durch wochenlange Immobilisation in einem Gipsverband. Ich denke dass das kaum eintreten wird bei einem Menschen der seine Wade immerhin noch benutzt indem er zB treppen Steigt.

Re: Wadenzerrung vorbeugen

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Für einen Laien oder unerfahrenen Sportler ist es u.U. nicht ersichtlich, ob es sich um eine Überlastung, eine Muskelverhärtung oder eine Zerrung oder gar einen Faserriss handelt (einen Bündelriss würde ich anhand der vagen Beschreibung im Threadopener per se ausschließen).

Die Therapie hängt letztlich auch von der Art der Verletzung ab. Eine reine Verhärtung kann man ggf. auch einfach rauslaufen, auch wenn es Stimmen gibt, die davon abraten und Schonung sowie Massage und die Durchblutung fördernde Anwendungen empfehlen.
Bei einer Zerrung (wie auch bei einem Faserriss), liegt im Grunde ein wirkliche "Beschädigung" des Muskels vor und wie Vögelchen schrieb, kann Dehnen, direkte Massage auf der Verletzung (auch Blackroll) aber auch einfach nur falsche oder zuviel Bewegung in der Akutphase die Verletzung verschlimmern.
Aussagen wie "es ist alles erlaubt was nicht weh tut" sind aus meiner Sicht daher mit Vorsicht zu genießen, wenn die Erfahrung mit dem eigenen Körper in solchen Sachen fehlt, weil ein Fehler zu einer Verschlimmerung führen kann.

Das, was im Umgangssprachlichen als verkürzter Muskel bezeichnet wird, sind i.d.R. Muskeln, die durch dauerhafte Fehlbelastung (jeglicher Art) in ihrer Mobilität stark eingeschränkt sind und einen deutlich geringeren Tonus ausführen können wie "normale" Muskeln. Die Verkürzung ist aber keine Verkürzung der physischen Länge des Muskels an sich, sondern eine "Verkürzung" des momentan maximalen Tonus. Die Gründe, warum der Tonus eingeschränkt ist, lasse ich mal außen vor.

Daher kann man "Muskelverkürzungen" durch (dynamisches) Dehnen, Kräftigen und Mobilisation beheben bzw. entgegenwirken.

In der Heilungsphase bei Verletzungen wie Zerrung kann man durchaus durch Massage des umliegenden Muskelgewebes, Blackroll, Warm-/Kalt-Wechselanwendungen, Salben aber auch leichte, sorgsame Beweglichkeitsübungen oder vorsichtige Bewegungen, z.B. Schwimmen oder Radfahren die Heilung unterstützen.

Ich würde mit den beschriebenen Symptomen mal beim Arzt oder Physio vorbeischauen. Die Beschreibung ist (mir) zu unspezifisch um hier guten Gewissens konkrete Tipps zu geben.
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