Thusis – Donat
19 km / 750 HM
589 Steinstufen
quer durch die sagenumwobene Viamala – Schlucht.
Klingt doch superinteressant, ausserdem haben es schon die Römer und selbst der alte Goethe durch diese Schlucht geschafft, also wollte ich das auch mal ausprobieren und meldete mich sehr frühzeitig an. Mehr als 700 Läufer passen nicht auf einmal durch die Schlucht, deshalb ist diese Veranstaltung üblicherweise Monate vorher ausgebucht.
Ich reiste schon am Samstag früh an, weil ich mir noch einen Überblick über die Strecke verschaffen wollte. Auf meiner Nachmittagswanderung sah ich dann auf was ich mich da eingelassen hatte :eek: :
- platte Steinstufen
- schwankende Hängebrücken
- Wurzelwege
- Holztritte
- Kopfsteinpflaster und dies alles auf
- 750 HM
Na ja, ich reiste sowieso nicht für irgendwelche Bestzeiten an, sondern orientierte mich an den vielen Schweizer Lustläufern und deren Motto: .....“ mia san doch do zu gnüssa...“

Am nächsten Tag beim Start traumhaftes Laufwetter und keine Hektik. Alles war perfekt organisiert, sogar am Start gab es schon Iso, Wasser und Tee. Ich hörte noch den Sprecher, dass sie den Start der Walker und Nordic Walker eine halbe Stunde nach hinten geschoben haben, da verhindert werden sollte, dass die schnellsten Walker auf die langsamsten Läufer aufwalken. Das hat mich zu dem Zeitpunkt aber nicht interessiert, da ich die Strecke bis auf die steileren Anstiege laufen wollte.
Nach dem Startschuß ging es nach der kleinen Ortschaft über die Straße und hinein in die Schlucht. Auf Asphalt ging es die ersten 4 km stetig bergauf. Schon nach 4,5 km war ich ziemlich platt und meine Schritte wurden kürzer. Puhhhh, war das anstrengend, jetzt erreichte ich erst die großen Wurzeln und die Hängebrücken und dahinter die hohen Steinstufen. Immerhin hatte ich nach 7km bereits 300 HM hinter mir. Ich war ziemlich ausgezehrt und deshalb froh, dass es auf einem sehr engem Pfad zu einem kleinen Rückstau kam und ich walken musste. Ich wollte unbedingt wieder zu Kräften kommen, denn auf den nächsten 2 km erforderte die Strecke nochmals vollste Konzentration. An den schwierigsten Stellen standen zwar Helfer, doch die hätten mich auch nicht auffangen können bei einem Stolperer hinab. Ich lief bis zum kleinen Dorf Reschen also im Schneckentempo und vom Vortag wusste ich, dass die Strecke jetzt etwas besser wurde. Immer noch sehr hügelig und der Belag wechselnd von Teer über Kopfsteinpflaster bis Waldboden. Die wenigen Zuschauer in den Dörfern bimmelten mit Kuhglocken und heizten uns mit „hopp, hopp, hopp“ nochmals ein. Bei km 14 war ich aber absolut groggy und konnte die schöne Landschaft nicht mehr genießen





..........hmmmmmmmm.......das gibt’s doch nicht......doch, doch , doch........hmmmmm, ich dreh mich jetzt nicht um und schau nach unten......das kann doch nicht ..........HÜLFÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ !!!!!.


.......Tatsächlich, ich lag leider richtig mit meiner Einschätzung, es waren diese Klicks und Klacks und die kamen immer näher. Wahnsinn, die hatten doch eine halbe Stunde Rückstand und ich kann nichts mehr zusetzen. Das darf doch einfach alles nicht sein, ich bin doch gelaufen und die sind gewalkt oder habe ich nur geträumt ? Meine Oberschenkel sagen nein, alles real, GRMPFFFFF





In der Turnhalle war ein Kuchenbuffet vom Allerfeinsten mit mind. 20 Torten


Mit vollem Magen brachte mich der Shuttlebus 2 Stunden später zurück zum Start und ich verabschiedete mich aus der schönen Gegend. Mein Kompliment für diese Schweizer Orga, besser geht`s nun wirklich nicht mehr, perfekt vom Start bis zum Ziel !

Anbei einige Eindrücke von der Schlucht und der Strecke.