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1. Tegernsee-Marathon 30.08.2025

1. Tegernsee-Marathon 30.08.2025

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Premiere am "Promi-See" bei München

Den Status "Promi-See" hat sicherlich auch der Starnberger See, doch sind hier
angeblich so manche Grundstücke noch exklusiver und die Dichte an Promis wohl
ähnlich - mag sein das es damit zusammen hängt, der Tegernsee ist beträchtlich
kleiner als der Starnberger. Eine Umrundung ist eigentlich nur so um die 20KM 
lang, so gibt es hier natürlich einen Halbmarathon um den See - wie kommen wir
nun auf Marathonlänge? Das hat der Organisator/Erfinder des 1.Tegernsee-MA
Andreas Bettingen sich ausgedacht, nach der Umrundung, die auf einen Parkplatz
bei Rottach-Egern, am südlichsten Punkt beginnt und endet, laufen wir die Weißach
entlang, den Bergen entgegen... wenden mit einer Schleife an der Almwirtschaft
Siebenhütten und laufen zurück zum Start.
Den Plan dazu hat Er schon seit einiger Zeit auf der Homepage von "Isarmarathon.de"
stehen, die Idee war geboren, als Er selbst am Halbmarathon teilnahm und ein
Marathon im Gespräch war... jedoch nie verwirklicht wurde.
Vor einer Woche beim 10.Isar-Marathon habe ich Ihn mal wieder darauf angesprochen.
Warum denn nicht meinte Er schließlich, wenn Wir Beide (Judith und Er) und Du dabei
bist haben wir ja schon die Mindestteilnehmer und er zählt (nach MC-100-Statuten), so
hat er ihn kurzfristig ausgeschrieben auf entsprechender Homepage. Da es schon sehr
kurzfristig war fanden sich nur noch zwei weitere Mitstreiter aus seinem Mailverteiler.
So waren wir also zu Fünft bei dieser Premiere - Thomas Klinger ging schon früher auf
die Runde (was Er gerne macht), war aber genau nach der Seeumrundung bei uns am
Start um anschließend seine Weißachuferstrecke zu starten. Beim Startfoto waren wir
also komplett - dabei außer Thomas noch Judith, Andreas, Daniela und ich.
Zu Viert ging es also an den See durch Rottach-Egern bei bewölkten Himmel, es sollte
dauerhaft trocken bleiben, die Temperaturen waren fast ideal für unser Vorhaben. Noble
Restaurants und Hotels begleiten uns durch den Ort, wir laufen am Ostufer nach Norden.
Trotz Sommersaison hält sich der Verkehr auf den Straßen hier in Grenzen da die Bundes-
straße 307 bereits im Norden komplett gesperrt ist, das ist beim Gegenstück der B318
im Westen dann anders, auch wir mussten westlich an- und abreisen, zumal die Laufstrecke
dort gelegentlich an der Bundesstraße langführt.
Hier in Rottach-Egern gibt es südöstlich die Egerner Bucht, im Volksmund auch Malerwinkel
genannt, da hier früher oft Maler Ihrem Hobby nachgingen. Der komplette Ort umschließt
die Bucht - erst nach 4KM verlassen wir den größten Ort am See. Schon 1KM später sind
wir im Ort Tegernsee, der mit gleicher alpenländischer Architektur aufwartet, genauso
wie ich mir seit ewigen Zeiten einen Bilderbuchort im Voralpenland an einem See vorge-
stellt habe. Meine klischehafte Vorstellung wird geradezu perfekt erfüllt - dort wo Wohn-/
Geschäftshäuser direkt am See liegen und man deshalb nicht direkt am Ufer laufen kann,
sind teilweise Stege über den See geführt und man ist sozusagen auf dem See. Wir ent-
decken sogar ein Bootshaus, eine Art Bootgarage die am Ufer liegt, der Steg über den wir
laufen liegt dahinter, wenn also das Boot aus seiner Garage will muss der Steg hochgeklappt
werden, damit es auf den See kommt. Herrliche See und Uferblicke begeistern uns - nur die
Sonne würde es noch ein wenig perfekter machen... dann wäre aber auch unser Lauf wesent-
lich schweißtreibender, doch auch so ist es ein herrlicher Landschaftsmarathon.
Wieder geht der nächste (kleine) Ort Sankt Quirin fast nahtlos in den vorgehenden über, KM8.
Wir laufen immer noch zu Viert beieinander, links von uns (ganz nah) am Tegernsee, rechts
die Bundesstraße (mal mehr, mal weniger nah) und dann taucht daneben noch die Bahnlinie
auf. Aber es ist wenig los hier, der "Freizeitverkehr" nimmt nur langsam zu.
Bei KM10 erreichen wir Gmund und damit den nördlichsten Punkt des See mit einigen Anleger
für diverse Sportboote und Jachten. Über einen breiten Steg geht es nach links weiter, damit
haben wir den einzigen Abfluß überquert - es ist die Mangfall, durch sie wird das Wasser von
hier bis in den Inn geleitet.
Es ist übrigens ein sehr sauberer See, er liegt komplett in einem Landschaftsschutzgebiet das
bereits 1956 ausgewiesen wurde. Damals gab es durch den beginnenden stärkeren Tourismus
Probleme mit dem Abwasser der Ortschaften am See, die Wasserqualität wurde immer schlechter.
Im Jahr 1965 war die komplette Ringkanalisation um den See fertig und so wurde der See nicht
mehr mit Abwässer belastet.
Nachdem wir die Nordspitze umrundet haben laufen wir an der Westseite runter nach Süden.
Immer wieder entfernen wir uns vom Ufer und laufen auf dem Fuß-/Radweg der zur B318 ge-
hört. Erstaunlich welche Höhenmeter hier bei einer Seeumrundung zusammen kommen. Das Auf
und Ab begleitet uns über mehrere KM. Sogar einige Bauernhöfe und die entsprechenden Kühe
auf der Weide sind hier üblich. 
Welch Gegensatz der Ort Bad Wiessee den wir nach 15KM erreichen, der seinen Zusatz (Heilbad)
der deutschlandweit stärksten Jod-Schwefel-Heilquellen verdankt, zudem gibt es hier seit vielen
Jahren eine bekannte Spielbank. Innerorts sind wir zum Glück wieder recht nahe am Ufer und erst
am Ausgang sind wir wieder kurzzeitig an der Bundesstraße als wir die südöstliche Ausbuchtung
passieren, sie wird Ringsee genannt mit vorgelagerter gleichnamiger kleinen Insel. Nun geht es
nach links, weg von der Straße auf einen Freizeitweg wir überqueren die Weißach und sind nach
wenigen Minuten am Parkplatz/Zwischenziel. Ich fülle meine Trinkvorräte auf und warte kurz auf
die drei Mitläufer, wir haben noch ca. 23KM vor uns. Andreas hat angekündigt es wird hier eine
kleine "Überlänge" geben. Auf dem leicht erhöhten Weißachdamm laufen wir Richtung Süden den
Bergen entgegen. 
Ich bin etwas verwundert wie wenig Wasser doch in der Weißach fließt, ist es doch der bedeutendste
Zufluß für den Tegernsee, vielleicht täuscht es etwas, das kiesige Flußbett ist schon sehr breit. Je
weiter wir den Bergen entgegen laufen, desto mehr wird es ein Gebirgsfluß.
Nach 1,5KM kreuzen wir die Bundesstraße und verlassen bald Rottach-Egern. Thomas kommt uns
entgegen, Er hat jetzt bald sein Ziel erreicht - wir weiter südlich auf gut laufbaren Wegen. Judith
und Andreas blieben langsam zurück, Daniela und ich fühlen uns gut und laufen im gewohnten
Tempo. Nach 2-3KM laufen wir etwas parallel zur Weißach auf einen Radweg, sind uns nicht ganz
sicher ob es da nicht einen näheren Weg geben würde - ich gucke Richtung Fluß und höre Stimmen,
es sind unsere Mitläufer und ja es gibt einen Weg direkt dort... und genau auf dem sind Sie unter-
wegs. Wir haben Sie schnell eingeholt (Judith hat eine kleine Schwächephase) und sind auch bald
wieder ein gutes Stück voraus. Wir halten uns jetzt nah am Wasser und Daniela guckt gelegentlich
auf den Track auf dem Handy. Da wir der Fließrichtung entgegen laufen, weiter links (also östlich)
geht es immer leicht bergauf, für mich kaum merklich... muss aber so sein.
Ohne es zu bemerken laufen wir durch Kreuth - kein Wunder der Ort liegt zum Großteil rechts der
Weißach, nur wenige vereinzelte Häuser sind zu sehen, immerhin ein Gasthaus und eine kleine Bau-
stelle zwingt uns zu einigen Bonusmetern. Unsere Augen sehen eher Kühe die auf saftigen Wiesen
grasen, Pferde auf einer Koppel, gelegentlich ein Bauernhof und natürlich Spaziergänger, Wanderer,
Radfahrer, selten andere Läufer. Vor uns die Blauberge mit dem Weissenbachkopf und dem Schilden-
stein - der Hirschberglift verrät uns, hier wird bei entsprechender Wetterlage Wintersport betrieben.
Ziemlich genau oben auf dem Berggrat verläuft die Grenze nach Österreich. 
Unsere Route macht einen Knick nach Westen, das Wasser gibt die Richtung vor, der nächste Bogen
nach Süden bei KM30. Wir folgen nun einem Zufluß names Hofbauernweißach, überqueren diesen
und folgen ihn weiter - nun rechts. Noch 2KM mit etwas fordernden Anstieg bringt uns zum südlichen
Wendepunkt, der Almwirtschaft Siebenhütten. Hier erfrischen wir uns an einen Brunnen mit herrlich
frischen Gebirgswasser, dann rätseln wir etwas wo die Wendeschleife nun weitergehen soll. Wir finden
den Weg der quasi durch den Biergarten weiter führt. Gleich nochmals steil nach oben und in den
Wald hinein - als wir oben sind und einen Ausblick zum Fluß und die Almwirtschaft geniessen, ent-
decken wir da auch Judith und Andreas. Sie sind wohl etwas mehr als 1KM hinter uns, somit geht es
Judith sicher wieder besser. Ein toller abschüssiger Waldweg lässt uns das letzte Teilstück flott an-
gehen... es rollt jetzt.
Ich entdecke links eine große Teichanlage, es ist die "Herzogliche Fischzucht Wildbad Kreuth", das
Gasthaus "Altes Bad" folgt rechts und vorne ein riesiger Gebäudekomplex - fast schloßartig - die
Anlage Wildbad Kreuth, bekannt von vielen Klausurtagungen der CSU. Wir laufen die kleine Straße
bergab und erreichen bei KM34 wieder die Weißach. Auf dem bekannten Weg am Fluß geht es nun
die letzten 9KM zum Tegernsee zurück. Da wir nun aber flußabwärts laufen, versuche ich ein flotteres
Tempo, ich frage bei Daniela nach... Sie findet es momentan ganz okay. So streben wir voller Elan
auf unser Finish - doch da gucke ich nochmals auf die Weißach, jetzt wo sie noch eher einem Berg-
fluß gleicht: Ich mache schnell noch ein Foto hier und steige hinunter - laufe einfach mal weiter - 
so rufe ich Ihr zu. Ich hole das Handy aus den Trinkgurt und steige ein paar Felsen hinunter, da
passiert es ich rutsche mit dem linken Bein vom Stein und verdrehe mir das Knie ganz heftig -
ein stechender Schmerz durchzuckt mich. Jetzt mache ich aber erstmal mein Foto - so beruhige
ich mich selbst, beim Hochsteigen merke ich da tut eetwas gewaltig weh. Ich dehe und strecke
das ganze linke Bein... schon besser... und versuche, als sei nix gewesen loszulaufen. Das geht
natürlich nicht, aber so ein wenig und langsam laufen geht zumindest teilweise.
Klar Daniela ist jetzt weg - wie lange habe ich noch... Blick zur Uhr, das sind noch mindestens
3KM. So versuche ich so gut es geht zu laufen, dann mal wieder eine zeitlang gehen... langsam
taucht Rottach-Egern auf, da komme ich schon irgendwie zum Ziel. Wesentlich langsamer als
geplant, aber trotzdem noch passabel erreiche ich unseren Parkplatz nach 5:32Std drücke ich
die Uhr ab. Daniela ist seit einigen Minuten im Ziel, ich berichte von meinemn Mißgeschick und
ziehe mich am Auto um, trockne mich ab und mit einem entsprechenden Gel schmiere ich mein
Knie großzügig ein. Da kommen noch Judith und Andreas an, Daniela stellt sich noch zum Finish-
foto mit auf, will aber dann los weil Sie noch was vor hat. Andreas geht kurz im See baden, Judith
noch in die nahe Toilettenanlage. Meine Fahrerin und Momi warten geduldig bis wir Alle fertig sind,
dann fahren wir in den Ort Tegersee. Nach einem kleinen Spaziergang, nochmals über den langen
Steg gehen wir ins Bräuhaus Tegernsee. Hier essen wir noch und unterhalten uns ausgiebig, die
Beiden laufen zum nahen Bahnhof und fahren heim. Wir müssen den See wegen der gesperrten
Straße nochmals fast komplett umfahren, auf dem Heimweg bin ich froh nicht selbst fahren zu
müssen.
Leider wird das Auslaufen am Folgetag eher ein "Ausgehen" - mal sehen wie sich mein Knie die
nächsten Tage verhält, diesbezüglich bin ich ja grundsätzlich ein Optimist.
Das mit der Premiere beim Tegernsee-Marathon hat ja wunderbar geklappt, ich bin der Überzeugung
da gibt es sicherlich Neuauflage(n) - fantastisch gemacht: Danke Andreas.

Gruß Roland

Zu den Fotos (Dank an Andreas der einen Teil der Fotos beigesteuert hat):
1. Der Streckenplan - das erwartet uns
2. Am Start - Thomas (2.ter v. links) ist da schon um den See rum
3. Nach wenigen KM in Rottach-Egern
Zuletzt geändert von runners.high am 04.09.2025, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
runners.high - Nomen est omen :logik:
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