Toronto21 hat geschrieben:Wenn es nach mir ginge, hätten wir schon lange ein Tempolimit von 130 auf unseren Autobahnen. Schneller macht kaum noch Sinn, kostet Nerven und Spritgeld sowieso.
Du machst mich glücklich!!! Toll, daß ich nicht die Einzige bin, die so denkt.
Ich habe bis vor Kurzem in einer Tempo-30-Zone gewohnt, durch die täglich knapp 300 Linienbusse fuhren (die Busse waren der Hauptgrund für meinen Umzug). Sehr viele der Busfahrer haben sich einen ***eißdreck um Verkehrsregeln und das Tempolimit gekümmert. Ich konnte es ja täglich mehrfach erleben. Dann habe ich versucht, eine Bürgerinitiative zu gründen, habe Flugblätter in der Nachbarschaft verteilt, mich an die Stadtwerke gewandt, war bei der Sprechstunde der Oberbürgermeisterin.......das Ergebnis: die Busse rasen weiter. Der Raser bekommt Recht. Fatal!!!
Neulich bin ich durch eine Tempo-30-Zone gefahren, in der an jeder Popelskreuzung Recht-vor-Links gilt. Klar ist das lästig, aber was soll man machen. Als ich stehengeblieben bin, um einem von rechts kommenden Auto die Vorfahrt zu gewähren, bin ich von einem hinter mir fahrenden Auto überholt worden. Absoluter Zufall, daß es da nicht ganz heftig gekracht hat.
Ich biege häufig aus einer kleinen Nebenstraße in einer Tempo-30-Zone auf die etwas größere Straße ab. Dabei hätte ich rein theoretisch Vorfahrt. Die wird mir aber in 70% der Fälle von vorbeifahrenden Autofahrern genommen.
Vor ca. 3 Jahren wollte ich mich, von rechts kommend, im Stadtverkehr in den fließenden Verkehr einfädeln (die Stelle ist vorfahrtsmäßig gesehen so ähnlich wie eine Autobahnauffahrt). Ich hatte die Wahl, ob ich mich noch schnell reinquetsche, oder ob ich warte. Ich habe gewartet. Der Fahrer hinter mir hat das wohl anders gesehen und dachte, daß ich mich noch reinquetsche. Auf jeden Fall ist er mir deftig in den Kofferraum geknallt und hat mich dann noch angeschrieen, warum ich denn stehengeblieben bin. Ich habe darauf bestanden, die Polizei zu holen, und die hat zum Glück sofort festgestellt, daß der andere Schuld hat.
Wenn ich noch weiter im Gedächtnis kramen würde, würden mir noch viele andere Geschichtchen einfallen.
Ich glaube nicht, daß so etwas nur mir passiert. Das ist der ganz normale Alltag auf den Straßen. Und ich frage mich wieder: warum wird dem nicht ein Ende gesetzt? Wenn z.B. der rasende Busfahrer wüsste, daß er den Führerschein und damit seinen Beruf verlieren würde, würde er garantiert nicht rasen. Ich habe mal ein paar Busfahrer gefragt, warum sie nicht langsamer fahren. Antwort Nr.1: "Weil ich die Verspätung aufholen muß". Antwort Nr.2: "Damit ich an der Pausenhaltestelle länger Pause habe". Cool, daß die Fahrer dafür das Leben der anderen Verkehrsteilnehmer aufs Spiel setzen.
In der Sprechstunde der Oberbürgermeisterin habe ich das erwähnt. Ihre Antwort: "Das dürfen die Busfahrer aber nicht. Das kann nicht sein." Ja, alles klar. Ich habe es mir aus Langeweile ausgedacht, daß die Busse rasen. Ist schon klar.
Jetzt wohne ich nicht mehr dort und bin, wenn ich an der Straße vorbeikomme, heilfroh, daß ich umgezogen bin.
Hat schonmal jemand von Euch eine Petition eingereicht? Ich überlege ernsthaft, ob ich nach meinem Staatsexamen im April mal mit den Recherchen diesbezüglich beginne. Wieviele Unterschriften braucht man da? Ist ja noch Zukunftsmusik. Aber weil die Politiker es mit einem Tempolimit ja nicht hinkriegen, muß ich wohl mal aktiv werden. Wenn die Mitarbeit und Unterstützung der Bevölkerung dann aber wieder so grandios ist, wie in der Nachbarschaft damals, dann wäre es reine Zeitverschwendung, sich da abzumühen.