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Ein richtig toller Einbruch: (oder wie genial ein Marathon über 5h Std. sein kann)

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Micha1976 hat geschrieben:ALso, in der Hoffnung auf abebbenden Prügel
Keine Sorge. In ein paar Tagen wird eine andere Sau durch´s Dorf / Forum gejagt. :zwinker4:

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WinfriedK hat geschrieben:Keine Sorge. In ein paar Tagen wird eine andere Sau durch´s Dorf / Forum gejagt. :zwinker4:

Na klar. :zwinker2:

Aber Micha hatte doch einen fulminaten Auftritt hier. Zig Leute haben seine Marathonprosa gelesen, mitgefühlt, mitgelitten, an grosser Leidenschaft teilgenommen und sich, wie es sich für ein echtes Forum gehört, als Hobby-Kardiolgen oder wenigstens als Hobby-Psychologen betätigt.

Das war doch schön. Das WWW macht es möglich, wo geht so etwas sonst schon?

Micha, Deine Warhol´schen 15 Minuten hattest Du wahrlich. :D

Und nun, um einen grossen Literaturkritiker zu zitieren: "Der Vorhang fällt und viele Fragen offen" Oder so ähnlich.

Gruß
IR

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Ich finde, der Bericht ist mit viel Dramatik und Pathos geschrieben - ist ja auch okay. Vielleicht solltet ihr die Geschichte verfilmen lassen :wink: Andere berichten viel nüchterner (oder gar nicht) über ähnliche Ereignisse, was dann meistens auch langweiliger ist.

Zur Dramatik haben bestimmt die Vokabeln "Herzprobleme" , "Herzrasen" und "unglaubliche Willenskraft" nicht unwesentlich beigetragen. Diese (evt. ungewollte) Kombination von Wörtern innerhalb eines Marathonberichtes - da darf man sich über die Reaktionen, gerade hier im Wohlfühlforum :wink: :zwinker2: , nicht wundern !

Ansonsten schließe ich mich den kompetenten Vorrednern an, die meinten, dass "...jeder Erwachsene für sein Tun selbst verantwortlich ist"

Gruß,
Ray :wink:

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Ray hat geschrieben:gerade hier im Wohlfühlforum :wink: :zwinker2:
:D
Ray hat geschrieben:Ansonsten schließe ich mich den kompetenten Vorrednern an, die meinten, dass "...jeder Erwachsene für sein Tun selbst verantwortlich ist"
Naja... zumindest solange alles gut geht.
Wenn´s mal wieder nicht gut geht, stehen Angehörige und Presse beim Veranstalter auf der Matte und es heißt "Wo waren denn die Ärzte / Sanitäter? Warum hat das solange gedauert? Und wie gefährlich ist Laufen wirklich?" :blah:
Todesfälle und schlechte Presse möchte natürlich auch kein Veranstalter. In der Übertragung vom Berlin-Marathon wurde kurz auf die medizinische Versorgung / Streckenabsicherung eingegangen. Ärzte und Sanitäter, die auf Motorrädern und Fahrrädern unterwegs waren. Wenn ich mich recht erinnere, war die Planung so aufgebaut, dass spätestens innerhalb von 3 Minuten an jedem Punkt der Strecke ein Arzt verfügbar sein konnte.
Da verlässt sich der eine oder andere vielleicht auch ein bisschen drauf?
Zumindest macht dieser Aufwand die Läufe auch teurer, aber das gehört dann eher in den "Laufen ist Luxus"-Thread.

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Das mit der Sau war klasse Winfried!!! :daumen: :hihi: :daumen:

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Hallo Micha (und wen es sonst interessiert)!
Ihr hattet ein sehr intensives Erlebnis und das Positive daran solltet ihr Euch bewahren denke ich - bei aller Reflexion und der reichlichen "Hilfestellung" dazu, hier im Forum :D

Jede Sache hat ja drei Seiten:
Unter den Aspekten Sport, Vernunft, Todesfallstatistiken war es vielleicht falsch, aber ein intensives, letztlich positives emotionales Erlebnis und so eine starke Willensanstrengung sind eine tolle Sache ! (ganz unironisch gemeint) - und ich wäre selber ein Kandidat, der in einer solchen Situation die Vernunft hintenan stellt.
(Die dritte Seite ist die, die wir Beide nicht sehen.)

Eine interessante Frage für mich: Wo sonst im zivilisierten Alltag wird eine solche Willensanstrengung abverlangt, wo lebt man so intensiv, wo erlebt man Abenteuer ?
In einem Steffny-Artikel stand der (böse?) Satz vom Marathon als "das Matterhorn für Jedermann".

Somit wünsche ich uns Allen etwas mehr Matterhorn im Alltag.
GRUß !!
Laufbericht Köln-Marathon

It's like ... high octane, supercharged fuel to blast you through the wall.
(Werbespruch für ein Kohlenhydrat-Gel :geil: )

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Ich bleibe dabei, jeder Erwachsene ist für sich selbst verantwortlich!!

Ich weiß nur nicht, ob man in einer entsprechenden Situation, wenn man mit Endorphinen zugeschüttet wird, noch eine sachliche Entscheidung treffen kann.
Das hat nichts mit dem Abschieben der Verantwortung an jemand anders zu tun.
Schließlich gibts ja beim Boxen mit dem Ringrichter auch einen neutralen der einen kampfunfähigen Boxer aus dem Kampf nimmt.
Insofern ist es als beobachtender Mitläufer sehr wichtig für den Marathonleidenden eine sachliche Entscheidung zu fällen.

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Ich weiß nur nicht, ob man in einer entsprechenden Situation, wenn man mit Endorphinen zugeschüttet wird, noch eine sachliche Entscheidung treffen kann.
Ich weiss als Flieger, früher Gleitschirm und heute Segelflieger, dass man das meist nicht kann, wenn man sich nicht vorher mit solchen "Sicherheits"-Fragen befasst hat. Ich bin eigentlich überzeugt, dass man sich schon in der Fliegerei viel zu wenig mit Sicheheitsfragen befasst.

Bei Laufen, das letztendlich um einiges ungefählicher ist als Fliegerei, aber doch nicht ganz so harmlos ist - was nicht zuletzt die Todesfälle an Laufveranstaltungen oder die verschleppten Verletzungen immer wieder beweisen - macht man sich meist keine Gedanken darüber.

Man spricht als Läufer ja vorallem von Trainingsplänen (möglichst hart), PBs, Marathon über 4 Std ist keiner, etc... Wir Hobbyläufer sind extrem leistungsorientiert und häufig bleibt dabei die Gesundheit oder zumindest der Gedanke daran auf der Strecke.

Nun Maike hat den Marathon überlebt. Es ist schlussendlich noch alles gut gegangen. Ich und Ihr alle da draussen auf den Laufstrecken könnt aber nicht SICHER sein, dass es bei Euch das nächste Mal auch gut geht.

Macht Euch gedanken über diesen Bericht. Wie hätte ich reagiert? Was wäre wohl das Beste gewesen für die Gesundheit? Was kann ich tun, dass mir soetwas nicht passiert?

Ich erinnere mich an meine Segelflugausbildung, da lasen wir eine Bericht eines Piloten, der ziemlich alles falsch gemacht hat, in eine riesige Gewitterfront geflogen ist, den blanken Horror erlebt hat und das Ganze mit sehr viel Glück überlebt hat. Ich denke auch heute viel an solche Berichte und entscheide mich dann halt fürs Landen auch wenn Kollegen noch in der Thermik ihre Kreise ziehen.

Ich habe erst Anfang Jahr mit dem Laufen begonnen und habe zwei Wettkämpfe bestritten, darunter war noch kein Marathon. Doch schon beim Halbmarathon sieht man die Bilder, wie von Achilles im Spiegel beschrieben. Ich denke mir, dass es vermehrt in unser Bewusstsein rücken muss, dass man auf seinen Körper hören soll. Es muss cooler sein seinen Lauf abzubrechen als im Ziel zu kotzen.

Gruss
Sapis

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sapis hat geschrieben: Es muss cooler sein seinen Lauf abzubrechen als im Ziel zu kotzen.


:meinung: Du schreibst mir aus der Seele. :daumenhoc
Das Leben ist schön!!!!

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sapis hat geschrieben: Es muss cooler sein seinen Lauf abzubrechen als im Ziel zu kotzen.

Da möchte ich Dir widersprechen. Es muss cooler sein, einen Lauf abzubrechen, als sich zu gefährden, oder im Ziel oder kurz vorher tot zu sein.

Das Kotzen an sich passiert von der Weltspitze bis zum letzten Teilnehmerfeld. Steffny empfiehlt es sogar. Pers. habe ich es mir bisher immer verkniffen :D
Sieht nicht cool aus, da hast du recht, aber die wenigstens sehen den ganzen Marathon über cool aus.

Gruß
IR

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Ich denke, das, was sapis damit ausdrücken wollte, ist das Gleiche.

Gaby
Das Leben ist schön!!!!

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Icerun hat geschrieben:Da möchte ich Dir widersprechen. Es muss cooler sein, einen Lauf abzubrechen, als sich zu gefährden, oder im Ziel oder kurz vorher tot zu sein.

Das Kotzen an sich passiert von der Weltspitze bis zum letzten Teilnehmerfeld. Steffny empfiehlt es sogar. Pers. habe ich es mir bisher immer verkniffen :D
Sieht nicht cool aus, da hast du recht, aber die wenigstens sehen den ganzen Marathon über cool aus.

Gruß
IR
Da hat er recht. Solange ich noch kein würgen verspühre denke ich: "Da geht noch watt!" :D
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