MRun hat geschrieben:
ich denke das stimmt. auch wenn es fälschlicherweise arrogant klingt.
Weisst du, ich würde immer die eigene Beurteilung von anderen mit einfliessen lassen und sie dann nochmal überdenken...das kommt besser.
bei muskelfaserriss muss man raus. ok.
aber übersäuerung und krämpfe oder leichte zerrungen kann man verkraften.
Lustigerweise war Biel meine erste Aufgabe. Wär ich nicht ausgestiegen, hätte ich mehr riskiert, es war kein Riss, zum Glück.
Aber irgendwann waren die Muskeln zu kalt und dann wars das, konnte das Bein nicht mehr durchstrecken - aus, Ende.
Der Besenwagen kam an, endlich Wärme...
Aber egal...empfindung ist subjektiv, für andere war es zu warm, für mich war es das nunmal nicht...
Nach der Aufgabe habe ich mit dem Bericht das Aussteigen verarbeitet und kann neue Kraft draus schöpfen - eine Freundschaft ist dabei entstanden und im Nachhinein bin ich froh, mich nicht weiter gequält zu haben.
je öfter man an einem wettkampf teilnimmt, desto unwichtiger ist er natürlich.
logisch, dass dann das finishen an bedeutung verliert.
Kann ich so nicht nachvollziehen, unwichtig ist kein einziger Wettkampf bei mir - sonst würde ich ihn nicht laufen.
Unwichtig wäre mir tatsächlich die Winterlaufserie - deshalb laufe ich sie auch nicht und lauf lieber so privat meine 10 oder 20 Km.
für mich war biel mein erster ultra und mein erster wettkampf im ausland.
ich laufe eigentlich nur ein bis zwei wettkämpfe im jahr.
das ist für mich dann natürlich ein wichtiges event.
Gratuliere - für mich war es das nicht - ich wusste also, wie hart es noch werden würde und deshalb war es für mich klar, das das unter diesen Umständen schwachsinn sein würde, sich noch bis Km 72 zu prügeln, um dann alles kaputt zu machen.
Aber ich denke, da gehört auch ein vernünftiges Maß an Körpererfahrung hinzu - ne Blase würde mich nie abhalten - dafür habe ich Pflaster.
Lustigerweise habe ich bei B*** so viele Blasen wie noch nie bekommen - da lief einfach alles falsch.
in solchen situationen kommt für mich aufgeben nur infrage, wenn es wirklich unbedingt sein muss.
Genau und das muss es sein, wenn man Raubbau am eigenen Körper dermaßen praktiziert.
wie ich beschrieben habe, hat sich meine entscheidung gelohnt, nicht aufzugeben.
Jo, die 4 Monate Husten waren ja dann auch ein Anzeichen dafür, das es deinem Körper gut getan hat...
durch sowas holt man sich eine power fürs leben.
Ich hol mir die Power dadurch, das ich zu meinen Entscheidungen stehe!
aber wie ich schon sagte:
es gibt sehrwohl gründe, bei denen man auf jeden fall aufgeben sollte,
denn die langfristige gesundheit ist wichtiger als alles andere.
es ist jedoch manchmal nicht leicht abzuschätzen, was ein wirklich ernstes problem ist und was nicht.
Du redest was von langfristiger Gesundheit???
Sorry, aber dann kapier ich nicht, warum du nicht ausgestiegen bist...
Aber egal, irgendwann wirst du mit dieser Einstellung fallen (im übertragenen Sinne) und dann wirst du es auch lernen müssen, nicht gefinisht zu haben.
Sehr schöne, anstrengende Läufe gibts ja genug...
Im Ernst, ich habe einige Zeit gebraucht, bis ich das verarbeitet habe und mein Fazit ist jetzt, das ich mich für Berlin so vorbereite, als wär das mein erster Marathon...denn ich habe auf solche "mal schaun ob ich ankomme" Spielchen keinen Bock mehr!