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Die Tücke des fremden Wortes

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CarstenS hat geschrieben:Nochmal zu den diskriminierenden Prüfungen...Wenn ich mich recht erinnere, war es Dietrich Schwanitz, der damals durch seinen Roman "Der Campus" in der Öffentlichkeit stand. Ich glaube nicht, dass das ein typisches Kommunikationsproblem eines Wissenschaftlers war. Ich glaube, er war einfach jemand, der noch eine Bildung hatte, die immer seltener wird, und diese auch bei anderen erwartet hat.

In Erinnerung geblieben ist es mir auch, weil eine Frau, die auch vor dem Fernseher in unserer WG-Küche saß, sich schrecklich aufgeregt hat. Als ich dann erklärt habe, was er meinte, fand sie immer noch unmöglich, dass er sich so missverständlich ausgedrückt hatte. Sie war immerhin Studentin der Theaterwissenschaft. Da dürfte man doch wohl eigentlich auch eine überdurchschnittliche Sprachkompetenz erwarten, oder?
Hi, ich kipp auch noch mal Wasser rein:

Sorry, ich persönlich halte Schwanitz für ein typisches Beispiel dafür, dass zumeist schlechte (im Sinne von unsauber arbeitende) Wissenschaftler die besten Kompetenzen besitzen ihr Wissen öffentlichkeitswirksam zu vermarkten, diese Tatsache finde ich interessant aber auch bedauernswert.

Was ich meine ist, dass Schwanitz schlichtweg nicht in der Lage war - auch wenn er genau dieses Versagen hinterher es als einen polemischen Trick gekennzeichnet hat - Lernen und Bildung auseinander zu halten (also die Begriffe zu diskriminieren :teufel: ). Zugleich schreibt er aber eines der erfolgreichsten Bücher des Jahres 1999 unter eben dem Titel 'Bildung'.
Dies sagt m.E. sowohl etwas über die Kompetenzen von Wissenschaft bezüglich der Vermittlung ihres Wissens (und darum ging es mir) als auch über die Kompetenzen der Leserschaft aus.

In der Einschätzung der Theaterwissenschaftlerin sind wir uns wohl einig. :hihi:

...und wer wischt hier jetzt durch? :peinlich:

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Pumuckl hat geschrieben:ICD 10- Kriterien :P
Aber ich kaufe ja nicht nur Psychiatriebücher.
Und Kohlhammer ist nicht grün.
Aber in Wuppertal kann man "mein" Fach nicht studieren, deswegen könnte ich mir vorstellen, daß Ihr gar nicht so viele Bücher zum Thema habt.

Doch, Kohlhammer ist dann immer grün, wenn's diese Reihe ist:
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3170168401/qid=1129963225/sr=8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/028-4754716-3906109
:wink:
Aber ich glaube, ich geb's auf...es sei denn, Du hast noch einen ganz heißen Hinweis ;-)
Ich hatte jetzt eigentlich auf den Verlag Pearson Education getippt, so wie Gerrig/Zimbardo (viel zu wenig Seiten)...aber das führt ja hier alles zu nix.

Hat aber trotzdem Spaß gemacht.

Apropos Beinlängendifferenz: ist bei mir auf wundersame Weise verschwunden: schau mal in einen alten Thread, der untersuchte und nicht untersuchte Mensch oder so ähnlich. ;-)

Auf jeden Fall bist Du kein Mediziner, ich tippe jetzt doch auf was technisches/ naturwissenschaftliches...
Kylie

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Kylie hat geschrieben:Auf jeden Fall bist Du kein Mediziner
Warum nicht? Nur, weil ich eine Frage zur Beinlängendifferenz gestellt habe? Man kann ja nicht alles wissen, und die Erfahrungen von Betroffenen sind manchmal hilfreicher, als die Recherche in trockenen Büchern.
Werde mal versuchen, den von Dir empfohlenen Thread auszugraben.

Der heiße Tip zum Verlag:
Urban & Fischer (jetzt irgendwie liiert mit Elsevier)
früher Urban & Schwarzenberg

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Pumuckl hat geschrieben:Warum nicht? Nur, weil ich eine Frage zur Beinlängendifferenz gestellt habe? Man kann ja nicht alles wissen, und die Erfahrungen von Betroffenen sind manchmal hilfreicher, als die Recherche in trockenen Büchern.
Werde mal versuchen, den von Dir empfohlenen Thread auszugraben.

Der heiße Tip zum Verlag:
Urban & Fischer (jetzt irgendwie liiert mit Elsevier)
früher Urban & Schwarzenberg

aaaaah! :D
Frau Grüneklee (die heißt wirklich so!), Verlagsvertreterin von Elsevier war letztens noch bei mir, Mist, die hätte ich nach Büchern über 2000 Seiten fragen können :-)
Aber okay, das ist doch schon mal eine Angabe, mit der man arbeiten kann.
Und weiter geht's...

Renn-Schnecke läuft ja jetzt über's Wochenende den Dresden-Marathon und schimpft bestimmt nicht wegen der Verwässerung... :wink:
Kylie

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CarstenS hat geschrieben:Hallo!

Nochmal zu den diskriminierenden Prüfungen...Wenn ich mich recht erinnere, war es Dietrich Schwanitz, der damals durch seinen Roman "Der Campus" in der Öffentlichkeit stand. Ich glaube nicht, dass das ein typisches Kommunikationsproblem eines Wissenschaftlers war. Ich glaube, er war einfach jemand, der noch eine Bildung hatte, die immer seltener wird, und diese auch bei anderen erwartet hat.
Hi Carsten, das ist doch genau das Problem: Das er sich nicht genügend Gedanken über sein Publikum, seine Zuhörerschaft - wie man es auch nennen mag - gemacht hat und daher an Ihnen vorbei spricht. Eine Sache ist es einen guten Gedanken zu haben, die andere, genau so wichtige, diesen Gedanken so auszudrücken, dass man die Leute mitnimmt, indem man ihn verständlich ausdrückt. Ansonsten sammelt man zwar wieder einmal einen Rechthaberpunkt für die eigene Eitelkeit (sei es die Bildung, das Fachwissen, was auch immer), hat aber nichts bewirkt. Wie schade.

Natürlich kann man sich dann beklagen, dass die anderen einfach nicht gebildet genug waren, einen richtig zu verstehen - helfen tut das aber nicht.

Gutes aktuelles Gegenbeispiel ist für mich etwa, wie Dabiel Kehlmann, teils fiktiv, über Gauß und Humboldt erzählt, einem aber ohne Details die Komplexität und die Faszination der Charaktere und der Materie mmit denen sie sich befaßt haben vermittelt. Und Spaß macht es auch noch das zu lesen.

Nochmal zu den Fremdwörtern: Mir war schon klar, was die reine Definition oder Bedutung von retardiert ist, wegen der begrifflichen Konnotationen war mir aber auch klar, dass Sozialforscher diesen Begriff nicht in dem hier dargestellten Zusammenhang verwenden würden. Weil die reine Definition eben nicht immer hilft, sondern oft auch zu beachten ist, was - unbeabsichtigt - mitschwingen könnte. Jemand der sichlange mit dem Thema beschäftigt wird also einen Begriff wählen, der weniger missverständlich ist. Man will ja nicht sundenlang argumentieren, dass man diese Bedeutung für sich ausschließen will. So scheint es ja auch geschehen zu sein.

Gruß,

Markus

Letzter Versuch

106
Emminger, Hamid A. (Hrsg.)
Exaplan
Das Kompendium der klinischen Medizin


4. Aufl. 2003, 2.088 S., 600 s/w Abb., 89 farb. Abb., Abb. unverändert gegenüber 3. A., 350 farb. Tab.
Gebunden
ISBN 3-437-42461-0

Preis: 84,95 Euro

Vielleicht hast Du ja die 3. Auflage und die hat nur 2065 Seiten? (hoff...)
Kylie

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Kylie hat geschrieben:Emminger, Hamid A. (Hrsg.)
Exaplan
Das Kompendium der klinischen Medizin
:respekt: :party: :respekt:


Weitere Rätsel gerne auf Anfrage, dann aber besser per PM. Sonst gibt's hier bestimmt Zoff :teufel:

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CarstenS hat geschrieben:Nochmal zu den diskriminierenden Prüfungen...Wenn ich mich recht erinnere, war es Dietrich Schwanitz, der damals durch seinen Roman "Der Campus" in der Öffentlichkeit stand. Ich glaube nicht, dass das ein typisches Kommunikationsproblem eines Wissenschaftlers war. Ich glaube, er war einfach jemand, der noch eine Bildung hatte, die immer seltener wird, und diese auch bei anderen erwartet hat.
Schwanitz - wenn er es denn war - ist für mich ein typisches Beispiel einer Sorte von Menschen, die ihre spezifische (Teil-) Bildung zur Allgemeingültigkeit erhebt: "Was ich weiß, gehört zur Bildung, was ich nicht weiß, ist irrelevant". Kein "vernünftiger" Naturwissenschaftler würde sich damit brüsten, den Faust (oder ähnliches Material aus dem klassischen Bildungskanon) nicht zu kennen, während es für Geisteswissenschaftler vom Schlage eines Schwanitz (ich glaube, er ist Anglizist, oder?) zum guten Ton gehört, mit ihrer Ahnungslosigkeit in (z.B.) Mathematik anzugeben. Diese Haltung finde ich ausgesprochen kleingeistig (nicht nur weil ich zur diskriminierten Spezies der Naturwissenschaftler gehöre), und insofern erlaube ich mir gerne ein kleines, böses Grinsen, wenn dieser Mann beim Vermitteln seiner Vorstellungen an der "Unbildung" seiner Umgebung scheitert...

Als Musterbeispiel für eine umfassende Bildung scheint der Mann mir nicht geeignet.

Michael

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stachelbär hat geschrieben:Schwanitz - wenn er es denn war - ist für mich ein typisches Beispiel einer Sorte von Menschen, die ihre spezifische (Teil-) Bildung zur Allgemeingültigkeit erhebt: "Was ich weiß, gehört zur Bildung, was ich nicht weiß, ist irrelevant". Kein "vernünftiger" Naturwissenschaftler würde sich damit brüsten, den Faust (oder ähnliches Material aus dem klassischen Bildungskanon) nicht zu kennen, während es für Geisteswissenschaftler vom Schlage eines Schwanitz (ich glaube, er ist Anglizist, oder?) zum guten Ton gehört, mit ihrer Ahnungslosigkeit in (z.B.) Mathematik anzugeben. Diese Haltung finde ich ausgesprochen kleingeistig (nicht nur weil ich zur diskriminierten Spezies der Naturwissenschaftler gehöre), und insofern erlaube ich mir gerne ein kleines, böses Grinsen, wenn dieser Mann beim Vermitteln seiner Vorstellungen an der "Unbildung" seiner Umgebung scheitert...
Will ja jetzt keinen Streit der Disziplinen aufmachen. Ich denke aber das der 'Typ Schwanitz' in jeder Disziplin auftauchen kann: Als Wissenschaftler eher unteres Mittelmaß, allerdings ausgestattet mit ein wenig rhetorischem Geschick und einem zielsicheren Instinkt für skandalisierungsfähige öffentlichkeitswirksame Themen.
Schlimm finde ich, dass ein Anglizist sich erdreistet ein Buch mit erziehungswissenschaftlicher Themenstellung zu schreiben. Das kann man machen, dann sollte man aber nicht auf's Buch raufschreiben, dass man Wissenschaftler ist, weil das ist er in diesem Fall keinesfalls, er erreicht höchstens das Niveau eines informierten Laien. Das Gegenbeispiel wäre, dass ein Physiker ein biolgisches Buch schreibt, z.B. mit dem Titel: "Wie wir unser Ökosystem retten."
Ansonsten geb ich dir in allem Recht.

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jasper hat geschrieben:Schlimm finde ich, dass ein Anglizist sich erdreistet (...)
Genau: zurück zum Thema! :hihi:
lg fff

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Fenchelfeldflaneur hat geschrieben:Genau: zurück zum Thema! :hihi:
lg fff
Ich finde Anglizist ist eine sehr treffende Berufsbezeichnung für Schwanitz.

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Hallo,

ich muss gestehen, dass ich mit Schwanitz nicht mehr viel verbunden hatte. An die Kanon-Debatte hatte ich mich gar nicht mehr erinnert.

"In Mathe war ich immer schlecht" ist ein Spruch, der mich auch amüsiert. Vor allem, weil man in der Schule ja so gut wie keine Mathematik macht, nur in den letzten Jahren des Gymnasiums ein wenig. Kaum einer würde mit der selben Selbstverständlichkeit "Lesen konnte ich nie so richtig" sagen. Was soll's.

Gruß,

Carsten

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Mensch, da ist man ein paar Tage mal nicht da, um ein Marathönnchen zu laufen - und ihr verwässert hier alles ....

@ Uschi : Der Untergang des Abendlandes steht uns (noch) nicht so schnell bevor, aber geändert hat sich doch schon einiges. Die Gesellschaft, um mal hier wieder zu abstrahieren, hat sich verändert. Dafür ist die Sprache der Jugend nur ein kleines, äußeres Zeichen. Ich stimme da mit Manu überein und glaube, daß wir als über 30-jährige und 40-jährige beobachten, aber auch aufgrund unserer Erfahrung Schlüsse ziehen können. Als Kind sollte ich mal mit abgezähltem Geld Brot kaufen und habe dabei Bonbons geklaut. Meine Mutter hat das sofort mitbekommen und mich zu der Verkäuferin zurückgeschickt, bei der ich das Brot bezahlt habe (und die meine Eltern kannte). Ich mußte gestehen, die Bonbons bezahlen - und bin vor Scham fast im Boden versunken. Gelernt hatte ich daraus, daß man nicht klaut und daß man für sein Handeln geradestehen und mit den Folgen leben muß. Das scheint bei den heutigen Jugendlichen völlig zu fehlen. Sie hauen einem anderen ein paar auf die Schnauze - und sind völlig erschüttert, wenn das Echo zurückkommt. Sie haben kein Bock auf Schule, schwänzen und sind dann völlig erschüttert, daß sie mit ihrem Zeugnis keine Ausbildung bekommen. Wenn sie klauen und erwischt werden, finden sie es absolut unfair, dafür in den Jugendknast zu kommen usw., usw.. Das ist es, was mir Sorgen bereitet. Ich kann nicht mit jemandem zusammenarbeiten, der sich nicht ausdrücken kann und der die Folgen seines Handelns nicht bedenkt. Wenn ich mit so einem Menschen kollidiere, kann das ganz schnell für mich (oder meine Familie) gefährlich werden. Und dabei meine ich nicht nur das Autofahren. Ich habe schon öfter Szenen in der U-Bahn oder Straßenbahn beobachtet, die mich nachdenklich gemacht und dazu geführt haben, daß ich bestimmte Strecken und Gegenden meide und meinen Elektroschocker (den ich mir eigentlich nur für's Laufen geholt habe) immer dabei habe. Sicher könnte manch einer jetzt denken, die ist ja hysterisch, aber ich möchte nicht austesten, wie es ist, ein Butterfly zwischen den Rippen zu haben oder actionfilmreif eine verpaßt zu bekommen, nur weil ich einen Jugendlichen schief angesehen oder darauf hingewiesen habe, mal seinen Hintern hochzuheben, damit sich eine Oma hinsetzen kann.

Alles in allem finde ich es nicht gut, das Thema zu verharmlosen. Das erinnert mich z.B. fatal daran, daß wir früher auch mal viel Regen hatten und ab und zu Hochwasser - und heute sind die Leute erschüttert, daß ihnen dreimal im Jahr das Wasser bis zur Decke steht. Sie haben es nicht kommen sehen, weil sie jahrzehntelang die Augen zugemacht haben (vor den Folgen unseres Handelns). Ist jetzt zwar weit hergeholt, aber paßt irgendwie zum Thema, oder ?

Und hier zitiere ich mal die Ärzte : "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur Deine Schuld, wenn Sie so bleibt."
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Fenchelfeldflaneur hat geschrieben:Genau: zurück zum Thema! :hihi:
lg fff
:peinlich: :peinlich: :peinlich: :peinlich: :motz:

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Renn-Schnecke hat geschrieben:@ Uschi : Der Untergang des Abendlandes steht uns (noch) nicht so schnell bevor, aber geändert hat sich doch schon einiges. Die Gesellschaft, um mal hier wieder zu abstrahieren, hat sich verändert. Dafür ist die Sprache der Jugend nur ein kleines, äußeres Zeichen. Ich stimme da mit Manu überein und glaube, daß wir als über 30-jährige und 40-jährige beobachten, aber auch aufgrund unserer Erfahrung Schlüsse ziehen können.
[...]
Das scheint bei den heutigen Jugendlichen völlig zu fehlen. Sie hauen einem anderen ein paar auf die Schnauze - und sind völlig erschüttert, wenn das Echo zurückkommt. Sie haben kein Bock auf Schule, schwänzen und sind dann völlig erschüttert, daß sie mit ihrem Zeugnis keine Ausbildung bekommen. Wenn sie klauen und erwischt werden, finden sie es absolut unfair, dafür in den Jugendknast zu kommen usw., usw.. Das ist es, was mir Sorgen bereitet.
"Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt.
Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen." (Aristoteles)

Du befindest dich zumindest in guter Gesellschaft. Aber die Tatsache, dass die Kritik an der Jugend seit 4000 Jahren gleich ist, lässt mir die Hoffnung, dass es vielleicht auch diesmal nicht so schlimm ist. :zwinker2:

Das Ende der Welt ist nahe...
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Mensch, da ist man ein paar Tage mal nicht da, um ein Marathönnchen zu laufen - und ihr verwässert hier alles ....

Gelernt hatte ich daraus, daß man nicht klaut und daß man für sein Handeln geradestehen und mit den Folgen leben muß. Das scheint bei den heutigen Jugendlichen völlig zu fehlen. Sie hauen einem anderen ein paar auf die Schnauze - und sind völlig erschüttert, wenn das Echo zurückkommt. Sie haben kein Bock auf Schule, schwänzen und sind dann völlig erschüttert, daß sie mit ihrem Zeugnis keine Ausbildung bekommen. Wenn sie klauen und erwischt werden, finden sie es absolut unfair, dafür in den Jugendknast zu kommen usw., usw.. Das ist es, was mir Sorgen bereitet. ... Ich habe schon öfter Szenen in der U-Bahn oder Straßenbahn beobachtet, die mich nachdenklich gemacht und dazu geführt haben, daß ich bestimmte Strecken und Gegenden meide und meinen Elektroschocker (den ich mir eigentlich nur für's Laufen geholt habe) immer dabei habe. ... Sicher könnte manch einer jetzt denken, die ist ja hysterisch, aber ich möchte nicht austesten,

Alles in allem finde ich es nicht gut, das Thema zu verharmlosen... Das erinnert mich z.B. fatal daran, daß wir früher auch mal viel Regen hatten und ab und zu Hochwasser - und heute sind die Leute erschüttert, daß ihnen dreimal im Jahr das Wasser bis zur Decke steht. Sie haben es nicht kommen sehen, weil sie jahrzehntelang die Augen zugemacht haben (vor den Folgen unseres Handelns). Ist jetzt zwar weit hergeholt, aber paßt irgendwie zum Thema, oder ?
Ich bin auch sehr strak für das Einhalten von regeln - die meisten Leute, die ich erlebe, die gültige und wichtige Regeln sind Erwachsene. Sie drängeln - im Supermarkt ärgerts ich nur, auf der Autobahn find ich es lebensbedrohlich. Letztens ist einer vor mir auf der Autobahn in einer einspurigen Baustelle einfac stehengeblieben, weil sich über jemand geärgert hatte. Er hatte vorher Streß mit seinem Boss. Er war locker 45.

Steurhinterzieher gibt es viele, ich kenne viele, die sich damit brüsten. Kavaliersdelikte. Alle erwachsen, die meisten gut betucht, angeblich gut situiert.

Alle möglichen finden es ok, beim Autofahren zu telefonieren. Die Stadt in der ich wohne ist komplett zugeparkt, natürlich in der zweiten Reihe, weil einfach jeder Erwchsene, gegen jede Regel, sich das Recht nimmt wichtig genug zu sein, um die Regel zu brechen. Selbst eine Minute schneller zu sein wichtig genug, um alle anderen zu behindern und zu gefährden.

Viele unserer Politiker brechen ständig ungeschriebene Regeln, aber auch Gesetze. Viele kommen ungeschoren davon.

Das läppische Thema der unsportlichen Sportsfreunde, die es nichtmal beim Volkslauf oder Stadtmarathon raffen und für nen 5-Stunden-Marathon aus Reihe zwei oder Block B starten müssen ist hier gut bekannt und viel diskutiert. Fast alles Erwachsene.

Dein Blick auf die Jugend scheint mir das Resultat selektiver Wahrnehmung. Was ich sagen will ist, dass eine Gesellschaft die das vorlebt einfach die Jugend bekommt, die sie verdient. Wo soll denn die Jugend lernen sich an regeln und Fairneß zu halten und welche Werte soll sie mitnehmen, wenn DAS die Vorbilder sind.

Ich finde, gemessen daran haben wir ne ganz nette Jugend. Und den Kurzschluß, von einem Jugendcode auf Brutalität etc. zu schließen halte ich auch für verständlich aber unangemessen. Ich hatte ne zeitlang in Brandeburg immer Angst vor Kahlgescorenen, bis ich wieder gemerkt habe, dass nicht jeder kahlgeschorene Skin ist, auch wenn er zu dem Misverständnis einlädt.

Noch kürzer gesagt, hielte ich es für besser, wenn die ältere Generation die Jugend besser erzöge, anstatt sich über sie zu beschweren.

Ich denke nicht, dass ich hier was verhamrlose, sondern mal in ein anderes verhältnis setze und die Verantwortung für die erziehung eher bei den Erwchsenen sehe.

Beste Grüße,

Markus

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markusa hat geschrieben:Dein Blick auf die Jugend scheint mir das Resultat selektiver Wahrnehmung. Was ich sagen will ist, dass eine Gesellschaft die das vorlebt einfach die Jugend bekommt, die sie verdient. Wo soll denn die Jugend lernen sich an regeln und Fairneß zu halten und welche Werte soll sie mitnehmen, wenn DAS die Vorbilder sind.
Danke, damit sprichst du mir sehr aus dem Herzen!
markusa hat geschrieben: Und den Kurzschluß, von einem Jugendcode auf Brutalität etc. zu schließen ...
Wie geht denn die Erwachsenenwelt mit Sprache um? Wie wird hier im Forum mit Sprache umgegangen?
Die einen messen "die pace", die anderen gehen ins "weekend".
Am Wochenende einen Wettkampf gelaufen? "Gratulle!"
Geburtstag gehabt? "Happy börsday!" oder "Schönen Burzeltag!"
Babysprache!
Und sich dann über die Jugend oder ihren Umgang damit beschweren??
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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WinfriedK hat geschrieben:?
Die einen messen "die pace", die anderen gehen ins "weekend".
Am Wochenende einen Wettkampf gelaufen? "Gratulle!"
Geburtstag gehabt? "Happy börsday!" oder "Schönen Burzeltag!"
Babysprache!
Und sich dann über die Jugend oder ihren Umgang damit beschweren??

Aber sowatt von :daumen:

:hihi: :hihi:

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WinfriedK hat geschrieben:Wie geht denn die Erwachsenenwelt mit Sprache um? Wie wird hier im Forum mit Sprache umgegangen?
Die einen messen "die pace", die anderen gehen ins "weekend".
Am Wochenende einen Wettkampf gelaufen? "Gratulle!"
Geburtstag gehabt? "Happy börsday!" oder "Schönen Burzeltag!"
Babysprache!
Und sich dann über die Jugend oder ihren Umgang damit beschweren??

Zum Glück gibt es auch hier nicht das Forum.
Ich hoffe nicht, dass ich das Wort Burzeltag oder ander babysprachliche Elemente schon einmal verwendet habe. ;-)
Kylie

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Kommt noch, Kylie, in ein paar Monaten :D
Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht brauche!
Diogenes von Sinope
Dem Speed Badminton verfallen...da muss man auch viel laufen!

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einfach-Marcus hat geschrieben:Kommt noch, Kylie, in ein paar Monaten :D
das nennt sich dann 'zielgruppenorientierter Sprachgebrauch' (gibts das schon als feststehenden Begriff? - mir gefällt er jedenfalls :zwinker4: )

Ist doch klar, dass in Elfenbeintürmen ein anderer Sprachgebrauch herrscht als beim Fußvolk. Ich finde diesen Aspekt zu wenig berücksichtigt.

Sprachlich flexible Grüße vom gelegentlich auch beruflich unter Tischen rumkrabbelnden waschechten Arbeiterkind mit Putzjob im Elfenbeinturm :zwinker2:

Wer bestimmt eigentlich mit welchem Machtmittel, welche Sprachvariante als Norm gilt und als die 'wertvollere' angesehen wird?

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Lizzy hat geschrieben:Wer bestimmt eigentlich mit welchem Machtmittel, welche Sprachvariante als Norm gilt und als die 'wertvollere' angesehen wird?
Diejenigen, die 'Jean-Francois Lyotard: Der Widerstreit' gelesen haben, da steht nämlich drin wie's geht - ist aber in Elfenbeinturmsprech geschrieben, womit klar wäre, wer die Macht hat :zwinker2:

Elfenbeinturmgrüße :hallo:

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Lizzy hat geschrieben: Wer bestimmt eigentlich mit welchem Machtmittel, welche Sprachvariante als Norm gilt und als die 'wertvollere' angesehen wird?
Ach Lizzy, ich sehe das weniger als Norm, sondern viel mehr als eine Möglichkeit, den menschlichen Drang nach höherem zu befriedigen. man kann sich immer im Staub suhlen, wie die Muhme aber man kann auch Freude daran haben, sich selbst zu einem schönen Sprachgebrauch zu erziehen. Übrigens Kindermund ist häufig sehr schön und blumig. Mein Sohn war jedenfalls blumig. Eines Tages (er war etwa 3,5 Jahre alt) überraschte er mich mit dem Satz: Ach Mama, ich fühle mich heute so wonniglich. Das fand ich irre und wischte mal ein Tränchen weg. Kinder können gut sprechen, man darf es ihnen nur nicht abgewöhnen. mandy
mein Blog: AmandaJanus

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@ Markus : Das ist genau das, was ich meine. Wenn ich mir Deinen ersten Satz ansehe : "Ich bin auch sehr strak für das Einhalten von regeln - die meisten Leute, die ich erlebe, die gültige und wichtige Regeln sind Erwachsene." verstehe ich nicht, was Du meinst. Heißt das, daß Erwachsene Regeln sind ? Oder daß sie Regeln aufstellen oder dagegen verstoßen ???
markusa hat geschrieben:Und den Kurzschluß, von einem Jugendcode auf Brutalität etc. zu schließen halte ich auch für verständlich aber unangemessen.
Nein, Markus. Du mußt mal genau lesen - ich schließe nicht (und schon garnicht kurz) von der Sprache auf das brutale Verhalten - ich beobachte beides fast täglich. In einer Großstadt ist sicher alles konzentrierter und die Leute werden auch nicht toleranter, wenn sie so dicht aufeinanderhocken, aber asoziales Verhalten ist ein Zeichen für mangelnde Erziehung.
markusa hat geschrieben: Noch kürzer gesagt, hielte ich es für besser, wenn die ältere Generation die Jugend besser erzöge, anstatt sich über sie zu beschweren.
Das ist genau mein Anliegen. Und daß man seine Kinder zu gesellschaftsfähigen, verständlich sprechenden Menschen erziehen kann, sieht man ja z.B. an Manu :D . Ich halte Erziehung nicht für eine Glückssache, sondern das Bemühen um Konsequenz, Verständnis, Geduld und ein bißchen Psychologie. Einfaches Aufstellen von Regeln reicht nicht aus. Die Verantwortung für die Erziehung liegt immer bei den Erwachsenen, denn Kinder können sich nun mal nicht selbst erziehen.

@ Winfried : "... dass es vielleicht auch diesmal nicht so schlimm ist." Die Hoffnung stirbt immer als letztes. :wink:
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben:@ Markus : Das ist genau das, was ich meine. Wenn ich mir Deinen ersten Satz ansehe : "Ich bin auch sehr strak für das Einhalten von regeln - die meisten Leute, die ich erlebe, die gültige und wichtige Regeln sind Erwachsene." verstehe ich nicht, was Du meinst. Heißt das, daß Erwachsene Regeln sind ? Oder daß sie Regeln aufstellen oder dagegen verstoßen ???

stelle gerade erleichtert fest, es sind irgendwie immer dieselben user, denen ich zustimme. Zum einen rein inhaltlich, und auf der andren Seite meinte ich mir zusammenreimen zu können, was Markusa sagen wollte. Aber ich will das nicht. Wer sich die Mühe nicht macht, vorm posten zu verifizieren, ob an der einen Stelle nicht sinnentstellenderweise ein Zeichen fehlt, oder gar mehrere, schon das Wörtchen "nicht" ändert häufig einiges :wink: , der will vermutlich nicht wirklich verstanden werden.
Zumindest nicht hier :P .
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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gnies hat geschrieben:Wer sich die Mühe nicht macht, vorm posten zu verifizieren, ob an der einen Stelle nicht sinnentstellenderweise ein Zeichen fehlt, oder gar mehrere, schon das Wörtchen "nicht" ändert häufig einiges :wink: , der will vermutlich nicht wirklich verstanden werden.
Zumindest nicht hier :P .
Ich gestehe, daß ich mir solche Beiträge normalerweise schon garnicht mehr durchlese. Man kennt ja seine Pappenheimer - irgendwie bin ich zu müde und zu faul, da zu deuten und zu rätseln (auch wenn das manche überheblich finden).

Sprache kann nicht individuell variiert werden, sonst ist sie irgendwann kein Kommunikationsmittel mehr. Und mit meinem Thema wollte ich hier (mal wieder) den gedankenlosen Sprachgebrauch anprangern. Aber dazu gibt es interessanterweise selbst in diesem kleinen Kreis hier sehr unterschiedliche Meinungen ....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

Diversität

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So ist das halt. Wahrscheinlich leben wir sogar in der selben Großstadt und jeder von uns macht seine eigenen unterschiedlichen Schlußfolgerungen aus offensichtlich ählichen Beobachtungen.

Zugestandenermaßen war nicht jeder Satz meines letztens Postings korrekt. Sorry. Gründe gibts dafür. Natürlich muß ich die hier nicht ausbreiten. Woanders in diesem Forum hab ich schon geschrieben, daß mir manche Fehler - gerade auch bei anderen - Wurscht sind. Für mich einer der negativen neben auch existierenden positiven Effekten der zunehmenden Kurzlebigkeit. Ich habe gar nicht erst Lust dazu, mir die Mühe zu machen, dem gewünschten Sprachlevel von jedem hier gerecht zu werden. Nicht immer. Auch wenn DAS arrogant wirkt.

Wo war doch gleich unser Widerspruch?

Achja: Manchmal kritisiere ich Inhalt auch über die Form und gehe nicht auf den Inhalt ein, der mich eigentlich stört. Aber nur in schwachen Momenten.

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markusa hat geschrieben:Achja: Manchmal kritisiere ich Inhalt auch über die Form und gehe nicht auf den Inhalt ein, der mich eigentlich stört. Aber nur in schwachen Momenten.
:confused: Du hast mir mit der Form eben unfreiwillig die Vorlage dafür geliefert, mein Anliegen zu erklären : daß man sich aufgrund verstümmelter Sprache nicht mehr versteht. Ich konnte den Inhalt nicht kritisieren, weil ich Dich aufgrund der Form garnicht verstanden habe. Das mit der Kurzlebigkeit (von was auch immer) zu begründen, hilft uns auch nicht weiter. Und um z.B. wieder auf das Ausgangsthema zurückzukommen : unter humaner Schlachtung verstehe ich etwas anderes, als der Autor (sicherlich) gemeint hat. Genauso wie ich unter selektiver Wahrnehmung etwas anderes verstehe, als Du (sicherlich) gemeint hast, oder ?
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben: :confused: Du hast mir mit der Form eben unfreiwillig die Vorlage dafür geliefert, mein Anliegen zu erklären : daß man sich aufgrund verstümmelter Sprache nicht mehr versteht. Ich konnte den Inhalt nicht kritisieren, weil ich Dich aufgrund der Form garnicht verstanden habe. Das mit der Kurzlebigkeit (von was auch immer) zu begründen, hilft uns auch nicht weiter. Und um z.B. wieder auf das Ausgangsthema zurückzukommen : unter humaner Schlachtung verstehe ich etwas anderes, als der Autor (sicherlich) gemeint hat. Genauso wie ich unter selektiver Wahrnehmung etwas anderes verstehe, als Du (sicherlich) gemeint hast, oder ?
Hi, klinke mich an dieser Stelle mal aus - weil ich denke, dass es hier eher um Rechthaben geht als um Inhalte oder um Kommunikation (den dazu gehört auch verstehen wollen). Ich könnte auf jeden deiner Sätze lange antworten.

Es gibt eine sehr kurzgreifende Kommunikationstheorie, nach der das Missverständnis immer beim Sender liegt. Ich glaube nicht daran. Dass du meinen Text nicht verstehen *konntest* glaube ich dir schlichtweg nicht. Aber im Sinne der Theorie nehme ich das Missverständnis mal auf mich. Das kostet nix.

Kurzlebigkeit: Die Erklärung, die Dir (oder Euch - wer genau ist hier das von dir gebrauchte "wir" - für wen sprichst du, dass du deinem Wort durch ein wir mehr Gewicht verleihst?) nicht hilft, hilft mir schon - nämlich einzuordnen, welches Level von "korrekter" Sprache für mich noch an welcher Stelle akzeptabel oder notwendig ist. Wieviel Mühe in der Formulierung ich mir an welcher Stelle gebe. Nebenbei sind mir die Fehler von anderen hier schlicht egal und ich halte eher das ewige Hinweisen auf Rechtschreibfehler nervig.

Um Dir darauf antworten zu können, ob du etwas anderes als ich unter selektiver Wahrnehmung verstehe, dafür müsstest du mir erklären, was selektive Wahrnehmung für dich ist. Das unterlässt du ja erstmal und lässt im Raum stehen, dass ich sicher wieder was "falsches" meine. Das ist ein süßer retorischer Trick, hilft aber *mir* nicht weiter. Wäre es mehr als ein Trick, würdest du mich ja gleich mit deiner sicherlich eindeutigen und korrekten Definition konfrontieren und eine Diskussion eröffnen.

Wie auch in deinem ersten Aufsatz stellst du hier erstmal die These auf, dass Deine Definition oder Dein Verständnis und Gebrauch eines Begriffes richtig ist, davon abweichende aber jeweils falsch, was ja zu Beginn des Threads bzgl. 'humanem Schlachten' schon nicht so eindeutig war. Und wie den ganzen Thread über halte ich das auch in diesem Falle für zumindest mal nicht eindeutig. Und das ist das Schöne an der Welt: Das sie selten so eindeutig, einfach und schwarz und weiß, richtig und falsch ist, wie einige es manche hätten und es daher nicht mögen, dass die grauen Bereiche und die Ungewissheiten beleuchtet werden. Deswegen machen ja auch Diskussionen Spass, weil die unterschiedlichen Standpunkte vorgebracht werden und nicht nur einer davon richtig sein muß. Anderen macht es mehr Spaß, wenn ihr Standpunkt 'gewinnt'. Also belassen wir es bei deinen Definitionen. Es wird uns allen besser gehen, wenn wir nur noch diese anwenden.

Wie der leicht giftige Ton ein paar Postings vorher plötzlich reinkam ist mir auch nicht ganz klar.

Letzter Gruss zum Thema,

Markus

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markusa hat geschrieben:Hi, klinke mich an dieser Stelle mal aus - weil ich denke, dass es hier eher um Rechthaben geht als um Inhalte oder um Kommunikation (den dazu gehört auch verstehen wollen). Ich könnte auf jeden deiner Sätze lange antworten.
q.e.d.

Darum, dass dich jemand versteht, ging es dir also nicht. :wink:
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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Falscher Beweis - mal wieder

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gnies hat geschrieben:q.e.d.

Darum, dass dich jemand versteht, ging es dir also nicht. :wink:
Dein Beweis ist nicht exakt: Darum ging es mir bis dahin schon. Ab jetzt in diesem Thread nicht mehr. Lies! Immer auf die Feinheiten achten, oder gehts darum nicht? Ich klinke mich ja deshalb aus, weil es offensichtlich nur noch aufs Rechthaben ankommt und nicht mehr auf INhalte ... (muss ichs erklären?)

Du musst in deiner Interpretation schon so exakt sein, wie du es für die Formulierungen von anderen forderst!

Besten Gruss,

Markus

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Keiner muss irgendetwas, und gefordert habe ich nichts. Lediglich festgestellt, dass ein sich unklar ausdrückender Schreiber damit rechnen muss, nicht verstanden zu werden.

Du hast übrigens eine Antwort auf deine pn. Schönen Abend noch
Liebe Grüsse von Gregor :hallo: (Bremen)
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markusa hat geschrieben:Dass du meinen Text nicht verstehen *konntest* glaube ich dir schlichtweg nicht.
Wenn Du Verben und Adjektive wegläßt, wird der Sinn eines Satzes unverständlich. Wenn ich z.B. schreibe : "Die meisten Leute, die ich kenne, die Sprache sind Menschen." kann das heißen : "Die meisten Leute, die ich kenne, die Sprache richtig gebrauchen, sind gewissenhafte Menschen." Es kann aber genauso heißen : "Die meisten Leute, die ich kenne, die Sprache verstümmeln, sind oberflächliche Menschen." Oder noch einfacher : " Die meisten Leute, die ich kenne, die Sprache verwenden sind Menschen." Ich hoffe, ich konnte verständlich "senden". Das alles sind übrigens keine Rechtschreibfehler, sondern Grammatikfehler, die viel größere Auswirkungen auf den Sinn eines Satzes haben.
markusa hat geschrieben:(oder Euch - wer genau ist hier das von dir gebrauchte "wir" - für wen sprichst du, dass du deinem Wort durch ein wir mehr Gewicht verleihst?)
Wo hast Du in meinem Kommentar ein "wir" gefunden ???
markusa hat geschrieben:... dass Deine Definition oder Dein Verständnis und Gebrauch eines Begriffes richtig ist, davon abweichende aber jeweils falsch, was ja zu Beginn des Threads bzgl. 'humanem Schlachten' schon nicht so eindeutig war.
Deshalb definiere ich ja eben nicht, sondern schreibe, daß ich darunter etwas anderes verstehe. Und was ich unter humaner Schlachtung verstehe, habe ich eindeutig dargelegt.

Ich glaube, Markus, die "Kurzlebigkeit" schlägt jedesmal zu, wenn Du einen Beitrag überfliegst, statt ihn zu lesen. Deshalb wäre der Tip :"Lies! Immer auf die Feinheiten achten." für Dich selbst und nicht für Gregor angebracht. Recht haben wollte ich nicht (aus dem Alter bin ich raus), sondern mit meinem Beitrag den sorgfältigen Gebrauch von Fremdwörtern und der Sprache an sich anregen. Da habe ich bei Dir wohl das Ziel verfehlt, denn Du wirfst stattdessen mit Fremdwörtern und Grammatikfehlern nur so um Dich.

Wir beide leben vielleicht in einer Stadt - aber in völlig verschiedenen Sprachwelten. Das wiederum im Gegensatz zu Gregor und mir : wir leben in zwei verschiedenen Städten, aber in einer Sprachwelt ;-). Sowas kommt vor ....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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@Rennschnecke,

Sag mal, bist Du Dir wenigstens in schwachen Momenten bewusst, von welch hohem Ross Du zu uns herunter sprichst? (vielmehr schreibst)

Bisher hatte ich mir ja weitere Postings in diesem Thread verkniffen, um mir herablassende Kommentare zu sparen, aber das musste jetzt noch sein.

Jörg

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Hallo Jörg,

ich habe keine schwachen Momente :wink: ! Bisher bist Du der einzige, der sich vom hohen Roß herab angesprochen fühlt. Und andere konnten diesem Thema mehr als nur herablassene Kommentare widmen !? Aber um auf Deine Metapher mit dem hohen Roß zurückzukommen : Wer sich im Sattel sicher fühlt, kann hoch satteln. Und wem es Spaß macht, mit mir zu reiten, der kann sich an dieser Stelle voll verausgaben. Im übrigen empfinde ich den richtigen Gebrauch der Sprache nicht als Privileg, das mich über andere erhebt, sondern als eine Selbstverständlichkeit, in der man sich jeden Tag üben sollte....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Im übrigen empfinde ich den richtigen Gebrauch der Sprache nicht als Privileg, das mich über andere erhebt, sondern als eine Selbstverständlichkeit, in der man sich jeden Tag üben sollte....

Hehre Ziele und idealistische Vorstellungen :wink:

Ich muss dir da doch noch einmal widersprechen, verehrte Schnecke. Es IST in gewisser Weise ein Privileg, wenn du deine Muttersprache fehlerfrei und richtig gebrauchen kannst. Leider wird auf den Erwerb dieser Fähigkeit heutzutage in der Schule z.B. tatsächlich nicht mehr so viel Wert gelegt, wie es früher der Fall war. Nicht jeder wächst in einem Elternhaus auf, wo Sprache und das Gespräch eine große Rolle spielen. Es ist ein Vorteil, in den "nicht bildungsfernen Schichten" aufzuwachsen.
Und leider ist es auch so, dass bei weitem nicht jeder richtiges Sprechen (und Schreiben) als unverzichtbare Kulturtechnik bewertet. Kinder, mit denen viel gesprochen wird, tun sich leichter. Diejenigen, die da schon benachteiligt wurden, werden auch im späteren Leben keine Sprachkünstler mehr werden. In der Regel jedenfalls nicht.

Mir gefällt diese Tendenz auch nicht. Ganz und gar nicht. Ich neige dann auch gerne dazu, solche "Sprachbanausen" für insgesamt ungebildet zu halten. Teilweise trifft das auch sicher zu, aber wahrscheinlich nicht bei allen. Ich befürchte, dass wir uns tatsächlich damit abfinden müssen, dass nicht zuletzt das Internet auch noch dafür sorgt, dass die gepflegte Sprache schon ein Stück weit den Bach hinuntergeht. Fehler, die man ständig liest, werden dadurch verstärkt und noch mehr verbreitet.
Und einer, der es wagt, z.B. darauf hinzuweisen, dass man "tolerant" nur mit einem l schreibt (ein nettes Beispiel, wie ich finde), läuft Gefahr, den ach so originellen Spruch: "Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten" zu lesen zu bekommen.

Tja, so schaut's aus. Schon traurig (in meinen Augen), aber, ich fürchte, unumkehrbar.

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Wenn ich Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen mit Hui Buh, dem Schlossgespenst, vergleiche, wundert mich ohnehin nichts mehr.

Gruß,

Carsten

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Tell hat geschrieben:Kann mal jemand den Thread kurz zusammenfassen *büdebüde* :) .
Gerne. Zusammengefaßt -> Früher war alles besser!

Off-Off-Topic (weg weg vom Thema)

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CarstenS hat geschrieben:Wenn ich Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen mit Hui Buh, dem Schlossgespenst, vergleiche, wundert mich ohnehin nichts mehr.

Gruß,

Carsten
Hallo Carsten,

auch wenn ich aus aktuellem Anlaß eine gewisse, akute Schreibhemmnis entwickelt habe, so ist dein Posting doch so schön, daß ich dem Forum nicht vorenthalten will, daß auch meine Sozialisierung und Spracherzieheung nicht frei von Einflüßen längeren Hui-Buh-Konsums begleitet war.

Nun begab es sich, daß der Hui-Buh-Sprecher, dessen Namen Insider und Schriftkundige sicher auswendig rezitieren können, gerne auch das Sprecheramt bei kleineren Radrennen bekleidete. Ich muß Dir, Carsten nicht erzählen, was das für ein Gefühl ist, wenn man als Hui-Buh-Gläubiger alle paar Runden in einem Criterium seinen Namen von dieser Stimme ausgesprochen hört. Erst ist da ein Gefühl der Ehre, dann die Angst - ob das Gespenst nicht gleich um die Ecke kommt! Dann spuken die ganzen Geschichten im Kopf rum. Gegen Ende, eines Rennens, wenn man wirklich fertig ist, fällt die Konzentration auf das Wesentliche dann schon schwer. (Zudem man ja eine gewisse Zeit braucht, überhaupt zu glauben, was einem da passiert.)

Schöne Zeiten das!

Gruss,

Markus

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Uschi hat geschrieben:Und einer, der es wagt, z.B. darauf hinzuweisen, dass man "tolerant" nur mit einem l schreibt (ein nettes Beispiel, wie ich finde), läuft Gefahr, den ach so originellen Spruch: "Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten" zu lesen zu bekommen.
Tja, so schaut's aus. Schon traurig (in meinen Augen), aber, ich fürchte, unumkehrbar.
So sehe ich das auch!
Den Spruch "wer Fehler findet, darf sie behalten" finde ich auch bedenklich, aber trotzdem habe ich es mir fast ganz abgewöhnt, in einem Internetforum auf Rechtschreibfehler hinzuweisen. Diejenigen, die keinen Wert auf korrekte Rechtschreibung legen, sitzen in solchen Foren merkwürdigerweise nämlich mit flotten Sprüchen und dummdreisten Aussagen am längeren Hebel. Macht man dann selbst mal einen Fehler, so bekommt man den hundertfach um die Ohren geschlagen, was wieder beweist, wes Geistes Kind manche Forenteilnehmer sind.

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Tell hat geschrieben:Kann mal jemand den Thread kurz zusammenfassen *büdebüde* :) Geht's hier immer noch um Bildung und Jugend und so ...
Nein, hier ging es anfangs nicht um Bildung und Jugend (siehe Thema).

@ Carsten : Walter Moers meinte wohl mal sinngemäß, daß fast alle Kindersendungen und -bücher (?) nur zur Verblödung der Kinder beitragen.... Meinem kleinen Neffen sollen demnächst die Teletubbies angetan werden - jetzt habe ich eine Mission !

@ Uschi : Du hast recht. Aber ist es nicht deprimierend, gerade für Dich als Lehrerin ?
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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CarstenS hat geschrieben:Wenn ich Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen mit Hui Buh, dem Schlossgespenst, vergleiche, wundert mich ohnehin nichts mehr.
Diese Blocksberg und der Blümchen, die sollen auch ziemlich gefährlich sein! :eek:
lg fff

Tol(l)erenaz

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Pumuckl hat geschrieben:So sehe ich das auch!
Den Spruch "wer Fehler findet, darf sie behalten" finde ich auch bedenklich, aber trotzdem habe ich es mir fast ganz abgewöhnt, in einem Internetforum auf Rechtschreibfehler hinzuweisen. Diejenigen, die keinen Wert auf korrekte Rechtschreibung legen, sitzen in solchen Foren merkwürdigerweise nämlich mit flotten Sprüchen und dummdreisten Aussagen am längeren Hebel. Macht man dann selbst mal einen Fehler, so bekommt man den hundertfach um die Ohren geschlagen, was wieder beweist, wes Geistes Kind manche Forenteilnehmer sind.
Nun ist ja bei den meisten Threads, ausser diesem (wenn man so will), der Hinweis auf Rechtschreibfehler auch recht Off-Topic und lenkt meist eher vom Thema und Inhalt ab oder polarisiert gar. Es sei denn, der Rechtschreibfehler ist so gravierend, daß dem Satz keine (oder eine unklare) Aussage mehr beigemessen werden kann. Damit ist *dieser* Hinweis aus meiner Sicht der Diskussion eher ab- als zuträglich. Rechthaberpunkte gibts natürlich für den Hinweis immer.

Des einen Augen werden eben durch Rechtschreibfehler beleidigt, des anderen durch Smileys, wieder andere Augen durch lustige (oder nicht so lustige) Sprüche. Wieder andere achten eher auf den Inhalt als die Form (im positiven, wie im negativen) Da sollte man doch tolerant sein. Was mir vollkommen fremd ist, ist die eigene Herangehensweise auf andere zu übertragen und von anderen zu erwarten, dass sie an ein Forum die selben Ansprüche haben wie ich. Weil ich ja nicht weiß, wie sie leben, wer sie sind, was sie wollen, wieviel Zeit sie haben. Die einen haben einen lockeren Job und können wunderbar nebenbei posten, bei anderen kann man froh sein, dass sie überhaupt die Möglichkeit finden, ihren Input zu geben, wenn auch nicht immer in korrektester Form. Das kann man doch tol(l)erieren!? Und und und ...

Egal,

Markus

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Renn-Schnecke hat geschrieben: @ Uschi : Du hast recht. Aber ist es nicht deprimierend, gerade für Dich als Lehrerin ?
Für mich ist das auch deprimierend - aber als Mutter!
An der Schule meiner Tocher ist ein neuer Rektor, der sich auch sehr schön per Elternbrief vorgestellt hat. Ja, die Elternbriefe sehen jetzt wirklich sehr viel besser aus als früher. Die sind jetzt mit dem PC geschreiben und mit schönen Rändchen versehen. Auf der halben Seite Text waren drei Rechtschreibfehler, davon ein ganz übler! Meine Tochter hat diesen Lehrer in Deutsch...!
Irritiert hat mich auch, dass ich die einzige war, der das aufgefallen ist.


Herzlich, sims

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Nein, hier ging es anfangs nicht um Bildung und Jugend (siehe Thema).
Nö anfangs nicht, aber am Freitag Nachmittag, als wir ins Wochenede abgedüst sind ...
http://thovo.ch/_blog/

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Hallo Rennschnecke,
ich gebe Dir ja in den meisten Punkten recht (ebenso aber auch markusa!), aber der Ton, in dem Du hier dozierst, ist nur schwer erträglich.
Renn-Schnecke hat geschrieben:Bisher bist Du der einzige, der sich vom hohen Roß herab angesprochen fühlt.
...oder der einzige, der es Dir gesagt hat?
Wer sich im Sattel sicher fühlt, kann hoch satteln. Und wem es Spaß macht, mit mir zu reiten, der kann sich an dieser Stelle voll verausgaben.
Gut. Zwischen Wortende und Satzzeichen gehört kein Leerzeichen. Das Wort "Roß" schreibt sich nach offizieller Rechtschreibung mittlerweile "Ross".
Im übrigen empfinde ich den richtigen Gebrauch der Sprache nicht als Privileg, das mich über andere erhebt, sondern als eine Selbstverständlichkeit, in der man sich jeden Tag üben sollte....
Einverstanden.

Michael

P.S. Was die Tol(l)eranz angeht: Seit man Menschen, die "tollerant" schreiben, als Tollpatsche bezeichnen muss, bin ich da auch tolerant... :wink:

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Sims hat geschrieben:Für mich ist das auch deprimierend - aber als Mutter!
An der Schule meiner Tocher ist ein neuer Rektor, der sich auch sehr schön per Elternbrief vorgestellt hat. Ja, die Elternbriefe sehen jetzt wirklich sehr viel besser aus als früher. Die sind jetzt mit dem PC geschreiben und mit schönen Rändchen versehen. Auf der halben Seite Text waren drei Rechtschreibfehler, davon ein ganz übler! Meine Tochter hat diesen Lehrer in Deutsch...!
Irritiert hat mich auch, dass ich die einzige war, der das aufgefallen ist.
Wieso ? Er hat sich nur dem Niveau der Eltern angepaßt, und das offensichtlich erfolgreich, da es niemandem weiter aufgefallen ist :wink: .
Renn-Schnecke

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Renn-Schnecke hat geschrieben:Wieso ? Er hat sich nur dem Niveau der Eltern angepaßt, und das offensichtlich erfolgreich, da es niemandem weiter aufgefallen ist :wink: .
Gut, dass du das smilie nicht vergessen hast, sonst hätte ich jetzt noch angefangen, mir über mein Niveau Gedanken zu machen. :peinlich:
sims

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stachelbär hat geschrieben:... aber der Ton, in dem Du hier dozierst, ist nur schwer erträglich....
:confused: Nur weil ich nicht die Wörter "hätte, könnte, sollte, müßte" verwende und meine Meinung direkt sage, wirkt es belehrend? Entschuldige bitte, das war nicht meine Absicht. Apropos : Warum ist es heute modern, seine eigene Meinung gleichsam in eine Entschuldigung zu verpacken? Warum fühlen sich manche gleich angegriffen, wenn man ihnen gegenüber sagt, was man denkt, für richtig hält und woran man glaubt? Warum sind Ausgeglichenheit und Selbstsicherheit, die andere ausstrahlen, für manche unerträglich? Fragen über Fragen ....
stachelbär hat geschrieben: oder der einzige, der es Dir gesagt hat?
Deshalb habe ich das Wort "bisher" verwendet.

Und zum Thema Roß oder Ross : Die Rechtschreibreform erinnert mich immer an die Geschichte "Der Blaumilchkanal" von Kishon. Ich habe immer noch die Hoffnung, daß sich das Ganze als Marketing-Gag eines Irrsinnigen herausstellt und rückgängig gemacht wird. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich immer zuletzt :wink: .
Renn-Schnecke

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