Banner

16. Naabtal-Marathon/Ultra in Duggendorf

16. Naabtal-Marathon/Ultra in Duggendorf

1
Herbstlicher Wohlfühllauf an der Naab
 
Vor wenigen Wochen war ich noch beim Backyard Ultra von Andy in Kallmünz,
heute geht es von seinem Zuhause los in Duggendorf zum Naabtal-MA bzw.
Ultra. Gerne laufe ich bei Ihm, er richtet seine Läufe mit viel Herzblut und
"Läuferwissen" aus - Er ist ja selbst Triathlet und Läufer und weiß natürlich
welche Bedürfnisse die Teilnehmer haben und zudem besteht beiderseits jede
Menge Sympathie.
Es gibt ein großes Hallo bei meiner Ankunft, mittlerweile kennt man sich gut.
Bei der 16.Ausgabe eine Rekordteilnahme für Andy's Lauf:42 Teilnehmer/Finisher
17 Damen und 25 Männer sind unterwegs auf verschiedenste Laufstrecken, als
da wären: 10KM, Halb-MA, Dreiviertel-MA, klassische MA-Distanz, oder 50KM.
Heute gibt sich wieder mal Marco Bscheidl (LG Bayerwald) die Ehre, Er hält schon
den Streckenrekord über die 2 längsten Distanzen und wird heute über die 10KM
einen weiteren Streckenrekord in 37:34min aufstellen. Er ist u.a. mehrfacher 
Sieger des Thermen-MA in Bad Füssing - ein Klassiker im Winter (meist Beginn
Februar).
Beim kurzen Briefing erwähnt Andy, wie dieser Lauf entstand als Reaktion das
in Coronazeiten kaum noch Läufe möglich waren - da entstand die Premiere in
2021 und hat sich seitdem stetig entwickelt/vergrößert. Auch ich bin irgendwann
auf diesen Lauf nur knapp 100KM von meinen Zuhause aufmerksam geworden
und nun auch mehrfach teilgenommen.
Wir stehen Alle auf der Straße bereit und weil es keinen Grund dagegen spricht
wird einfach ganz spontan 2min vorher ein "Frühstart" gemacht. 
Den Berg hinab queren wir die Landstraße durch Duggendorf und sind sofort auf
der Brücke über die Naab (siehe Foto), wie Andy extra erwähnte: nur hier wird
über den Fluß gelaufen ansonsten immer links entlang Richtung Regensburg und
wenige KM vor Regensburg bevor die Naab in die Donau mündet (im Weiler Eben-
wies "wo sich reichlich Holz stapelt") wird gewendet.
Wir nähern uns dem namensgebenden Fluss an und laufen parallel dazu ein
Stück im Wald - noch ist es recht kühl, wenig über 0 Grad und ich bin froh mich
kurzfristig auch für lange Laufhosen entschieden zu haben. Zusätzlich habe ich
wenige Minuten vorm Start noch meine Handschuhe aus der Lauftasche gekramt.
So ist es nur eine Frage der Zeit wann mich das Laufen so wärmt das ich nicht
großartig frösteln muss.
Die Meute hetzt dahin, ich befinde mich bald eher im letzten Viertel des Feldes,
noch bevor ich zum ersten Male Pielenhofen erreiche kommt mir bereits Marco
(der den neuen 10KM-Rekord aufstellt) entgegen. Dann bin ich auch bald am
Ortseingang und mir begegnen weitere 10KM-Läufer(innen), die 5KM-Wende-
marke ist ein Stück rein in den Ort an Verkehrsinsel. Alle weiteren machen die
ca. 1,5KM lange Durchquerung, kurz vorm Ende steht an einem Haus die VP-
Box auf einen Stuhl. Dort konnte man vorher etwas in die Box geben, um beim
Vorbeilaufen darauf zuzugreifen. Auch ich habe dort 2 Trinkflaschen deponiert,
man kommt ja 4x (2 Runden, jeweils Hin-/Rückweg) daran vorbei.
Anschließend beginnt ein etwas langgezogener Anstieg auf der Teerstraße zum
Naabtal-Campingplatz, er ist ganzjährig geöffnet, ein Flussbad und mehrere 
Sportplätze sind angeschlossen sowie eine Gaststätte, ich sehe z.Z. ist er gut
belegt. Der höchste Punkt ist erreicht es geht wieder etwas abwärts, bevor der
Teerweg zum gut befestigten Schotterweg wird befindet sich rechterhand noch
ein Atelier mit gelegentlich geöffneten Ausstellungsraum, wie ich einem Hinweis-
schild entnehme. 
Der weitere Weg führt nun wieder relativ nahe an der Naab entlang und kurz
vorm KM9 laufen wir durch den Weiler Deckelstein, die paar Häuser (Bauernhof)
wirken sehr einsam, erst am Ende der Häuser fällt mir eine Art großer Bauwagen
auf, nebenan ein Auto, davor ein angelegter Garten und drinnen brennt ein Ofen.
Auf der anderen Seite des Fluss ragen die Felsen des Naabtals empor, unser Weg
führt nun Richtung Wende bei Ebenwies und die ersten Teilnehmer, welche bereits
umgekehrt sind bin ich schon begegnet. Ein Stück durch den Wald, ein paar Meter
Asphalt dann stehe ich schon vor den großen Stapel Brennholz und entsprechender
Markierung auf der Straße. Die ersten ca. 10,6KM sind bewältigt, es geht ebenso
zurück und ich kann ein paar Läufer sehen, die hinter mir sind und auch bald die
Wende erreichen. U.a. klatsche ich Udo ab und zuletzt begegne ich auch "Greppi",
ein mir bekannter Läufer, der auch seit einiger Zeit wieder die Marathonstrecken
bewältigen kann... ich freue mich für Ihn.
Auf dem Rückweg wird es langsam wärmer, die Schweißperlen stehen auf der Stirn,
ich greife zum Trinkgürtel und die hervorkommende Sonne macht die Strecke noch
viel schöner: goldgelbes Herbstlaub erwartet mich im Wald, der Herbst ist deutlich
spürbar, das Wasser des Flusses schimmert und glänzt z.T. in den Strahlen der Herbst-
sonne... ist es nicht herrlich hier diesen Lauf so zu genießen - Läuferglück pur, ein
kleines Runners High überkommt mich!
Ohne es zu merken laufe ich schneller und habe flugs die Anhöhe des Campingplatz
überquert, der Blick fällt auf Pielenhofen mit dem markanten Kloster. Hier sind die
letzten Schwestern bereits 2010 weggezogen, aus Personalmangel wurde das Kloster
endgültig aufgegeben. Schon längere Zeit war die Grundschule der Regensburger Dom-
spatzen in Gebäudeteilen beheimatet, doch auch das ist Geschichte. Seit 2013 wird eine
Realschule sowie Fachoberschule für Gestaltung betrieben. Die Klosterkirche mit seinen
zwei Türmen ist sehr gut erhalten und beeindruckend.
An der VP-Box mache ich kurzen Trinkstopp und weiter durch die Ortschaft - ich nähere
mich einem Pärchen (wie sich später herausstellt Geschwister). Sie unterhalten sich da ich
noch "im Flow" bin, überhole Sie letztendlich recht flott - nun habe ich also 2 "Verfolger"
im Nacken. Es gelingt mir soviel Abstand herzustellen das ich vom Wechsel der 1. zur 2.
Runde, VP-Pause beendet habe, als Sie gerade ankommen.
Auf zur Runde 2, die Sonne schenkt uns immer wieder kurz Ihre wärmende Kraft und 
zaubert tolle Lichtreflektionen in die Natur, da werde ich mutig und streife meine Hand-
schuhe ab und stecke sie in meine Ärmel. Immer wieder begegnen mir nun nicht nur
andere Läufer(innen), z.B. mit kurzer Zweitstrecke, da Sie den Dreiviertel-MA laufen,
Andere steuern nun das Ende der 1.Runde an - auch Spaziergänger und Radfahrer be-
völkern nun zunehmend den Freizeitweg am Naabufer... die Sonne lockt Sie hervor.
Das Tempo das ich vorhin auf dem Rückweg angeschlagen habe, werde ich reduzieren
müssen, das kann ich unmöglich die 2.Runde durchstehen. Kurz bevor ich die VP-Box
erreiche hole ich mir ein Gel aus meinen Trinkgürtel und spüle es hinunter. Als ich dabei
zurückblicke sehe ich nur noch eine "Verfolgerin" - Ihr Bruder konnte das Tempo nicht
halten und ist weiter zurück, mal sehen ob ich Sie auf Abstand halten kann.
Mit Elan den Anstieg hoch und dann zur letzten Wende... das zieht sich nun ein wenig,
doch sie kommt nicht näher. An der letzten Kehre merke ich wie Sie kämpft und wohl
keine Reserven mehr hat... kein Wunder, es ist Ihr erster Marathon (wie ich nachher im
Ziel erfahre). So bleibt mir auf dem Rückweg noch Zeit ein paar Fotos zu schießen und
mich an der VP-Box ausgiebig zu bedienen. 
Auf den letzten KM nach Duggendorf sehe ich noch zwei 50KM-Läufer, die mir entgegen
Laufen, sie müssen hier nach einer ca. 3,9KM Strecke das letzte Mal wenden um Ihren
Ultra komplett zu machen.
Als ich Duggendorf erreiche, das Ziel nahe ist, verschwindet die Sonne dann doch fast
vollends und ich bin froh ins Ziel zu kommen. 4:45 Std stoppe ich als ich am Carport
bei Andy ins Ziel komme - mit umgehängter (selbstgebastelter) Medaille setze ich mich
für ein Finisherfoto auf die "Zielbox".
Recht schnell verschwinde ich ins Gästeklo von Andy um mich abzutrocknen und umzu-
ziehen, dann ist Zeit für ein Finisherbier und anschließend Kaffee und Kuchen. Meine "Ver-
folgerin" ist auch im Ziel und mächtig stolz auf Ihren 1.Marathon - das kannst Du auch,
bestätige ich Sie und darauf kommt Ihr Bruder ins Ziel. Er hat vor einigen Wochen einen
Triathlon absolviert und ist noch nicht richtig regeneriert bzw. fast nix seitdem gemacht,
meint Er. Ich hole mein Auto um einzuladen, nun ist auch Udo im Ziel, ich gratuliere Ihm
und verabschiede mich auch gleich von Ihm, Er verschwindet auch zum Umziehen. Nun
füttere ich noch die Spendenbox von Andy und bedanke mich für den wiederum bestens
organisierten Lauf - ich freue mich auf ein baldiges Wiedersehen. Hier laufe ich gerne wieder,
im Naabtal. 
Als ich auf dem Heimweg an der VP-Box vorbeifahre um meine leeren Trinkflaschen mitzu-
nehmen, treffe ich "Greppi" noch - Er hat noch ca. 5,5KM vor sich. Ich wünsche im gutes
Gelingen und verabschiede mich.
Herzliche Grüße,
Roland
Zu den Fotos:
1. Briefing mit Andy (links) zum Lauf am Carport
2. Startfoto (mit freundlicher Genehmigung von Andy Brey)
3. Über diese Naab-Brücke (in Duggendorf) geht es insgesamt 4x
runners.high - Nomen est omen :logik:
Dateianhänge
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“