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Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Liebe Freunde des gepflegten Rollersports,

vermutlich bin ich einer dieser Einsteiger, die die eierlegende Wollmilchsau suchen. Vielleicht aber auch nicht … aber lest selbst:

Mein Ausgangspunkt ist, dass ich eigentlich begeisterter Radfahrer bin, aber nach einer kurzen radwegverwöhnten Episode im Berliner Umland nun im Berliner Süden mit einer furchtbaren/luxuriösen Radsituation konfrontiert bin. Ich bin eigentlich gewohnt, meine Radkilometer zwischen Heim und Arbeit bzw. Heim und anderen Zielen abzuspulen.
Jetzt bin ich so gut angebunden und die Radwege in so schlechten Zustand bzw. der Straßenverkehr mittlerweile mir zu gefährlich, dass ich die Öffis benutze und meine guten Räder fast gar nicht benutze.
Zudem hab ich das Luxusproblem, dass meine Arbeit 3,5 km weg ist und es sich kaum lohnt, das Rad dafür zu bemühen.

Als ich - ich weiß nicht mehr wie - auf Tretroller gestoßen bin, taten sich die Wolken auf, die Englein sangen und … plötzlich sah ich viele meiner Problemchen vor einer simplen Lösung befindlich.

Meine Ansprüche/Hoffnungen/Ideen, die ich durch Roller zu erfüllen glaube, sind:

- Stadtstrecken wieder angenehm machen durch Ausweichmöglichkeit auf Bürgersteige
- Anpassen an die übliche Geschwindigkeit auf Radwegen (denn für den Normal-Verkehr bin ich zu schnell, das macht es sehr stressig/nervig)
- Gefährliche Situationen mit Autos vermeiden (leider an der Tagesordnung)
- Einfachheit/Schönheit von Rollern als Vehikel an sich ;)
- Wartungsfreiheit, denn an den Rädern (4 Stück) ist irgendwie immer irgendwas
- Anpassung an Geschwindigkeit meiner Hündin (10 bis 15 km/h) - kein Mushing, nur nebenher
- Mehr Sport auf Hunde-/Bürodistanz
- Mehr Kontrolle über Hündin/sicherer mit Hündin
- Einfach mal raus und Strecke machen (Fahrrad ist einfach aufgrund der Distanzmöglichkeit bis man im Sportbereich ist immer mit Planungsaufwand verbunden oder immer auf denselben langweiligen Strecken)
- Hop on/off Öffis - vor allem: Hin Öffis, zurück rollern
- Leichter Transport per Auto fürs Rumstreifen im Umland (ich hab zwar einen riesigen Kombi und auch ein Fahrrad-Rack zur Verfügung, aber das ist auch immer irgendwie umständlich, weswegen ich es nicht mache oder zu selten)
- Tourtauglichkeit wäre schön - keine Ahnung, was ich leisten werde können, aber als sonst auch fitter Mensch denke ich, 20 bis 50 km sollten absehbar drin sein und mit dem Roller auch Spaß machen
- Gewisse Geländetauglichkeit wäre auch schön, denn mit dem MTB CC gehe ich auch gern ins Gelände

Früher hatte ich mal ein Kickboard für die Öffi-Mitnahme. Das ging, aber war auf den holprigen Bürgersteigen auch keine Offenbarung. Aber ähnlichen Nutzen verspreche ich mir auch vom Roller.
Für eine hundeangenehme Geschwindigkeit habe ich mir ein Longboard zugelegt, aber das finde ich gerade im hektischen Miteinander in Berlin zu riskant und zudem bin ich darauf mehr mit mir beschäftigt als mit Hündin.

Meine Gedanken bisher:
Ich hab mich durch allerlei durchgewühlt - danke auch für die Vorarbeit hier im Forum (auch wegen der VBB-Mitnahme-Problematik) -, aber es gibt zwei Fallstricke: erstens gibt es zu meinem Erstaunen echt wenig über Roller zu finden (zumindest deutschsprachig) und zweitens würde ich grundsätzlich gerne gebraucht kaufen, weswegen ich den Gang zu Flow Footbike in Berlin zum Rollervergleich scheue, da ich keine Beratung abgreifen möchte, wenn ich absehbar dort nicht kaufe.

Kurzum: ich habe mir das MIBO Royal Disc als vorläufige Wollmilchsau der Wahl ausgeschaut. Das Gewicht ist vielleicht etwas hoch, aber sonst als 20" allroundig und als Falter auch öffitauglich. Wie man liest, schaffen so manche mit dem Setup gut Strecke und auch wenn die Swiftys etwas höher unterm Brett sein mögen, haben mich die Videos von deren Agilität beeindruckt.

1. Frage: Ist an dieser ersten Wahl irgendwas falsch gedacht? Discs sind mir wichtig, daher fällt z. B. das leichtere Kostka 20 Max Fold weg. Gleiche Rädergröße fänd ich auch gut.

ABER: keine schöne Vorüberlegung kommt ohne "Aber" aus, oder? Das ABER hier ist der Gebrauchtmarkt, und dass ich mich schockverliebt habe in das MIBO GS Disct.

Wie Ihr wohl wisst, ist das MIBO Royal Disc neu rund 670 Euro wert und ist gebraucht eher selten zu bekommen, wie mir scheint. Aktuell gibt es zwei MIBO GS Disc in Berlin zu haben - für 350 und 380 Euro. Dazu gibt es ganze 5 (!) Yedoo City zu haben, zu je etwa 130 Euro. Sind zwar ältere Modelle und sicher in einer anderen Liga, aber für weniger als den Preis eines neuen Royal könnte ich einen City-Hopper und einen schicken Tourer haben. Einziger Haken bliebe dann nur die VBB-Tauglichkeit, aber eben zu einem geringeren Preis.

Aber vor allem der Yedoo City für die Einstiegserfahrung scheint mir verlockend.

2. Frage: ist das eine Milchmädchen-Rechnung?

Dazu gesellen sich zwei Fragen allgemeiner Natur:

3. Frage: Überschätze ich die Roller in ihrer Fahrradweg-/Bürgersteigtauglichkeit?

Die Roller bewegen sich ja wegen des Kompromisses Bodenfreiheit/Trittfreundlichkeit so grob zwischen 4 bis 6 cm bei Allroundern. Die (Fahrrad-)Wege in Berlin sind teilweise brachial schlecht durch die vielen Asphaltaufwerfungen durch Wurzeln usw. ich möchte ungern vom Regen in die Traufe kommen, dass es dann mit Roller auch keinen Spaß macht, weil man ständig aufsetzt. Daher auch …

4. Frage: Was ist mit Springen über Unebenheiten, Bordsteine etc.?

Ich habe bis auf ein Swifty-Video und eines aus einem Urlaub mit Yedoo City kaum etwas zu Jumps, Tricks oder Ähnlichem gesehen. Kann man mit einem kleineren Roller Bordsteine hoch- und runterspringen? Das würde die Stadttauglichkeit immens erhöhen.

Danke für die Aufmerksamkeit! Entschuldigt den langen Text, aber ich finde, es hilft allen Seiten, wenn ne Anfrage über "Ich such nen Roller, erzählt mal welchen!" hinausgeht. ;)

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Hallo Berlinerich , wenn du die Möglichkeit hast den Mibo R. Disc für 350-380 € zu bekommen , dann hol ihn . 1. - faltbar , 2. , -gleichgroße Räder , 3. , - gut geeignet für mit Hund (10-15 km/h ) kein mushing zu machen , 4 . , - für die " schlechten " Straßen in Berlin. Da ich kein Mibo-Fan bin , sondern eher Yedoo , Kickbike und/oder Cruisis , weil man das Trittbrett in der Höhe in 2 Positionen einstellen kann. Aber , 350-380 € für Mibo R.D. spricht für sich (neu >600 €). Außerdem hast du dich eh schon in ihn verguckt . Das ist jetzt mal meine Meinung dazu . Tipp , fahr erstmal Probe .


LG aus Salmtal , Peter Lames

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Danke für Deine Einschätzung, Peter! So weiß ich schon mal, dass meine Idee mit dem Royal so falsch nicht war.

Allerdings ist das Royal nicht gebraucht zu bekommen ist, sondern 1. zwei Mibo Goodspeed Disc für 350-380 € und 2. mehrere Yedoo City für rund 130 €.
Und verguckt habe ich mich in das Goodspeed, das eben nur einen Teil der Anforderungen erfüllt und nur mit kleineren Scooter Sinn machen würde.

Viele Grüße
Christopher

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Ah , ich sehe gerade das ich mich quasi verlesen habe . Nicht der Mibo Royal für 350€ sondern der M. Goodspeed . Der ist natürlich nicht klappbar. Und der Yedoo city denke ich ist auch nichts für dich . Dann bleiben dir nur 3 Optionen , 1. weiter auf einen Schnapper warten , 2 beim Berliner Tretrollerhändler (Flow Foodbike) nachhören und 3. auf Facebook (Tretrollercommunity , Trittbrettfahrer u.a.) mal nachschauen. P. S. , so schlimm ist FB auch nicht , für uns Rolleristi ist es oft informativ .
Viel Glück beim Roller finden .

Greets Peter

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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[quote=MollePeLa58 post_id=2804530 time=1717845930 Und der Yedoo city denke ich ist auch nichts für dich .
[/quote]

Hast Du da bestimmte Einwände? Klar, nicht klappbar und nicht High-End, aber trotzdem kompakt und bei dem Preis finde ich den als Einstiegsroller gar nicht sooo verkehrt und wenig Risiko, oder?

Danke jedenfalls für die FB-Tipps. Es ist ja so ziemlich alles an Foren dorthin gewandert. ;)

Aber ich denk auch, um den Ladenbesuch komm ich nicht rum.

Grüßchen
Chris

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Hallo Chris ,
1. Einwand , für eure Straßen nicht unbedingt geeignet .
2. Keine 2 gleichgroße Räder .
3. Nicht klappbar .
Zu Punkt 3 , ist es so , das du das im 1. post erwähnt hast . Wenn es dir nicht unbedingt wichtig ist , dann empfehle ich dir mal die Yedoo- Seite (yedoo.eu) . Aber ich denke du kommst nicht dran vorbei zur Beratung ins Geschäft zu gehen . Und , der wichtigste Tipp ist immer zu testen.

Lg Peter

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Der Mibo GS Disk hat zwei gleich große Räder und tendiert eher in Richtung Gravel-Roller, also ideal für fragwürdige Straßenverhältnisse (auch wenn ich den Roller selbst noch nicht gefahren bin). Im Laufe der Jahre bin ich verschiedene Modelle gefahren, darunter den Mibo Revoo, Yedoo Wolfer und Yedoo Trex (den ich mittlerweile verkauft habe). Aktuell fahre ich eine modifizierte Version des Yedoo Wolfer RS Disk als Hauptroller (habe auch schon Erfahrungen mit einem Kostka Rollern gemacht).

Ich finde alle diese Marken ziemlich gut. Manche mögen die schmalen Trittbretter der Mibo Roller vielleicht nicht, aber sie bieten ein besseres Gefühl für die Kanten, besonders bei Nässe und erst recht Schnee (da ist das Mibo Trittbrett deutlich besser - aber die meisten fahren halt nicht im Schnee). Dass man bei den Yedoo Rollern die Tritthöhe verstellen kann, ist meiner Meinung nach, kein grundsätzlicher Vorteil – und bei Rollern mit Scheibenbremsen Aufnahme schlicht unsinnig. Ich habe die Tritthöhe bei meinen Yedoo Rollern einmal eingestellt und das war's.

Man sollte bedenken, dass man bei Rollern mit Scheibenbremsen die Räder für den Transport leichter ausbauen kann, was den Vorteil von Klapprollern fast wegmacht. Allerdings sollte man beachten, dass Schnellspanner und Scheibenbremsen nicht optimal zusammenpassen (Nur Mibo verbaut Starrachsen bei seinen wirklich teuren High End Modellen). Man muss das Rad beim Achse festziehen fast voll belasten, sonst schleifen die Bremsen möglicherweise.

Mit 380 Euro für einen Mibo GS Disk macht man m.M.n. eigentlich nichts verkehrt. Wenn du Roller mal Probefahren kannst, wäre das natürlich viel besser.


MollePeLa58 hat geschrieben: 08.06.2024, 19:38 Hallo Chris ,
1. Einwand , für eure Straßen nicht unbedingt geeignet .
2. Keine 2 gleichgroße Räder .
3. Nicht klappbar .
Zu Punkt 3 , ist es so , das du das im 1. post erwähnt hast . Wenn es dir nicht unbedingt wichtig ist , dann empfehle ich dir mal die Yedoo- Seite (yedoo.eu) . Aber ich denke du kommst nicht dran vorbei zur Beratung ins Geschäft zu gehen . Und , der wichtigste Tipp ist immer zu testen.

Lg Peter

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Hey hey, habt Dank für Euren weiteren Input! :)

Mittlerweile bin ich beim Laden zumindest vorbeigelaufen und habe gesehen, dass es dort sowohl Mibo Royal Disc wie auch Mibo GS Disc zu bestaunen gibt. Leider sind die Ladenzeiten unter der Woche kaum jobkompatibel, sodass ich wohl erst zum Samstag hinkomme. Auch ein Grund, warum ich hier versuche vorzuscouten. ;)
MollePeLa58 hat geschrieben: 08.06.2024, 19:38 Und , der wichtigste Tipp ist immer zu testen.
Das war ja so mein Gedanke mit dem in meinen Augen günstigen Yedoo City. Einfach für 130 € antesten und paar Wochen benutzen und dann schauen, was meine Bedürfnisse und mein Körper dazu sagen. Das kann ich schließlich auch im Laden nicht testen. Dass der Roller nur wenige meiner theoretischen Wünsche bedient, relativiert sich für mich durch den Erkenntnisgewinn.
Ich hab ja nix dagegen, für den Royal die 670 € hinzublättern, aber wenn ich 1 Monat später feststelle, irgendwas passt nicht, habe ich um einiges mehr verbraten, wenn Du verstehst, was ich meine.
Wenn ich mir die paar Videos zum City anschaue, fahren damit auch einige Leute glücklich durch Stadt und Landschaft, machen Jumps und rasen Hügel runter. Wie sehr wären dann da 130 € fehlinvestiert? Um mein Wunsch-Longboard musste ich insgesamt 3 Boards kaufen und fahren, um zu wissen, was für mich funktioniert. ;)
blei hat geschrieben: 09.06.2024, 16:40 Der Mibo GS Disk hat zwei gleich große Räder und tendiert eher in Richtung Gravel-Roller, also ideal für fragwürdige Straßenverhältnisse (auch wenn ich den Roller selbst noch nicht gefahren bin).
...
Mit 380 Euro für einen Mibo GS Disk macht man m.M.n. eigentlich nichts verkehrt. Wenn du Roller mal Probefahren kannst, wäre das natürlich viel besser.
Cooler Einblick in Deiner Erfahrung mit verschiedenen Rollern und auch danke für Deine Sicht zum Goodspeed. Dass große Räder gut fürs Gelände sind, sieht man auch an dem 29er-Trend bei MTBs. Mit meinem 29er im Gelände ist auch ein Traum.

Was ich mich aber frage, wie das mit einem so langen Tretroller wie dem Goodspeed funktioniert? Das Brett liegt 4 cm über dem Boden ist auch recht lang. Setzt man da nicht bei jedem Kiesel auf? Sicher, man liest oft, man lernt den Track zu lesen und so weiter, aber wenn ein Rad/Gehweg durch Wurzeln aufgeworden ist, dann ist da wenig Alternative als drüber zu brettern. Ich bin trotz allem skeptisch wegen der Stadttauglichkeit und leider kann ich das Brettern über Holperwege auch kaum testen. :D

Re: Die übliche Erstberatung und diverse Fragen :)

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Bei meinem Reevolution setze ich jetzt auch nicht so oft auf obwohl der glaube ich noch etwas tiefer liegt als der GS.
Im Alltäglichen Gebrauch hat man ruckzuck den Dreh raus wo man aufsetzt. Wobei ich das aufsetzen jetzt auch nicht so dramatisch finde da das Trittbrett unten doch recht robust ist. Und so sehe ich den Tretroller immer noch als Gebrauchsgegenstand den ich doch täglich in Benutzung habe und der mein E-Bike fast komplett aufs Abstellgleis gestellt hat.
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